10.01.2019 - 15:02 Uhr
Meggi
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22
Wenn die Phantasie mehr Spaß macht…
„Magnolan“ riecht offenbar nach Magnolie. So weit, so naheliegend. Hm – wonach riecht dann „Osyrol“?
Eine weniger kalauerhafte Spur führt mich (wie bereits einen Vorredner) per Internet-Suche zu einem Medikament zur Behandlung von Wasser-Einlagerungen im Körper. Und solches bei einem Maritimling, der nicht nur laut der Einordnung hier, sondern auch tatsächlich „frisch-aquatisch“ ist! Herr Wilhelm hat womöglich einen sehr subtilen Humor, denke ich.
Doch auf einen Klick hin enthüllt Parfumo in vorbildlicher Weise eine nüchternere Erklärung. Es handelt sich bei „Osyrol“ um einen künstlichen Sandel-Riechstoff mit einigem Pipapo drumherum. Schade, ich fand den anderen Gedanken lustiger.
Ein „frisch-aquatischer“ Duft mit Angaben wie aus dem Chemie-Baukasten – es geht also wohl darum, diese Frische stabil über die Zeit zu bringen. Und genau dieser Eindruck drängt sich auf. Die maritime Grundausrichtung wird von mehreren Neben-Aromen flankiert und teils gestützt, für deren Darstellung sich am besten eine schlichte Aufzählung eignet:
a) Eine limonadig-blütige (Magnolie!) Brise, eher herb als blumig; sie erhebt sich nach dem Aufsprühen aus einem verblüffend langen Nichts als erstes. Im Verlauf erinnert mich die bitter-graue Floralität, die eben das Miesepetrige umkurvt, am ehesten an den kühlen Blumen-Baustein aus Il Profvmos ‚Musc Bleu‘ (kein Zwilling!)
b) Später lässt mich ein Anflug stichiger Süße, der dem pyramidal erwarteten Cremig-Part nahezu gleichgewichtig gegenübersteht, in Richtung Tonka rätseln.
c) Eine raue Unterlage, phasenweise pilzig-holzig, das Würzige streifend; sie liefert den für solche Düfte üblichen Holz-Beitrag.
Und mit Letzterem sind wir sogleich beim großen Plus des vorliegenden Kandidaten angelangt: Er wird nicht brackig. Mithin ist nach meinem Dafürhalten das (vermutete) Ansinnen erfolgreich umgesetzt, denn solide und ausdauernd begleitet mich der Meer-und-Mehr-Cocktail bis in den Abend hinein. Für Freunde dieser Duftrichtung ist ‚Blue’ eine Empfehlung wert.
Ich bedanke mich bei Garcon für die Probe
Eine weniger kalauerhafte Spur führt mich (wie bereits einen Vorredner) per Internet-Suche zu einem Medikament zur Behandlung von Wasser-Einlagerungen im Körper. Und solches bei einem Maritimling, der nicht nur laut der Einordnung hier, sondern auch tatsächlich „frisch-aquatisch“ ist! Herr Wilhelm hat womöglich einen sehr subtilen Humor, denke ich.
Doch auf einen Klick hin enthüllt Parfumo in vorbildlicher Weise eine nüchternere Erklärung. Es handelt sich bei „Osyrol“ um einen künstlichen Sandel-Riechstoff mit einigem Pipapo drumherum. Schade, ich fand den anderen Gedanken lustiger.
Ein „frisch-aquatischer“ Duft mit Angaben wie aus dem Chemie-Baukasten – es geht also wohl darum, diese Frische stabil über die Zeit zu bringen. Und genau dieser Eindruck drängt sich auf. Die maritime Grundausrichtung wird von mehreren Neben-Aromen flankiert und teils gestützt, für deren Darstellung sich am besten eine schlichte Aufzählung eignet:
a) Eine limonadig-blütige (Magnolie!) Brise, eher herb als blumig; sie erhebt sich nach dem Aufsprühen aus einem verblüffend langen Nichts als erstes. Im Verlauf erinnert mich die bitter-graue Floralität, die eben das Miesepetrige umkurvt, am ehesten an den kühlen Blumen-Baustein aus Il Profvmos ‚Musc Bleu‘ (kein Zwilling!)
b) Später lässt mich ein Anflug stichiger Süße, der dem pyramidal erwarteten Cremig-Part nahezu gleichgewichtig gegenübersteht, in Richtung Tonka rätseln.
c) Eine raue Unterlage, phasenweise pilzig-holzig, das Würzige streifend; sie liefert den für solche Düfte üblichen Holz-Beitrag.
Und mit Letzterem sind wir sogleich beim großen Plus des vorliegenden Kandidaten angelangt: Er wird nicht brackig. Mithin ist nach meinem Dafürhalten das (vermutete) Ansinnen erfolgreich umgesetzt, denn solide und ausdauernd begleitet mich der Meer-und-Mehr-Cocktail bis in den Abend hinein. Für Freunde dieser Duftrichtung ist ‚Blue’ eine Empfehlung wert.
Ich bedanke mich bei Garcon für die Probe
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