16paws

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11 - 15 von 57
16paws vor 4 Jahren 14 5
8
Flakon
9
Haltbarkeit
9
Duft
Findet Nemo
Sel Marin startet mit Zitrusfrüchten, schön spritzig und erfrischend. Ein Hauch Zitronenschale könnte auch mit von der Partie sein, denn eine leicht herbe Note kann ich erkennen. Nicht sensationell, oder gar neu und noch nie da gewesen, aber in der wärmeren Jahreszeit sehr schön zu tragen.

Nachdem die Zitrus Akkorde verklungen sind, finde ich mich am Meer wieder. Ich spüre Sonne auf meiner Haut und Sand unter den Füßen. Möwen schreien, ganz laut und deutlich. Sel Marin hat mich an die Nordsee katapultiert, dabei kann ich nicht begründen warum. Es ist einfach so. Punkt. Bewusst rieche ich auch kein Salz, aber die Assoziation zur Nordsee ist einfach da.

Nach und nach gesellen sich auch holzige Anklänge und eine Spur Leder dazu. Bei ganz genauem Hinriechen und Einsaugen nehme ich eine schwache, wirklich nur minimale fischige Note wahr. Das müssen Nemo und Dory sein, die sich ganz tief unten am Meeresboden versteckt haben. An einen Heringskutter, die Fischabteilung im Supermarkt oder gar an verdorbenen Fisch erinnert mich Sel Marin nicht. Definitiv nicht! Ich schwöre!

Für mich ist Sel Marin ein unaufgeregter, wunderschöner Wohlfühlduft, der mir ein Urlaubsfeeling in den Alltag zaubert. Bisher habe ich nur eine Abfüllung, aber sobald ich die geleert habe, werde ich mir Sel Marin wohl kaufen (müssen). Der Duft ist einfach so schön und bei einer Haltbarkeit von etwa 10 bis 12 Stunden auch kein flüchtiges Vergnügen.

Ich weiß nicht, ob Sel Marin überarbeitet wurde oder ob es auch von diesem Duft verschiedene Batches gibt, aber die Probe die ich habe ist älter als die Abfüllung aus einem Sharing und da nehme ich die „fischige“ Algennote deutlicher wahr, auch wenn sie niemals im Vordergrund steht.
5 Antworten
16paws vor 4 Jahren 8 4
7
Flakon
10
Haltbarkeit
9
Duft
Crystal Noir vs. Montana 80
Durch Montana 80, zu dem ich bereits einen Kommentar geschrieben habe, wurde ich auf Crystal Noir aufmerksam, denn dieser Duft wird als Duft Zwilling hier auf der Seite genannt. Dem wollte ich nachgehen oder eher nach schnüffeln und so ist auch ein 10 ml Flacon Crystal Noir bei mir gelandet.

Für mich sind die beiden Düfte keine Zwillinge, aber für verwandtschaftlich verbandelt halte ich sie schon. Es könnten Schwestern sein, aber keine Zwillinge und eineiige schon gar nicht.

Crystal Noir eröffnet mit einer grün-herben Beerennote und ich bin mir sicher, dass mit den Johannisbeeren auch die Blätter in der Mixtur gelandet sind. Der Auftakt von Montana 80 ist dagegen ein ganz anderer. Süß, schwer und mit einer von mir gehassten Kokos Note. Wenn die Mandarine nicht im richtigen Moment zur Stelle wäre, hätte ich den Duft von Montana vermutlich längst im Souk eingestellt.

Auch in der Herznote gibt es Unterscheidungen, auch wenn bei beiden die Tuberose den Mittelteil dominiert. Bei Crystal Noir erzeugt der Jasmin eine gewisse Helligkeit, auch wenn er der Strahlkraft der Orangenblüte von Montana 80 nicht so ganz Stand hält. Als dunkel oder gar „noir“ empfinde ich CN nicht (M80 geht ebenfalls nicht in eine dunkle Richtung). Für mich ist es ein cremig warmer Schmeichler mit Tiefgang. CN ist ein Duft der leuchtet und Montana 80 strahlt, oder einfacher ausgedrückt empfinde ich CN intensiver und Montana 80 heller.

Je mehr wir uns der Basis nähern, umso ähnlicher werden sich die Beiden und ich bin mir sicher, dass ich sie da auch nicht mehr aus einander halten könnte. Wunderbar weich, cremig, warm und kuschelig sind sie.

Beide Düfte sind schön, auch wenn man nicht beide haben muss. Man muss abwägen, was einem Wichtiger ist … ein süßes Intro oder ein eher herbes … Kokosnuss oder nicht. Für mich hatte bisher M80 ein wenig die Nase vorn, aber der Auftakt von CN hat auch was. Vor allem kein Kokos! Nach mehrmaligem Testen, habe ich meine Bewertung von CN nach oben korrigiert und M80 hat seine Spitzenposition bei mir eingebüßt.

In punkto Haltbarkeit ist CN absolut unschlagbar, denn ich werde 15 Stunden (mindestens, eher mehr und auf Kleidung noch viel, viel länger) auf wunderbare Weise begleitet, umschmeichelt, bekuschelt, betört … und zu keiner Sekunde empfinde ich den Duft als aufdringlich oder gar störend.

Ich freue mich jedenfalls, dass ich sowohl CN als auch M80 in meiner Sammlung habe, auch wenn einer davon durchaus ausreichend wäre.

4 Antworten
16paws vor 4 Jahren 33 12
9
Flakon
8
Haltbarkeit
10
Duft
Funkelndes Eis
Diesen Duft zu fassen, zu greifen und ihn auch nur annähernd zu beschreiben empfinde ich als äußerst schwierig. Schon bei der Überschrift tue ich mich schwer. „Geeistes Feuer“, „Feuriges Eis“ und ähnlich Widersprüchliches schwirrt mir im Kopf herum. Doch genau das macht Perles de Lalique für mich aus – er ist einerseits kalt wie Eis, aber auch heiß wie die Hölle.

Schon beim ersten Sprühen war mir dieser Duft seltsam vertraut. Dabei habe ich ihn niemals vorher getestet, denn an den schönen Flakon aus geeistem Glas hätte ich mich erinnert. Außerdem kenne ich niemanden aus meinem Umfeld der ihn trägt oder je getragen hat. Trotzdem war diese Vertrautheit da, das Gefühl angekommen und zu Hause zu sein.

Pfeffer nehme ich überhaupt nicht wahr. Rose und Iris, die in der Pyramide aufgeführt werden, könnte ich nicht identifizieren. Die Perlen starten blumig-pudrig, aber nicht wie in anderen Düften mit Iris. Hier ist auch die Pudernote eine völlig andere. Kein unschuldiger Babypuder, aber auch kein Körperpuder und nach Make up oder Schminke im weitesten Sinn riecht er auch nicht. Kräuter spielen auch eine Rolle, aber welche das sind? Ich habe keine Ahnung. Denn sobald ich einer Komponente auf den Grund gehen möchte verschwindet sie. Ob das am Iso liegt? Irgendwie spielt der Duft mit mir Katz und Maus.

Ihr dürft mich jetzt alle für komplett verrückt halten, aber wenn ich PdL trage muss ich an eisgekühlten Bommerlunder denken. Vielleicht weil er aus geeisten Gläsern getrunken wird? Kümmel kann ich jedoch nicht ausmachen und dann kommt mir noch Wachholderschnaps in den Sinn. Ist das Krautige das ich rieche etwa Wacholder? Und nein, ich bin wahrhaftig keine Schnapsdrossel und mache um die Hochprozentigen eher einen Bogen.

Perles de Lalique ist erst vor Kurzem bei mir eingezogen, aber ich habe ihn schon so oft getragen und er scheint wie für mich gemacht zu sein. Er schafft Distanz wo sie geboten ist und vermittelt mir andererseits Geborgenheit. Ein Duft der mich wärmt, aber auch abkühlt und eine gesunde Balance herstellt. Heiß und kalt, Feuer und Eis, Yin und Yang. Das könnte mein Signatur Duft werden, denn er vereint alles was ich will und wohl auch brauche.

Danke lieber Schoork für diese wunderbare Duft Empfehlung, denn alleine hätte ich diesen Duft wohl nicht gefunden.


12 Antworten
16paws vor 4 Jahren 15 3
9
Flakon
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Kühle Eleganz
L’Amour startet zitrisch frisch mit Bergamotte, einem Schuss Neroli und etwas Grün ist auch mit von der Partie. Dazu gesellt sich recht schnell die Rose und die Duftrichtung ändert sich von zitrisch/grün Richtung hochwertige Rosenseife, allerdings nur kurz, zumindest für mich.

Meine liebe Freundin die Tuberose steckt nur für einen kurzen Augenblick den Kopf zur Tür herein, um danach einfach sang- und klanglos wieder zu verschwinden um der Hauptakteurin, der Gardenie, das Feld zu überlassen. Die liebe Gardenie kann in Düften sehr anstrengend und divenhaft daher kommen und dürfte auch schon einigen von euch Kopfschmerzen verursacht haben. Doch hier verhält sich die teilweise sehr verhasste Blume äußerst zivilisiert, handzahm, zurückhaltend und geradezu brav. L’Amour von Lalique hat absolut nichts Schrilles und laut nach Aufmerksamkeit heischendes an sich – es ist ein Gardenienduft der auf leisen, eleganten Sohlen daherkommt.

Der im Duft verbaute Moschus ist hell und sauber und kommt ohne Animalik aus. Die Hölzer unterstützen ohne selbst in den Vordergrund zu treten und runden den Duft perfekt ab.

Für mich ist L’Amour ein kühl/eleganter Leisetreter, der unter Umständen auch als Langweiler empfunden wird, was er für mich aber absolut nicht ist. Kühl ja, aber nicht unnahbar und ein wunderbarer Tagesduft für zahlreiche Gelegenheiten und vermutlich auch für alle Jahreszeiten geeignet.

Mit der Haltbarkeit von etwa 8 Stunden bin ich durchaus zufrieden, denn für einen eher dezenten, leisen Duft ist das keine Selbstverständlichkeit. Der Glasflakon, der übrigens wunderschön und sehr wertig ist, ist in der 100 ml Version eine Herausforderung für kleine Frauenhände, aber das hat Pluto in ihrem wunderbaren Kommentar bereits angemerkt.
3 Antworten
16paws vor 5 Jahren 6 4
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Ein zarter Hauch von Frühling
Von einem orientalischen Blumenduft habe ich ehrlich gesagt etwas ganz anderes erwartet, nämlich einen Duft der mit Pauken und Trompeten, sowie Krawall und Krawumm um die Ecke kommt. Dass man im Morgenland auch ganz zarte, leise Düfte kreiert, ist für mich völlig neu.

Ganz zart und fein kommt der Jasmin daher, der nach und nach von sanfter Iris bestäubt wird. Dazu gesellt sich noch eine helle Vanille, die sich zu keiner Zeit in den Vordergrund drängt oder gar versucht den Duft zu dominieren. Sie verharrt im Hintergrund und unterstützt diesen zarten blumigen Hauch. Fatina bleibt über den ganzen Duftverlauf fast transparent und das ändert sich auch durch das Patch nicht. Nur eine ganz, ganz leichte erdige Note ergänzt das Duftgefüge. Die Orangenblüte nehme ich übrigens gar nicht wahr.

Der erste sonnige, wärmere Tag nach einem kalten Winter, der das Frühjahr erahnen lässt – so würde ich Fatina am ehesten beschreiben. Vermutlich ist der Frühling auch die perfekte Jahreszeit um diesen Duft zu tragen und auch im Sommer wird man damit niemanden belästigen. Für kalte Tage müssen, meiner Meinung nach, stärkere Düfte her.

Die Haltbarkeit liegt bei mir bei etwa 5 Stunden, allerdings von Anfang an nur Haut nah, was für so ein zartes Düftchen absolut in Ordnung ist. Eine Überdosierung halte ich für ausgeschlossen, denn dafür müsste man den Sprühkopf schon auf „Dauerfeuer“ stellen.

Den Flakon kann ich nicht bewerten, da ich nur ein 20 ml Pocket Spray habe und dieses Behältnis, Flakon kann man das auch mit viel Wohlwollen nicht nennen, ist hässlich, billig, rosa und auch noch aus Plastik. Schön ist anders und ich befürchte, dass auch die 50 ml Flasche eher billig aussieht.

Fatina war ein Blindkauf, den man in dieser Preisklasse aber durchaus wagen kann. Mich hat der Duft wirklich überrascht, wenn auch nicht restlos überzeugt. Schön, zart und fein ist er aber auf jeden Fall und alle die filigrane Duftgespinste lieben sollten Fatina unbedingt testen.



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