21.05.2021 - 04:37 Uhr
Pollita
343 Rezensionen
Pollita
Top Rezension
61
Von 10 auf 8
Heaven ist einer der wenigen älteren Chopards, die ich bisher noch nicht kommentiert hatte. Warum habe ich mich nicht getraut? Nun, mit diesem Duft tue ich mir schwer, vor allem, was die Bewertung angeht.
Als er 1994 auf den Markt kam, war ich mit meiner ersten großen Liebe zusammen und ich war 17. Ich trug damals fast ausschließlich Cašmir, und da dieser meinen Freund damals umhaute, wurde er auch neugierig auf diesen Herrenduft, von dem er eine Probe in einer Zeitschrift fand. Eigentlich trug er ja kein Parfum, aber Heaven hatte ihn und so schenkte ihm meine Mutter einen kleinen Flakon.
Heaven ist für meine Nase nicht aquatisch, wie er hier gerne beschrieben wird. Ich empfand ihn stets als einen Crossover zwischen warmen, aromatischen Duften und den gewöhnlich eher etwas streng anmutenden Fougères, da auch dieser durch eine Lavendelnote geprägt war. Im Prinzip hat Heaven duftnotentechnisch fast alles, was Frau Polly gefällt. Bergamotte im Auftakt, Jasmin im Herzen und Moschus im Fond. Die Moschusnote ist absolut köstlich. Sie macht ihn weich, zart und anschmiegsam, doch trotz allem Fluff behält dieser Chopard aufgrund des Lavendels stets ein klitzekleines bisschen Kante. Er driftet niemals ins zu Süße oder Belanglose ab. Die Vergleiche mit Joops Nightflight, den eine spätere große Liebe von mir getragen hat, kann ich nur schwer nachvollziehen. Nightflight ist für mich in erster Linie frisch und holzig. Auch in dem sehe ich keinen Aquaten. Doch Heaven ist weder klassisch frisch noch holzig, finde ich. Das ist einfach ein richtig schöner Crossover. Punkt.
Leider trug meine Jugendliebe ihn fast nie. Wenn er das einmal tat, dann klebte ich buchstäblich an seinem Hals wie eine angeleckte Briefmarke. So vernarrt war ich in diesen herrlichen Duft.
Ein paar Jährchen später war das vorbei und ich fuhr mit meinen Eltern in den Urlaub, wie fast jeden Sommer. Dabei waren, wie auch in fast jedem Jahr, mein Onkel und meine Tante mit ihren drei Kindern. Als das Thema Düfte aufkam, verkündete meine meist etwas vorlaute Tante mit Stolz, dass mein Onkel derzeit den wundervollen Heaven von Chopard trage. Ich hatte freilich einen schönen Duft an ihm wahrgenommen, aber war das tatsächlich das gleiche Parfum, das mich zuvor an einem anderen Träger so aus den Socken gehauen hatte? Ganz ehrlich? Nein. Der Duft war nach wie vor schön, klarer Fall, aber das war keine 10 mehr, sondern vielleicht eine 8. Und genau deshalb weiß ich nicht, welche Note ich diesem eingestellten Schatz nun wirklich geben soll. Ich denke, eine 8,5 ist fair. Aber Heaven bewies mir in jungen Jahren, dass es nie der Duft alleine ist, der einem eine Breitseite verpasst, sondern dass immerzu auch der Träger eine gewisse Rolle spielt. Ich weiß, ich negiere hiermit viele Träume, denn so schön ein Duft auch empfunden wird, für den ultimativen Kick sorgt am Ende eben doch – NUR der Träger. So sorry….
Trotz allem vermisse ich diesen Heaven. Er hatte übrigens, wie der Vintage-Cašmir ebenfalls, eine sagenhafte Haltbarkeit. Mit 2-3 Sprühern konnte man einen ganzen Tag lang im Himmel verweilen. Ich verstehe, warum so mancher sehr viel Geld für diesen Vintage-Schatz ausgibt.
Als er 1994 auf den Markt kam, war ich mit meiner ersten großen Liebe zusammen und ich war 17. Ich trug damals fast ausschließlich Cašmir, und da dieser meinen Freund damals umhaute, wurde er auch neugierig auf diesen Herrenduft, von dem er eine Probe in einer Zeitschrift fand. Eigentlich trug er ja kein Parfum, aber Heaven hatte ihn und so schenkte ihm meine Mutter einen kleinen Flakon.
Heaven ist für meine Nase nicht aquatisch, wie er hier gerne beschrieben wird. Ich empfand ihn stets als einen Crossover zwischen warmen, aromatischen Duften und den gewöhnlich eher etwas streng anmutenden Fougères, da auch dieser durch eine Lavendelnote geprägt war. Im Prinzip hat Heaven duftnotentechnisch fast alles, was Frau Polly gefällt. Bergamotte im Auftakt, Jasmin im Herzen und Moschus im Fond. Die Moschusnote ist absolut köstlich. Sie macht ihn weich, zart und anschmiegsam, doch trotz allem Fluff behält dieser Chopard aufgrund des Lavendels stets ein klitzekleines bisschen Kante. Er driftet niemals ins zu Süße oder Belanglose ab. Die Vergleiche mit Joops Nightflight, den eine spätere große Liebe von mir getragen hat, kann ich nur schwer nachvollziehen. Nightflight ist für mich in erster Linie frisch und holzig. Auch in dem sehe ich keinen Aquaten. Doch Heaven ist weder klassisch frisch noch holzig, finde ich. Das ist einfach ein richtig schöner Crossover. Punkt.
Leider trug meine Jugendliebe ihn fast nie. Wenn er das einmal tat, dann klebte ich buchstäblich an seinem Hals wie eine angeleckte Briefmarke. So vernarrt war ich in diesen herrlichen Duft.
Ein paar Jährchen später war das vorbei und ich fuhr mit meinen Eltern in den Urlaub, wie fast jeden Sommer. Dabei waren, wie auch in fast jedem Jahr, mein Onkel und meine Tante mit ihren drei Kindern. Als das Thema Düfte aufkam, verkündete meine meist etwas vorlaute Tante mit Stolz, dass mein Onkel derzeit den wundervollen Heaven von Chopard trage. Ich hatte freilich einen schönen Duft an ihm wahrgenommen, aber war das tatsächlich das gleiche Parfum, das mich zuvor an einem anderen Träger so aus den Socken gehauen hatte? Ganz ehrlich? Nein. Der Duft war nach wie vor schön, klarer Fall, aber das war keine 10 mehr, sondern vielleicht eine 8. Und genau deshalb weiß ich nicht, welche Note ich diesem eingestellten Schatz nun wirklich geben soll. Ich denke, eine 8,5 ist fair. Aber Heaven bewies mir in jungen Jahren, dass es nie der Duft alleine ist, der einem eine Breitseite verpasst, sondern dass immerzu auch der Träger eine gewisse Rolle spielt. Ich weiß, ich negiere hiermit viele Träume, denn so schön ein Duft auch empfunden wird, für den ultimativen Kick sorgt am Ende eben doch – NUR der Träger. So sorry….
Trotz allem vermisse ich diesen Heaven. Er hatte übrigens, wie der Vintage-Cašmir ebenfalls, eine sagenhafte Haltbarkeit. Mit 2-3 Sprühern konnte man einen ganzen Tag lang im Himmel verweilen. Ich verstehe, warum so mancher sehr viel Geld für diesen Vintage-Schatz ausgibt.
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