SmellMe:
Mir ist ganz egal, was die "Wissenschaft" dazu sagt – aus eigener Erfahrung bin ich der Meinung, dass Düfte sich SEHR WOHL VERÄNDERN
[...]
Jawoll, sauber
. Übrigens, Dauergroßschreibung ist so was wie ein virtuelles Schreien, und wer schreit, hat nicht immer Recht...
Um dem meine eigene Erfahrung entgegenzusetzen - denn auch ich muss v.a. mit Erfahrungen argumentieren: Parfums erkenne ich in der Regel auch an Anderen wieder, und wo nicht der Fall, hat sich das Parfum mit anderen eher parfümigen Gerüchen wie Weichspüler oder Deo vermischt, eine Art Layering sozusagen. Daher war ich wohl auch besonders schnell zugänglich für Ronins und Louces Vorstoß gegen diesen
Dogmatismus, wie er oben zum Ausdruck kommt und der sich auf nichts berufen kann als auf die eigene Intuition; und wahrscheinlich kommt jetzt noch kindischer Trotz oder, höflicher und
wissenschaftlicher ausgedrückt (auch wenn das oben zitierte Mitglied nicht viel von der Wissenschaft zu halten scheint), das Phänomen der Reaktanz zum tragen nach dem Motto 'Nö, von euch lass ich mir doch nicht meine Hautchemie madig machen!'.
Aber bitte. Wie sagte doch "der alte Fritz": "Jeder soll nach seiner Façon selig werden."
Zurück zu meinen Erfahrungen: Ich erkenne also meistens Düfte an Anderen wieder, aber die sonstigen Einflüsse konnten meine Wahrnehmung des Duftes durchaus beeinflussen - und ich sage nicht brav "Wahrnehmung", weil der Chemiker Ronin und die notorisch kluge Louce das so in Stein gemeißelt haben, sondern weil ich meine (veränderte) Wahrnehmung als solche identifizieren konnte. Einmal saß mir gegenüber im Zug ein Pärchen, sie kichernd, ihn immer wieder küssend und ihm intim ins Ohr seuselnd, quasi aus Leibeskräften turtelnd, er dagegen ziemlich cool, verzog keine Miene und ließ sich das gerade eben gefallen. Und sie trug eindeutig "Naomagic", der Duft war zu der Zeit auch in meiner Sammlung, aber als ich ihn dann an dieser komisch krampfigen Turteltaube roch, empfand ich ihn als nuttig, total billig und abstoßend; und ich sagte mir wütend, dass dieser Duft gar nicht zu der Tussi passe. Liebend gern hätte ich das mit der unterschiedlichen Hautchemie erklärt nach dem Motto, dass sich Düfte und insbesondere "Naomagic" bei Blondinen anders entfalte als bei Brünetten oder Dunkelhaarigen, aber komisch: Eigentlich roch er gar nicht anders. Ich hatte ihn ja klar erkannt. Es war der situative Kontext, in dem ich einen von mir geschätzten Duft plötzlich anders empfunden habe.
Versteht sich, dass ich mit dieser Geschichte keinen Verfechter der (unfalsifizierbaren) Hautchemie-These überzeugen kann; ich wollte nur zeigen, wie
subjektive Erfahrungen auch aussehen können...