Menschen, Punkte, Rezensionen…

Beim Lesen des Titels aufkommende Zirkusanalogien sind natürlich rein zufällig. 🙃

Auch wenn meine Anregung nicht neu sein mag, so möchte ich ihr trotzdem einen eigenen Thread gönnen:

Nicht nur ich beobachte eine zunehmende Schwemme an nichtssagenden Rezensionen und Statements. Nachdem das Problem der KI-Rezensionen aufgrund massiver Ahndung ein wenig eingegrenzt zu sein scheint, sprießen nun andere fragwürdige Varianten wie Pilze aus dem Boden.

Natürlich kann man weiterhin die Symptome bekämpfen, allerdings komme ich nicht umhin, mir die Frage nach dem Warum zu stellen und lande immer wieder bei einem Ergebnis.
Geht das der Moderation hier nicht genauso? Ist es wirklich der beste Weg, den Elefanten im Raum weiterhin zu ignorieren und sich im Zweifel darauf zu berufen, dass das Thema, dessen Name nicht genannt werden darf, schlicht und ergreifend an keiner Stelle öffentlich diskutiert werden darf?

Das Punktesystem ist öffentlich einsehbar. In PN werden Freischaltungskriterien und Tipps geteilt oder erfragt. Neue Nutzer bewerten sich gegenseitig, um Vertrauenswürdigkeit zu suggerieren - sofern es nicht manchmal sogar Mehrfachprofile sind. 
Wohin genau soll sich das noch entwickeln? 

Sollte nicht vielleicht ein System hinterfragt werden, das zwar viele Jahre gut funktionierte, aber an seine Grenzen kommt, wenn die Community zu schnell zu stark wächst, anonymer wird und zunehmend ein anderes Klientel anzieht?

Ist es noch sinnvoll, Statements und Rezensionen für Neumitglieder sofort freizuschalten?

Wäre es hilfreich, eine Freischaltung für ihr-wisst-schon-was ebenfalls an härtere Bedingungen zu knüpfen oder für eine Weile gänzlich auszusetzen?

Wer auch immer mir antwortet, ich möchte keine Diskussion über Ihr-wisst-schon-was. 😉 Im Gegenteil. Es nervt mich, dass genau dieses Thema zunehmend die Inhalte dieser Community prägt, weil neue Mitglieder offenbar kaum etwas anderes zum Ziel haben. Somit erreicht das Totschweigen leider gar nichts, denn das Freischaltungsbestreben dominiert die Community trotzdem wie ein Hintergrundrauschen, selbst wenn jedes offene Wort dazu gelöscht wird.

Wäre es nicht viel entspannter für alle Seiten, wenn neue Mitglieder einfach sofort 3 Sachen im "ihr-wisst-schon-was" anbieten düften?
Die Beteiligungen dieser Mitglieder an der Community bringen dieser ja eh nichts, wie oben schon erwähnt.
Ist doch egal, wenn manche sich nur zum Verkaufen anmelden, oder? Sehe das große Problem nicht.
Und ob man von neuen Mitliedern kauft, kann doch jeder für sich selbst entscheiden, wie auf anderen Plattformen auch.

Ich habe kurz überlegt, ob ich so einen "provokanten" Vorschlag machen soll, aber da der Thread ja eh gesperrt werden wird, traue ich mich mal.
Wenn nur aufgrund meines Beitrags gesperrt würde und sonst wirklich mal ne kleine Diskussion nicht sofort abgewürgt würde, dann bitte mir Bescheid sagen. Dann lösche ich gerne meinen Post.

Das wird sowieso gelöscht. Spart euch eure kostbare Zeit. 

Ich habe immer noch die Hoffnung, dass die Löschung eines Threads vom Wie (sage ich etwas?) abhängt und nicht ausschließlich vom Was (sage ich?). 

Eine Schließung hingegen kann ich unter gewissen Umständen verstehen, wenn neue Beiträge nur der Unruhe oder des Sich-Luft-Machens dienen. Das hilft niemandem weiter. Nichtsdestotrotz bleibt vielleicht trotzdem etwas von der Ursprungsbotschaft hängen und wenn es nur das ist, bin ich damit auch zufrieden.

Es ist nicht meine Erwartungshaltung, dass hier meine Meinung 1:1 geteilt wird und daraus automatisch Änderungen abgeleitet werden. Das wäre wohl auch etwas vermessen. 

Ich sehe keinen Grund für eines Schließung dieses Threads. Es geht hier ja eher um eine Metadiskussion und um die Forumskultur.

Dein Thread @Cardea empfinde ich als notwendigen Impuls.

An anderer Stelle hatte ich vorgeschlagen, für Neumittglieder für eine bestimmte Zeit eine Eröffnungssperre für neue Threads einzurichten. Ob davon nun auch der Beratungsthread eingeschlossen sein soll, ist eine andere Sache. 

Für mein Empfinden wird dieses Forum langsam zugemüllt - ob nun mit dürftigen Rezensionen, Statements oder überflüssigen Threads.

Ich kenne noch die Anfangszeiten von Parfumo - eine Gruppe duftaffiner Menschen, die sich tiefer und eingehender mit Düften beschäftigen wollten als nur über "lohnt sich der Kauf von xy" zu sprechen.

Sorry, aber ich habe zunehmend den Eindruck, jeder, der in der Lage ist, in einer Illustrierten eine Duftklebefolie abzureißen, möchte hier als Kenner mitreden. Das in Verbindung mit persönlichen kommerziellen Erwartungen an diese Plattform führt dann zu den von Dir geschilderten Stilblüten.

Parfumo ist gerade wegen den einen Spot auf vielen anderen Seiten bekannt, sei es auf Reddit, im Offtopic in anderen Foren und sogar auf Schnäppchenseiten (so meine Erfahrung) und da werden gerne Tipps zur Freischaltung gegeben. Das endet dann mit willkürlich bewerteten Parfums oder inhaltslose Rezensionen/Statements. Ob die damit ein Teil zur Community beitragen ist natürlich fraglich.

Mir geistert schon seit einiger Zeit ein Gedanke im Kopf herum. Ich wusste nicht, ob ich meinen Blog zum Luftlassen missbrauch will oder hier im Forum poste, @Cardea, ich hänge mich mal hier ran.

Wie wäre es, um mal zwei komische Vokabeln aus der Politik zu nutzen, mit einer atmenden Obergrenze?

Die ganzen Nonsens-Statements und -Rezensionen, deren einziges Ziel uns allen bekannt ist, finden sich ja meist bei einer gewissen Gruppe von Düften.

Naxos listet 1.769 Statements und so viele "Rezensionen", dass hier ein Bug verhindert, die volle Anzahl einzusehen.

Bei Erba Pura sieht es mit über 1.000 Statements ähnlich aus, Imagination listet 255 Rezensionen und 1.079 Statements.

Nun sind einige sehr wertvoll und das, was die Community ausmacht. Vieles ist allerdings Schrott, ich muss es so sagen.

Wieso reichen für einen Duft nicht x Statements und y Rezensionen aus? Ein open end mag theoretisch jeden einladen, die eigene Meinung abzugeben (meist "kauf empfehlung, top H/S"), aber führt zu dem hier beschriebenen Problem.

Wie wäre es also mit einer Obergrenze? Qualität wird hier immer noch wertgeschätzt, die Texte mit den wenigsten Auszeichnungen können (müssen nicht) auf etwas weniger Aussagekraft hindeuten. Technisch könnte es ja möglich sein, diese Rezensionen / Statements rauszunehmen, sollte die Obergrenze bei einem Duft erreicht sein, um anderen die Möglichkeit zu bieten, neue Texte einzureichen (daher "atmend").

Zu unpraktisch?

Unpraktisch würde ich es nicht finden, aber einfach komplett unfair denen gegenüber, die die Community halt leider später gefunden haben, aber zB zu ihrem Lieblingsduft - der halt leider schon 635 Rezensionen hat - eine eigene verfassen wollen, weil der Duft einem viel bedeutet, oder man ihn einfach sehr mag. Die Lösung finde ich daher unschön. Das ist meiner Meinung nach der komplett falsche Ansatz um das eigentliche Problem zu behandeln. Vorallem, wer bewertet dann, welche Rezensionen inhaltlich wertvoll genug sind um bleiben zu dürfen? Finde ich problematisch.

Ich bin nun auch bald zehn Jahre hier und ja, es hat sich was verändert. Aber das ist doch normal. Düfte stehen aktuell modetechnisch mehr im Fokus. Das Forum ist halt kein Treffpunkt mehr für ein paar Nerds.

Völlig normal und trifft andere Foren auch.
Aber: Restriktionen müssen eingehalten und durchgesetzt werden. Ist definitiv ein größerer Moderationsaufwand. Außer bei Dingen, die sich automatisiert einstellen lassen. Aber sind wir doch ehrlich, auch ein neues System oder weitere Regularien haben sich schnell rumgesprochen und Maßnahmen werden adaptiert um sie zu umgehen oder schnell zu überwinden.

Ich rate zu mehr Gelassenheit.
Vielleicht auch Stumpfheit. Auch wenn es mir im Wesen widerstrebt. Aber es schont die Nerven.
Gesunder Menschenverstand, gerade im Souk, sollte genauso hinzugezogen werden, wie an anderen Orten des Handels.

Die Welle an Neu-Usern wird auch wieder abebben. 
Parfum ist Mode und Mode durchlebt Wellen.

Ich frage mich jedoch generell, wie lange sich Foren in der uns bekannten Form in der heutigen Zeit noch halten werden.
Und habe dabei trotzdem die Hoffnung, dass am Ende die alten Hasen bleiben und es dem neuen Rest zu unmodern wird. Dann wird einmal feucht durchgewischt und es ist ein bisschen wie früher.

Wenn die Freischaltung nicht von einer Handvoll Punkten für sinnloses Blabla abhängig wäre, sondern erst nach 6 Monaten o., ich bin jetzt mal ganz radikal, erst nach einem Jahr erfolgen würde, dann würden sich sicher ganz viele erst gar nicht anmelden. 

@Jasberry: Ich finde die Idee auch eher eine Notlösung, da mir selbst nichts besseres einfällt, um dem Shitstorm Herr zu werden (hier meine ich nicht unbedingt öffentliche Aufreger). 

Bzgl. wer bewertet das: du und ich, indem die Community Pokale vergibt und kommentiert. Bei 635 wird es womöglich 35 (gegenwärtiger Eindruck: weit mehr) geben, die Nonsens sind. Diese würden kaum auf Resonanz stoßen (außer genervte Kommentare) und könnten freigegeben werden.

@InGENIEur: Wieso klingst du so vernünftig und hast du was davon für mich übrig?

Danke für das Anprechen. Das ist ein wichtiger Punkt, der gerne ausgeblendet wird.
Man kann den Elefanten weiterhin versuchen zu ignorieren, aber wie Ersin schreibt: Auf anderen Seiten wird Parfumo offiziell als Verkaufsplattform beworben. Die Tipps zur Freischaltung, die hier gelöscht werden, sind dort öffentlich einsehbar. Parfumo ist kein Mikrokosmos (mehr), es gibt schon längst keine Lenkungsmöglichkeit mehr. 

Mich stört nicht, wer hier wann und eventuell zu früh oder mit schlechten Absichten für etwas freigeschaltet wird. Mich stören die Nebeneffekte, der dadurch ausgelöste Kulturwandel wenn man so will. 

@Ragadoodles 

Ich habe aber den Eindruck, dass die vielen Anmeldungen erwüscht sind. Parfumo von "früher" existiert nicht mehr. Manchen gefällt es nicht, vielen aber doch.

Deshalb wird es nie, wie @InGENIEur vermutet, "dem neuen Rest zu unmodern werden", sondern die Seite modernisiert. Parfumo ist kein Einzefall, diese Anpassung erlebe ich gerade in vielen Bereichen.