04.04.2023 - 18:22 Uhr
Chizza
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Chizza
Top Rezension
18
Latent fäkal (?)
Ucca ist eine indonesische Marke, welche zuletzt mitsamt dem Schwesterunternehmen Suko Oud hier und da Aufmerksamkeit erlangen konnte. Als Freund von ledrigen Düften blieb mir der Release Garut Leatheroud nicht verborgen und wenngleich ich persönlich hier keinen Meilenstein dieses Duftgenres sehe, so wohnen dem Parfum doch einzelne Charakteristika inne, welche nicht trivial sind, Teilen sogar aufgrund der extremen Darbietung missfallen könnten. Also Lederjacke an - kleiner launischer Verweis auf so manche Lederrezension - und Garut Leatheroud eingehender betrachtet:
Garut Leatheroud eröffnet mit einer fast schon fäkalen Note, die zunächst als ölhaltig und schwer interpretiert werden könnte. Die ersten Durchgänge waren somit arg gewöhnungsbedürftig doch sukzessive ordnet sich die wilde Melange, einzelne Impressionen leiten sich aus einzelnen Ingredienzen ab. Ledrig geht es zu, dabei bittergrün, leicht obskur würzig dank des Korianders, welcher hier etwas stechend grün wirkt. Desweiteren sorgt modrig-süßes Patchouli für diversifizierte grüne Akzentuierungen.
Leichter Rauch steigt empor gleich einer erloschenen Kerzenflamme, sammelt sich und evoziert eine durchlässige Glocke, legt sich über das Oud. Dieses wirkt erdig, in manchen Augenblicken lehmig, ansonsten rauchig. Das kambodschanische Adlerholz wirkt nicht per se fäkal, vielmehr kombinieren sich die einzelnen Inhaltsstoffe dazu. Das erscheint nicht konkludent, sondern wirkt eher grobschlächtig konstruiert. Dennoch ist das Resultat ordentlich.
Die Antagonisten des Ouds dominieren Garut Leatheroud nicht, beeinflussen dieses jedoch deutlich. Das Benzoe wirkt wie holziges Karamell, die Vanille etwas künstlich und schmierig, die Tonkabohne komplettiert das Triumvirat. Eigentlich ja Quartett denn für wenige Minuten legt sich staubiges Kakaopuder über die Szenerie wie ein Ascheregen über dystopische Endzeitszenarien.
Das Leder spielt zwar eine Rolle, wirkt eher wie Beiwerk, unterstützt andere Noten durch derbe, raue Nuancen, das sogar nur temporär. Für mehr reicht es nicht, weshalb hier kein extraordinärer Lederduft vorliegt und weshalb ich das nicht weiter seziere respektive analysiere.
Garut Leatheroud benötigt Zeit und eine Passion für kernige Düfte. Es ist wahr dass es leicht erscheint, die vorliegende Kreation abzuwerten, dahinterliegende Intentionen zu negieren. Zu wüst, zu brachial, zu wenig stringent….doch gleich einem Mahlstrom alles verschlingend, becirct vom Gesang der Sirenen, so zieht das Parfum doch in seinen Bann, gewährt Einblick in die olfaktorische Seele. Diese ist nicht düster, nicht abstoßend animalisch sondern von der mysteriösen Schönheit eines Nachtpfauenauges.
Garut Leatheroud eröffnet mit einer fast schon fäkalen Note, die zunächst als ölhaltig und schwer interpretiert werden könnte. Die ersten Durchgänge waren somit arg gewöhnungsbedürftig doch sukzessive ordnet sich die wilde Melange, einzelne Impressionen leiten sich aus einzelnen Ingredienzen ab. Ledrig geht es zu, dabei bittergrün, leicht obskur würzig dank des Korianders, welcher hier etwas stechend grün wirkt. Desweiteren sorgt modrig-süßes Patchouli für diversifizierte grüne Akzentuierungen.
Leichter Rauch steigt empor gleich einer erloschenen Kerzenflamme, sammelt sich und evoziert eine durchlässige Glocke, legt sich über das Oud. Dieses wirkt erdig, in manchen Augenblicken lehmig, ansonsten rauchig. Das kambodschanische Adlerholz wirkt nicht per se fäkal, vielmehr kombinieren sich die einzelnen Inhaltsstoffe dazu. Das erscheint nicht konkludent, sondern wirkt eher grobschlächtig konstruiert. Dennoch ist das Resultat ordentlich.
Die Antagonisten des Ouds dominieren Garut Leatheroud nicht, beeinflussen dieses jedoch deutlich. Das Benzoe wirkt wie holziges Karamell, die Vanille etwas künstlich und schmierig, die Tonkabohne komplettiert das Triumvirat. Eigentlich ja Quartett denn für wenige Minuten legt sich staubiges Kakaopuder über die Szenerie wie ein Ascheregen über dystopische Endzeitszenarien.
Das Leder spielt zwar eine Rolle, wirkt eher wie Beiwerk, unterstützt andere Noten durch derbe, raue Nuancen, das sogar nur temporär. Für mehr reicht es nicht, weshalb hier kein extraordinärer Lederduft vorliegt und weshalb ich das nicht weiter seziere respektive analysiere.
Garut Leatheroud benötigt Zeit und eine Passion für kernige Düfte. Es ist wahr dass es leicht erscheint, die vorliegende Kreation abzuwerten, dahinterliegende Intentionen zu negieren. Zu wüst, zu brachial, zu wenig stringent….doch gleich einem Mahlstrom alles verschlingend, becirct vom Gesang der Sirenen, so zieht das Parfum doch in seinen Bann, gewährt Einblick in die olfaktorische Seele. Diese ist nicht düster, nicht abstoßend animalisch sondern von der mysteriösen Schönheit eines Nachtpfauenauges.
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