Wie wird Parfum im Laden getestet

Neulich bei P. hält mir die Verkäuferin Bleu de Chanel etwa 60cm vom Handgelenk entfernt, sprüht in die Luft, und da soll ich nun erraten, wie der Duft auf meiner Haut duftet.
Als ich vor dem Laden stand, hab ich schon nichts mehr gerochen.
Heute bei D. in der Abteilung von Jo Malone.
Die Dame sprüht in die Luft, zieht durch den "Nebel" ein Kärtchen, und überreicht es mir. Ich habe NICHTS gerochen.
Als ich darum bat, DIREKT auf die Karte zu sprühen, antwortete sie Pikiert: Dann würde man nur Alkohol riechen.
Ist nun meine Nase so abgebrüht, dass ich solche "Proben" nicht mehr rieche, oder habe ich da was gesellschaftsmässig verpasst?
Wie testet Ihr in den Läden?

Direkt auf die Haut oder Papier (natürlich geringe Entfernung). Der Alkohol verfliegt recht schnell, gar kein Thema.

Da hat wohl einfach jemand über die Jahre einen signature Move entwickelt und möchte jetzt „besonders“ wirken.

Nach einer intensiven Testtour muss man wie ein französisches Freudenhaus riechen...Und die BegleiterInnen ebenfalls, denn es gibt mehr Düfte als Platz auf dem Arm.

Klarer Fall von Job verfehlt! Die Dame hatte scheinbar keine Ahnung von Parfüm, sonst wäre ihr aufgefallen, dass der Alkohol innerhalb einer Minute verfliegt. Wahrscheinlich kippt sie auch Wein, Sekt etc in die Luft statt ins Glas, da man ja sonst nur Alkohol schmeckt aber nicht das fruchtige...

Ich sprühe immer auf Papier oder Hand oder Arm aber nur mini kleine Spritzer (auf die Haut), falls es mir nicht gefällt, riecht es wenigstens nicht Stundenlang Kilometerweit sondern eher zart.

So ein Quatsch!
Typisch, die meisten in diesen Läden kennen sich defacto einfach nicht richtig aus.

Umso weiter die Entfernung - Sprühnebel relevant , umso mehr verfliegt der Duft in der Luft bzw. umso weniger landet dort wo er landen soll.

Der Alkohol, sollte er bzw. das Parfüm denn auf kurzer Distanz auf die Haut gesprüht werden, wird der Alkohol sich schnell verflüchtigen, sodass die Noten schön zum Vorschein kommen - der Vorteil hierbei ist logischerweise das des Duft mehr auf die Haut kommt als in die Luft - Verschwendung.

Setz dich durch, und sage ihr, dass sie erstens an Fachwissen leidet und zweitens auf die Haut willst und Punkt!

Beste Grüße Elias

@Muckelfloh: Mach der Dame der Parfumerie doch mal den Vorschlag, dass sie das Parfum von Dir weg in die Luft sprüht und Du dann schnell hinterher laufen musst, ha ha ha !!! Wäre doch mal die Reaktion der Dame auf diesen Vorschlag hin wert, oder?

Ich sage denen einfach immer, dass ich es selbst auftragen möchte. In einer Parfümerie, wo einem nicht jeder Duft einzeln gereicht werden muss (also zum Beispiel Douglas) schicke ich das Personal aber meist recht schnell weg, weil ich mich lieber alleine umschaue. Bei Liebe haben die mich auch schon 2,3 mal selbst hinter den Tresen gehen lassen - ist für alle Beteiligten einfacher

Ich teste Grubdsätzlich auf Teststreifen, immer ein paar Zentimeter weg Sprüh ich drauf. Nur bei Düften die mich SEHR interessieren sprühe ich auf meine Hand. Das hat mir eben auch eine nette Dame angeboten und sie machte es bei mir eigendlich so, wie ich es immer mache.

Neulich bei O. wurde alles von der Verkäuferin in die Luft oder von weitem auf den Arm gesprüht und dann mit einem Fächer in Richtung der Kundennase gewedelt

Durfte ich nicht, wegen Corona
Aber nur bei D. In den anderen Parfümerien gibt es diese Probleme nicht.



Das kenne ich von Karstadt, als ich noch Schallplatten sammelte, und es dort eine Ecke zum Anhören gab. Da habe ich RICHTIG Geld gelassen, entsprechend viel angehört, und irgendwann hatten die, die Nase voll, und ich bekam Zugang zu den Geräten.

Hatte letztens eine ähnliche Verkäuferin in einer Parfümerie... sie hat wenigstens noch auf den Teste gesprüht, aber auch aus 50cm entfernung.. Sie musste dann 3 oder 4 mal draufsprühen damit dort ausreichend was drauf ist um es vernünftig wahrnehmen zu können

Normalerweise testet man direkt auf der Haut und lässt dann den Duft mehrere Stunden auf sich wirken. Testen auf Papier oder in der Luft geben nicht wieder, wie sich der Duft auf deiner Haut entwickelt. Um das heraus zu finden bringt nur der direkte Hauttest was.

Wenn mir jemand einen Duft auf einen Teststreifen sprühen möchte lehne ich gleich ab und biete mein Handgelenk für den Hauttest an.

Mir kommt kein unbekannter Duft mehr auf die Haut. Es kam zu häufig vor, dass er am Ende eher Qual als Vergnügen war. Ich finde Teststreifen für einen Ersteindruck okay. Wenn ich da nen Duft störend finde, muss ich ihn nicht noch auf der Hand haben.

Wenn die das bei Douglas wegen Corona nicht wollen (im Douglas hier kann man wieder nahezu normal testen), würde ich ihr sagen, wie sie sprühen soll .

Man muss ja nicht unfreundlich sein, aber ich finde es schon okay da zu sagen, wie man das für sich am Liebsten möchte.

In kleineren Parfümerien wird auf ein sehr dünnwandiges, zu einer Art Körbchen gefaltetes Kosmetiktuch oder auf eine Feder gesprüht. Über die Feder kann man streiten, wenn man Wert auf eine tierfreie Herkunft legt, aber der Verteilungs- , Konzentrations-, und Wandlungseffekt ist anders als bei einem dicken Papierstreifen. Bei den Teststreifen habe ich zunächst einen konzentrierten Aufnahmepunkt, in den auch noch die Flüssigkeit einzieht. Der Effekt ist eine alkohollastige Wolke, die den ersten Eindruck verleidet. Ich mag es nicht besonders, den Teststreifen einige Minuten beiseite legen zu müssen, bevor der Duft zum Vorschein kommt. Das ist mit den anderen Testmöglichkeiten ganz anders. Auf die Haut kommt nur das, was ich theoretisch auch kaufen würde nach dem Vortesten.

Ich bin ganz sicher keine professionelle "Nase", nicht einmal eine fortgeschrittene, aber mich stört bei diesen Pappstreifen dieser leichte Beigeruch. Kann auch gut sein, dass ich mir das nur einbilde. Auf jeden Fall nehme ich den nur als ersten Eindruck, bevor der Duft dann auf meine Haut kommt.


Da unterziehen einen aber so manche "Fach"Verkäuferinnen eine gehörige Geduldsprobe. Meist ist deren völlige Inkompetenz noch durch abgrundtiefe Arroganz gepaart, und wenn mir eine dieser Damen einen hochgradig frischen Zitronenduft als Gourmand verkaufen will, und dann auch noch behauptet, dass jeder ja eine andere Wahrnehmung hat, kommt mir die Warnung meiner Mutter aus Kindheitstagen wieder in Erinnerung: Man schlägt keine Mädchen!... Nein, man schlägt keine Mädchen!!... NEIN, Man schlägt keine Mädchen!!!

Übrigens habe ich mich bei D. gemeldet, und hier ist deren Antwort:
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Wir bedauern den von Ihnen geschilderten Sachverhalt und den entstandenen Eindruck zu Ihrem Besuch in unserer Filiale im Centro Oberhausen.
D. legt sehr viel Wert auf Kundenorientierung, Service und Freundlichkeit. Aus diesem Grund ist es für uns sehr wichtig, dass sich unsere Kunden bei D. wohl fühlen und jederzeit freundlich und kompetent betreut werden.
Wir haben uns umgehend mit unserer D.-Filiale in Verbindung gesetzt und erfahren, dass die Beratung durch eine Mitarbeiterin der Marke "Jo Malone" durchgeführt wurde. Da Sie sich für zwei sehr intensive Düfte intressierten, wurden diese nicht direkt auf dem Teststreifen aufgetragen. Durch das direkte Auftragen auf dem Teststreifen wären die einzelnen Duftmoleküle nicht so gut zur Geltung gekommen, da der Alkohol, der sich im Parfum befindet, diese überdeckt hätte.
Nach Rücksprache mit der Mitarbeiterin von Jo Malone wurde Ihnen jedoch - wie von Ihnen gewünscht - ebenfalls ein Teststeifen, auf welchem der Duft direkt aufgetragen wurde, ausgehändigt.
Abschließend möchten wir Ihnen versichern, dass wir Sie mit der Vorgehensweise keinesfalls verärgern wollten.
Wir hoffen, dass wir Sie mit unseren Angaben unterstützen konnten und würden uns freuen, Sie bald wieder als zufriedenen Kunden in einer unserer D.-Filialen oder auf unseren Seiten von xxx begrüßen zu dürfen.
Herzlichst
Ihr Team von D.

Finde ich nicht nur relativierend, sondern auch sehr beleidigend, da "Wood Sage & Sea Salt" definitiv kein intensiver Duft ist, und die Leute einen so für nicht zurechnungsfähig halten.
Des Weiteren stimmt der Sachverhalt nicht, denn ich war lediglich an "Jade Leaf Tea" interessiert, der dort nicht gehandelt wird, und mir die Frau am Tresen Alternativen zeigen wollte, die alles Andere als intensiv waren, und schon gar nicht sehr intensiv.

Ich kenne das Standart-Sortiment von Jo Malone gut genug, um zu behaupten, dass die Marke (mit kleinen Ausnahmen) so gut wie keine "sehr intensiven" Düfte hat. Und das sage ich als "Duftmimose".
Das Argument, der Alkohol würde den Duft überdecke, ist absurd: wenn dem so wäre, könnten wir kein Parfüm tragen, wir würden nur nach Alkohol riechen
Ich würde auch gerne wissen, wie man den Duftverlauf und die Basis eines Duftes beurteilen soll, der in die Luft gesprüht wurde? Ein cm³ Luft zum Mitnehmen?

Mein Eindruck: die Geschäftsleitung kennt sich nicht aus und hat sich die Antwort von der betroffenen Verkäuferin diktieren lassen.

Ganz meine Meinung. Selbst der Oud, den sie mir empfohlen und aufgesprüht hat, ist, nach ihrer eigenen Aussage, ganz zart und weich, und war bei mir nach einer knappen Stunde, auf der Haut aufgesprüht, nicht mehr wahrnehmbar.


Definitiv!


Ich schrieb denen eine Antwort, in der ich exakt das ansprach. Auch dass ich mich von denen beleidigt fühle, weil die mich, mit solchen Aussagen, für komplett verblödet halten. Ich habe umgehend (die sind echt fix!) Antwort erhalten, in der sie kräftig zurückgerudert sind, und sich nun mit mir persönlich unterhalten wollen. Bin mal gespannt

Ist doch meistens so, dass die Parfum Fachverkäufer von so weit weg sprühen. Ob man da gleich fehlendes Fachwissen unterstellen muss, finde ich ehrlich gesagt etwas arrogant. Das wird denen vermutlich einfach so beigebracht. Natürlich verfliegt der Alkohol schneller. Und da die meisten Kunden zu ahnungslos oder ungeduldig sind, um das Verdunsten des Alkohols abzuwarten, ist das auch nicht so verkehrt. Ich persönlich mache es natürlich nicht so, sondern sprühe aus der Nähe. Dafür warte ich dann aber auch ab.
Wenn ich "normale" Düfte probieren will, mache ich manchmal auf dem Rückweg von der Arbeit kurzen Zwischenstopp bei D., überlege mir vorher genau 2 Düfte, die ich dann sehr reichlich auf je einen Handrücken sprühe und bin raus, ehe mich jemand beraten wollen kann. Da habe ich dann den ganzen Abend, um mir in Ruhe ein Bild von den Düften zu machen.

Du hast Glück gehabt. Bei uns besprühen sie Dich großflächig, ohne zu fragen. Da hilft nur ein Sprung rückwärts

Wenn man das einmal erlebt hat, reicht es für immer, oder
Ich wurde einmal parfumgeduscht, so schnell konnte ich gar nicht schauen, und alles roch nach Éclat d'Arpège. Unnötig zu sagen, dass ich mit dem Duft gar nichts anfangen konnte.

Seit Corona teste ich immer noch ähnlich zu früher, nur mit Maske wird es natürlich etwas komplizierter.
1. Direkt den Duftstreifen besprühen, satter Spritzer aus ca. 5 cm Entfernung
2. Etwas warten, den Streifen etwas wedeln, weil ich mir einbilde, dass das den Alkohol schneller trocknen lässt (korrigiert mich da gerne, es sind ja alles nicht mehr näher hinterfragte Gewohntheiten)
3. NEU: Maske unten leicht lupfen und auf Kinnhöhe mit dem Papierstreifen wedeln. Denn durch den Stoff rieche ich einfach nichts.

Bislang war ich in keinem Laden, in dem man nicht selbst hätte sprühen dürfen. Also im B.a.R. in MUC vermutlich, aber da würde ich selbst zu normalen Zeiten nicht einfach so irgendwas anfassen.

Dein Bauchgefühl liegt absolut richtig. Durch Wedeln/Luftbewegung entfernst du die schnell dampfgesättigte Luft. Die normale, ungesättigte Luft kann wieder Dampf aufnehmen, e violá: Verdunstung!

Ich finde es spannend, dass die Verkäufer/innen einem vorschreiben, wie man das Produkt zu testen hat. Das gibts ja sonst auch nirgends. Ich stelle mir vor, wie im McDonalds jemand rumgeht und Sachen sagt wie: "Sie können von dem Milchshake nicht trinken, bevor sie nicht die Nuggets gegessen haben"

Danke, Straw! Gut zu wissen, dass ich mit meinem Gewedle so falsch nicht liege.

Parfum-Verkäufer (gerade in Nischen-Läden) sind schon oft etwas versnobt, oder? Ich muss sagen, dass mir das die Recherche im Laden immer wieder erschwert und die Freude nimmt, weil über kurz oder lang einer ankommt und mich wegen irgendetwas meint unnötig belehren zu müssen.

Richen ist einfach so subjektiv.
Hätte ich einen Duft am Hals, würde ich "nasenblind" nach 5 Minuten.
Und auch wenn alle Welt sagt, es sei "falsch", sprühe ich ausschließlich auf meine Brust.
Die Haut ist dick und eher fettig. Es sammelt sich Wärme unterm Oberteil und ja nach Bewegung bekommt man ab und zu durch den Kragen eine warme, reichhaltige Duftwolke.

Auf dem Handgelenk zB finde ich Düfte süßer und stechender. Trockene, dünne Haut? Eventuell. Spielt es eine Rolle "warum"? Nicht wirklich.

Natürlich kann man Tipps bekommen, die sich als großartig entpuppen, aber wenn jemand sagt, dass man einen Duft "falsch" riecht, Musik "falsch" hört oder Essen "falsch" isst, dann hat die Diskussions/Gesprächskultur wohl keinen Puls mehr.

Bei Schnitzler, in den Schadow-Arkaden in Düsseldorf, schaute eine alte Verkäuferin an mir runter, wieder rauf, und meinte dann: Für SIE haben wir hier nichts!
Ich mag solche Bewertungen eigentlich nicht, aber man muss mal bedenken, was diese Damen letztendlich sind: Verkäuferinnen, die nicht einmal einen Hauptschulabschluss benötigen und kaum Geld verdienen. Und DIE schauen auf mich herab?!

Hier ein schönes Video von Roger Dove zum Thema "Auftragen": youtu.be/BNjRBiDaBhQ