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11 - 15 von 112
BackToBlack vor 10 Jahren 23 9
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7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Im Rausch der schwarzen Sinne
Achtung!! Black Out ist hier vorprogrammiert. Ich fühle mich nach einem Tiefgang, wenn ich mich in die Handgelenke vergrabe, wie nach zig durchlaufenen Nächten, in denen viel Alkohol floss. Kein sinnloses Besaufen, sondern genüsslicher Trank unter Freunden, schönen Frauen, heiterem Himmel und heißen Nächten.

Ted Lapidus ist ein absoluter Geheimtipp. Absolut unverkennbar, einzigartig und dennoch so gradlinig. Nach dem Motto - Ich mach mein Ding und ihr könnt mich mal, ihr Luschen!

Ich bedanke mich herzlich für dieses Geburtstagsgeschenk. Ich habe vieles erwartet, aber so etwas, in so einer Dimension nicht. Etwas,was man nicht erwartet, überrennt einen oftmals. Dieses mal war es auch so. Ich war überrent. Überrent von guten Gefühlen, die mich über schwarzen Wolken schweben ließen.

Schwarz ist geheimnisvoll. Schwarz ist einfach und doch so vielfältig. Schwarz ist die Nacht. Schwarz ist das Loch, indem Depression ihre Züge zeigt.
Schwarz lässt alles in sich sinken. Alles verschwinden, alles überdecken .. Doch man entkommt der Dunkelheit nicht. Man fühlt sich zu ihr hingezogen.

Es sei denn, sie verschlingt einem..

Ich begebe mich auf eine Duftreise mit euch und möchte meine berauschenden Gefühle mit euch teilen. Eins vorweg muss ich gleich klar stellen. Dieser Duft richt wie kein Zweiter. Nicht im geringsten. Nicht mal im Ansatz. Er hat seine eigene Bahn aufgezogen und zeigt sich sehr egozentrisch, fast böse, ja fast über den Anderen schwebend.

Aber nur fast.

Ich empfinde den Anfang als äußerst angenehm. Feiner Kaffeebohnengeruch, gepaart mit frisch gepflückten Orangen, darüber schwebend eine leichte Zitrusnote. Etwas Nelke würde ich dazu nehmen. Ein Bild von einer Orange, in denen Nelken drinstecken, kommt mir vor die Augen. Sehr sinnlich, schon am Anfang. Das gefällt nicht nur mir, sondern auch dem inneren Frieden.

Er hält sich eine kurze Zeit auf in dieser Phase, geht dann schleunigst rüber ins Süße. Jedoch ist er dabei gar nicht erschlagend und es wirkt nicht so, als würde man den Honig in sich hineinlöffeln, wie ein Irrer. Die Süße ist gedämpft, hält sich ganz unten am Boden, stützt jedoch das Bauwerk. Man würde meinen, es diene als Fundament. Zeitweise kommt ein harziger Hauch auf, jedoch zieht sich dieser fortan zurück, wenn sich langsam der Zimt seine Wege im Parfum macht. Ich als vernarrter Zimtfan, muss hier erstmal stocken und voller Glücksgefühle aufhorchen. Ich stöhne vor Glück. Alle Glückshormone werden im Körper freigesetzt. Ich frage mich in dem Moment - Ist das der perfekte Zimtgeruch in einem Parfum? Kann sein, muss aber nicht - Aber es gibt ja noch so vieles zu entdecken. Dieser Zimtgeruch hier bringt mich an den Rand der Verzweiflung. Verzweiflung im Sinne, wie tief kann ich noch in den Duft sinken? Mich von ihm verschlingen lassen. Mich vollkommen umgeben lassen. Mich von ihm leiten lassen. Im Rausch der schwarzen Sinne. Meine Augen flattern, das Herz rutscht mir fast in die Hose.. Gott! Seit langem habe ich mich nicht so richtig gut gefühlt. Nicht nur gut. Mehr als das!

Der Zimt macht jedoch, zu meinen Bedauern, seinen Abgang und geht langsam in die Tiefe. Er verschwindet jedoch nicht, bleibt aber fortan im Hintergrund. Langsam aber sicher breitet sich das Harzige im Duft aus. Es ist anfangs etwas mächtig, überdeckt alles, jedoch wird dies von Minute zu Minute immer leichter. Schöner harziger Duft, das kann ich euch sagen , meine Lieben. So schönes, fließendes Harz .. Es rinnt förmlich über Holz. Die Sonne lässt es noch mehr erstrahlen. Prächtige Farben kreuzen das Schwarz. Er wirkte zu erst mächtig, wird aber immer freundlicher und hautnaher. Das Harz nimmt einem ein. Das Holzige schwimmt in einem mit. Sie sind ein perfektes Paar!

Gott lobe, solche Düfte. Ein prächtiger Auftakt von Leder macht das Spektakel perfekt. Er sinkt jedoch wieder in die Tiefe. Ist aber dennoch hautnah geblieben. Jetzt ist der Moment gekommen, indem man sich am stärksten fühlt. Unnahbar. Untastbar. Unendlich entfernt von allen anderen. Man steht über allen. Ich muss gestehen, der Gedanke kommt einem schon, wenn man so ein Zeug riecht. Das ist das Egotier jedes Menschen dafür zuständig.

Abgerundet wird der Duft von Amber. Schön gediegen und elegant. Etwas aufleuchtend. Goldene Flüsse münden ins Schwarze Meer ..

Ich muss sagen der Name passt an sich schon, jedoch hat man auch beachten müssen, das er nicht nur schwarz, sondern auch goldig ist. Lichte Momente hat er allemal, jedoch überwiegen die Schwarzen. Die einem einnehmen, für sich gewinnen, berauschen, liebkosen,in die Tiefe ziehen ..

Er wirkt in der kurzen Zeit, in den ich ihn habe, wie ein Magnet auf andere Menschen. Sie wollen alle liebkosen, riechen, sich beugen und im Duft versinken. Ich kann es verstehen, ich würde es genauso tun. Halten tut er sich über sieben Stunden.

Das Aphrodisiakum des 21. Jahrhunderts. Ein Meisterwerk, für das ich auch einen Erstickungstod in Kauf nehme, wenn ich mich in den Rausch der Tiefe begebe.

Erotik. Wohlbehagen. Stimmungsaufheller. Anziehungskraft. Hauchfeines Leder. Kostbare Gewürze. Schimmerndes Harz, was sich in den Strahlen der Sonne seine Bahnen durch das Holz zieht. Wärme. Dennoch Kühle.

Wo Licht - da auch Schatten!
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BackToBlack vor 10 Jahren 16 7
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Duft
Verschließe nicht die Augen vor dem Himmel ..
Getrieben vom Wind, klarem und kühlen Schnitten, die einem durch das Gesicht klatschten, als würde sich ein Unwetter bereit machen. Dorthin verschlug es mich knappe 45 Tage lang. Ich, alleine in einem großen Haus, irgendwo im nirgendwo in Slowenien, in einer kleinen Küstenstadt. Das Wetter spielte verrückt, es umschloss einen die Graue Atmosphäre der Natur. Die Tropfen setzten sich fest und flossen nur so dahin, auf den alten, fast schon bröckligen Fensterscheiben. Sie fließen, genau wie das Leben. In eine Richtung. Allesamt nach unten.

Ich sitze , wie gewohnt , eingewickelt in meiner Decke, trinke Tee, schaue aus dem Fenster und hoffe dass das Wetter noch nicht abreist. Dieses kühle Nass gab mir einen kleinen, wenn doch inneren Schub der Zufriedenheit. Ich öffnete eine Balkontür, ging hinaus. Barfuß. Setzte einen Schritt vor dem anderen. Langsam ging ich hinaus in den strömenden Regen. Es war ein fantastisches Gefühl, richtig viel Nass ab zubekommen, was nicht aus der Dusche kam. Ich zog mein Baumwollshirt aus, breitete mich richtig aus und wurde richtig durchnässt, aber ich spührte dabei keinerlei Kälte in mir. Mein Körper gewöhnte sich schnell dran und ich genoss es in vollen Zügen. Ich bin Ewigkeiten nicht mehr einfach so im Regen gestanden. Barfuß, fast nackt.. Wie habe ich es als Kind genossen, mich durch den Regen zu schieben, lachend und immer wieder brüllend in große Pfützen hüpfend. Meine Mutter schrie dann wie eine Hysterische, stand dabei immer im Türrahmen und drohte mir, das ich kein Dessert bekommen würde, wenn ich nicht sofort ins Haus komme. Mein Vater sagte dabei immer, lass ihn doch. Meine Mutter sagte, es gehöre sich nicht und ich würde krank werden. Doch ich wurde es nie. Krank wird man ganz anders. Durch verschiedenste Schichten des Lebens. Das wird einem erst mit der Zeit bewusst. Wenn das "Kindsein" dann sich zum Ende neigt.

Weit und breit keine gaffenden Augen, die sich nach mir umschauen und ihre Linsen und Ohren weiten um sich zu fragen : "Was macht der Irre da?" Ich genoss die Einsamkeit, den Tumult, den ich nicht sah, der einfach weit weg von mir war. Kaum einer war unterwegs zu dieser Zeit. Ich sah draußen nur das Wasser klatschen, graue Wolken, ein paar Häuser, die alle zugezogene Vorhänge hatten.. Es war alles so still, nur die Natur brodelte. Ich liebe solche Momente, indem ich mich vollkommen mit der Natur identifizieren und zusammenkommen kann.

Ich habe mir auch Proben mitgenommen. Unzählige, die bei mir nur im Keller ihr Dasein fristeten. Allesamt in braune Apothekerfläschchen abgefüllt. Einen Restflakon fand ich dennoch auch vor. Die von Heaven. Heaven war einmal ein sehr beliebter Duft eines nahen Verwandten. Ich habe noch regen Kontakt zu ihm, obwohl er sich in Kanada befindet. Er hat mir auch den Heaven gezeigt und ich weiß es noch , wie hin und weg ich doch war. Jung war ich dazumal. Jung, gesund und stattlich. Habe mich Nächtelang nicht blicken gelassen, aber den Duft an sich habe ich glaube ich, nur zweimal getragen, obwohl er mir so gut gefallen hatte.

Eines Abends habe ich ihn getragen. In einer richtig alten Diskothek, die nur so von Whiskey und Urin stank. Meine Freunde bildeten sich ein, mal dort hinzugehen und ich ging mit. Irgendwie kam es mir so vor, als würde ich da gar nicht hineinpassen. Sauberes T-Shirt, fein in die Hose gesteckt, schöne,adrette Männerschuhe.. Darüber eine Lederjacke, die sich sanft um meinen Körper schloss. Heaven umschloss mich und ich zog einen Kreis durch die Diskothek, als würde ich mein Revier einnehmen. Nicht mit Leder, nicht mit harten und Tiefen Duftgängen. Nein - eher mit aquatischen und zitrusnoten!

Ich war erfreut wie ich Heaven entdeckte und gab gleich einen kleinen Tropfen auf die Brust und auf den Handrücken. Ja, der junge Kerl, hat sich keineswegs verändert. Er ist noch immer frisch geblieben. Trägt etwas Freches an den Mann, ohne dabei sich richtig vom Boden abzuheben. Er ist nicht gekippt. Ich müsste ihn sicherlich zwei Jahre bei mir haben und der Duft ist so, wie ich ihn in Erinnerung habe. Oder hat meine Nase komplett abgedriftet? Zum Himmel stinkt es auf jeden Fall gar nicht, dieses Zeug!

Heaven setzt sich dumpf auf mir ab, obwohl er nur so von aquatischen Noten durchsetzt ist. Das Herbe bringt ihn in Form und macht es maskulin. Ich finde diese Verbindung zwischen Aquatischen und Würzigen äußerst ansprechend, wobei sich auch der Zitrus auch in den Duft hineinschleicht. Eigentlich mag ich nicht so gerne Düfte, die mit Zitrone, bzw. Zitrusnoten angereichert sind. Aber dieser hier, hat keine anspringende und säuerliche Art an sich. Er ist frisch. Frisch wie ein Laken, wenn man es nach dem Waschgang auf den Bett ausbreitet und sich frisch geduscht und nackt drauflegt. Das sind kleine Glücksmomente, eines Menschen, die keiner einem nehmen kann. Wenn auch nur für Sekunden.

Er wird dann etwas süßlich,springt etwas ab von der aquatischen Note, wirbelt etwas blumiges umher. Veilchen kommen mir direkt in den Sinn. Ich kann mich nicht nach der Pyramide einordnen, denn er hat für mich einen gradlinigen Verlauf, der nur ein paar Abzweigungen hat.

Nach und nach kommt auch etwas holziges daher. Es setzt sich nicht drückend im Duft ab, sondern wirkt viel mehr natürlich und bringt den Duft als klaren und dennoch sinnlichen Kandidaten über die Bühne.

Halten tut er sich bei mir, bis ca. 6 Stunden. Also nicht die Welt, auch die Sillage ist nicht Weltklasse, aber er ist ein schöner Kandidat, mit den man sich durchaus pudelwohl fühlen kann. Er ist ein braver Kerl, auf den ersten Riecher, doch befasst man sich länger mit ihm oder wird länger von ihm umgeben, so weiß man auch dann , das auch die bravsten vor dem Schlafen gehen sündigen..

Verschließe nicht die Augen vor dem Himmel.
Lasse das Blau auf deine Augen wirken, auch wenn es zeitweise von grauen Wolken besiedelt ist. Und wenn der Regen kommt, dann lass ihn kommen. Verstecke dich nicht vor der Natur. Vor dem Nass. Vor dem ,was uns am Leben hält.
Spreize dein Haupt entgegen oben und genieße jeden Tropfen, der auf den Gesicht fällt. Spüre die Nässe, die Kälte. Spüre deinen Körper. Sei verbunden mit ihm!
7 Antworten
BackToBlack vor 10 Jahren 31 15
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Flakon
7.5
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Haltbarkeit
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Duft
Wenn die Hölle zufriert
.. dann ruft der Teufel bei Rasasi an und beschuldigt ihn des Hochverrats!

Was für ein Parfum meine liebe Community. Was für eine Aufmachung von feinstem Leder, gepaart mit Iris, durchzogen von edlem Weihrauch und dazu noch diese feine beerige Note. Eine Himbeere, die köstlicher nicht im Parfum verpackt sein kann.. So als würde man bei der Herstellung des Parfums die prallsten Himbeeren sachte in das Wässcherchen geben, ihren leisen Untergang im Wasser beobachten und dabei alles mit lieblichen Augen belächeln. So viel Liebe gepaart mit Mystik.

Alles in einem, ein ledriges Parfum, das nur so durchtrieben ist von wilden Gefühlen- Man fühlt sich mächtig, dennoch edel. Man will mit ihm alles erobern und man wird es auch.

Der bessere Tuscan Leather? Meines Erachtens nach ganz eindeutig ja.
Vielleicht ist das Urteil vernichtend. Ich möchte aber daraufhinweisen, das hier vor allem das Zusammenspiel der Komponente äußerst genial gelungen ist, um nicht zu sagen perfekt. Dieses Spiel von animalischem, ledrigen, aber dennoch anfangs süßlichem lässt mich einsinken in eine Welt des Verborgenen. Dort wo nicht jeder sein Gesicht zeigt, sondern nur der Teufel, der bekanntlich zwei hat.

Er wandelt sich langsam. Aufgetragen erinnert er mich an frische Himbeeren, über die der Safran seine hauchfeine Note legt. Etwas würziges schleicht sich dazu, verschwindet aber bald und lässt den beiden den Auftritt. Der Anfang ist nicht mit Tuscan Leather zu vergleichen. Der startet mächtiger. Dieser hier schleicht sich langsam in einem hinein. Er grabt sich ganz sachte und hinterlistig bis in die dunkelste Ecke der Seele und heftet sich wie eine Zecke in die Erinnerung.

Hinterlistig dieses Zeug. Hinterlistig GUT!

Dann kommt es. Wie ein Orgasmus, der sich durch meinen Körper durchzieht, mir eine Gänsehaut verpasst, meine Pupillen weitet , so das meine Augen wirken als wären es zwei endlose schwarze Löcher.. Eine Prise Weihrauch ! Ich fühle mich umarmt, liebkost und kann mein Glück nicht fassen, als das Weihrauch sich an meinen Körper heftet. So schön kann Weihrauch also duften.. Es ist sacht, nicht monströs. Es ist lieblich, dennoch trau ich der ganzen Sache nicht..

Ich warte kurz, halte inne. Versuche mein Buch zu lesen. Es rattert durch meinen Kopf wie ein vorbeifahrender Zug. Begriffe schießen durch meinen Kopf. Glück. Endlos. Hölle. Himmel. Zusammenspiel. Ende. Frost. Feuer.

Und da - Weihrauch setzt sich nicht mehr allein ins Spiel, sondern holt noch jemanden dazu. Feiner Geruch von Holz entfaltet sich. Fein gehobelt legt es sich im Parfum nieder. Er wird dominanter, maskuliner. Er zieht auf einmal alles in ein schwarzes Loch. Frost macht sich breit. Er wirkt kühl - ich wirke kühl! Sogar meine Hände kühlten ab. In der Fantasie würde ich mich am liebsten in einer warmen Decke einhüllen..

Das Kühle wird genommen, indem die Jasmin etwas zur Schau tritt. Ich verspühre nur einen Hauch, dennoch genügt dieser, um den Frost zu vertreiben. Fein. Anmutig. Schöne Jasmin. Schönste Jasmin. Wo bist du all die Zeit geblieben? Verharrtest du in der Hölle? Erblühtest du als die Hölle zufror und du dich durch das Eis sprengen konntest? Gott bist du schön!

Meine Liebe wächst ins Unermessliche. Denn nicht nur die Jasmin ist so schön, so das man sich am liebsten auf Wolken fallen lässt, sondern auch das Leder. Wenns um Liebe geht, kennt man kein Maß. Auch wenn man schon lange über die Strenge geschlagen hat und auch wenn es einem schadet.

Leder, das einem die Luft raubt. Einem die Gewissensbisse nimmt. Einem jedoch die Sünden aufbockt. Da ist er wieder. Der Teufel und seine zwei Gesichter. Er ist stark. Er ist mächtig. Aber findet man den richtigen Draht zu diesem Meisterwerk, so ist man dem Teufel ebenbürtig.

Das Leder hält den Körper für sich. Etwas rauchiges ummandelt einem, aber alles in einem bleibt er schön ledrig, feinst durchzogen von feiner Jasmin und dazu noch die immer wiederkehrenden Windstöße von Weihrauch.

Tuscan Leather gab ich 90%. Dieser verdient eindeutig 100%. Den letzen ml hab ich heute geleert. Ich fühle mich so toll mit diesem Duft, das es schon Schande ist, ihn nicht zu besitzen. Ich muss ihn einfach haben!

Rasasi würde man meinen steht für feurige Orientale. Doch Rasasi kann viel mehr. Auch die Hölle zufrieren wenn es sein muss mit seinem Frost.

Was für ein mystisches und einnehmendes Parfum das doch ist.

Ich rate jedem von euch, die auf Leder stehen und dich sich animalisch im Duft recken wollen.

Testet ihn.
Ihr würdet euch sicherlich verlieben.
Denn so was gibts kein zweites Mal.

Nein. Nicht mal im Jenseits. Und schon gar nicht in der Hölle.
15 Antworten
BackToBlack vor 10 Jahren 27 11
Sex ist nur schmutzig, wenn er richtig gemacht wird..
Und auch nur dann, wenn sich beide bis zur Bewusstlosigkeit in Trance vögeln können..

Man würde denken, dieses Düftwässerchen hier hätte was dreckiges, animalisches, anziehendes an sich. Wie ein Sog das einem in die Unterwelt führt und einem richtig rattig macht, da es ja einen "Stoff" liefern soll, der einem so richtig in Rage versetzt und einem eine wilde Fahrt durch die Erregungszonen verpasst. Der Diesel ist wahrscheinlich dafür gedacht..

Denkste!


Ja ja - wir wissens alle! Sex sells. Aber Porno Pussy mal gar nicht! Und überhaupt, was soll das für ein Nutten Diesel sein? Ich stelle mir da eher einen Mann in einem verqualmten Zimmer vor, der sich Wochenlang nicht gewaschen hat, einen Mega Bauch vor sich herzieht, tonnenweise Oliven isst, nach Bier und Zwiebeln stinkt , sich dabei, (Entschuldigung), einen abklatscht. Alles umgeben von stinkiger Pflaume, die sich sehr überreif gibt und neben dem Qualm , den Mann zu ersticken droht.

Das Parfum ist ordinär, mehr nicht. Doch nicht dieses ordinäre, was manche von uns sicherlich anziehen würde. Nein. Das Ordinäre im Sinne von, es ist mir zu viel, es ist mir zu schmuddlig und es wirkt einfach billig.

Große Entwicklungen macht das Wässerchen nicht. Es ist sehr synthetisch angehaucht und die Pflaume scheint mir eher aus Xyhahfhsahdahsda Chemikalien zu bestehen, als aus echter Pflaume. In Fahrt kommt man sowieso nicht wenn man es irgendwo vernimmt. So viel zum Diesel. Schmierig ist es aber allerhand. Irgendwie gesellt sich eine "ölige" Note in den Duft, den ich nicht ganz genau definieren kann. Es ist aber etwas Olivenölartiges was ich vernehme. Pflaume und Olive? Nein, das kann nicht gut gehen.

Etwas sackt der Duft dann doch ab und wirkt süßlich. Bisschen synthetisches Holz beigemengt und das wars auch schon, wobei mich die Olive heute sicherlich in den Traum begleiten wird. Mich schauderts bei dem Gedanken.

Die Haltbarkeit ist Gott sei Dank nicht arg, sondern der Duft schwindet auch schon bald, jedoch nicht das Bild was man hat, wenn man es aufträgt.

Ich will wirklich keinen beleidigen. Es gibt sicherlich Menschen die drauf stehen. Aber meins ist es nicht und selten hatte ich so eine Abneigung gegen ein Parfum wie dieses mal

Mehr gibts nicht zu sagen.
Dennoch musste ich die wenigen Zeilen niederschreiben.

Dieses Ölige lässt mich nicht los.
Ich muss an Oliven denken.
Ich schmecke es sogar im Mund.

Paaaah.
11 Antworten
BackToBlack vor 10 Jahren 52 17
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Duft
Wärst du nicht, würde es mich auch nicht geben..
Dieses Kommentar widme ich einer Person, die für mich die wichtigste im Leben ist und eine sehr starke Stütze für mich ist - Meine Tochter.

Wie ein Fels in der Brandung erscheint sie mir in der heutigen Situation, in der wir uns zwei befinden. So jung, dennoch sehr stark und getrieben, mir immer ein Lachen ins Gesicht zu zaubern .. Das ist so schön mit den Väterlichen Augen zu sehen, das man das eigentlich gar nicht in Worte fassen kann. Die Zeit rinnt durch die Finger und es ist gar nicht mal so lange her, als ich sie in einem Arm halten konnte, sie badete, umzog.. Jetzt erwachsen, bald sicherlich auch aus meiner Umarmung weit entfernt. Aber dennoch ein Einschnitt im Leben derzeit lässt uns noch stärker und näher zusammenrücken.

Weißt du Liebes, wie du das letze Mal mit mir in Paris warst und dich durch die Straßen zogst, wie eine kleine , goldene Fee. Da war die Welt noch in Ordnung.
Du bist jung , sehr jung, aber du vermochtest immer das Gute und das Beste aus den Dingen zu ziehen. Du hast Stil und Geschmack. Auch wenn du manchmal übertrieben hast mit deinen Vorstellungen und Wünschen, so habe ich keine Mühen gescheut, dir immer nur das Beste zu bieten. Jedoch musste ich dir immer Grenzen setzen, wenn du wieder mal ins Massive überschreiten wolltest. Da warst du oft böse auf mich und immer sehr schnippig. Dies legte sich immer wieder, wenn du deine Fehler eingesehen hast und dich wie ein kleines Hündchen bei mir entschuldigt hast, ich dich in die Arme nahm und du mich wie verrückt auf die Stirn und die Wangen geküsst hast, so dass ich knallrot wurde. Zu diesem Zeitpunkt machst du es nicht mehr, da du Angst hast, du würdest mich zerdrücken in meiner derzeitgen Verfassung. Du bist so sachte und achtest auf deinen alten Vater, ihn nicht zu zerbrechen, als wäre ich aus Glas. Du polierst , quasi meine Laune und stehst hinter mir. Wäre dein Lachen nicht, wäre ich auch nicht so stark. Wärst du nicht, dann würde es mich wahrscheinlich auch nicht mehr in Ganz geben.

Wir gingen in eine Parfümerie , es war später Freitag Abend, in Paris. Die Erinnerungen sind sehr stark und ich muss immer noch lachen, wie wir wie so oft diskutieren mussten. Auch du , eine Duftvernarrte von klein auf, wolltest wieder einen Duft zu deinem Geburtstag geschenkt bekommen. Ich gestatte dir, dir einen ebenbürtigen auszusuchen. So standen wir inmitten von zig Parfums und du gingst ziel gerecht zu Tom Ford hinüber. Immer hattest du die Kunst einen Weg einzuschlagen, niemals von diesem abzuweichen, auch wenn es dich alles kostete. "Nein, der ist doch nichts für Mädchen in deinem Alter!", sagte ich gleich. Sie verzog gleich das Gesicht und meinte, der wäre perfekt und sie wäre ja nicht so wie die anderen in ihrem Alter. Sie liebe solche präsenten und ganz eigenen Düfte. Ich musste ihr da direkt Recht geben. Sahara ist eine fantastische Kombi aus rauchigem, harzigen und orientalischen Noten. Ein prächtiger Schleier, der sich sachte um die Haut der Trägerin legt und wahrlich sich seine Bahnen durch die Straßen zieht. Ich holte sie aus ihrer Trance auf den Boden zurück und wir machten uns auf die Suche nach etwas anderem.

Das Parfum wurde nicht gekauft und wir gingen auf die nassen Straßen zurück. Es begann fürchterlich zu regnen und wir gingen in ein kleines Restaurant. Ihre Mine war versteinert und sie hatte kein anderes Parfum mehr haben wollen. So stur, wie sie immer war, so musste ich mich immer an die eigenen Nase fassen, denn ich war genauso. Schließlich hatte sie ja vieles von mir.

Es vergingen noch zwei Tage, indem wir eigentlich eine sehr schöne Zeit hatten und uns mit alten Freunden trafen. Sie schwärmte vor ihnen, was für einen tollen Orientalen sie doch gerochen hat und sie war so eingenommen von diesem, das sie sich emotional nicht unter Kontrolle hatte.

Ich hatte die Befürchtung, das Sahara Noir ihr nicht zu ebenbürtig ist. Eher war das Parfum für sie zu stark und sie zu schwach. Dachte ich mir jedenfalls.
So ging ich alleine zurück in die Parfümerie um mich richtig erkunden zu lassen und um ihn selber auszuprobieren. Meine Tochter, eine schlanke, große, junge Frau mit nussbraunen Haaren, hatte immer das Bedürfnis nach Vollkommenheit, auch wenn sie einen Sprung in der Schüssel hatte, wie sie oft scherzhaft über sich selbst meint. Sie hatte ein Händchen für die schönen und guten Sachen, war aber niemals jemanden gegenüber herablassend. Sie befasst sich äußerst gerne mit Ethik und Geschichte. Ich wusste schon früh, das sie anders sein sollte. Anfangs sträubte ich mich dagegen, mit der Zeit aber konnte auch ich nichts dagegen machen.

Das Parfum macht einen wahren Auftritt, auch auf meiner Haut. Ich empfinde ihn als sehr dominant und richtig aufsässig. Anfangs sehr würzig, richtig durchzogen von Gewürzen, würde man meinen, dazu noch ein Hauch von etwas bitterem. Evtl. die Bitterorange, wie sie in der Pyramide steht? Ich stelle mir eine richtige blutige Orange vor, dazu noch etwas süßliches , was die Orange ummandelt. Honig. Dazu noch etwas Mandel und perfekt. Er wandelt sehr schnell vom würzigen ins süßliche. Jedoch ist es keine pappige Angelegenheit, sondern durchaus ist der Duft sehr edel und fließend. Ja der hat eine Seele von Honig und Krokant. Meine Tochter ist verrückt nach diesem Zeug. Jetzt wusste ich , wieso sie ihn haben wollte. Das süßliche durchzieht sich lange und hält einem eingeschlossen. Ich fühle mich gut, etwas beflügelt von dieser angenehmen Duftnote. Er wird dann aber immer schwerer, sackt in die Tiefe. Jedoch tut ihm das keinen Abbruch , denn somit wird er immer interessanter und äußerst körpernah, auch wenn er sich sehr dominant gibt. Harzig ist das beste Stichwort, für diese Stelle, in der er sich begibt. Angenehme Noten von Rose, Zimt und Weihrauch durchzieht ihn fortan. Wobei sich die Rose ein Wettrennen gibt mit dem Weihrauch um ja nicht unterzugehen. Sie kommt immer wieder hoch im Duftverlauf und verblasst auch immer wieder. Schön das mit der Nase mitzuverfolgen. Eine geniale Sache , was so ein Duft mit den Sinnen anstellt und was es für Fantasien erweckt.

Ich fühle mich wie in den Orient versetzt, umschwirrend von heißer , drückender Luft. Das Harzige lässt nach, der Duft wird holzig umrandet. Eine schöne Note, ich würde meinen es wäre Zeder. Animalisch wirkt er ab da auf mich. Holzig - süßlich, vom Orient bis nach Paris getrieben, die Duftwolke von Sahara Noir. Eine wahre Sinnesverführung.

Die Liebe zu dem Parfum war geweckt. Ich schloss meine Augen, zog ihn mir bis zum Anschlag hinein. Ja, der ist so , wie es meine Tochter auch ist. Erstmal laut in ein Zimmer reinkommen, sich süß geben, etwas mit der Intelligenz spielen, dann wieder abstumpfen und dann wieder hochkommen. Wie eine listige Bombe.. Die aber nicht hochgeht, weil sie nicht alles zerstören will.Die Haltbarkeit ist sehr gut, man spürt ihn lange.

So nahm ich Sahara Noir mit und gab ihr diesen als Überraschung zu ihrem Geburtstag. Die Freude war groß, auch Tränen flossen. Es ist ein Wahnsinn, wie man einem Duft verfallen kann und wie die Gedanken bei einem Duft bleiben.Sie wollte ihn so sehr, mit ganzem Herzen und mit ihrem Körper.

Sie trug ihn das erste Mal, als sie zu einem Ball ging. Sie fühlte sich wie eine Königin. Sie ist meine Königin.

"Papa guck! Ich bin ja fast wie Kleopatra!", lachte sie und drehte sich in ihrem violetten Kleid. Die Augen schillerten, als wäre ein Stern in sie gelangt.

Das ist Glück. Das ist Leben. Das ist Liebe. Das ist meine Tochter!
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