Marken, mit denen man sich identifizieren kann

Hallo Ihr Lieben,

ich wollte mal fragen, ob Ihr bestimmte Marken habt, bei denen Ihr immer mit besonderer Spannung auf die Neuerscheinungen wartet oder die Euch mit Ihren Parfums besonders "aus der Seele sprechen" - wo also die Begeisterung nicht nur einen Duft betrifft, sondern von der Ihr richtige Fans seid (auch wenn mal "Ausrutscher" dazwischen sind).

Ich fange mal bei mir an:

-Marc Jacobs (nur die Splashs): Mit "Amber" fing alles an... Mich begeistert, dass viele (nicht alle) Düfte einerseits puristisch und scheinbar leicht sind, andererseits etwas sehr Abgerundetes, eine reife Ausstrahlung haben. Sie wirken an der Oberfläche fruchtig und unterkühlt, aber wenn man bis zur Herz- und Basisnote vordringt, haben sie eine sehr weiche, altmodische "Seele".

-JOOP!: Hier bin ich (erst) durch "Jump" zum großen Fan geworden. Die Düfte wirken fröhlich und energiegeladen, zugleich sehr stylish und haben diesen prickelnden Kontrast zwischen herb und süß, Letzteres oftmals mit einer Mischung aus Karamel und Heliotrop.

-Calvin Klein: Da kam meine große Begeisterung durch "cK be" zustande. Ich mag an den Düften ihre Schlichtheit, sie schmiegen sich an die Haut und wirken dadurch oftmals sehr sinnlich, zugleich wirken sie oftmals etwas "raubeinig", womit sie sich von den meist etwas glatten Happy-Düften aus den USA absetzen, eher das urbane Amerika (New York) repräsentieren. Ich will allerdings nicht leugnen, dass es auch schon absolute olfaktorische Tiefpunkte gab (z.B. "Crave" und "Free") und ich weder von "Eternity" noch von "cK one" sehr begeistert war.

-Knize: Der Mythos "Knize Ten" ist vielleicht mein absoluter Lieblingsduft; er hat mich natürlich neugierig gemacht, und ich habe weitere edle Herrenklassiker aus dem kleinen Sortiment von Knize liebgewonnen ("Sec", "Forest").

-Christian Dior: Früher war ich überhaupt kein Fan dieser Marke, mit "Fahrenheit" konnte man mich jagen, später ebenso mit "Higher". Aber vor knapp zehn Jahren kam dann der Durchbruch, mit den Boutiquendüften "Cologne Blanche" und "Eau Noire" zuerst, dann natürlich der Megahit "Dior pour Homme" ... "Fahrenheit 32" ... und es folgte ein Volltreffer auf den anderen.

-Comme des Garcons: Ist irgendwie total neben der Spur, und vieles würde ich mir nie im Leben kaufen ... trotzdem finde ich viele Anti-Düfte einfach genial (z.B. "Odeur 53" oder die Eaux de Cologne).

-Thierry Mugler: Während ich vom Original-"Angel" eher Kopfschmerzen bekommen habe, kann ich inzwischen an keinem "A*Men Pure"-Flanker mehr vorbeigehen, ohne ihn zu probieren.

-Cartier: Die Variationen von "Eau de Cartier" sind für mich der Inbegriff des Edlen, Eleganten. Sie funkeln nicht, sondern sind eher wie Musik. Doch auch etliche andere Cartier-Düfte finde ich in ihrer Raffinesse, mit ihren feinen Details und ihrer leichten Melancholie unerreicht.

Und nun seid Ihr dran ... bin gespannt auf Eure Vorlieben. Schönen Sonntag! Fleurissimo

Natürlich Guerlain: Sie machen immer noch Parfums, die feiner und eleganter sind als vieles andere. Wo andere auf Lautstärke und "Wow"-Effekte in der Fußgängerzone setzen, setzen sie immer noch auf Raffinesse und Komplexität.

Divine: Eine sehr zu Unrecht unterschätzte Marke. Komplexe und elegante Parfums. Da kommt vielleicht mal alle zwei oder drei Jahre ein sehr gut gemachter Duft dazu anstatt ständig ganze schnell entwickelte Serien von fragwürdiger Qualität auf den Markt zu werfen.

Lubin: Herr Thevenin hat ein Händchen für gute Parfums, die oft neue, interessante Facetten bringen. Auch hier muss man auf Neues lange warten.

Für mich "Serge Lutens", auch wenn nicht jeder ein Treffer wird.
"Micaleff" -Neuerscheinungen reizen mich auch wegen ihrer Qualität, ja und Kenzo, obwohl in den letzten Jahren für mich nicht mehr so viel dabei war.
Und die "Armani Privees"...

Es gibt Marken, die mir sympathischer sind als andere, aber damit identifizieren... nö. Aus der Seele sprechen mir auch allenfalls einzelne Düfte.

Mir gefallen viele Hermes-Düfte, z.B. "Eau de Merveilles", einige der Jardins, die Hermessence-Reihe und noch einige mehr.

+1

*nick-nick*

- Dior, weil alle Düfte eine gewisse "unangestrengte Eleganz" aufweisen, die ich für sehr kompatibel mit dem halte, was ich an durchschnittlich 12 Stunden am Tag bin: Anzugträger. Sozusagen Sprezzatura in Flaschen.

- Maison Francis Kurkdjian, weil alles, was der gute Mann schafft, ein klitzeklein wenig anders ist als das, was man schon kennt. Und zwar dieses klitzeklein wenig anders, das so einen Riesenunterschied in der Wirkung macht. Kleine Ursache, große Wirkung. MFK ist - um im obigen Einordnungssystem zu bleiben - understatement in Flaschen.

- Comme des Garcons für die Unberechenbarkeit, die Trotzigkeit und die schelmische Lust am Ausprobieren ohne Rücksicht auf Verluste. Das als Chaos in Flaschen zu bezeichnen träfe es einerseits recht gut, würde aber den handwerklichen Fähigkeiten, die in den CdG-Düften oftmals zum Ausdruck kommen, nicht passen. Aber dieses nicht vorhersehbare .. ja, auch damit kann ich mich gut identifizieren.

Sehe ich auch so.

Ich auch.

Ich auch

Wahrscheinlich Chanel Les Exclusives... wuerde aud jeden fall.probieren wollen...

Ja, eine Sympathie für eine Marke möchte ich auch nicht gleich als "Identifikation" werten... muss man ja nicht so eng sehen.

Dior hat mich sehr geprägt, deren Düfte fesselten mich zu Anfang meiner Reise in die Welt der Düfte am meisten - nach wie vor kommt kein High-End-Designer für mich auch nur in die Nähe von Dior. Diors Düfte sind über qualitative Zweifel erhaben und zudem sehr originell, bis hin zu bemerkenswerten Wagnissen wie "Dior Homme" - Kakaobohne mit Damenhandtasche als Flaggschiff... muss man erst mal drauf kommen.

Ein Blick in meine Sammlung offenbart schnell, dass ich ein großer Fan von Comme des Garçons bin. Ich finde das Konzept der Gegenläufigkeit interessant und finde es sehr sympathisch, wie konsequent CdG Erwartungshaltungen unterwandert. Ich frage mich nicht selten, wie die eigentlich Geld verdienen... Viele CdG-Düfte würde ich nicht tragen wollen, fast alle sind doch recht speziell - *wenn* mir ein CdG-Duft gefällt, dann trifft er so richtig in's Schwarze. Hinzu kommt, dass CdG sehr häufig Holznoten und Weihrauch thematisieren, beides liebe ich sehr. Ich besitze derzeit zehn Düfte von CdG, jeder von ihnen ist für mich absolut einzigartig.

Prada hat nicht viele Herrendüfte, und gerade das finde ich prima - die hauen eben nicht zwölf Sommerflanker pro Saison in die Regale; seit zehn Jahren stellt Prada Düfte her und hat bislang nur zwei Herrendüfte plus zwei (leider limitierte) Flanker präsentiert - alle vier Düfte haben einen sehr hohen Stellenwert für mich, "Infusion d'Homme" ist sogar mein Lieblingsduft, deshalb könnte Prada mit ihrem noch zu veröffentlichenden "Luna Rossa" meinetwegen mal daneben schießen, die wären mir immer noch heilig. Hinzu kommen die Damendüfte: insbesondere die Infusion-Reihe ist einfach fantastisch.

Manche Häuser produzieren mehrere Parfums, die ich liebe,
- viele Häuser produzieren Düfte, die ich nicht mag (das ist die Mehrheit).

Guerlain, Patricia de Nicolai, Balmain, Yves Saint Laurent, Keiko Mecheri, Givenchy, Estee Lauder, Jean Patou, The Different Company, L'Artisan Parfumeur, Acqua di Parma, Histoires de Parfum, Lubin, Maitre Parfumeur et Gantier, Hermes, Parfumerie Générale und Ormonde Jayne sind meine Favoriten.
Dort werde ich öfter fündig...

Häuser, deren Kreationen mich nicht besonders anziehen, sind:
Creed, Floris, Clean, By Kilian, Cavalli, Jo Malone, Molinard, Amouage, Parfums DelRae, Oscar de la Renta, Roméa d'Améor, Profumo di Firenze, Vero Profumo, Tom Ford, Versace, Viktor&Rolf, Vivienne Westwood, Gucci etc. etc. etc.

Tut das jemand? Jedenfalls kann ich keine Marke nennen, die mich "sehr geprägt" hat oder von der ich "ein großer Fan" bin. Oder auf deren Neuheiten ich mich besonders freue.

Eher ist es so, dass ich mich auf neue Düfte bestimmter Parfümeure freue, wenn mich Duftnoten und/oder -beschreibung ansprechen. Wenn ich mich auf den neuen Chanel-Duft freue, dann wegen Jacques Polge und dem, was man vorab über den Duft erfährt, nicht wegen "Chanel".

Vor allem Guerlain, Amouage und Serge Lutens.

Das tun sogar einige. Ich erkenne regelrechte Fraktionen, Guerlain hat hier eine treue Anhängerschar, Joop! ebenfalls, CdG ist ohnehin so ein Fan-Ding. Ich will hier keine harten Fronten heraufbeschwören, wo keine sind, aber manche nehmen das Image einer Firma sehr sehr ernst. Ich verweise nur mal kurz auf die hier bisweilen stattfindenden Diskussionen über Designer vs. Niche vs. "echte Nische" vs. "Autorenparfum". Da spielt der einzelne Duft eigentlich keine Rolle mehr.

Die leider sehr unsachlich und nicht zielführend geführt werden und wo es gar nicht um den konkreten Duft geht, sondern um eine schlichte Kategorisierung.

Wie kommen wir jetzt wieder ausm OT?

...und zwar auf Grundlage des Images, welches eine Firma kreiert. Wer das zu ernst nimmt, geht nicht mehr nach seiner Nase. Man muss auch noch erkennen können, dass (nur als Beispiel!) auch Guerlain oder Dior bisweilen mittelmäßiges lancieren.


Weiß ich jetzt auch nicht. Lass uns einfach abwarten.

"Image" ist nicht zwingend das einzige Kriterium.

Uuuund "Image" ist für mich nie ein Grund, mich auf eine Neuheit zu freuen. Ich freue mich z.B. auf die kommenden Düfte von Kurkdjian, weil ich ihn für einen hervorragenden Parfümeur halte und die Duftnoten vielversprechend klingen. So, wieder in der Spur.

Grundsätzlich geht es mir auch eher um einzelne Düfte, denn um das ganze Sortiment eines einzigen Dufthauses. Trotzdem finde ich einige Duftthäuser/Parfumeure spannender und interessanter als andere.

Edition Frederic Malle, weil hier der Fokus auf der Kunst der Kreation liegt und auch wirklich kunstvolles heraus kommt. Z.T. sind in der Linie wirklich überragende Düfte entstanden, die man in dieser künstlerischen Freiheit und in der Qualität so nicht an jeder Ecke findet. Einer Neuheit würde ich deshalb definitv entgegen fiebern.

Kurkdjian, weil auch ich ihn für einen herausragenden und vor allem innovativen Parfumeur halte. Seine Interpretationen von bestimmten Duftnoten, so z.B. sein Oud oder auch das Rosenthema in Lumiere noire pour homme, sind einfach eigen, anders und umwerfend schön.

Guerlain, weil, wie Apicius schon so treffend gesagt hat, die meisten Neuheiten, die aus dem Hause Guerlain kommen, immer noch stilvoller und eleganter sind als vieles andere. Sicher geht auch ein Haus wie Guerlain mit dem Zeitgeist aber dennoch sind immer wieder unendlich schöne Düfte (Mon precieux nectar) unter ihren Neuheiten dabei.

Mona di Orio, weil ich ihre Düfte kompromisslos, aufmüpfig, extrem gut gemacht und andersartig finde.

Die sind allesamt sehr edel, da stimme ich Dir zu! Habe mich allein wegen des Preises bisher nicht zum Kauf durchringen können...

Chanel, Guerlain, Prada, Dior, Mugler, Narciso Rodriguez, Clinique, Annick Goutal... so in etwa.

Identifikation mit der Marke als solcher nicht, aber das Mögen einiger ihrer Düfte. Bei diesen Marken interessieren mich die Neuerscheinungen auf jeden Fall.

Genau dieser Prämisse folgend sind das bei mir:
- der talentierte Herr Kurkdjian mit seiner Maison Francis Kurkdjian, der bekannte Duftnoten in einen neuen, originellen Kontext stellt
- The Different Company hat nicht nur die für mich schönsten Parfumflakons, sondern einige beachtliche Meisterwerke herausgebracht - egal ob von Bertrand Duchaufour, Jean-Claude oder Celine Ellena
- bei Amouage ist nicht nur die Qualität der Inhaltsstoffe über jeden Zweifel erhaben. Was wir ausgesprochen gut gefällt: wohl ganz bewusst wurde die Firma nicht nur als Symbol fúr Oman neben dem irgendwann versiegenden Erdöl erschaffen, sondern auch als Bildungsinstrument - Omaner, v.a. Frauen, bekommen die Chance, für Amouage zu arbeiten, was ähnlich dem dualen System in Deutschland eine umfangreiche Weiterbildung beinhaltet. Da Arbeitsplätze in der Erdölförderung v.a. für ausländische Spezialisten geeignet sind oder sehr wenig Qualifikation benötigen, ist Amouage eine echte Alternative für Omaner, zeigt, dass Bildung sich lohnt und, last but not least, dient der Emanzipation der Frauen. Wenn nur die Hälfte stimmt von dem, was ich gehört / gelesen habe, wäre mir die Marke sympathischer als die meisten anderen ... Nun sind die Düfte freilich so unterschiedlich, dass mir längst nicht alles gefällt. Wahrlich nicht. Aber das Interesse bei Neuerscheinungen ist schon besonders groß.

Bei Damendüften kommen noch Keiko Mecheri und Histoires de Parfums hinzu.

Und, last but not least, nach dem wunderbaren Treffen in Grasse mit Geoffrey Nejman und Martine Micallef besteht natürlich ein sehr persönlicher Bezug zu Düften aus diesem Hause. Trotz der Swarovskiflakons.

Danke für die Info über Amouage, das finde ich interessant.
Woher hast Du das?