05.10.2024 - 06:52 Uhr

Floyd
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Floyd
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Der Duft der geträumten Inseln
«Es war dunkel geworden, ohne dass Akeret hätte sagen können, ob es gedämmert hatte. Das dunkle Geflecht des Waldes wurde von den donnerlosen Blitzen der Glühwürmchen erleuchtet, wie Wetterleuchten in hunderten Himmeln.» (Lukas Maisel, Buch der geträumten Inseln, Rowohlt 2020)
Sie hallten wider in herbgrünen Wurzeln, an deren Fingern Blüten wuchsen, Verführung tropfend aus seidigem Leben. Grenzenlos schienen Schemen von Wesen durch Bäume und Böden zu fließen.
**
New Oceans And Meridians (N.O.A.M. Botanical Perfumes) bezeichnet sich selbst als ein olfaktorisches Raumzeitreisebüro. Das schweizer Label verwendet für seine komplexen Kompositionen ausschließlich hochwertige natürliche Rohstoffe. Es pflegt den persönlichen Kontakt zu kleinen Destillen, Händlern und Herstellern.
So wurden für „Essences – Dark Heart of Papua“ selbst angebaute Patchoulis aus Indien und Java, Artisan Patchoulis aus Papua, Sulawesi und Madagaskar sowie ein Vintage Seychellen Patch, das mit Castoreum, Hyrax und Costus über zwei Jahre mazeriert wurde, verwendet. Verschiedene Oudsorten aus Papua, Malaysia und Ostindien bilden das zweite Rückgrat des Duftes.
Mit „Dark Heart of Papua“ löst der Träger ein Ticket in einen Dschungel wie aus Lukas Maisels „Buch der geträumten Inseln“, selbstverständlich mit dem Einverständnis des Autors, was die Duftwerdung seiner Worte angeht. Während Meisels Protagonist Akeret den „missing Link“ zwischen Mensch und Tier zu finden versucht, erschafft N.O.A.M dort einen „missing Link“ zwischen Natur und Tier.
Tatsächlich ist da zu Beginn ein diffus grün-gelbliches Leuchten von Glühwürmchen (Lorbeerblatt, Kardamom, Eisenkraut), wie ein illuminierter Nebel (Weihrauch) im dunkelgrün-feuchten Dschungel von Papua, der abgebildet wird in etlichen Schattierungen von Patchoulisorten und Adlerhölzern. So entsteht zunächst ein herber Eindruck von erdig-holzig-grün-wurzeligen Noten hinter den Glühwürmchen. Allmählich gesellen sich rauchige Holznoten dazu, schimmern seidig-fleischige Blüten (v.a. Jasmin, Tuberose, Champaka) über feuchtwarmer Erde, Moosen, morsch-weichen Rinden. Nur ganz schemenhaft lassen sich animalisch-ledrige Aromen (Bisam, Castoreum, Hyrax) darin erahnen, treten minzigere Patchoulinoten zu Tage, von fellartigen Kostuswurzeln und dezenten warmen Harzen (Styrax, Amber, Galbanum) abgetönt. Eine dunkelolivfarbene Welt reich an Facetten, von welchen sich immer wieder neue offenbaren, als entdecke man immer wieder andere Stellen im Urwald, botanische wie animalische.
Der Duft der geträumten Inseln bleibt in all seiner dichten Komposition im Gesamteindruck transparent, projiziert deutlich bis moderat über viele Stunden das dunkle Herz Papuas. Er kam in einer kleinen Holzschatzkiste, in welcher sich zwischen Stroh neben dem Flakon auch eine wunderschön verpackte Seife mit dem selben Duft befand, die N.O.A.M in Kooperation mit dem schweizer Artisan-Seifenhersteller Voyage handfertigte.
Sie hallten wider in herbgrünen Wurzeln, an deren Fingern Blüten wuchsen, Verführung tropfend aus seidigem Leben. Grenzenlos schienen Schemen von Wesen durch Bäume und Böden zu fließen.
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New Oceans And Meridians (N.O.A.M. Botanical Perfumes) bezeichnet sich selbst als ein olfaktorisches Raumzeitreisebüro. Das schweizer Label verwendet für seine komplexen Kompositionen ausschließlich hochwertige natürliche Rohstoffe. Es pflegt den persönlichen Kontakt zu kleinen Destillen, Händlern und Herstellern.
So wurden für „Essences – Dark Heart of Papua“ selbst angebaute Patchoulis aus Indien und Java, Artisan Patchoulis aus Papua, Sulawesi und Madagaskar sowie ein Vintage Seychellen Patch, das mit Castoreum, Hyrax und Costus über zwei Jahre mazeriert wurde, verwendet. Verschiedene Oudsorten aus Papua, Malaysia und Ostindien bilden das zweite Rückgrat des Duftes.
Mit „Dark Heart of Papua“ löst der Träger ein Ticket in einen Dschungel wie aus Lukas Maisels „Buch der geträumten Inseln“, selbstverständlich mit dem Einverständnis des Autors, was die Duftwerdung seiner Worte angeht. Während Meisels Protagonist Akeret den „missing Link“ zwischen Mensch und Tier zu finden versucht, erschafft N.O.A.M dort einen „missing Link“ zwischen Natur und Tier.
Tatsächlich ist da zu Beginn ein diffus grün-gelbliches Leuchten von Glühwürmchen (Lorbeerblatt, Kardamom, Eisenkraut), wie ein illuminierter Nebel (Weihrauch) im dunkelgrün-feuchten Dschungel von Papua, der abgebildet wird in etlichen Schattierungen von Patchoulisorten und Adlerhölzern. So entsteht zunächst ein herber Eindruck von erdig-holzig-grün-wurzeligen Noten hinter den Glühwürmchen. Allmählich gesellen sich rauchige Holznoten dazu, schimmern seidig-fleischige Blüten (v.a. Jasmin, Tuberose, Champaka) über feuchtwarmer Erde, Moosen, morsch-weichen Rinden. Nur ganz schemenhaft lassen sich animalisch-ledrige Aromen (Bisam, Castoreum, Hyrax) darin erahnen, treten minzigere Patchoulinoten zu Tage, von fellartigen Kostuswurzeln und dezenten warmen Harzen (Styrax, Amber, Galbanum) abgetönt. Eine dunkelolivfarbene Welt reich an Facetten, von welchen sich immer wieder neue offenbaren, als entdecke man immer wieder andere Stellen im Urwald, botanische wie animalische.
Der Duft der geträumten Inseln bleibt in all seiner dichten Komposition im Gesamteindruck transparent, projiziert deutlich bis moderat über viele Stunden das dunkle Herz Papuas. Er kam in einer kleinen Holzschatzkiste, in welcher sich zwischen Stroh neben dem Flakon auch eine wunderschön verpackte Seife mit dem selben Duft befand, die N.O.A.M in Kooperation mit dem schweizer Artisan-Seifenhersteller Voyage handfertigte.
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