Amnesie:
Ich möchte mal diesem doch sehr albernen Neid-"Argument" den Wind aus den schlappen Segeln nehmen.
Ich bin mir nicht sicher, ob dir das gelingen wird.
Neid ist nicht ausschließlich negativ konnotiert, insofern stellt sich vorweg schon mal grundsätzlich die Frage, ob es sich überhaupt lohnt gegen etwas aufzutreten, was sich gar nicht zwingend alleinig als negativ herausstellt.
Die Emotionsforschung spricht heute vom Neid als evolutionären Begleiter menschlicher Entwicklung. Auf Basis des Kalküls von Neid in unserer Gesellschaft werden heute überall auf der Welt Wahlen gewonnen. Neid ist allgegenwärtig, ebenso Missgunst. Aber ein kleines virtuelles Dorf, namens Parfumo soll dagegen resistent sein?
Ich brauch nur diesen Thread verfolgen, wohin das fälschliche Insistieren auf "Meinungsfreiheit" im Web immer führt, leider ein Selbstläufer fast immer in Richtung Diffamierung. Du sprichst auch von den "Kollegen" des Neids "Unverständnis & Toleranz"
Das bedeutet aber auch die Meinung zu tolerieren, wenn hier von Dritten Neid als Motiv empfunden wird.
Du musst dich dabei ja nicht persönlich ertappt fühlen. Deine subjektive Wahrnehmung ist nicht besser als die von Dritten. Mit diesem Wissen im Hinterkopf diskutiert es sich auch wesentlich entspannter.
Wer glaubt aus Prinzip frei von Neid zu sein, belügt sich selbst. Wer sich dabei nicht ertappen will, fragt sich am besten, ob es sich immer lohnt auf Meinungsfreiheit zu insistieren. Jeremys Erfolg oder Scheitern hat keinen Bezug zum Ergebnis einer im Web lebhaft geführten Diskussion mit dem Charakter einer Debatte.
Niemand hier hätte etwas versäumt, wenn es diesen Thread nicht gäbe. Das bedeutet, man kann auch mit seiner Zeit tolerant umgehen und Kritik dann einsetzen, wenn sie etwas bewirkt bzw. dort wo sie etwas bewirkt. Dem steht der Drang nach freier Meinungsäußerung gegenüber, der zu nichts führt. Oder würdest du dich von der Meinung eines Dritten öffentlich überzeugen lassen.
Mir persönlich erscheint Neid (natürlich auch Missgunst) als Motiv, insbesondere falscher Neid durchaus plausibel. Weil beim Kritik üben gerne übersehen wird, dass der Betroffene gleichzeitig dem Wunsch öffentlich Kritik abzusondern ausgesetzt ist. Und wer fände das in Bezug auf die eigene Person als angenehm?
Das Web wäre ein weitaus weniger destruktiver Ort, wenn das öfter erkannt würde.