Anna1991

Der Winter 17/18 präsentiert sich ja überwiegend als graue, triste, nasskalte Suppe. Die paar sonnigen Tage, die es gab, kann man kaum als Einlage bezeichnen, sondern an einer Hand abzählen.
Sicher kann man sich da die ungemütlichen Tage mit den passenden, winterlichen Parfums versüßen- aber ab spätestens Februar setzt bei mir die Sehnsucht nach wärmeren Tagen und somit auch nach Frühjahrsdüften ein.

Und da kommt mir Izia von Sisley gerade recht- etliche Pröbchen müssen ab sofort dran glauben und ich liebäugle bereits mit einem Originalflakon. Bis jetzt war ich kein Fan von Sisley-Düften; zu herb, zu schwer und letzten Endes zu teuer. Der relativ hohe Preis für Izia ist sicherlich dem Namen geschuldet, aber durchaus berechtigt. Viele Statements bezeichnen ihn als Einheitsbrei und austauschbar. Das empfinde ich nicht so.

Izia startet spritzig-frisch, wie eine säuerliche Zitronenlimonade- ein Sommerparfum, das einen aufatmen lässt und die Hitze erträglicher macht. Bei all der Frische treten die genannten blumigen Noten erst einmal in den Hintergrund und kommen erst am Ende des Duftverlaufs hervor. Izia ist dezent gehalten- trotzdem umgibt es seine Trägerin mit einem feinem, gepflegtem und sehr elegantem Duft. Für ein frisches Parfum ist die Haltbarkeit und Sillage durchaus gut- aber als Erfrischungskick zwischendurch schadet auch mehrmaliges Nachsprühen nicht.

Izia steht zusammen mit Mandarino di Amalfi EdP definitiv auf meiner "Sommerliste"- und was diese beiden Düfte so besonders macht, ist, dass man sie zwar hauptsächlich im Sommer tragen kann, aber eben auch in kalten, grauen Monaten. Quasi als Stimmungsaufheller. Das schaffen "herkömmliche", frische Sommerparfums bei mir nicht.
Izia macht Lust auf warme, helle Zeiten- bei kalten Temperaturen wirkt es vielleicht noch tiefer als an heißen Tagen.

Der Flakon ist schlicht gehalten, aber mit schöner Form und Farbe. Insgesamt ein sehr gutes Parfum, zu jeder Jahreszeit tragbar. Fein :-)

Das Außenthermometer zeigt nasskalte 9 °C, es nieselt unaufhörlich und bereits vor Stunden hat die Dämmerung eingesetzt und taucht diesen tristen Novembertag in ein graues, ungemütliches Dunkel.
Gut, dass ich das Haus heute nur bis zur Mülltonne verlassen musste und anschließend wieder auf die Couch schlüpfen konnte- neben meinen schwarzen, schnarchenden Besucherkater, dem das Wetter genauso auf den Zeiger geht und der wahrscheinlich von sonnigen Tagen im Garten und fetten Mäusen träumt ;-)

Aber wenn man nicht unbedingt hinaus in die kalte Tristesse muss, kann dieses Wetter ja trotzdem seine schönen Seiten haben- ein gutes Buch, TV-Schnulzen-Marathon, ein heißer, starker Kaffee oder....wie soll es anders sein, das passende Parfum!

Nachdem der hübsche Flakon monatelang nur zum Staubwischen bewegt wurde, kam er heute wieder zum Einsatz und ich bin froh, dass ich ihn letzten Dezember nach einer bestandenen Prüfung im Kaufrausch mitgenommen habe. Ich brauchte jedoch ein paar Wochen, bis ich wirklich von Ma Robe Sous le Vent überzeugt war. Anfangs tat er es mir gar nicht so an- ich dachte schon, er war ein Fehlkauf und endet als Raumspray...
Aber weit gefehlt- ab Januar trug ich ihn immer öfter und wurde mit Komplimenten und Nachfragen zu diesem Parfum überschüttet. Auf die Frage, was ich denn da trage, antwortete ich jedoch stets mit: Guerlain.
Den kompletten Namen kann ich mir nicht merken, geschweige denn aussprechen.

Aber nun zum eigentlichen Duft- ich mag winterliche, süße Düfte- bin ich doch ein typisches Mainstream/ Werbungsopfer- allerdings darf es auch nicht zu quietschig und klebrig sein und mir widerstrebt es, den 823. Ableger ein und desselben Parfums zu kaufen.
Ma Robe Sous le Vent hebt sich von den Prototypen da schon etwas hervor.
Beim Auftragen strömt einem ein süßer, blumiger, sehr intensiver Duft entgegen- gepaart mit Eleganz und einer gewissen Verruchtheit. Ein pudriger Beerencocktail, staubtrocken und einlullend.
Ich meine, eine leichte Ähnlichkeit zu Angel und Wish zu erschnüffeln; jedoch in dezenter Form.
Gegen eine etwas stärkere Dosierung spricht nichts- darin baden sollte man aber nicht, sonst wirkt er das kleine schwarze (oder blaue) Kleidchen aufdringlich und kratzbürstig.
Bei 3-5 Sprühern sind Haltbarkeit und Sillage schon sehr gut; auf Schals und an Mänteln hält sich der Duft tagelang.

Ein zeitloses, aussagekräftiges Parfum, welches von mir ausschließlich in der kalten Jahreszeit aufgelegt wird.
Dann legt es sich auf die Haut wie ein warmer Seelentröster; egal ob auf der Arbeit oder beim Ausgehen.
Ein schöner, üppiger Duft und gar nicht so Mainstream wie auf den ersten Schnüff erwartet :-)

Bereits das ursprüngliche "The Scent" hat es mir irgendwie angetan- ich kaufte es letztes Jahr im Spätsommer und hatte es anschließend Wochen lang im Einsatz; zwar ist es kein Parfum, welches einen vollends aus den Socken haut, aber trotzdem gab es viele Komplimente und ich fühlte mich rundum wohl damit. Sogar das passende Duschgel wurde gekauft.
Als der Flakon dann leer war, wusste ich: Das musst Du wiederhaben; am besten in 100ml-Größe! :-)

Vor ein paar Wochen wanderte dann "Boss The Scent Intense" auf die Merkliste und ich wusste, ich würde es eh kaufen...
Zwar werden Boss-Düfte hier oft von vornherein als langweilig, einfallslos, Mainstream, schlecht haltbar, nervtötend- kurz gesagt, einfach nur schlecht- abgestempelt, aber dem muss ich widersprechen.
Auch Boss Femme habe ich seit über drei Jahren im Einsatz und solange es im Sortiment bleibt, werde ich es auch nachkaufen.

Lange Rede, kurzer Sinn: The Scent Intense riecht fast genauso wie sein Vorgänger, nur stärker und süßer.
Der Pfirsich haut volle Kanne rein und insgesamt ist der Duft sehr süß- die Haltbarkeit und Ausstrahlung sind stärker als beim EdP 1. Wer den Ersten nicht mag, braucht den hier gar nicht erst testen.
Die erste Ausgabe ist um einiges dezenter- aber dieser hier heißt ja nicht umsonst "Intense" ;-)
Siehe Titel- der Pfirsich ist leicht beschwipst und schwülstig.
Fruchtig-süüüß für den Sommer/ Spätsommer und Herbst. Auch im Frühling sehr passend. An kalten Tagen eher nicht. Auch dazu geeignet, sich an langweiligen Sonntagen auf der Couch damit einzunebeln.

Boss-Düfte sind meiner Meinung nach perfekt dazu geeignet, sie jeden Tag zu tragen; es sind sicher keine Parfums, die groß hervorstechen oder bei denen man unbedingt wissen will, wie sie heißen, nachdem jemand damit an einem vorbeigegangen ist. Trotzdem passen sie immer.

Beide The Scent-Ausgaben braucht man definitiv nicht. Wenn mein 30ml-Flakon leer ist, werde ich mir überlegen, welcher nachgekauft wird.

Viel Spaß beim Testen :-)
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Dieses Parfum kommt bei meinen Mitmenschen sehr gut an; viele haben schon gefragt, was ich da trage...
Und so soll es ja auch sein ;-)

Ich hab mir ein bisschen Zeit gelassen was den Kommentar zu Olympéa angeht.
Einerseits finde ich, es wurde schon unheimlich viel Passendes dazu geschrieben; auf der anderen Seite kommentiere ich gerne Düfte, die sich in meiner mittlerweile überschaubaren Sammlung zum Dauerbrenner durchgeschlagen haben. Durch die ungewohnte Salz-Note ein Hot- oder Flop-Kandidat; jedem wird es Paco Rabanne damit nicht recht machen.

Anfangs war ich trotz der enormen Werbung für Olympéa ziemlich skeptisch; bei Paco Rabanne muss ich immer zuerst an Lady Million denken und dabei überkommt mich ein Schauer. Damals trug ihn eine Mitschülerin in der Berufsschule und übergoss sich dermaßen, dass selbst nach Stunden meine Nase innerlich zusammengeklebt war. Meiner Meinung nach zu süß, teenie-disco-mäßig, aber egal, es geht ja hier um Olympéa.

Als Olympéa dann auf den Markt kam, testete ich es zwar ein paar Mal, aber irgendwie hat es nicht richtig gefunkt. Die salzige Note erinnerte mich an Womanity und komischerweise verband ich damit Fisch.
Also nicht weiter beachtet... bis ich vor ein paar Monaten eine Probe von Olympéa Aqua entdeckte und diesen Duft wirklich angenehm fand. Auch eine Arbeitskollegin trug Olympéa zu der Zeit und ich klebte förmlich an ihr- das Suchti-Verhalten setzte ein und ich MUSSTE das Parfum plötzlich haben, Paco Rabanne hin oder her.
Also besorgte ich mir einen 30ml-Flakon und mittlerweile steht er in 80ml-Version auf der Kommode, da letztens im Angebot.

Ich finde, Olympéa kann man zu jeder Tages und Jahreszeit tragen.
Es riecht angenehm blumig-salzig, dabei nicht zu süß und auf eine gewisse Art elegant.
Besonders gut kommt es aber an kalten, ungemütlichen Tagen zur Geltung.
Die Duftrichtung ist mal was anderes; durch die salzige Note nicht vergleichbar mit LVEB oder anderen Kassenschlagern.
Gerade das Salz verleiht dem Parfum eine leichte "frische Brise", die es auch bei warmen Temperaturen angenehm erscheinen lässt.
Egal ob Freizeit, Arbeit oder Ausgehen- es passt immer und Komplimente gibt es auch zahlreich.
Anfangs trug ich es wirklich wochenlang ohne Unterbrechung.

Als aufdringlich oder stark würde ich es nicht beschreiben; man kann schon mehrere Sprüher davon nehmen, ohne andere damit zu erschlagen (hoffe ich zumindest;-))
Die Haltbarkeit und Ausstrahlung sind gut, aber nicht übermäßig.
Das sieht bei dem neu erschienenen Olympéa Intense sicher anders aus, welches ich dann mal im Herbst oder Winter testen werde.

Fazit: Für mich so etwas wie das zweite "The One". Ein Parfum, das von seiner Art her eher in den Herbst/ Winter passt, aber auch durchaus an warmen Tagen gut ankommt.
Für mich ein Rundum-Wohlfühlduft mit sehr schönem Flakon.

Ganz unverhofft entdeckte ich heute Morgen das kleine Pröbchen beim Ausmisten der Kassenbons ;-)
Elie Saab... uhh- eigentlich bringt er ja immer besondere Düfte heraus- ich hatte mal das grüne L'Eau Couture und war sehr angetan davon. Auch das "Le Parfum" finde ich gelungen, obwohl ich es nicht selbst tragen möchte; aber bei der richtigen Trägerin ist der Duft eine Wucht.

Wie also riecht nun das Neue? Obwohl ich immer aufmerksam auf Parfumo nach neuen Düften und Merklisten-Kandidaten Ausschau halte; bisher habe ich von "Girl of Now" noch nichts gehört. Ob der Name unbedingt gut gewählt ist, darüber kann man streiten; mit solchen Bezeichnungen verbindet man ja leider schnell die Teenie-Ecke.

Aaaber... vom Teenie-Duft ist dieser Duft weit entfernt... nach 3-4 Sprühern aus der Probe umweht mich ein angenehm warmer, pudriger, dezent süßer Duft.
Er geht eindeutig in die Gourmand-Richtung und die Pistazie-Mandel-Mixtur meine ich auch herausriechen zu können.
Jedoch unterscheidet er sich in seiner Art eindeutig von Proto-Gourmands wie Flowerbomb, LVEB, SI etc.
Elie Saab hat hier noch mal eine andere Richtung eingeschlagen- "Girl of Now" ist sommertauglich und auch bei hohen Temperaturen tragbar, wenn man es nicht übertreibt.
Heute ist ein lauer Sommerabend und er passt perfekt- irgendwie ein bisschen schwülstig-feminin, aber nicht aufdringlich. Und der Zucker-Presslufthammer schlägt hier glücklicherweise auch nicht durch.

Haltbarkeit und Sillage sind nicht schlecht, aber auch nicht atemberaubend gut.
Süße Gourmand-Düfte schneiden da besser ab; aber wie gesagt, ich finde, "Girl of Now" entspricht eher einem Sommer-Gourmand. Also dezent nachsprühen und schon ist das Mädchen wieder im Hier und Jetzt ;-)

Ich finde den Duft sehr angenehm; wieder mal beweist die Marke, dass sie keine reinen 0815-Düfte produziert, sondern auch mal neue Richtungen einschlägt, auch im Vergleich zu früheren Saab-Düften.
Manko: Der Name!
Von mir aus "Woman of Now" oder sonstwas, aber Girl??
Girl ist bisschen kitschig, aber egal, Hauptsache der Duft kann überzeugen.