Dark Heart of Papua 2024

Dark Heart of Papua von N•O•A•M
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8.7 / 10 26 Bewertungen
Ein neues und limitiertes Parfum von N•O•A•M für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2024. Der Duft ist würzig-harzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Vergleich Limitiert
Ähnliche Düfte
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Duftrichtung

Würzig
Harzig
Erdig
Holzig
Rauchig

Duftnoten

geräuchertes Holzgeräuchertes Holz indonesisches Patchouli Absolueindonesisches Patchouli Absolue madagassisches Patchoulimadagassisches Patchouli malaysisches Oudmalaysisches Oud Papua-OudPapua-Oud rote Champaka Absoluerote Champaka Absolue Seychellen-PatchouliSeychellen-Patchouli indische Tuberoseindische Tuberose indischer Jasminum auriculatum Absolueindischer Jasminum auriculatum Absolue neuguineisches Patchoulineuguineisches Patchouli Amber AbsolueAmber Absolue BibergeilBibergeil EisenkrautEisenkraut HyraceumHyraceum Hyraceum AbsolueHyraceum Absolue indonesisches Styraxindonesisches Styrax kenianischer Weihrauchkenianischer Weihrauch ostindisches Oudostindisches Oud Rosengeranie AbsolueRosengeranie Absolue schwarze Ambraschwarze Ambra somalische Myrrhesomalische Myrrhe BisamBisam EichenmoosEichenmoos GalbanumGalbanum Himalaya-ZederHimalaya-Zeder Immortelle AbsolueImmortelle Absolue indischer Jasmin-Sambac Absolueindischer Jasmin-Sambac Absolue Java-VetiverJava-Vetiver Jonquille AbsolueJonquille Absolue KardamomKardamom KostuswurzelKostuswurzel MöhrensamenMöhrensamen schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer Vanille-TabakVanille-Tabak BischofskrautBischofskraut indisches Lorbeerblattindisches Lorbeerblatt Kaffee AbsolueKaffee Absolue
Bewertungen
Duft
8.726 Bewertungen
Haltbarkeit
8.423 Bewertungen
Sillage
7.723 Bewertungen
Flakon
7.622 Bewertungen
Eingetragen von Floyd, letzte Aktualisierung am 28.07.2025.
Wissenswertes
Der Duft wurde als Set mit einer Artisanal-Seife, die in Kooperation mit dem Label Voyage hergestellt wurde, verkauft. Es wurden 20 Flakons hergestellt.
Das Parfum war Teil der Kollektion Essences.

Duftet ähnlich

Womit der Duft vergleichbar ist

Rezensionen

5 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Floyd

536 Rezensionen
Floyd
Floyd
Top Rezension 57  
Der Duft der geträumten Inseln
«Es war dunkel geworden, ohne dass Akeret hätte sagen können, ob es gedämmert hatte. Das dunkle Geflecht des Waldes wurde von den donnerlosen Blitzen der Glühwürmchen erleuchtet, wie Wetterleuchten in hunderten Himmeln.» (Lukas Maisel, Buch der geträumten Inseln, Rowohlt 2020)
Sie hallten wider in herbgrünen Wurzeln, an deren Fingern Blüten wuchsen, Verführung tropfend aus seidigem Leben. Grenzenlos schienen Schemen von Wesen durch Bäume und Böden zu fließen.
**
New Oceans And Meridians (N.O.A.M. Botanical Perfumes) bezeichnet sich selbst als ein olfaktorisches Raumzeitreisebüro. Das schweizer Label verwendet für seine komplexen Kompositionen ausschließlich hochwertige natürliche Rohstoffe. Es pflegt den persönlichen Kontakt zu kleinen Destillen, Händlern und Herstellern.
So wurden für „Essences – Dark Heart of Papua“ selbst angebaute Patchoulis aus Indien und Java, Artisan Patchoulis aus Papua, Sulawesi und Madagaskar sowie ein Vintage Seychellen Patch, das mit Castoreum, Hyrax und Costus über zwei Jahre mazeriert wurde, verwendet. Verschiedene Oudsorten aus Papua, Malaysia und Ostindien bilden das zweite Rückgrat des Duftes.
Mit „Dark Heart of Papua“ löst der Träger ein Ticket in einen Dschungel wie aus Lukas Maisels „Buch der geträumten Inseln“, selbstverständlich mit dem Einverständnis des Autors, was die Duftwerdung seiner Worte angeht. Während Meisels Protagonist Akeret den „missing Link“ zwischen Mensch und Tier zu finden versucht, erschafft N.O.A.M dort einen „missing Link“ zwischen Natur und Tier.
Tatsächlich ist da zu Beginn ein diffus grün-gelbliches Leuchten von Glühwürmchen (Lorbeerblatt, Kardamom, Eisenkraut), wie ein illuminierter Nebel (Weihrauch) im dunkelgrün-feuchten Dschungel von Papua, der abgebildet wird in etlichen Schattierungen von Patchoulisorten und Adlerhölzern. So entsteht zunächst ein herber Eindruck von erdig-holzig-grün-wurzeligen Noten hinter den Glühwürmchen. Allmählich gesellen sich rauchige Holznoten dazu, schimmern seidig-fleischige Blüten (v.a. Jasmin, Tuberose, Champaka) über feuchtwarmer Erde, Moosen, morsch-weichen Rinden. Nur ganz schemenhaft lassen sich animalisch-ledrige Aromen (Bisam, Castoreum, Hyrax) darin erahnen, treten minzigere Patchoulinoten zu Tage, von fellartigen Kostuswurzeln und dezenten warmen Harzen (Styrax, Amber, Galbanum) abgetönt. Eine dunkelolivfarbene Welt reich an Facetten, von welchen sich immer wieder neue offenbaren, als entdecke man immer wieder andere Stellen im Urwald, botanische wie animalische.
Der Duft der geträumten Inseln bleibt in all seiner dichten Komposition im Gesamteindruck transparent, projiziert deutlich bis moderat über viele Stunden das dunkle Herz Papuas. Er kam in einer kleinen Holzschatzkiste, in welcher sich zwischen Stroh neben dem Flakon auch eine wunderschön verpackte Seife mit dem selben Duft befand, die N.O.A.M in Kooperation mit dem schweizer Artisan-Seifenhersteller Voyage handfertigte.
45 Antworten
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Marieposa

89 Rezensionen
Marieposa
Marieposa
Top Rezension 43  
Schlage dunkel, wildes Herz
Schlage dunkel, wildes Herz
Verborgen im Bittergrün
Der Camphernebel
Wo die Schatten fleischiger Blätter
Eins werden mit dem felligen Atem
Schwarzer Böden

Schlage dunkel, wildes Herz
Im Rhythmus ferner Trommeln
An glühenden Feuern
Jenseits der lauernden Augen
Im Unterholz

Schlage dunkel, wildes Herz
Unter der schwarzen Seide
Regennasser Blüten
Auf meiner Haut

Schlage dunkel, wildes Herz
Weil’s nicht die Sonne ist
die den Mond zum Leuchten bringt
sondern die Finsternis

**

Die kleine Schweizer Manufaktur N.O.A.M. – kurz für New Oceans And Meridians – hat es sich zum Ziel gesetzt, uns auf olfaktorischem Wege fremde Welten zu erschließen und lädt mit komplexen, originellen Düften aus hochwertigsten Rohstoffen dazu ein, gewohnte Pfade zu verlassen und Horizonte zu erweitern. Im Fall von Dark Heart of Papua führt diese Reise mit einer nahtlos verblendeten Mischung aus handverlesenen Oud- und Patchoulisorten mitten in die dunkelgrüne Hölle eines tropischen Dschungels.
Hand aufs Herz: Ich weiß nicht viel über Oud und habe immer wieder, je nach Provenienz, Schwierigkeiten, es von Patchouli zu unterscheiden. Dark Heart of Papua scheint dazu geschaffen, diese für mich so schwer fassbare Grenze endgültig zu verwischen. Nach einem prickelnd grünen Auftakt mit viel minzigem Campher, unterstrichen von leicht rauchigem Galbanum, in dem ich einen minimalen Anflug von stalligem Oud wahrnehme, legt der Duft schroffe Hölzer frei, die sukzessive immer weicher werden, um schließlich zu herbem, erdigem Dschungelboden zu zerfallen, der bis in die Tiefen von Vetiver durchwurzelt ist.
Ledrig-animalische Noten haben hier ihre Pfotenabdrücke hinterlassen, führen auf tinten-bittere Moospfade, bis unerwartet Blütenblätter aufschimmern. Gelegentlich kräuseln sich feine Rauchfäden und herbe Kräuter durchs Bild und doch wird der Duft in all seiner Dunkelheit zum blumenledersanften Flüstern.
Dark Heart of Papua hält eine meisterliche Balance zwischen der Bewahrung der rohen Ursprünglichkeit der verwendeten Essenzen und der handwerklichen Finesse eines autodidaktischen Ausnahmetalents, sodass ein Sog in allen denkbaren Grüntönen entsteht und zumindest mein wildes dunkles Herz ein wenig schneller schlagen lässt.

Vielen Dank, lieber Svezenkar, dass ich unerwarteterweise nicht mehr an einer leeren Phiole schnuppern muss.
39 Antworten
9
Preis
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
BeJot

90 Rezensionen
BeJot
BeJot
Top Rezension 25  
Livebericht einer Papuareise
Wir bekamen in den 60er und 70er Jahren immer wieder mal Besuch von einem Missionar, der auf Heimaturlaub alte Freunde besucht hat. Er erzählte Geschichten aus Papua-Neuguinea, wo er lebte. Wir sieben Kinder lauschten, fasziniert, irritiert, befremdet… viele Fragen blieben offen, regten die Fantasie an…
Mit diesen Gedanken im Kopf freute ich mich auf den Duft, der mich mitnehmen könnte, so hoffte ich, auf diese ferne Insel.
Er tut es!
Mit dem ersten Atemzug bin ich drin. Dieses Würzige, Dunkle! Wie ich es liebe! Die Reise beginnt. Mein Herz klopft wild vor Aufregung. Es wird immer dunkler. Grün! Unglaubliches Grün! Dunkles, buntes, feuchtes Grün! Urwald… So muss er sein! Der Weg ist kaum zu erkennen. Dichtes Blätterwerk. Hohe Bäume. Es riecht noch herber. Dunkelbraun. Nur wenig Licht erreicht den Waldboden mit seinen Wurzeln. Ich fühle das weiche Moos an den Bäumen. Feine dunkelgrüne Fäden. Die Blätter sind ledrig, glatt. Alles fühlt sich gut an. Jetzt ist es ganz still. Alles in mir wird ruhig. Ich lehne mich an einen Baumstamm. Schließe die Augen. Da ist es als atme ich den ganzen Wald ein und aus. Ich brauche Mut. Ich traue mich noch nicht, ganz tief zu atmen. Zu groß ist der Wald! Licht zieht meinen Blick zum Himmel. Ich klettere den Baum hoch. Klare Luft umgibt mich. Ich sitze ganz oben. Mein Blick schweift über die Baumwipfel. Grüne Weite. Jetzt! Ein tiefer Atemzug. Ich sauge diese Weite ein, den Wald, das Holz der ehrwürdigen, alten Bäume. Fühle mich getragen. Zuhause. Vertrauen. Urvertrauen. Lächelnde Tränen. Langsam, ganz langsam klettere ich den Stamm wieder runter. Lasse den Wald hinter mir.
Was ist das? Etwas Neues kommt auf mich zu. Unbekanntes. Rauch. Ich gehe weiter darauf zu. Es ist eine Siedlung. Lehmiger, staubiger Schotterweg. Führt vorbei an ockerfarbenen Hütten. Würzige Luft hängt zwischen den Lehmhütten. Ich setze mich auf eine alte, sonnengewärmte Holzbank. Lachende Kinder spielen auf dem lehmig staubigen Dorfplatz. Ein leiser Lufthauch weht einen fremden Duft herüber. Ich gehe ihm nach. Hinein in einen hellen, freundlichen Garten hinter einer niedrigen Steinmauer. Kleine gelbe Blüten, an Sträuchern, die mir fremd sind. Es riecht so gut in diesem Garten! Nach trockenem Gras und Kräutern unter halbhohen knorrigen, harzigen Bäumen
Der Boden ist trocken. Ich schaue einem Mann bei der Gartenarbeit zu. Er bemerkt mich. Mit einem Lächeln schenkt er mir eine duftende Blüte.
Ich atme den fremdartigen Duft tief ein und schließe die Augen.
Plötzlich finde ich mich mit einem schwarzen großen Hund in den Armen wieder. Meine Nase hat sich in seinem Fell vergraben. Sein warmer Körper, sein langsamer Atem schenken mir tiefe Ruhe und Frieden.
Ich muss eingeschlafen sein. Mein Handgelenk duftet grün. Unaufgeregtes dunkles Grün.
„War da was? Kann nicht sein. Ich bin ein einfacher Feld-Wald- Wiesen-Duft.“
„Oh ja!! Da war was!!! Du bist ein besonderer Feld- und Wald- und Gartenduft! Einfach ein NOAM! Das war so! Das ist immer noch so!“
Und es blieb noch viele Stunden so.
Irgendwann wurde er noch weicher, patchouliger und zwischendurch ein wenig süßer.

Zwei Bilder zu dem Falkon sind in meinem Album zu finden.
18 Antworten
9
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
Cfr

113 Rezensionen
Cfr
Cfr
Top Rezension 16  
Alle Jahre wieder
Freitag, endlich Feierabend und
die wartet schon alle auf mich
Hab leider nich den ganzen Tag frei bekommen aber egal jetzt ist endlich der Urlaub da um 12uhr ganz genau verlasse ich das Werksgelände mit meinen oliv grünen Passat B2
sause ich schnell nach Hause kaum war ich da kamen alle schon mit ihren Reise Gepäck aus der Eingangstür mittag gab's heute leider nicht weil
DIe da ist schon leicht genervt hat aber leckere Schnittchen für uns alle gemacht, aber egal, ohne großen Zeitverlust starten wir durch Richtung Autobahn es war heiß auf der ganzen Strecke nach Bella italia da hab ich vom Betrieb ein Campingplatz bekommen am Meer versteht sich und die Hälfte von den Gebühren bekomme ich ja wieder also wie jedes Jahr im Sommer das selbe iwie so kommts mir vor, aber egal
nach edlichen Stunden Stau und qualvoller Hitze ohne Klimaanlage und Mittagessen erreichten wir
unser geliebtes Domizil. Die da machte das mit Rezeption ich zog mir derweil eine spritzige 7up aus dem Getränke Automaten. der Wagen parkte genau wie immer neben dem Zelt man weiß ja nie so richtig. Die da umarmte mich plötzlich ganz lieb und war wie ausgewechselt ja wie neugeboren iwie nuja dann ist doch jetzt erstmal alles gut dachte ich mir so, die kiddis haben die ganze Fahrt über geschlafen und werden so langsam wach
ich kümmere mich in der Zwischenzeit um das Wohnquartier der Rest geht wohl möglich shoppen von meiner hart verdienten D-Mark
aber egal jetzt erstmal den verdienten Urlaub genießen.
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was für ein Spektakel, im Grunde genommen ein Zitrus Fougér der alten Tage, Moos, Weihrauch, süße Myrrhe, Benzoe gestrafft die wilden Kräuter in Honig getunkt bitter grün grasig vom Minz Likör geküsst pfeffrig scharfer Übergang ins Zen Tee Land kümmelig provokant auf Zedernholz und Vintage Erde die Wale krabbeln nach vorn schön war die Zeit.
Dankeschön an an Floyd für die Test Gelegenheit.
rutscht alle gut rein ins neue Jahr
wenns soweit ist
28 Antworten
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Mairuwa

54 Rezensionen
Mairuwa
Mairuwa
Top Rezension 9  
Triebkräfte der Erde
Diejenigen Düfte der kleinen Schweizer Duftmanufaktur N.O.A.M., die ich bisher kennenlernen durfte, zeichnen sich dadurch aus, dass sie durchweg sehr komplexe Kompositionen sind, bei denen jedoch die einzelnen Noten teilweise erstaunlich klar zu vernehmen sind. Obwohl es sich oft um eher dunkle Düfte handelt, haben sie auf diese Weise dennoch zugleich eine große Leichtigkeit und Transparenz. Floyd hat das in einer Rezension als pointillistisches Flirren charakterisiert. Und der Hersteller selbst, sich dieser besonderen Qualität der eigenen Kompositionen scheinbar durchaus bewusst - findet auch immer wieder sehr treffende Bilder für diesen Effekt - seien es spätgotische „Millefleurs“-Tapisserien oder das „Kaleidoskop“, das ein Ganzes in unendliche Facetten auffächert und damit neue Perspektiven der Wahrnehmung eröffnet.

Hier nun ist es nicht der Name. Der lässt mich, obwohl der Kontinent nicht stimmt, sofort an Joseph Conrad denken und damit unvermeidlich an „the horror, the horror.“ Das spiegelt der Duft zum Glück in keiner Weise wider. Nein, in diesem Fall findet sich der stimmigere Hinweis in einem Begleittext von N.O.A.M. Dieser zitiert eine Romanpassage aus Lukas Maisels „Buch der geträumten Inseln“, in dem vom „donnerlosen Blitzen der Glühwürmchen“ vor dem „dunklen Geflecht des Waldes“ die Rede ist. Das ist ein starkes Bild und transportiert den oben erwähnten Effekt genauso passend, vielleicht noch poetischer als die anderen gewählten Metaphern. Dieser Wald ist tropisch dicht und schwer und so passt immerhin die Szenerie von „Heart of Darkness“ schon irgendwie als Bild für die Grundstimmung – wenn man den Tropenwald nicht als Ort des Grauens empfindet, sondern als Terrain für die Entdeckung neuer olfaktorischer Eindrücke.

Das Hintergrundsgewebe, vor dem die Glühwürmchen tanzen, besteht hier aus zwei Hauptkomponenten: Patchouli und Oud. Ersteres wurde in Form von gleich fünf verschiedenen Rohstoffkomponenten verschiedener Herkunft eingesetzt: neben Ölen aus Neuguinea, Indonesien und Madagaskar kommen auch wie immer bei N.O.A.M. außergewöhnliche Raritäten zum Einsatz, in diesem Fall eine Vintage-Mazeration von den Seychellen sowie ein selbsthergestelltes Absolue aus eigenem Gartenanbau (!) Dazu kommen mindestens drei verschiedene Oudkomponenten verschiedener Herkunft und Qualität.

Bei Vetiverdüften konnte ich feststellen, dass die Kombination verschiedener Rohstoffe von je eigenem Charakter die Komplexität der Note im Endprodukt ungemein steigert, gleichsam die unterschiedlichen Facetten des Vetiver markant herausstellt und in einem Duft vereint, der dadurch ungemein an Tiefe gewinnt. Ich kann nur annehmen, dass es sich hier mit Patchouli und Oud ähnlich verhält: dass gleichsam das Duftspektrum dieser Noten durch die Komponenten verschiedener Herkunft, die sich ergänzen und gleichzeitig gegenseitig „schärfen“ erweitert und komplexifiziert wird. Aber auch die besondere Qualität der handverlesenen Essenzen ist hier sicherlich ausschlaggebend. Die Oud-Bausteine ergänzen die erdig-frischen und bitter-würzigen Noten des Patchouli um eine leicht rauchig-teerige Komponente. Und vor diesem Grund blitzt tatsächlich so manche Blüte hervor, treten hellere Noten auf und drängen in den Mittelpunkt. Jasmin, Champaca, Tuberose könnten ihrerseits schwer wirken, werden aber von den hellwürzigen Spitzen von Pfeffer und Kardamom eher zum Strahlen gebracht.

Das ergibt eine Einheit, angesichts derer ich mich frage, ob hier das Bild der Glühwürmchen tatsächlich noch ganz stimmig ist. Mir drängt sich ein anderes auf, oder eine andere Serie von Bildern: Fritz Winters „Triebkräfte der Erde“. Aus dem dunklen Herzen von Papuas tropischen Wäldern strahlen gleichsam funkelnde Kristalle, die nicht das Sonnenlicht reflektieren, sondern aus sich heraus zu leuchten scheinen und mit ihrem Pulsieren zugleich den Wald selbst zu einem einzigen Lebewesen werden lassen. Großes olfaktorisches Kino wieder einmal.

Wie immer in der „Essences“ Reihe von N.O.A.M. handelt es sich um einen limitierten Duft, der so nicht reproduzierbar ist, weil einzelne der verwendeten Komponenten einzigartig waren. Das ist der Preis der hohen Qualität: Die Einzigartigkeit und Unwiederbringlichkeit. Dafür gibt es hier erstmals bei N.O.A.M. eine passende „Pflegeserie“ – bestehend aus einem Stück Seife. Zu der kann ich nichts sagen, außer dass sie aus einer ähnlich anspruchsvollen Manufaktur kommt, wie der Duft selbst und insofern eine sehr gelungene Ergänzung sein dürfte. Die Rechtfertigung für diese Erweiterung der Produktpalette klingt indes so nüchtern wie einleuchtend: „Auch Abenteurer brauchen von Zeit zu Zeit eine Wäsche!“

Für die Probe bedanke ich mich einmal mehr ganz herzlich bei BeJot.
7 Antworten

Statements

13 kurze Meinungen zum Parfum
SeejungfrauSeejungfrau vor 11 Monaten
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Riechst du schon teerkrötige Schemen von erdkrustigen Wesen?
Da oben in mächtigen Kampfern blühen gelbe Pupillen in Booten.
Traum
Nie
INSEL!
52 Antworten
GandixGandix vor 11 Monaten
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Es tanzten Leuchtmotten im Kampferlicht
über dem Land, das sie Dunkelerde nannten.
Wurzelwesen mit ledrigen Häuten
kriechen über Rinden....
53 Antworten
FrauKirscheFrauKirsche vor 11 Monaten
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Schwelendes Holz
Scharfes Minzgrün
Gelbe Oasen
Herz aus Blättern
und Blumen
Pulsiert Magma
dunkelgrün
wo ambrierte Erde glüht
36 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 6 Monaten
Es wird niemand verwundern, aber ich finde den schrecklich. Zu dicht, mir zu unausgewogen, oudös, animalisch, erdig, zu ... Ach was weiß ich
71 Antworten
JeobJeob vor 4 Monaten
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Puls eines fiebrigen Ortes:
Zwischen schwelenden Hölzern
in Adern aus DunkelTiefGrün
glimmen tausend Augen
jedes Blinzeln
ein Wetterleuchten
50 Antworten
Weitere Statements

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