08.01.2019 - 14:27 Uhr
Meggi
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23
Granny-Smith-Echo
Apfel – meinetwegen. Eingelegter Pfirsich passt auch halbwegs, Dosen-Ananas ziemlich gut. Gar ein Beitrag roter Beeren ist vorstellbar und wasweißich sonst noch. Freie Auswahl! Mithin vermute ich hinter dem trötend-fruchtigen Auftakt von ‚Red‘ natürlich laborielle Allgemeinfrucht. Ein cremiger Tupfer mildert die Säure ab. Das anbieterseitig heroisch als Schinus molle (also Rosa Pfeffer) präzisierte Würzwerk beschränkt sich auf eine lustlos schärfende Beigabe vornean ohne Beteiligung spezieller Aromen.
Das Spektakulärste in den folgenden Stunden ist vielleicht die allmähliche Verschiebung der Such-dir-was-aus-Frucht hin zu etwas, das in der Tat Nähe zu Apfel genannt werden könnte. Sicherheitshalber verfolgt der Parfümeur das auf zwei Schienen: Die eine weist in Richtung von, sagen wir, Granny Smith, die andere bringt die sauren Apfel-Ringe von Haribo ins Spiel (wie schon von Ergo treffend diagnostiziert). Das Ergebnis ist eine akzeptable Auffrischung für all jene, die im Gegenzug in Sachen Aromen-Vielfalt oder -Raffinesse gerne Abstriche in Kauf zu nehmen bereit sind. Helles Kunstholz stützt von unten ab, bleibt freilich dezent, was als im Kontext weiterer Pluspunkt nicht verschwiegen werden soll.
Die Stabilität setzt sich insofern fort, als die Basis-Produkte (außer Chemie vermag ich nichts anderes vom Gelisteten zu verspüren) ebenfalls kaum eigene Ambitionen entwickeln, sondern bestrebt scheinen, unser Granny-Smith-Echo durch sachte Unterfütterung und Becremung möglichst lange am Leben zu halten. Der fruchtig-saure Part zeigt entsprechend gutes Durchhaltevermögen und riecht tatsächlich nachmittags deutlicher nach Apfel als je zuvor! Der Preis dafür ist in Form einer von einigen Parfumas/-os zuweilen als „Haarspray-Note“ bezeichneten Begleitung zu entrichten.
Fazit: Erinnert mich im Stil an ‚Wanted‘ von Azzaro mit seiner penetrant-stabilen Also-ob-Ananas. Den fand ich letztlich ganz O.K., er bot eben ausdauernde, verlässliche Frische auf dem Niveau vielleicht einer annehmbaren Betriebs-Kantine. Nur benötige ich für derlei kein freigeistiges Gedöns drumherum, wie es Herr Wilhelm seinen Elaboraten mit auf den Weg gibt. Folglich finde ich den Preis von 95 Fränkli für rund 50ml für das Gebotene überzogen. Daher der halbe Punkt Abzug gegenüber dem erwähnten Dosen-Futter.
Ich bedanke mich bei Garcon für die Probe.
Das Spektakulärste in den folgenden Stunden ist vielleicht die allmähliche Verschiebung der Such-dir-was-aus-Frucht hin zu etwas, das in der Tat Nähe zu Apfel genannt werden könnte. Sicherheitshalber verfolgt der Parfümeur das auf zwei Schienen: Die eine weist in Richtung von, sagen wir, Granny Smith, die andere bringt die sauren Apfel-Ringe von Haribo ins Spiel (wie schon von Ergo treffend diagnostiziert). Das Ergebnis ist eine akzeptable Auffrischung für all jene, die im Gegenzug in Sachen Aromen-Vielfalt oder -Raffinesse gerne Abstriche in Kauf zu nehmen bereit sind. Helles Kunstholz stützt von unten ab, bleibt freilich dezent, was als im Kontext weiterer Pluspunkt nicht verschwiegen werden soll.
Die Stabilität setzt sich insofern fort, als die Basis-Produkte (außer Chemie vermag ich nichts anderes vom Gelisteten zu verspüren) ebenfalls kaum eigene Ambitionen entwickeln, sondern bestrebt scheinen, unser Granny-Smith-Echo durch sachte Unterfütterung und Becremung möglichst lange am Leben zu halten. Der fruchtig-saure Part zeigt entsprechend gutes Durchhaltevermögen und riecht tatsächlich nachmittags deutlicher nach Apfel als je zuvor! Der Preis dafür ist in Form einer von einigen Parfumas/-os zuweilen als „Haarspray-Note“ bezeichneten Begleitung zu entrichten.
Fazit: Erinnert mich im Stil an ‚Wanted‘ von Azzaro mit seiner penetrant-stabilen Also-ob-Ananas. Den fand ich letztlich ganz O.K., er bot eben ausdauernde, verlässliche Frische auf dem Niveau vielleicht einer annehmbaren Betriebs-Kantine. Nur benötige ich für derlei kein freigeistiges Gedöns drumherum, wie es Herr Wilhelm seinen Elaboraten mit auf den Weg gibt. Folglich finde ich den Preis von 95 Fränkli für rund 50ml für das Gebotene überzogen. Daher der halbe Punkt Abzug gegenüber dem erwähnten Dosen-Futter.
Ich bedanke mich bei Garcon für die Probe.
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