13.01.2019 - 14:12 Uhr
Meggi
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Digitaler Bilderrahmen oder Heimatmuseum
Als „Studie“ rund um die genannten Zutaten bezeichnet Parfümeur Andreas Wilhelm sein Elaborat, welches ausdrücklich – Perfume „sucks“ ja schließlich – kein Parfüm sein will. Ich bin mit sowas immer skeptisch und dachte spontan vor allem an die teils grausigen Gerüche aus der Rührküche des Herrn Brosius zurück, der als Marke mit dem Namen „CB I Hate Perfume“ auf derselben Saite fiedelt.
‚Green‘ nun kommt mir vor wie ein digitaler Bilderrahmen, der in tiefer Gleichmut die Dateien des eingeschobenen Mediums ohne erkennbare innere Ordnung wiedergibt. Ähnlich ergeht es womöglich beim Gang durch ein winziges Heimatmuseum, in dem die zwei Dutzend Ausstellungsstücke aus fünf Jahrhunderten irgendwie nebeneinander platziert sind. Alphabetisch sortiert vielleicht.
Das kann für sich allein betrachtet jeweils alles ganz kunstvoll, spannend oder zumindest kurios sein. Und damit sind wir im Thema: Der Rhabarber zum Auftakt heute etwa ist gut gelungen. Die sogenannte Haselnuss lässt sich ebenfalls abhaken, und dass sie mir eher grün als braun daherkommt, darf vor dem Hintergrund des Parfüm-Namens sogar als Pluspunkt gelten. Mango ist…na ja…nachvollziehbar, sofern man’s weiß. Ob die grasige Note auf Marihuana verweisen soll, kann ich mangels Erfahrung nicht beurteilen und für Kaffee muss ich sozusagen auf eine übergeordnete Ebene ausweichen und mir die große Bandbreite der Aromen in Erinnerung rufen, die in handwerklich statt industriell hergestelltem Kaffee zu finden sind.
Tja, und da stehe ich jetzt vor dieser Folge von nicht uninteressanten Exponaten, während der „innere Kurator“ verzagt. Dass die Geruchs-Stoffe bereits im Laufe des Vormittags unscharf werden, führt leider nicht zur bislang vermissten Verschmelzung zum Parfüm, sondern ist reines Verwischen. Spätestens gegen Mittag ist eine diffuse braun-grüne Soße mit säuerlichem Tupfer (siehe unten) entstanden, der sich nachmittags mit viel gutem Willen der Vollständigkeit halber ein Gedanke an Amber entnehmen lässt.
Eine Erkenntnis hat der Duft außerdem noch parat, als ich ab dem Nachmittag vermeine, Vetiverylacetat sowie einen Anflug laborieller Allgemeinfrucht wahrzunehmen und einen Rückbezug zum Rhabarber erahne. Aha, so geht das also!
Gleichwohl gelange ich zum Fazit, dass ‚Green’ zwar nicht weh tut, aber auch nicht Not tut.
Ich bedanke mich bei Garcon für die Probe.
‚Green‘ nun kommt mir vor wie ein digitaler Bilderrahmen, der in tiefer Gleichmut die Dateien des eingeschobenen Mediums ohne erkennbare innere Ordnung wiedergibt. Ähnlich ergeht es womöglich beim Gang durch ein winziges Heimatmuseum, in dem die zwei Dutzend Ausstellungsstücke aus fünf Jahrhunderten irgendwie nebeneinander platziert sind. Alphabetisch sortiert vielleicht.
Das kann für sich allein betrachtet jeweils alles ganz kunstvoll, spannend oder zumindest kurios sein. Und damit sind wir im Thema: Der Rhabarber zum Auftakt heute etwa ist gut gelungen. Die sogenannte Haselnuss lässt sich ebenfalls abhaken, und dass sie mir eher grün als braun daherkommt, darf vor dem Hintergrund des Parfüm-Namens sogar als Pluspunkt gelten. Mango ist…na ja…nachvollziehbar, sofern man’s weiß. Ob die grasige Note auf Marihuana verweisen soll, kann ich mangels Erfahrung nicht beurteilen und für Kaffee muss ich sozusagen auf eine übergeordnete Ebene ausweichen und mir die große Bandbreite der Aromen in Erinnerung rufen, die in handwerklich statt industriell hergestelltem Kaffee zu finden sind.
Tja, und da stehe ich jetzt vor dieser Folge von nicht uninteressanten Exponaten, während der „innere Kurator“ verzagt. Dass die Geruchs-Stoffe bereits im Laufe des Vormittags unscharf werden, führt leider nicht zur bislang vermissten Verschmelzung zum Parfüm, sondern ist reines Verwischen. Spätestens gegen Mittag ist eine diffuse braun-grüne Soße mit säuerlichem Tupfer (siehe unten) entstanden, der sich nachmittags mit viel gutem Willen der Vollständigkeit halber ein Gedanke an Amber entnehmen lässt.
Eine Erkenntnis hat der Duft außerdem noch parat, als ich ab dem Nachmittag vermeine, Vetiverylacetat sowie einen Anflug laborieller Allgemeinfrucht wahrzunehmen und einen Rückbezug zum Rhabarber erahne. Aha, so geht das also!
Gleichwohl gelange ich zum Fazit, dass ‚Green’ zwar nicht weh tut, aber auch nicht Not tut.
Ich bedanke mich bei Garcon für die Probe.
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