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Es ist das Hirn: Mythos Hautchemie (von Ronin)

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vor 11 Jahren
Weil ich manchmal selber mixe kenne ich einige der Duftstoffe und gerade die Duftstoffe die nach Moschus und Amber schnüffeln haben eine richtig andauernde Haftung. Wer hier schlechte Noten für schlechte Haftung verteilt sollte lieber länger testen oder die eigenen Fähigkeiten des Riechens überprüfen bevor er ein Urteil fällt. Vielleicht ist die Adaption hierfür ein guter Ansatz?
vor 11 Jahren
Bezüglich des Lernens von Dufterkennung, was so weit geht, dass bisher ungenutzte Rezeptoren aktiviert werden, mag ich wieder mal auf Louces Interview mit Prof. Hummel verweisen. Wink
FrauBlume, zu Deiner Bitte nach mehr Reflexion in Kommentaren schrieb Erik Kormann auch schon etwas. In seinem Blogeintrag, den Jifat verlinkt hat, ist eine Passage, die eventuell beim Schreiben von Kommentaren so als Richtschnur ganz hilfreich sein kann:
Die wirklich an Düften interessierten Menschen erkenne ich oft daran, daß diese nicht das Gesicht verziehen, wenn sie an einem neuen Parfum riechen. Auch dann nicht, wenn es ihnen persönlich einfach nicht so richtig gefällt. Die Unterteilung gutes Parfum, schlechtes Parfum bleibt aus und zwischen Kritik am Duft und den eigenen Vorlieben wird sauber getrennt. Dufteindrücke verarbeiten und diese zu kommunizieren scheint nicht immer ganz einfach zu sein - muß vielleicht erlernt werden.
vor 11 Jahren
Ronin:
In seinem Blogeintrag, den Jifat verlinkt hat,

Um der Wahrheit die Ehre zu geben, es war Frau Blume.

ist eine Passage, die eventuell beim Schreiben von Kommentaren so als Richtschnur ganz hilfreich sein kann:
Die wirklich an Düften interessierten Menschen erkenne ich oft daran, daß diese nicht das Gesicht verziehen, wenn sie an einem neuen Parfum riechen. Auch dann nicht, wenn es ihnen persönlich einfach nicht so richtig gefällt. Die Unterteilung gutes Parfum, schlechtes Parfum bleibt aus und zwischen Kritik am Duft und den eigenen Vorlieben wird sauber getrennt. Dufteindrücke verarbeiten und diese zu kommunizieren scheint nicht immer ganz einfach zu sein - muß vielleicht erlernt werden.

Ja, die Fähigkeit, die eigenen Dufteindrücke anschaulich und sinnlich nachvollziehbar zu beschreiben, aber in der Bewertung von der eigenen Person und den eigenen Vorlieben zu abstrahieren, liegt die Kunst der Duft-Rezension.
vor 11 Jahren
Very Happy Danke, danke. Genau dieser Gedankenaustausch macht das Forum interessant und lesenswert. Auch wenn die meisten die sich für Parfum interessieren am Inhalt schon weniger Interesse haben dürften. Schade. Aber nicht zu ändern. Vielleicht nur langsam mit weiteren spannenden Themen.
vor 11 Jahren
sehr interessant. ich habe den faktor mit dem schweiß noch nie bedacht, aber das erklärt so einiges Surprised
vor 8 Jahren
Mir ist ganz egal, was die "Wissenschaft" dazu sagt – aus eigener Erfahrung bin ich der Meinung, dass Düfte sich SEHR WOHL VERÄNDERN je nach Hautchemie. Allein schon, wenn ich den gleichen Duft wie meine Freundin benutze, riecht er an mir ganz anders, das findet sie und ich auch. Und wenn ich etwas aufs Handgelenk sprühe riecht es auch ganz anders als auf dem Teststreifen direkt daneben. Also: Haut verändert Düfte, ja!

Was mir aber auffiel ist, dass das nicht bei jedem Duft gleichermaßen so ist. Manche riechen 1:1 so wie auf dem Papier, andere extrem anders. Es liegt wohl also 1. am Träger und 2. am Parfum selbst, wie stark es mit einem "verschmilzt".
vor 8 Jahren
Es mag nicht an einer "Chemie" der Haut liegen, es ist für mich aber eindeutig, dass Düfte an Personen unterschiedlich riechen. Derlei deutliche Unterschiede können kaum noch Einbildung sein.

Bei einem Parfumo-Treffen habe ich mir gemeinsam mit einer Parfuma ein und denselben Duft zur gleichen Zeit aufgesprüht. Sie sagte, er würde bei mir völlig anders riechen, was ich mir so drastisch auch nicht vorstellen konnte. Ich habe an ihrem Arm gerochen und man konnte wirklich kaum noch erkennen, das es sich um den gleichen Duft handelt.

Ich habe meiner Mutter mal Oud for Love gezeigt und ihn mir auch im gleichen Augenblick aufgesprüht. Was sie glaubte zu riechen, fand ich äußerst seltsam. Ich habe dann an ihrem Arm gerochen und wieder roch der Duft völlig anders, aber an ihr passend zu ihren Beschreibungen. Und gerade mit meiner Mutter habe ich das schon häufiger erlebt.

Als mein langjährigster Freund das erste Mal was von meinem Duft benutzt hat, habe ich nur erstaunt gefragt "wonach riechst du denn heute?". Es roch grandios, aber ich konnte absolut nicht mehr erkennen, das er den Duft trug, den ich damals als einzigen Duft und als Signaturduft benutzt habe.

Ich habe schon zu oft an unterschiedlichen Tagen und mit unterschiedlichen Düften und Menschen erlebt, dass ein Duft an mir völlig anders riecht, als an einer anderen Person und diese das ebenso empfindet.
vor 8 Jahren
Ein Arbeitskollege roch einmal wahnsinnig gut und ich kannte den Duft nicht. War ziemlich frisch, aber nicht zitrisch, unbeschreiblich gut. Also fragte ich nach seinem Duft und es war: Der gleiche Duft, den ich an dem Tag trug. Nur, dass er bei mir eher süßlich riecht.
vor 8 Jahren
Für mich riechen Düfte immer gleich. Egal, wer sie trägt. Meine Hoffnung, der Duft würde an einer anderen Person anders riechen, hat sich noch nie erfüllt Smile
vor 8 Jahren
Ich muss in dasselbe Horn blasen:
Für mich riechen Düfte auch von Person zu Person unterschiedlich.
Das ist für mich auch logisch - so riecht jeder Mensch auch ohne Parfum
(und durch Schweiß) unterschiedlich.
vor 8 Jahren
Mir passiert so was auch. Aber ich habe letzendlich dank Ronin begriffen: ICH rieche den Duft an verschiedenen Personen/Situationen/Zeiten unterschiedlich. Und nicht umgekehrt...
vor 8 Jahren
Ich war früher ja auch von Mythos Hautchemie überzeugt. Smile nzwischen tendiere ich jedoch auch eher zu meinem Kopf, denn oft genug erkennt man ja Düfte, wenn der oder die Träger(in) vorbeigeht. Und der gleiche Duft riecht für mich auch nicht jeden Tag zu 100% gleich, manchmal nehme ich ganz andere Facetten an ihm wahr. Positiv wie auch negativ - nicht jeder Duft gefällt mir an jedem Tag gleich gut.

Ich denke auch, dass Düfte unbewusst mit der Person verglichen werden, ob sie nun zum/zur Träger/in passen oder nicht. Auch das beeinflusst die Duftwahrnehmung denke ich. Coco Mademoiselle z.B. finde ich an der sportlich-eleganten Nachbarin meiner Mutter hinreissend - an mir jedoch stört er mich.
vor 8 Jahren 1
SmellMe:
Mir ist ganz egal, was die "Wissenschaft" dazu sagt – aus eigener Erfahrung bin ich der Meinung, dass Düfte sich SEHR WOHL VERÄNDERN

[...]

Jawoll, sauber Rolling Eyes. Übrigens, Dauergroßschreibung ist so was wie ein virtuelles Schreien, und wer schreit, hat nicht immer Recht...

Um dem meine eigene Erfahrung entgegenzusetzen - denn auch ich muss v.a. mit Erfahrungen argumentieren: Parfums erkenne ich in der Regel auch an Anderen wieder, und wo nicht der Fall, hat sich das Parfum mit anderen eher parfümigen Gerüchen wie Weichspüler oder Deo vermischt, eine Art Layering sozusagen. Daher war ich wohl auch besonders schnell zugänglich für Ronins und Louces Vorstoß gegen diesen Dogmatismus, wie er oben zum Ausdruck kommt und der sich auf nichts berufen kann als auf die eigene Intuition; und wahrscheinlich kommt jetzt noch kindischer Trotz oder, höflicher und wissenschaftlicher ausgedrückt (auch wenn das oben zitierte Mitglied nicht viel von der Wissenschaft zu halten scheint), das Phänomen der Reaktanz zum tragen nach dem Motto 'Nö, von euch lass ich mir doch nicht meine Hautchemie madig machen!'.

Aber bitte. Wie sagte doch "der alte Fritz": "Jeder soll nach seiner Façon selig werden."

Zurück zu meinen Erfahrungen: Ich erkenne also meistens Düfte an Anderen wieder, aber die sonstigen Einflüsse konnten meine Wahrnehmung des Duftes durchaus beeinflussen - und ich sage nicht brav "Wahrnehmung", weil der Chemiker Ronin und die notorisch kluge Louce das so in Stein gemeißelt haben, sondern weil ich meine (veränderte) Wahrnehmung als solche identifizieren konnte. Einmal saß mir gegenüber im Zug ein Pärchen, sie kichernd, ihn immer wieder küssend und ihm intim ins Ohr seuselnd, quasi aus Leibeskräften turtelnd, er dagegen ziemlich cool, verzog keine Miene und ließ sich das gerade eben gefallen. Und sie trug eindeutig "Naomagic", der Duft war zu der Zeit auch in meiner Sammlung, aber als ich ihn dann an dieser komisch krampfigen Turteltaube roch, empfand ich ihn als nuttig, total billig und abstoßend; und ich sagte mir wütend, dass dieser Duft gar nicht zu der Tussi passe. Liebend gern hätte ich das mit der unterschiedlichen Hautchemie erklärt nach dem Motto, dass sich Düfte und insbesondere "Naomagic" bei Blondinen anders entfalte als bei Brünetten oder Dunkelhaarigen, aber komisch: Eigentlich roch er gar nicht anders. Ich hatte ihn ja klar erkannt. Es war der situative Kontext, in dem ich einen von mir geschätzten Duft plötzlich anders empfunden habe.

Versteht sich, dass ich mit dieser Geschichte keinen Verfechter der (unfalsifizierbaren) Hautchemie-These überzeugen kann; ich wollte nur zeigen, wie subjektive Erfahrungen auch aussehen können...
Zuletzt bearbeitet von Venice am 01.09.2016, 08:27, insgesamt einmal bearbeitet
vor 8 Jahren
Vielleicht sollte man auch einfach mal unterscheiden, wann/wie Düfte anders wahrenommen werden.
Wenn man einen Duft testet, dann riecht man immer wieder an der Haut, wo der Duft aufgesprüht wurde. Hierbei vermengt sich der individuelle Körpergeruch mit dem Duft.
Das, was andere von einem Duft wahrnehmen - bei einem selbst - beinhaltet (im Normalfall) viel weniger bis nichts von unserem Hautgeruch und klar, von der "Ferne" riecht der Duft gleich.
Blöd ist halt, dass wir danach nicht auswählen (können).
Niemand kauft einen Duft, wenn ihm die Mischung aus Eigengeruch und Duft am Handgelenk nicht gefällt. Auch nicht, wenn andere bestägigen, der Duft wäre toll bzw. "rieche gleich wie bei..." (wahrgenommen als Sillage).

@Venice, dass da jmd ganze drei von zweiundzwanzig Worten groß geschrieben hat, um etwas hervorzuheben (und ja, Du weißt das), ist allemal sympathischer, als Deine Ausführungen darauf hin.
vor 8 Jahren
@Venice, dass da jmd ganze drei von zweiundzwanzig Worten groß geschrieben hat, um etwas hervorzuheben (und ja, Du weißt das), ist allemal sympathischer,
als Deine Ausführungen darauf hin.


Warum überrascht mich das jetzt nicht?
vor 8 Jahren
Weil Du Dein SmellMe-Gedisse inzw. selbst doof findest? Schön!
Zuletzt bearbeitet von ExUser am 30.08.2016, 12:50, insgesamt einmal bearbeitet
vor 8 Jahren
Nee, muss dich enttäuschen, eigentlich nicht... zu SmellMe nur soviel: Aktion >-- Reaktion.
vor 8 Jahren
Venice:
der Duft war zu der Zeit auch in meiner Sammlung, aber als ich ihn dann an dieser komisch krampfigen Turteltaube roch, empfand ich ihn als nuttig, total billig und abstoßend; und ich sagte mir wütend, dass dieser Duft gar nicht zu der Tussi passe.

Ich kenne den Duft nicht und ehrlich gesagt ist mir auch egal, was man momentan glauben muss, was zu unterschiedlicher Wahrnehmung von Düften führt. Aber man sollte nicht so schlecht von sich reden, das weiß ich.

Hier gibt es ja Leute, die nicht glauben, dass der gesunde Mensch über eine Billionen Duftnuancen unterscheiden kann. Habe ich letztens noch am Telefon gehabt. Smile
www.zeit.de/wissen/2014-03/nase-geruch-studie
Ich glaube wir sind zu mehr in der Lage, als die meisten wissen oder annehmen, oder überhaupt wissenschaftlich erforscht ist. Wir sind nicht wie Hunde, riechen so und so nicht wie Hunde und benötigen andere Duftnuancen als Hunde, die bei uns Priorität haben.
Es wird momentan ja nur wissenschaftlich erforscht, was gewinnversprechend ist. Und die Ergebnisse ändern sich immer wieder.
Ich verlasse mich nur auf das was ich rieche. Natürlich.
vor 8 Jahren
Sferics:
Niemand kauft einen Duft, wenn ihm die Mischung aus Eigengeruch und Duft am Handgelenk nicht gefällt.

Nur wenn es ganz furchtbar ist. Sonst habe ich durchaus Düfte, die mich direkt auf der Haut nicht beeindrucken, der Hauch, der in die Nase steigt, ist aber bezaubernd. Und da ich nicht ständig mit der Nase am Arm klebe, ist so ein Duft für mich völlig in Ordnung.

Das ist wohl auch der Grund, weshalb Düfte für meine Nase immer gleich riechen, egal, wer sie trägt: ich schnuppere einfach nicht an meinen Mitmenschen Wink
vor 8 Jahren
Ich glaube, dass Körpergerüche, so vorhanden, einen Duft verfremden können, oder Parfums vom Vortag oder Pflegeprodukte und Weichspüler - das war, soweit ich es rauslesen konnte, irgendwie der Konsens in diesen Thread, als eine mögliche Erklärung für unterschiedliche Wahrnehmungen desselben Duftes und als Kompromiss für die, die weiterhin "Hautchemie" sagen wollen Wink.

Aber das ein Parfum aus der Nähe und in der Sillage jeweils unterschiedlich duftet, kann ja auch an den unterschiedlichen Noten/Duftabschnitten liegen, von denen manche stärker projizieren als Andere.

BeatriceA:
[...] ich schnuppere einfach nicht an meinen Mitmenschen


Ich auch nicht Wink.
vor 8 Jahren
Oxitoxi:
ICH rieche den Duft an verschiedenen Personen/Situationen/Zeiten unterschiedlich. Und nicht umgekehrt...

Derselbe Duft zur selben Zeit an unterschiedlichen Personen - zeitgleich aufgesprüht - kann sehr unterschiedlich riechen.
Und das weiß ich schon recht lange, viel länger als ich den Begriff 'Hautchemie' überhaupt kenne. Deshalb muss ich mir den auch nicht 'madig machen' lassen.
Vielleicht einfach deshalb:
Vincer:
Für mich riechen Düfte auch von Person zu Person unterschiedlich.
Das ist für mich auch logisch - so riecht jeder Mensch auch ohne Parfum (und durch Schweiß) unterschiedlich.

Also mir geht's nicht um madig machen - es ist einfach das Ergebnis langjähriger Beobachtungen.
vor 8 Jahren
Dass sich Körpergeruch und Parfum mischen und somit unterschiedliche Mischungen ergeben können, bestreitet niemand, aber wenn sich das so auswirkt, dass man ein Parfum völlig anders wahrnimmt, dann muss es sich schon um arg kräftigen Körpergeruch handeln, oder?
vor 8 Jahren
Machen wir es doch mal einfach: Blindtest, im wahrsten Wortsinn.

Erster Test: Ein Duft, fünf Personen, die der Tester vorher sieht, ein "blinder" (Augenbinde) Tester.
Zweiter Test: Ein Duft, fünf Personen, die der Tester vorher nicht sieht, ein "blinder" (Augenbinde) Tester.

Und dann reden wir weiter ...
vor 8 Jahren
@ JoHannes, genau. Eine randomisierte (und was weiß ich was noch) Studie brächte endlich mal Licht ins Dunkel.

@ Siebter, ich glaube, Adan hat ein paar Seiten vorher davon gesprochen, dass Körpergerüche ggf. einen Dufteindruck verändern können, aber ich hab diese Erfahrung eigentlich auch noch nicht gemacht.
vor 8 Jahren
Ich eigentlich auch nicht, zumindest nicht so, dass ich deswegen einen Duft völlig anders wahrnehme.

Dass der selbe Duft z.T. völlig anders wahrgenommen werden kann, erfahre ich auch regelmäßig. Mein Lieblingsbeispiel: meine Freundin trug einmal einen Duft und bat mich, ihn zu erraten. Ich ahnte dunkel, dass ich ihn kannte, aber ich kam nicht drauf, was es sein könnte – die Lösung: es war "Comme des Garçons 2", mein Signaturduft, den ich in- und auswendig zu kennen glaubte. Nur mal so als Beispiel dafür, wie schon eine andere Erwartungshaltung das Riechen beeinflusst.
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