25.06.2023 - 15:35 Uhr

Floyd
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Floyd
Top Rezension
49
Île de la Tortue, Antilles, 1650
Der Dreimaster liegt vor der Schildkröteninsel. Im abgetakelten Schiffsbauch steht Nebel, in der Hitze kondensiert der Mezcal seinen erdigen Mantel über meine Augen. Bald sind sie von seinem Rauch beschlagen. An der Reling schimmern Limettenperlen wie Tautropfen im Sonnenlicht über den Wellen. Von Deck wehen salzige feuchte Schwaden die Gischt und den Seetang über die Ladung, die Reste des Schwarzpulvers in den Kanonen, die wie Streichhölzer in Pfeffer schwelen. Die Rhumfässer schwitzen noch Restalkohol, feuchtwarm dampfende bräunliche Wirbel auf die hölzernen Kisten mit den Zigarren, ihre dunkel-würzigen Röstaromen von Kaffee- und herben Kakaobohnen, Nüssen und mulchigen Hölzern. Sie saugen sich fest in den ledrigen Kleidern, die gealtert von zahllosen Abenteuern voll Fährten schon in Fetzen hängen, dem Birkenöl und dem Lockstoff des Bisam und den flirrenden Flecken vom Ambrein. Sein blütenberauschter Tabakbalsam deckt sein Bouquet über die Tropenholzplanken. Von den Nebeln des Raubguts im Schiffsbauch trunken, in Kleidern, die von alleine stehn, werd ich morgen wohl wieder auf Beutezug gehn.
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New Oceans And Meridians (N.O.A.M. Botanical Perfumes) ist ein olfaktorisches Raumzeitreisebüro, verlässt bekannte Küsten, erschafft bildgewaltige Kunst, umgibt Dich mit fernen Orten, hüllt Dich in Abenteuer und ist dabei absolut tragbar. Das schweizer Label verwendet für seine komplexen Kompositionen ausschließlich hochwertige natürliche Rohstoffe. Es pflegt den persönlichen Kontakt zu kleinen Destillen, Händlern und Herstellern.
Diese Leidenschaft und Emotion, gepaart mit der nötigen Raffinesse und Geduld in der Reifung und Komposition der einzelnen Noten und Akkorde eröffnet auch wieder den besonderen Assoziationsraum von "Le Boucanier", dem Duft der Freibeuterschiffe des 17. Jahrhunderts. Aus der Komplexität der verschiedenen Komponenten glaubt man bei jedem Tragen immer wieder andere Nuancen wahrnehmen zu können, ein Effekt, der in der Natur natürlicher, stetig weiter reifender Zutaten verortet werden kann, nicht zuletzt aber auch in der schieren Menge der Zutaten, die jedoch auch hier wieder ein erstaunlich stimmiges, vielschichtiges Gesamtbild erschaffen.
Tonangebend sind von Beginn an die Rumfässer, aromatisch-komplexer Rhum Agricole Martinique in Verbindung mit den verschiedenen dunkel-würzigen, mulchig-erdigen Tropenhölzern, die zunächst von hellen Zitrusnoten (Kaffernlimette), rauchig-erdigem Mezcal, pfeffrig-rauchigem Schießpulver sowie salzigem Seetang (aus der Ostsee, 9 Monate gealtert) flankiert werden. Das Herz bestimmt ein sieben Monate gealtertes Romeo y Julieta Mille Fleurs Zigarren Absolue, nussig-holzig, mit Röstaromen von Kaffee und herbem Kakao. Dies wird bereichert durch ebenfalls selbst gelagertes kanadisches Castoreum, Hyraceum sowie Bisam-Moschus, welche birkenteerig-ledrig-animalische Zibeton-Noten und holzig-süßlich-animalische Moschusnoten beisteuern. Abgerundet wird das ganze in der Basis durch warme Tropen- und Sandelhölzer sowie ambrierte Noten, balsamisch bouquethafte, weichere Tabakaromen, wie sie etwa der weißen Ambra entstammen könnten. Auch tropische Blüten, die bereits im Herzen unterschwellig mitschwingen, scheinen noch nachzuhallen, ordnen sich mit den Moosen, Harzen und Süßgräsern dem rumfassartigen, leicht rauchigen, animalisch-ledrigen, vom Zigarrentabak dominierten Gesamteindruck unter. Moderat in Projektion aber deutlich über Durchschnitt in der Haltbarkeit. Ein weiteres Meisterwerk!
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New Oceans And Meridians (N.O.A.M. Botanical Perfumes) ist ein olfaktorisches Raumzeitreisebüro, verlässt bekannte Küsten, erschafft bildgewaltige Kunst, umgibt Dich mit fernen Orten, hüllt Dich in Abenteuer und ist dabei absolut tragbar. Das schweizer Label verwendet für seine komplexen Kompositionen ausschließlich hochwertige natürliche Rohstoffe. Es pflegt den persönlichen Kontakt zu kleinen Destillen, Händlern und Herstellern.
Diese Leidenschaft und Emotion, gepaart mit der nötigen Raffinesse und Geduld in der Reifung und Komposition der einzelnen Noten und Akkorde eröffnet auch wieder den besonderen Assoziationsraum von "Le Boucanier", dem Duft der Freibeuterschiffe des 17. Jahrhunderts. Aus der Komplexität der verschiedenen Komponenten glaubt man bei jedem Tragen immer wieder andere Nuancen wahrnehmen zu können, ein Effekt, der in der Natur natürlicher, stetig weiter reifender Zutaten verortet werden kann, nicht zuletzt aber auch in der schieren Menge der Zutaten, die jedoch auch hier wieder ein erstaunlich stimmiges, vielschichtiges Gesamtbild erschaffen.
Tonangebend sind von Beginn an die Rumfässer, aromatisch-komplexer Rhum Agricole Martinique in Verbindung mit den verschiedenen dunkel-würzigen, mulchig-erdigen Tropenhölzern, die zunächst von hellen Zitrusnoten (Kaffernlimette), rauchig-erdigem Mezcal, pfeffrig-rauchigem Schießpulver sowie salzigem Seetang (aus der Ostsee, 9 Monate gealtert) flankiert werden. Das Herz bestimmt ein sieben Monate gealtertes Romeo y Julieta Mille Fleurs Zigarren Absolue, nussig-holzig, mit Röstaromen von Kaffee und herbem Kakao. Dies wird bereichert durch ebenfalls selbst gelagertes kanadisches Castoreum, Hyraceum sowie Bisam-Moschus, welche birkenteerig-ledrig-animalische Zibeton-Noten und holzig-süßlich-animalische Moschusnoten beisteuern. Abgerundet wird das ganze in der Basis durch warme Tropen- und Sandelhölzer sowie ambrierte Noten, balsamisch bouquethafte, weichere Tabakaromen, wie sie etwa der weißen Ambra entstammen könnten. Auch tropische Blüten, die bereits im Herzen unterschwellig mitschwingen, scheinen noch nachzuhallen, ordnen sich mit den Moosen, Harzen und Süßgräsern dem rumfassartigen, leicht rauchigen, animalisch-ledrigen, vom Zigarrentabak dominierten Gesamteindruck unter. Moderat in Projektion aber deutlich über Durchschnitt in der Haltbarkeit. Ein weiteres Meisterwerk!
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