Le Boucanier 2023

Le Boucanier von N•O•A•M
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8.5 / 10 68 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von N•O•A•M für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2023. Der Duft ist rauchig-würzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Rauchig
Würzig
Holzig
Harzig
Erdig

Duftnoten

karibischer Rumkaribischer Rum SchießpulverSchießpulver kubanische Zigarrekubanische Zigarre Zimt CO2Zimt CO2 braune Ambrabraune Ambra ceylonesischer schwarzer Pfefferceylonesischer schwarzer Pfeffer falsches Sandelholzfalsches Sandelholz Hyraceum AbsolueHyraceum Absolue Immortelle AbsolueImmortelle Absolue KaffernlimetteKaffernlimette kambodschanisches Oudkambodschanisches Oud karibischer Pimentkaribischer Piment timoresisches Sandelholztimoresisches Sandelholz weiße Ambraweiße Ambra AtlaszederAtlaszeder BibergeilBibergeil BisamBisam Bockshornklee AbsolueBockshornklee Absolue Bourbon-RosengeranieBourbon-Rosengeranie burmesisches Oudburmesisches Oud Champaka AbsolueChampaka Absolue GrapefruitGrapefruit Indischer WeihrauchIndischer Weihrauch indisches Patchouliindisches Patchouli indisches Vetiverindisches Vetiver Jasmin-Sambac AbsolueJasmin-Sambac Absolue KorianderKoriander KurkumaKurkuma Longjing-TeeLongjing-Tee madagassischer Ylang-Ylangmadagassischer Ylang-Ylang malaysisches Oudmalaysisches Oud MoosMoos nepalesischer Szechuanpfeffernepalesischer Szechuanpfeffer schwarzer Tee CO2schwarzer Tee CO2 Seetang AbsolueSeetang Absolue Thai-IngwerThai-Ingwer VanilleVanille westindische Orangewestindische Orange ZederZeder MezcalMezcal Osmanthus AbsolueOsmanthus Absolue
Bewertungen
Duft
8.568 Bewertungen
Haltbarkeit
8.457 Bewertungen
Sillage
7.658 Bewertungen
Flakon
7.738 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.821 Bewertungen
Eingetragen von Ropanski2020, letzte Aktualisierung am 07.08.2025.

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Rezensionen

5 ausführliche Duftbeschreibungen
9
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Floyd

533 Rezensionen
Floyd
Floyd
Top Rezension 49  
Île de la Tortue, Antilles, 1650
Der Dreimaster liegt vor der Schildkröteninsel. Im abgetakelten Schiffsbauch steht Nebel, in der Hitze kondensiert der Mezcal seinen erdigen Mantel über meine Augen. Bald sind sie von seinem Rauch beschlagen. An der Reling schimmern Limettenperlen wie Tautropfen im Sonnenlicht über den Wellen. Von Deck wehen salzige feuchte Schwaden die Gischt und den Seetang über die Ladung, die Reste des Schwarzpulvers in den Kanonen, die wie Streichhölzer in Pfeffer schwelen. Die Rhumfässer schwitzen noch Restalkohol, feuchtwarm dampfende bräunliche Wirbel auf die hölzernen Kisten mit den Zigarren, ihre dunkel-würzigen Röstaromen von Kaffee- und herben Kakaobohnen, Nüssen und mulchigen Hölzern. Sie saugen sich fest in den ledrigen Kleidern, die gealtert von zahllosen Abenteuern voll Fährten schon in Fetzen hängen, dem Birkenöl und dem Lockstoff des Bisam und den flirrenden Flecken vom Ambrein. Sein blütenberauschter Tabakbalsam deckt sein Bouquet über die Tropenholzplanken. Von den Nebeln des Raubguts im Schiffsbauch trunken, in Kleidern, die von alleine stehn, werd ich morgen wohl wieder auf Beutezug gehn.
**
New Oceans And Meridians (N.O.A.M. Botanical Perfumes) ist ein olfaktorisches Raumzeitreisebüro, verlässt bekannte Küsten, erschafft bildgewaltige Kunst, umgibt Dich mit fernen Orten, hüllt Dich in Abenteuer und ist dabei absolut tragbar. Das schweizer Label verwendet für seine komplexen Kompositionen ausschließlich hochwertige natürliche Rohstoffe. Es pflegt den persönlichen Kontakt zu kleinen Destillen, Händlern und Herstellern.
Diese Leidenschaft und Emotion, gepaart mit der nötigen Raffinesse und Geduld in der Reifung und Komposition der einzelnen Noten und Akkorde eröffnet auch wieder den besonderen Assoziationsraum von "Le Boucanier", dem Duft der Freibeuterschiffe des 17. Jahrhunderts. Aus der Komplexität der verschiedenen Komponenten glaubt man bei jedem Tragen immer wieder andere Nuancen wahrnehmen zu können, ein Effekt, der in der Natur natürlicher, stetig weiter reifender Zutaten verortet werden kann, nicht zuletzt aber auch in der schieren Menge der Zutaten, die jedoch auch hier wieder ein erstaunlich stimmiges, vielschichtiges Gesamtbild erschaffen.
Tonangebend sind von Beginn an die Rumfässer, aromatisch-komplexer Rhum Agricole Martinique in Verbindung mit den verschiedenen dunkel-würzigen, mulchig-erdigen Tropenhölzern, die zunächst von hellen Zitrusnoten (Kaffernlimette), rauchig-erdigem Mezcal, pfeffrig-rauchigem Schießpulver sowie salzigem Seetang (aus der Ostsee, 9 Monate gealtert) flankiert werden. Das Herz bestimmt ein sieben Monate gealtertes Romeo y Julieta Mille Fleurs Zigarren Absolue, nussig-holzig, mit Röstaromen von Kaffee und herbem Kakao. Dies wird bereichert durch ebenfalls selbst gelagertes kanadisches Castoreum, Hyraceum sowie Bisam-Moschus, welche birkenteerig-ledrig-animalische Zibeton-Noten und holzig-süßlich-animalische Moschusnoten beisteuern. Abgerundet wird das ganze in der Basis durch warme Tropen- und Sandelhölzer sowie ambrierte Noten, balsamisch bouquethafte, weichere Tabakaromen, wie sie etwa der weißen Ambra entstammen könnten. Auch tropische Blüten, die bereits im Herzen unterschwellig mitschwingen, scheinen noch nachzuhallen, ordnen sich mit den Moosen, Harzen und Süßgräsern dem rumfassartigen, leicht rauchigen, animalisch-ledrigen, vom Zigarrentabak dominierten Gesamteindruck unter. Moderat in Projektion aber deutlich über Durchschnitt in der Haltbarkeit. Ein weiteres Meisterwerk!
41 Antworten
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Schoeibksr

19 Rezensionen
Schoeibksr
Schoeibksr
Top Rezension 34  
Piraten landen im Dschungel.
Männer, der Dschungel ist so langsam in Sicht. Nach wochenlangen Segeln durch das salzige Meer & etlichen Kämpfen mit anderen Crews sind unsere rauchigen Kanonen beschädigt & die Vorräte ans Ende gelangt. Wir müssen an Land setzen, in den oudigen Dschungel, neue Vorräte beschaffen & uns erholen. Entzieht zunächst im grün-kieferig-bemoosten Wald die balsamischen & feuchten Säfte des Adlerholzbaumes. Nutzt dessen zedrige Hölzer, um ein rauchiges Lagerfeuer zu zünden. Die Tiere mit Ledergürtel lauschen still im Dunkeln. Macht euch im Sitzkreis ein heißes Erholungsgetränk. Die im Norden nennen es Kaffee oder Tee. Deren Getränke sind jedoch zu bitter, würzt es lieblich & süß mit Zimt- & Vanillestangen. Fehlt nur noch die Zigarre & der Rum, dann haben wir den entspanntesten Abend ever.

-

Mein erster NOAM & gleich so ein toller.
Getestet wurde auf Haut (1x Spray) & Papierstreifen (2x Sprays).

Haut :

Sehr vielschichtiger Start, der mich jedoch nicht auf See, sondern an Land in den Dschungel versetzt. Rauchig, oudig & nur kurz zitrisch. Schon lecker dieser kambodschanische Dschungel.
Minmal feine Cremigkeit kommt hinzu - vielleicht das Sandelholz.
Plötzlich waldig-grüne Facetten, irgendwas zwischen Kiefer & Moos.
Dazu eine salzig-rauchige Ambra.
Gegen Ende hin süß-würzige Facetten, hat was von ambrierten Kaffee mit Zimt & Vanille. Mit dem angenehmen Rauch & Oud zusammen fast schon was von orientalischen Bukhoor & somit mich an Agar Auras Al-Arabiya erinnernd (dessen Räucheraromen ich auch sehr mag). Etwas matt-holzige Zeder mit süß-würzigen Zimt & grünwaldiger Kiefer ganz am Ende als letzter Rest -> Agar Aura Yellow Kinam.
Die Ambras & Ouds haben was von Agar & Ensar. Rauchig, zimtig-würzig & dschungelesk-grün mit hoher Qualität -> Khmer Kinams Cambodi. Die anderen Noten (Zimt, Rauch, Moos & co.) haben ihre naturnahen Räucheraromen nur verstärkt -> wie auch in Al-Arabiya.

Papier :

Zu Beginn zitrisch-nelkig-rauchig-oudig. Süffig-feuchter Dschungel. Bekommt schnell eine animalisch-ledrige Facette, wie teerige Tiere. Das bleibt auch lange so, wahrscheinlich wegen der 2 Sprays + Papier. Sehr dicht - wie Dixit & Zaks Hindi Tabac.
Balsamischer Weihrauch, Sandelholz, Zimt & weitere würzige Noten geben wohlige Räucheraromen mit dem Tabak.
Die grünen Kiefern & Moose lassen sich Zeit aber werden immer spürbarer. Sie bringen Leichtigkeit, Entspannung & Naturverbundenheit mit dem Tee ins eigentlich dichte Werk. Wie ein großer Tiger, der auch seine Krallen zurückfahren & kuscheln kann. Das macht dieses Werk mit der süßen Würze vom Zimt & Vanille mit leichten Kaffee-Bukhoor Vibes gegen Ende hin erstaunlich tragbar.
Wenn ich anhand der Noten & meiner Erfahrung tippen müsste, woher die grün-waldige Kiefer & der Dschungel kommen, dann ist es wahrscheinlich das Oud, welches ich auch oft so zB. in kambodschanischen wahrnahm, ebenso wie den lehmigen Drydown.
Ab & zu blitzen rauchig-salzige Aromen auf, die ich der Ambra & dem Tabak zuordnen würde. Ob der teerige Rauch wohl vom Schießpulver kommen mag ? Glaub eher von den Tierchen. Die Blumen ordnen sich unter, sie haben keine Chance in dieser wilden Party, was ich als Blumen-Hater einfach top finde - das hier ist überhaupt kein florales Werk :D
Man merkt, hier hat jemand versucht alles, was er liebt in natürlicher Form zu einem Blend zu mixen. Glücklicherweise ist es ihm auch absolut gelungen & er trifft damit auch meinen Geschmack sehr.
Zur Piraten-Thematik : Ist schon gut getroffen -> Salz, Rauch & Rum. Trotzdem bin ich bildlich eher im Dschungel wegen der an mir deutlichen Ouds & grünen Facetten (die ich liebe).

Mir gefiel der Test auf der Haut mehr, da nicht so teerig-ledrig-animalisch & stattdessen oudiger & grün-zimtiger a la Agar Aura. Vielleicht wäre es aber auf Papier mit ebenfalls nur 1 Spray auch so gewesen, da alles etwas länger gebraucht hat. Die Dosierung hat nämlich deutlich Einfluss darauf, was wie deutlich & lange hervorsticht. Bei so dichten & natürlichen Werken erst recht. Außerdem entwickeln sich Düfte an meiner Haut sehr schnell (vielleicht weil ich ständig dran schnupper ? :D). Dann kommt noch die eigene Hautchemie ins Spiel. Meine hatte Glück ;) Am Drydown muss ich ständig schnuppern.

Qualitativ kann man eigentlich nicht viel mehr aus einem Duft rausholen : Viele tolle Naturals. Was das Blending betrifft : Ausgezeichnet. Vielschichtig mit Entwicklung, immer angenehm & ganz nach meinem Geschmack.
Siedele ich Herbst/Winter an.
Haltbarkeit sehr gut, Sillage gut. Schreit nicht die Umgebung an sondern betört sie einladend.
Der Duft ist für mich wegen der Naturverbundenheit unisex.
Liebe Oud. Liebe Rauch. Smooth mit süß-würzigen & grünen Facetten zu einem harmonischen Blend gemacht. Besonders & tragbar zugleich. So muss das sein.

Ein heiß-arr Wint-arr Kandid-arrr-t. :)
45 Antworten
9
Duft
Mairuwa

53 Rezensionen
Mairuwa
Mairuwa
Hilfreiche Rezension 12  
Gegrillter Antillenbiber - Streng Vegan
N.O.A.M. schickt den geneigten Kunden auf „olfaktorische Raum-Zeit-Reisen“ (mein Reisegutschein stammt von Floyd – herzlichen Dank!). Diese Reisen können sentimentalen Motiven folgen, wie bei „Bois Verna“, wo ein Port-au-Prince von 1979 beschworen wird, als Haiti noch die „Perle der Antillen“ war, während die Hauptstadt heute in ausufernder Bandengewalt versinkt. Oder es kann den umgekehrten Weg gehen, wie bei „Le Boucanier“. Hier befinden wir uns immer noch in Haiti, allerdings auf der vorgelagerten Insel Île de la Tortue. Diese ist heute ein eskapistisches Haitopia und der letzte Versuch der Regierung, das touristische Potential des Landes noch irgendwie auszubeuten. Exilhaitianern soll hier die Rückkehr auf heimischen Boden schmackhaft gemacht werden, in einer Art künstlichem Paradies, einer Insel vor der Insel, auf der man von Chaos und Gewalt (noch) nichts spüren soll. Doch „Le Boucanier“ sucht nicht diese künstliche Idylle nachzuempfinden, sondern spürt der berüchtigten Vergangenheit nach, die ebenso mit der Insel verbunden ist. Der Name verweist bereits darauf: Die Bukaniere auf Hispaniola waren ursprünglich europäische Siedler, die sich im 17. Jahrhundert als Freibeuter verdingten und den Schiffsverkehr in der Karibik unsicher machten. So wurde der Begriff schließlich zum Synonym für Piraten. Und die Insel, das ist die Verbindung, war zu dieser Zeit ein wichtiger Umschlagsplatz für die Beute der Freibeuter.

Insofern sind einige der gelisteten Noten durchaus naheliegend – Rum beispielsweise, auch wenn der aus Martinique stammt (warum kein Barbancourt?). Ein Schwarzpulver-Akkord schlägt in die gleiche Kerbe und man fragt sich vorab, ob das nicht ein wenig viel Theaterdonner ist. Aber von diesem Schießpulver geht keine Gefahr aus. Die Note bleibt eher unterschwellig und subtil, gibt der Komposition einen etwas metallischen Oberton, ohne dass der Duft jemals droht, ins Karikaturhafte zu driften. Die dominanten Noten sind dann auch ganz andere: Zum einen beginnt der Duft frisch und leicht fruchtig mit Orange und Limette. Eine eher gemütliche Schwarzteenote verbindet sich damit, doch darunter kommt bald eine schöne Rauchigkeit zum Vorschein, die wiederum auch gut zum Namen passt, denn etymologisch betrachtet stammt „Boucanier“ von dem Arawak-Work „bukan“, was eine Art Grill bezeichnet (noch heute heißt „gegrillt“ im Haitianischen Kreol „boukané“). Zum Rauch gesellt sich Tabak, der nach Herstellerangaben von einem selbstkreierten Absolue kubanischer Romeo y Julieta Mille Fleurs Zigarren stammt. Dazu kann ich als Nichtraucher wenig sagen, aber zumindest im vorliegenden Duft wirkt das sehr ausgewogen. Silbrig ziehen in dieser Phase tatsächlich leichte Schießpulverdämpfe durchs Bild. Mit der Rahmengeschichte im Kopf mag sich dabei tatsächlich das Bild vom Lagerraum eines alten Segelschiffs einstellen, inklusiver edler Hölzer und Gewürze, doch zwingend ist diese Assoziation keinesfalls. Die Anlehnung bleibt vage genug, dass man „Le Boucanier“ auch einfach als dunkles, würzig-rauchiges Parfum genießen kann, das sich auch ohne Augenklappe durchaus tragen lässt.

Die Liste der Noten ist, wie sich das für das Piratenthema gehört, ganz im Stil einer Schatzkiste: überbordend. Ich will nicht behaupten, dass es mir gelänge auch nur annähernd nachzuempfinden, was hier alles verbaut ist, aber manches glänzt für einen Moment in phantastischer, geradezu surrealer Deutlichkeit hervor. Wie schon in anderen Kreationen des Hauses ist das Bemerkenswerte, dass einige dieser Dufteindrücke wie Zitate vorüberziehen und wieder verschwinden, scheinbar erratisch kommen und gehen. Und dessen ungeachtet bleibt doch eine alles verbindende Grundstimmung (man mag das DNA nennen), die ihrerseits nicht linear ist, sondern einem fast klassischen Verlauf folgt, von frisch bis fruchtig über würzig-rauchig hin zu einer Basis, die neben dunkel-holzigen auch ledrig-animalische Aspekte enthält.

Und damit taucht am Ende einer schon wieder beinahe hymnischen Rezension doch noch ein großes Fragezeichen auf. „N.O.A.M. Botanical Perfumes“ nennt sich das Haus mit vollem Namen, und „Le Boucanier“ wird beworben als „100% Botanical Perfume“. Spannend - welche Zutat ist da wohl für das Animalische verantwortlich? Es gibt ja tatsächlich ganz erstaunliche Ähnlichkeiten mancher pflanzlichen Duftstoffe zu tierischen Noten. Schauen wir in der langen Liste mal genauer hin finden wir da aber: Ambra, Bisam, Castoreum, Hyraceum. Hoppla, auf welchen Bäumen wachsen die denn?

Geschenkt! Bei dem stimmigen Gesamtbild will ich da nicht mäkelig sein. Die Problematik könnte im 17. Jahrhundert vermutlich ohnehin niemand so recht nachvollziehen. Und wer wollte schon glauben, dass bei den Bukanieren nur Veganes auf der Grill kam?
9 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
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Haltbarkeit
8.5
Duft
Serenissima

1194 Rezensionen
Serenissima
Serenissima
Hilfreiche Rezension 11  
Duftpiratenschätze
Eine derart reichhaltige Pyramide wie beim Duft „Le Boucanier“ zeigt wieder einmal, wie komplex so eine Komposition ist:
Hier gibt es viele Haupt- und noch mehr kleine und größere Nebenwege, um zum reichhaltigen Finale zu gelangen:
Jede Duftnote für sich führt etwas näher zum Ziel und vervollständigt das Ganze.
Und doch wurden auch hier die Gesetze zur Parfum-Kreation eingehalten:
Wir finden eine zitrische, würzige Kopf- und eine auf Teesorten basierende Herznote mit kräftiger Rosengeranien- und sinnlichen Jasmin-Nuancen, von Ylang-Ylangblütenranken umarmt, und gelangen darüber zu einer klassischen Basis aus Sandelholz, Patchouli und Vetiver an der Seite von warmer Vanille und seidig-holzigen Zedern, alles von dichten Amber- und Weihrauchschwaden abschließend umtanzt.

Wie viele Geschichten, wie viel Leid und Tragik mögen diese Schätze in sich tragen, die wir, vereint in einer Art „Dufttresor“, antreffen.
Ein Blick auf all die Schätze zeichnet auch die Routen der vielen Kaperfahrten der namensgebenden Piraten nach: Kreuz und quer machten sie die Weltmeere unsicher.
So könnten man „Le Boucanier“ fast schon als „globalen Duft“ bezeichnen.
Vom so Duft-vertrautem Mittelmeer zu den an Gewürzen reichen Antillen, Richtung Osten in den Indischen Ozean und so weit die Fahrten eben führten: Nichts war zu profan, um es nicht mitzunehmen und dem Ganzen schließlich harmonischen hinzuzufügen.

Freunde kräftiger Aromen, die immer wieder neue Dufteindrücke schaffen, werden hier auf ihre Kosten kommen.
Wege, die diese Komposition gestern auf meine sehr kühle Haut zauberte, auf denen ich durch zitrisch-aromatische, mit Zedernholz bestäubte Hesperidenhaine rund ums Mittelmeer schlendere, zeigen sich heute nicht mehr.
Plötzlich befinde ich mich in der reich gewürzten Luft der Antillen, es prickelt und bitzelt in meiner Nase – Ingwer und Pfeffer melden sich zur Stelle.
Aber auch die sinnliche Vanille verbreitet sich und umarmt warm und voll sämigem Duftzaubers.
Die urwüchsige Feuchtigkeit des Dschungels rund um den Indischen Ozean wechselt mit schmuddeligen Oud-getränkten Gassen von Hafenstädten, wo finstere Kaschemmen mit natürlich hervorragendem Alkohol- und wertvollen Zigarrensortimenten – beides natürlich Schmuggelgut - um die Kundschaft buhlen.
Ein bisschen „Puma-Käfig“ ist natürlich auch dabei; nichts geht ohne etwas Animalik.

Eine olfaktorische Weltreise aus unterschiedlichsten Aromen wurde hier von Duft-Piraten kreiert; reichhaltig, aufregend und immer wieder neu.
Frisch und salzig, fruchtig, blumig bis hin zu dunklen schmuddeligen Duftbereichen.
Bisher glich kein Tag, an dem ich „Le Boucanier“ trug, dem anderen: Duftfacetten wechseln sich ab und zeichnen immer wieder neue Bilder aus all diesen unterschiedlichen Bestandteilen.

Zeit haben sie bei dieser außergewöhnlichen Haltbarkeit, Stillstand im Duft scheint es hier nicht zu geben; jedenfalls nicht auf meiner Haut.
Aber die ist ja bekanntlich etwas speziell.

Es lohnt sich auf jeden Fall, in die Höhle dieser Duft-Piraten hineinzuschnuppern.
Es wäre schade sich durch die Vielzahl der Duftnoten abschrecken zu lassen:
Zum Schluss kommt es doch auf das harmonische Ganze an.
Zu meiner Grundschulzeit, als Mathematik noch einfach Rechnen hieß, sagte einmal ein Lehrer: Wichtig ist schließlich nur, was unter dem Strich steht; der Weg dorthin ist nebensächlich.
Gut, nebensächlich ist hier keiner der zahlreichen Duftstoffe:
„Le Boucanier“ ist komplett, eine Art „Duft-Chamäleon“ und äußerst angenehm zu tragen, wenn auch nicht gerade alltäglich.

Neugierige vor: Ein Duft-Abenteuer ruft!
6 Antworten
9
Flakon
8
Sillage
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Haltbarkeit
9
Duft
Paacho

1 Rezension
Paacho
Paacho
5  
Der Freibeuter
Kanonenschüsse schallen durch die Nacht, begleitet von Rauschwaden des frisch verbrannten Schießpulvers. Der Captain bahnt sich seinen Weg zur Reeling, mit einer glühenden Zigarre im Mund. Eine Brise von salziger Seeluft streift sein Gesicht. Tosend jubelt die Crew, als das Schiff der Britischen Armee endlich versinkt. Der Korken der Rumflasche ploppt und wird mit Grölen von Mann zu Mann gereicht. Ein Wal begleitet das Schiff und verschwindet mit einer letzten Fontäne im düsteren Blau.

Dieses Meisterwerk versetzte mich direkt auf ein Piratenschiff in der Karibik, beginnend mit schießpulver- und zigarrenartigen Noten. Langsam gesellt sich der Rum hinzu. Mit der Zeit wird es etwas algig und salziger, teilweise auch süß/ambriert? Ich rieche auch etwas Animalisches, aber meine Nase ist wohl noch nicht genug geschult, um mehr zu erkennen. Trotzdem war es eine Freude, den Duft und dieses Haus zu entdecken, und ich bin schon gespannt auf mehr. Gehört in jede Schatzkiste ;)
3 Antworten

Statements

33 kurze Meinungen zum Parfum
SeejungfrauSeejungfrau vor 2 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Seetang gewürzte Freiheit unter Himmeln voller Limetten•Nolde•Wolken.
Romeo y Julieta Mille Fleurs Zigarren trocknen im Rhythmus der Wellen.
59 Antworten
AxiomaticAxiomatic vor 2 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Zwischen sauer zitrischen Wellen kämpft die alte Holz-Brigg gegen...
... rauchigen Meuterern!
Neo-Mezcal zum Löschen? *
50 Antworten
Eggi37Eggi37 vor 2 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Ahoi Matrose
Weg mit den spritzigen Drinks
Es hagelt Pfefferkanonenkugeln
Holzmast kokelt schon
Wir enden noch als Algenfutter für Ambrawale
49 Antworten
TherisTheris vor 1 Jahr
8
Sillage
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Haltbarkeit
8
Duft
Die Rumflasche er hat
Seine Taschen
Mit Schwarzpulver gepackt
Raues Lachen
Dunkelheit ihn umgibt
Pfeffer im Barte
Hier hat Blackbeard gelebt
36 Antworten
JeobJeob vor 1 Jahr
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Trunkene Träume
die nach Schießpulver schmecken
nach Meersalz
und Zigarrenbrand
und der Würze rauschenden Bluts
in den Ohren
60 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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