Markenspezifischer Geruch

Markenspezifischer Geruch 0
Ich habe schon im Forum gesucht, aber bin nicht fündig geworden.

Mir fällt immer häufiger auf, dass bestimmte Marken einen Eigengeruch haben, der sich in allen Parfums befindet.
Am stärksten fällt mir das bei Thierry Mugler auf - ich mag die Düfte eigentlich, aber dieser Eigengeruch schlägt mir so sehr auf den Magen, dass ich nicht in der Nähe von jemandem sein kann, der zb. Alien trägt.

Bei Hermes ist mir das auch schon aufgefallen, wenn auch nur bei zwei Düften - Un Jardin sur le nil & Jour d`hermes, wobei ich den ersteren sehr gerne mag und auch individueller finde.

Ist euch das auch aufgefallen? Bei welchen Marken? Ich kenne das sonst nur aus dem Naturkosmetikbereich (da mag ich zb. Lavera, Weleda, und überhaupt nicht dr. hauschka).
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Ja mir zb. bei Boss.Mag ich Persönlich überhaupt nicht,das es immer aufs gleiche hinausläuft.Egal welchen Duft der Marke ich probiert habe.
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Ich merke das auch bei Marken wie Yves Rocher oder Avon. Bei Boss kann ich das (zum Glück) nicht feststellen Wink
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Schwierig. Ich kann die Handschriften mancher Parfumeure erkennen, das sind dann aber nicht unbedingt bestimmte Duftstoffe, sondern Kompositionsstile. Klar, die meisten Parfumeure bevorzugen gewisse Einzelnoten, die sie häufiger verwednen, aber zu sagen "Har, Har, Wacholder - das ist Geza Schön!" oder "Tomatenblatt: Jean-Claude Ellena!" oder "Immortelle: Yann Vasnier!" funktioniert natürlich nicht. Da Marken selten konkrete inhaltliche Vorgaben machen und ihre Aufträge nicht nur an einen Parfumproduzenten - geschweige denn Parfumeur - geben, ist es gar nicht so einfach, dass es so etwas wie ein "corporate scent profile" geben kann.
Die Ausnahmen von der Regel sind für mich Häuser wie Guerlain (Guerlinade - obwohl es hier mit "Guerlain Homme" zumindest eine Ausnahme von der Ausnahme der Regel gibt Wink) und andere mit eigenen Parfumeuren, aber selbst da gibt es ja Generationswechsel (Hermès vor und seit Jean-Claude Ellena sind auch zwei Paar Stiefel). Ganz kleine Häuser wie weich-Oud-by-Kilian, Haarspray-Oud-Montale, Patchouli-Hippie-Neil-Morris, Silberweihrauch-Amouage und dr Birkenteer-Tauer Andy (odr?) haben schon so einen Duftstempel, aber die waren vermutlich nicht gemeint mit der Ausgangsfrage ... Embarassed
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Ganz eindeutig bei Yves Rocher und Gaultier!
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Ich selbst habe es noch nicht wahrgenommen. Aber eine (sehr Erfahrene) Userin hier hat mir mal erzählt, dass es ihr bei Dior so geht. Deshalb wird sie mit keinem der Düfte warm. Sie meinte es gibt eine Unternote die sich durch alle Düfte zieht, die sie ausprobiert hat.
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Ronin:
Ganz kleine Häuser wie weich-Oud-by-Kilian, Haarspray-Oud-Montale, Patchouli-Hippie-Neil-Morris, Silberweihrauch-Amouage und dr Birkenteer-Tauer Andy (odr?) haben schon so einen Duftstempel, aber die waren vermutlich nicht gemeint mit der Ausgangsfrage ... Embarassed

Doch, ich glaube, ich meine das schon eher als eine ähnliche "Handschrift".
Also ich habe tatsächlich das Gefühl, dass es so eine Thierry-Mugler-BAsis gibt, auf die dann Angel/ Alien/ Womanity "draufgeschüttet" werden (sorry an die Fans Wink)

Bei Guerlin kann ich das auch nachvollzhiehen, habe aber zu wenig getestet...
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Mir fiel bei der Eingangsfrage sofort Guerlain ein. Für meine Nase entwickeln die Parfums nach einer gewissen Zeit stets eine muffig-süße-altbackene Note, ein wenig an Tonkabohne erinnernd, bei manchen mehr (Shalimar), bei manchen weniger (Rose Barbare).

Aber es gibt noch einige andere Linien, die für mich einen verbindenden Nenner haben: Vero Profumo beispielsweise wartet mit allen drei Debutdüften mit einer schweißigen, würzig-ungepflegten Note auf, die entfernt an süßen Paprika und alten Knoblauch erinnert. Vielleicht Cumin in Verbindung mit animalischen Noten? Ob es Mito auch betrifft, kann ich nicht sagen, an den Test traue ich mich nicht heran. Parfumerie Générale hat für mich einen erstickenden medizinischen Unterton, der jegliche anderen Unterschiede übertüncht. Ich habe über ein Dutzend der Linie getestet und weiß teilweise nicht einmal mehr welche, weil sie für mich sehr ähnlich rochen, vielleicht mit Ausnahme von Gardenia Grand Soir.

Und dann gibt es natürlich noch Marken, die sich ganz bewusst einem bestimmten Thema verschrieben haben, La Maison de la Vanille etwa, aber das ist etwas anderes, als ein verbindender Unterton zwischen Düften, die ganz unterschiedliche Duftpyramiden besitzen.
Aber ein erkennbares Grundthema muss nicht immer schlecht sein. Annick Goutal hat für mich oft, aber nicht immer, eine natürlich-dezente Basis, ein wenig krautig und teeartig. Das mag ich durchaus, genau wie die klaren, in minimalistischen Aquarellfarben gemalten Düfte der Hermessence- und der Jardin-Reihe von Hermès, wobei man sich sicher darüber streiten kann, ob es sich hier nicht eher ein Markenzeiche des Parfumeurs, als um die rote Linie der Marke selbst handelt.
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Lush Düfte haben eine unverkennbare Moschusgrundlage.
Sie riecht in Etwa wie die Shops. Very Happy

Bei Guerlain ist es ja bekannt und bei Yves Rocher und Avon ist mir da nichts aufgefallen. Obwohl ich viele Düfte kenne.
Aber so eine geheime Grundlage haben sicher alle in ihren Düften.
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Ich bilde mir ein, dass man viele Marken "herausriechen" kann.
Das geht zum Beispiel bei Escada, Lacoste und Boss hervorragend, auch Chanel und Guerlain, Hermes sowieso.

Ich spreche jetzt vorwiegend von Damendüften, ob sich das bei den Herren auch so verhält Confused:
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Ronin:
Die Ausnahmen von der Regel sind für mich Häuser wie Guerlain (Guerlinade - obwohl es hier mit "Guerlain Homme" zumindest eine Ausnahme von der Ausnahme der Regel gibt Wink)

Ach Guerlain, alle Editionen zusammen haben sie wohl mehr Ausnahmen als "echte" Guerlinadeduefte, aber die Klassiker haben halt alle die wuerzig-orientalische Vanillebasis Wink

Pradas kenne ich nicht so viele, habe aber schon oefters gelesen und nehme auch selbst bei einigen eine vergleichbare Basis wahr, besonders Infusion d'Iris, L'Eau Ambrëe.

Miserabel:
Ich spreche jetzt vorwiegend von Damendüften, ob sich das bei den Herren auch so verhält Confused:

Die Herrenduefte riechen doch eh alle gleich, deswegen verwende ich auch keine Twisted Evil
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Ich denke, dass es verdammt schwer sein dürfte, unterschiedliche Markenstempel zu riechen, wenn die Parfums von unterschiedlichen Parfumeurinnen/Parfumeuren stammen.

Es gibt Typisches - aber sehr undifferenziert und waberig, über die Zeit mal mehr, mal weniger geltend und nicht sehr greif.-, bzw, riechbar - wenn ein sehr klares Markenimage besteht. Z.B. bei Chanel: Es werden Parfums für die Chanel-Linien ausgewählt, die dem entsprechen, wie sich Chanel begreift und begriffen werden will. Unabhängig davon, wer als Parfumeur/in arbeitet und was den einzelnen Duft ausmacht, gibt es ein Gemeinsames der Düfte, denn ein Parfum, das so gar nicht duftend in das Markenprofil passt, würde nicht mit dem Markennamen heraus gebracht werden.
Das ist aber ein abstraktes Konzept... keine Palette von einzelnen Duftstoffen.

Wer sehr erfahren ist bei einer Marke und dieses abstrakte Konzept wirklich zutiefst begriffen hat, kann dann z.B. relativ sicher sagen "Dieses Parfum ist typisch Chanel." ... aber nicht, weil er/sie eine echte gemeinsame Schnittmenge riechen kann.

Wenn eine Marke klare Stoff-Vorgaben von Anfang an in die Ausschreibung nähme, weil sie sich darum bemüht, dieses abstrakte Konzept auch konkret umzusetzen... dann wäre das freilich auch anhand von einzelnen Stoffen riechbar. Aber mir ist keine Marke bekannt, die das täte.
Bei Lush könnte es aber in etwa so sein, denn die geben sich schon so eine Art "corporate scent profile".
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Natürlich ist es nicht bei allen Düften der Fall, aber ich finde doch, dass es bei etlichen Parfums von Comme des Garçons so einen ganz bestimmten pfeffrigen Gewürz-Grundton gibt, der mir immer wieder auffällt... Meist gefallen mir nur gerade diese Düfte dann wesentlich weniger als andere der Marke^^
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YR und Avon waren mir da auch als erstes eingefallen. Aber Thierry Mugler? Dior? Und bei YR auch nur bei den alten Düften, so was Blumig-Alkoholisches.
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Sonjoschka:
Lush Düfte haben eine unverkennbare Moschusgrundlage.
Sie riecht in Etwa wie die Shops. Very Happy

Stimmt, bei Lush definitiv Exclamation
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Ja, mir fällt das auch oft auf. Z.B. mag ich fast alles von Yves Rocher. Mag man einen Duft, mag man die anderen meist auch. Man erkennt sofort, daß es ein YR ist, natürlic, zart, oft blumig-frisch. Oder Chanel - nur leider sagt mir von Chanel das meiste nicht zu bzw. kann und mag es nicht tragen... das gleiche gilt für Dior oder Guerlain. Ebenso komme ich schlecht mit Etro oder Jo Malone klar.

Ebenso erkennt man meist einen sportlich-frischen MEXX oder auch einen süßen Christina Aguilera sofort. Ebenso Düfte von Ulric de Varens (die haben immer so eine unschöne Plastik-Note an mir). Die Clean-Düfte sind auch irgendwie unverwechselbar (waschmittelig-sythetisch. Ist hier aber positiv gemeint) oder auch die Düfte von GAP.

Wennn man sich viel mit Düften beschäftigt, merkt man schnell, daß die meisten Marken ihren typ. Duft haben. Meist mag man eine Marke oder nicht. Geht zumindest mir so.
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Cacharel - die Amor Amor's haben alle denselben "Unterton"
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