Caligari:
Ich bin ein extrem großer Gegener von Personenkult und gebe auf Werbung rein gar nix. Ich informiere mich vorher bei unabhängigen Stellen (soweit das möglich ist) und anhand von Aussagen/Tests von anderen Konsumenten. Wenn möglich teste ich dann (vor allem bei teureren Anschaffungen) selbst, bevor ich es kaufe.
Da bin ich ganz deiner Ansicht. Auch ich betrachte das sehr kritisch.
Doch wenn ich dies versuche näher zu Betrachten, dann könnte dies tatsächlich auf eine relativ junge Anhängerschaft zurück zuführen sein. Gehen wir zurück in die 90ern, als Take That, Backstreet Boys in der Musikwelt präsent waren, ... Da gab es auch solche Phänomene zu beobachten. Blinde Vergötterung, ohnmächtige Teens die alles getan hätten, um sich näher an ihren Stars zu fühlen. Wenn nun damals das Internet so da gewesen wäre wie heutzutage, .....
Somit möchte ich mal behaupten, dass man doch wohl erst eine gewisse geistige und persönliche Reife erleben muss, um das so kritisch betrachten zu können wie wir hier. Wenn nun Menschen auf diese Masche reinfallen, dann lassen wir sie einfach. Diese zu verurteilen bringt nicht wirklich was.
Jeder muss und darf seine Erfahrungen machen im Leben. Kritik ist gut und erlaubt.
Letztendlich darf jeder sich doch mal fragen, wie kann man es schaffen, dass es zu einer gesunden Selbstreflektion, zu einem gesunden Selbstwertgefühl in der Gesellschaft kommen kann?
Denn das viele Jüngere damit aufwachsen, ihr Selbstwertgefühl über Likes auf Facebook, Instagram etc. zu definieren, ab der 3.Klasse schon mit einem Smartphone rumrennen, in unzähligen WhatsApp Gruppen (teilweise mit 120!! Mitgliedern) drinnen sind und durch permanentes Vibrieren bei Nachrichteneingang ständig abgelenkt werden, ... und und und.
Das dann eben auch diese Generation jemanden noch eher vergöttert, der ihnen alles das, was sie in ihrer täglichen Welt als erstrebenswert vermittelt bekommen, erreichbar suggeriert durch ein Parfum, und den damit verbunden Lifestyle, .... tja, das ist leider real und auch nachvollziehbar.
Die Wurzel des Übels ist wahrlich tief gewachsen, das lässt sich im Falle Jeremy ganz vorzüglich betrachten. Sowohl beim Protagonisten als auch bei seiner Gefolgeschaft.
Mich selber amüsiert es natürlich auch, obwohl es eigentlich nicht witzig ist.
Zuletzt bearbeitet von Matroschka am 23.12.2018, 13:24, insgesamt einmal bearbeitet