23.02.2013 - 18:23 Uhr
Bertel
236 Rezensionen
Bertel
Top Rezension
17
Balsamisch-würzige Flächen
Mit "Panache" sind wir endgültig in der Abstraktion angekommen, in der Verstiegenheit und den verfeinerten Höhen des geistreichen Diskurses, so scheint es. Cyrano de Bergerac, der große, edle Charakter, uns bekannt aus Edmond Rostands gleichnamiger Komödie, wird für diesen Duft bemüht, denn "Panache" ist das letzte Wort das er im letzten Akt spricht, er beschreibt damit diejenige zentrale Eigenschaft die weder Tod noch Verurteilung von ihm nehmen können, die sein Leben und seine Einzigartigkeit bestimmen, die immer in uns klingen und uns beistehen und leiten werden. Ach je, und das als Leitidee eines Duftes...
Der Duft will von all diesem Getue nichts wissen, es ist ein sehr angenehmer, breiter, würzig-balsamischer Akkord und öffnet zunächst sehr angenehm mit aromatischem zartem rosa Pfeffer in Verbindung mit den hier genannten "Ambrettesamen" (es handelt sich einfach um die Samen des Bisamstrauchs, die Abelmoschus- oder Bisamkörner die als pflanzlicher Ersatz zuverlässig die Moschuskomponente gewährleisten), bevor sich die genannte Rum-Note die gut und lecker zu erkennen ist dazugesellt und einen sehr ansprechenden Einstiegsakkord komplettiert. Bergamotte kann ich bestanfalls ganz entfernt erahnen, vielleicht etwas Magnolie, aber das wäre alles eher geraten.
Deutlicher Richtung Herz steht dann irgendwann ein sehr eleganter Vetiver vor uns, leicht entrückt über bzw. vor seiner nach wie vor balsamisch-würzigen Basis in welcher sich jetzt die Würzigkeit von Kardamom erkennen lässt, neben anderen anspruchsvollen und ganz dicht verwobenen Noten. Entgegen der derzeit üblichen Tendenz klar erkennbare Noten nebeneinander zu stellen die der geneigte Profumo dann brav erkennen und für sich gedanklich zurechtrücken kann, hat Yann Vasnier hier (wie bereits ansatzweise in "Mythique") changierende, bewegliche, fließende und sich entwickelnde aromatische Flächen geschaffen in welchen sich die einzelnen Bestandteile auflösen, mehr ihre Charaktereigenschaften zu einem ganzen einbringen und verschmelzen als sich separat nebeneinander zu stellen. DelRaes Pyramiden listen verstiegenste und entlegenste rare Komponenten, dies spielt aber, wie weiland in der goldenen Vintage-Zeit, spätestens im Herz des Duftes und in seiner Entwicklung kaum mehr eine Rolle, hier werden wir aufgefangen und zuverlässig getragen von balsamisch-würzigen Gebilden, weich und rund, die uns wohlig betten und aufmerksam tragen, sich aber in ihrer verwobenen Dichte und meisterlichen Textur einer zerpflückenden Analyse entziehen, und das ist gut so.
Ein äusserst gut konstruierter, meisterlich verwobener, hochgradig verfeinerter Teppich von wundervoll aufeinander abgestimmten und ganz dicht und nahtlos ineinander verwobener balsamisch-würziger Komponenten. Vergesst Cyrano, dieser konzeptionell wie handwerklich atemberaubend gelungene Duft hat solches Gewäsch nicht nötig.
Der Duft will von all diesem Getue nichts wissen, es ist ein sehr angenehmer, breiter, würzig-balsamischer Akkord und öffnet zunächst sehr angenehm mit aromatischem zartem rosa Pfeffer in Verbindung mit den hier genannten "Ambrettesamen" (es handelt sich einfach um die Samen des Bisamstrauchs, die Abelmoschus- oder Bisamkörner die als pflanzlicher Ersatz zuverlässig die Moschuskomponente gewährleisten), bevor sich die genannte Rum-Note die gut und lecker zu erkennen ist dazugesellt und einen sehr ansprechenden Einstiegsakkord komplettiert. Bergamotte kann ich bestanfalls ganz entfernt erahnen, vielleicht etwas Magnolie, aber das wäre alles eher geraten.
Deutlicher Richtung Herz steht dann irgendwann ein sehr eleganter Vetiver vor uns, leicht entrückt über bzw. vor seiner nach wie vor balsamisch-würzigen Basis in welcher sich jetzt die Würzigkeit von Kardamom erkennen lässt, neben anderen anspruchsvollen und ganz dicht verwobenen Noten. Entgegen der derzeit üblichen Tendenz klar erkennbare Noten nebeneinander zu stellen die der geneigte Profumo dann brav erkennen und für sich gedanklich zurechtrücken kann, hat Yann Vasnier hier (wie bereits ansatzweise in "Mythique") changierende, bewegliche, fließende und sich entwickelnde aromatische Flächen geschaffen in welchen sich die einzelnen Bestandteile auflösen, mehr ihre Charaktereigenschaften zu einem ganzen einbringen und verschmelzen als sich separat nebeneinander zu stellen. DelRaes Pyramiden listen verstiegenste und entlegenste rare Komponenten, dies spielt aber, wie weiland in der goldenen Vintage-Zeit, spätestens im Herz des Duftes und in seiner Entwicklung kaum mehr eine Rolle, hier werden wir aufgefangen und zuverlässig getragen von balsamisch-würzigen Gebilden, weich und rund, die uns wohlig betten und aufmerksam tragen, sich aber in ihrer verwobenen Dichte und meisterlichen Textur einer zerpflückenden Analyse entziehen, und das ist gut so.
Ein äusserst gut konstruierter, meisterlich verwobener, hochgradig verfeinerter Teppich von wundervoll aufeinander abgestimmten und ganz dicht und nahtlos ineinander verwobener balsamisch-würziger Komponenten. Vergesst Cyrano, dieser konzeptionell wie handwerklich atemberaubend gelungene Duft hat solches Gewäsch nicht nötig.
5 Antworten