30.05.2013 - 08:30 Uhr
Viola8
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Viola8
Top Rezension
16
Kleine Warnung
Laura Ashley, ein Name mit großer Vergangenheit. Laura Ashley (geb. 1925 in Wales, gest. 1985) und ihr Mann Bernard gründeten und führten das Unternehmen gemeinsam, das gerade den britischen Einrichtungsgeschmack nachhaltig prägte. Den Begriff "Laura Ashley-Stil" kennt wohl jeder.
Sie fingen mit selbstbedruckten Geschirrtüchern an, ein Schwerpunkt waren stets bedruckte Stoff, die von historischen Vorlagen und der Botanik inspiriert waren, später kamen die Modekollektionen hinzu und eigentlich fast alles, was man für den kompletten Einrichtungslook benötigt. Hierzu entstanden eigene Fabriken -wie damals noch üblich, in der Heimat- mit vielen Mitarbeitern und Geschäften weltweit. Auch die vier gemeinsamen Kinder waren in das Unternehmen eingebunden. Bei dieser Erfolgsgeschichte durften irgendwann auch eigene Düfte nicht fehlen. Eine Marke, die berühmt für ihre Blumenmuster ist, muss da natürlich Blumendüfte kreieren.
Ich gebe es zu, ich war seit den 80ern von der Marke sehr angetan, das alte No. 1 war jahrelang mein Lieblingsduft (allerdings als Eau de Toilette, nicht in der Eau de Parfum-Version). Dieses wunderbar üppige Blumenbouquet, zarte Sommerfrische verbreitend und gleichzeitig warm, war besonders. No. 1 ist der einzige mir auf diesem Planeten bekannte Duft, der mir trotz der Tuberose gefällt, so ganz glaube ich das mit der Tuberose auch nicht. Entgegen der Duftpyramide bei Parfumo werden in alten Prospekten stets nur Rose und Jasmin aufgeführt und dann entweder Iris oder Maiglöckchen, mehr nicht.
Auch das weniger bekannte No. 2, Emma und später L'Eau de Laura Ashley waren ausgesprochen schöne Düfte, die hervorragend zum Image der Marke passten (von Dilys -mit Tuberose- rede ich lieber nicht, recht aktuell ist noch Green Meadow ein gelungener Duft).
Vor kurzem konnte ich endlich das neue No. 1 testen, was für eine Enttäuschung, ich entdecke beim besten Willen keine Ähnlichkeit. Mir war schon klar, dass neue Versionen keine 1:1-Kopie anstreben, aber dieses Ergebnis war doch sehr enttäuschend: fruchtig-blumig-stechend und austauschbar. Da mag ich gar keine %-Bewertung abgeben. Schon merkwürdig, wenn man den alten Namen beibehält, aber die Duftnoten komplett austauscht. Zu Marshmallows kann ich nichts sagen, die stehen nicht auf meinem Speiseplan. Diese neue Version wird zwar auch ihre Freunde finden, aber das werden nicht die sein, die die alte Version kennen und einen Ersatz suchen. Ich wage mal kühn zu behaupten, dass da sogar Songes von Annick Goutal (trotz auch unterschiedlicher Duftnoten) noch mehr Ähnlichkeit hat.
Wenn überhaupt, hätte man das neue No. 1 als eigenständigen Duft unter neuem Namen und mit neuer hübscher Verpackung rausbringen sollen, damit keine Vergleiche angestellt werden. Allerdings gefällt mir die hier erneut verwendete Verpackung, damals vom Sohn Nick Ashley entworfen, ausgesprochen gut.
Leider hat es die Marke hiermit nicht geschafft, an alte glanzvolle Zeiten anzuknüpfen. Die mittlerweile zahlenmäßig schrumpfenden Läden spiegeln dies auch wider: wo es früher einen eigenen unverkennbaren Stil mit vielfältigen Inspirationsquellen gab, versucht man nun, "moderner" zu sein, wirkt dabei aber nur austauschbarer, High-Street-Kaufhaus-Stil Made in China, zwar nett, aber ein Schatten seiner selbst, sehr schade!
Da kann ich nur die hervorragende, reich bebilderte Laura Ashley-Biografie aus 2009 von Martin Wood empfehlen, mittlerweile schon mal auf den reduzierten Restepostentischen zu finden.
Sie fingen mit selbstbedruckten Geschirrtüchern an, ein Schwerpunkt waren stets bedruckte Stoff, die von historischen Vorlagen und der Botanik inspiriert waren, später kamen die Modekollektionen hinzu und eigentlich fast alles, was man für den kompletten Einrichtungslook benötigt. Hierzu entstanden eigene Fabriken -wie damals noch üblich, in der Heimat- mit vielen Mitarbeitern und Geschäften weltweit. Auch die vier gemeinsamen Kinder waren in das Unternehmen eingebunden. Bei dieser Erfolgsgeschichte durften irgendwann auch eigene Düfte nicht fehlen. Eine Marke, die berühmt für ihre Blumenmuster ist, muss da natürlich Blumendüfte kreieren.
Ich gebe es zu, ich war seit den 80ern von der Marke sehr angetan, das alte No. 1 war jahrelang mein Lieblingsduft (allerdings als Eau de Toilette, nicht in der Eau de Parfum-Version). Dieses wunderbar üppige Blumenbouquet, zarte Sommerfrische verbreitend und gleichzeitig warm, war besonders. No. 1 ist der einzige mir auf diesem Planeten bekannte Duft, der mir trotz der Tuberose gefällt, so ganz glaube ich das mit der Tuberose auch nicht. Entgegen der Duftpyramide bei Parfumo werden in alten Prospekten stets nur Rose und Jasmin aufgeführt und dann entweder Iris oder Maiglöckchen, mehr nicht.
Auch das weniger bekannte No. 2, Emma und später L'Eau de Laura Ashley waren ausgesprochen schöne Düfte, die hervorragend zum Image der Marke passten (von Dilys -mit Tuberose- rede ich lieber nicht, recht aktuell ist noch Green Meadow ein gelungener Duft).
Vor kurzem konnte ich endlich das neue No. 1 testen, was für eine Enttäuschung, ich entdecke beim besten Willen keine Ähnlichkeit. Mir war schon klar, dass neue Versionen keine 1:1-Kopie anstreben, aber dieses Ergebnis war doch sehr enttäuschend: fruchtig-blumig-stechend und austauschbar. Da mag ich gar keine %-Bewertung abgeben. Schon merkwürdig, wenn man den alten Namen beibehält, aber die Duftnoten komplett austauscht. Zu Marshmallows kann ich nichts sagen, die stehen nicht auf meinem Speiseplan. Diese neue Version wird zwar auch ihre Freunde finden, aber das werden nicht die sein, die die alte Version kennen und einen Ersatz suchen. Ich wage mal kühn zu behaupten, dass da sogar Songes von Annick Goutal (trotz auch unterschiedlicher Duftnoten) noch mehr Ähnlichkeit hat.
Wenn überhaupt, hätte man das neue No. 1 als eigenständigen Duft unter neuem Namen und mit neuer hübscher Verpackung rausbringen sollen, damit keine Vergleiche angestellt werden. Allerdings gefällt mir die hier erneut verwendete Verpackung, damals vom Sohn Nick Ashley entworfen, ausgesprochen gut.
Leider hat es die Marke hiermit nicht geschafft, an alte glanzvolle Zeiten anzuknüpfen. Die mittlerweile zahlenmäßig schrumpfenden Läden spiegeln dies auch wider: wo es früher einen eigenen unverkennbaren Stil mit vielfältigen Inspirationsquellen gab, versucht man nun, "moderner" zu sein, wirkt dabei aber nur austauschbarer, High-Street-Kaufhaus-Stil Made in China, zwar nett, aber ein Schatten seiner selbst, sehr schade!
Da kann ich nur die hervorragende, reich bebilderte Laura Ashley-Biografie aus 2009 von Martin Wood empfehlen, mittlerweile schon mal auf den reduzierten Restepostentischen zu finden.
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