26.07.2018 - 03:46 Uhr
Serenissima
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Serenissima
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30
der Kosename der Doyenne
Isabelle d'Ornano führt mit über achtzig Jahren immer noch den Parfumzweig des Familienunternehmen Sisley.
Welch eine Frau, die seit dem Tod ihres Mannes Hubert 2015 dieser Familie vorsteht.
Der korsische Zweig der Familie "versorgte" jahrhundertelang französische Könige und Kaiser mit zahlreichen tapferen Marschällen.
Auch wenn nicht jeder französische Marschall König von Schweden werden konnte, wie damals Jean Baptiste Bernadotte. Als König Karl XIV. von Schweden begründete er mit seiner legendären Gattin Desirée, der Seidenhändlerstochter aus Marseille, geborener Clary, das noch heute so beliebte Königshaus.
Ich liebe Kronprinzessin Viktoria mit ihrer herrlichen Familie.
Aus der Familie d'Ornano wurde zwar niemand König; aber Philippe-Antoine d'Ornano heirate 1816 Maria Walewska. Die schöne Polin hatte bekanntlich Napoleon I. so denn Kopf verdreht, dass sie lange Zeit seine bevorzugte Maitresse war. Und als diese musste sie natürlich versorgt sein.
Diese Ehe, ihre zweite, dauerte nur von 1816-17.
Das waren die Vorfahren von Hubert d'Ornano, der mit seiner polnischen Frau Isabelle Potocka, Tochter des Grafen Joseph Potocki und der Prinzessin Christine Radziwill ("klein - klein" gibt es bei dieser Familie nicht!)
1976 die kleine Kosmetikfirma Sisley kaufte und sie inzwischen zu einem Weltkonzern machte.
"Schönheit, die geteilt werden sollte", so der Titel von Hubert d'Ornanos Buch, liegt dieser Familie im Blut.
Schon 1935 übernimmt sein Vater Guilaume d'Ornano das Erbe des legendären Francois Coty.
Er und drei andere Aktionäre nennen das damals aus dieser Hinterlassenschaft gegründete Unternehmen "Lanscome", nach einem idyllisch gelegenen Landhaus der Familie d'Ornano.
Ein Pariser Apotheker beansprucht jedoch diesen Namen für sich und so wird aus "Lanscome" schließlich "Lancôme".
Weitere Einzelheiten zu diesre großartige Familie und auch anderen interessanten Biographien toller Frauen finden sich in dem schönen Buch "Parfum - Frauen in der Welt der Düfte" von Bettina de Cosnac - auch sie eine Gräfin.
Sie hat sich mit der Geschichte der Frauen als Parfumeurinnen beschäftigt. Zu lange war das eine rein männliche Domäne, die erst langsam von Frauen erobert wird. Dafür aber umso erfolgreicher.
Für jeden Parfum-Interessierten, und wer ist da hier nicht, lohnt es sich, dieses Buch zu lesen und sich vielleicht auch, wie ich, an den vielen schönen Fotos zu erfreuen.
Hätte ich nicht kurz nach dem Eintreffen des schönen Bandes einen ganzen Becher Milchkaffee auch über dieses Buch geschüttert, wäre es noch schöner!
Jetzt ist es ein echtes "Mängelexemplar"!
Aber nun endlich zum Duft - zu "Izia": Izia ist der Kosename von Isabelle d'Ornano.
Der Duft einer Rose hat es ihr besonders angetan: einer Kletterrose, die nur zwei Wochen im Mai blüht. Dabei aber umso schwereres Parfum verbreitet und damit jeden anderen Duft verdrängt.
Diese einmalige Rose brachte sie als Erinnerung an die Rosengärten des einstigen Familienschlosses aus Polen mit.
Der Name dieser Rose ist, trotz intensiver Recherchen bei Rosenzüchtern, nicht bekannt.
So ist der Duft dieser "Rose d'Ornano" für Isabelle die Verkörperung der Rose aus ihrem Lieblingsbuch "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry - siehe dort.
Seit mehr als zwanzig Jahren arbeiteten mit Unterbrechungen immer wieder unterschiedliche "Nasen" an dem Duft "Izia", den diese Rosenessenz trägt.
Die Gräfin trug diesen Duft in den verschiedenen Entwicklungsstadien selbst; kam aber mit ihrem Mann Hubert etwas enttäuscht überein, dass dessen Zeit noch nicht reif war.
Vergessen war er nie; er hatte sich ihr tief in Nase und Herz gegraben.
Aber es wurde 2017 bis "Izia" endlich auf den Markt kam. Lanciert durch ein surrealistisch, gewagtes Plakat, das Isabelles Nichte Sonia als elfenhaftes Mädchen in einem goldenen Mond zeigt: in den Händen natürlich den "Izia"-Flacon: dieser von Isabelle selbst signiert.
Wie bei allen Sisley-Düften brauchte ich auch bei "Izia" einige Zeit, bis wir miteinander warm wurden.
Nur bei "Soir d'Orient" gelang es mir sofort, über eine gewisse "Bissigkeit" im Entrée hinwegzukommen.
Auch "Izia" besitzt diese für mich, bis sich das Strahlen der Aldehyde, verstärkt durch aromatischen rosa Pfeffer und eine schöne Dosis Bergamotte (deren Farbe sich meinem Geruchssinn nicht enthüllt) sehr lebendig entwickelt.
Vielleicht spielt auch die zurzeit herrschende Sommerhitze eine Rolle, dass sich dieser Duft endlich einmal richtig bei mir entwickeln kann und nicht irgendwo unterwegs "stehenbleibt".
Ein wunderbarer Blumengarten eröffnet sich mir anschließend, wobei Angelika/Engelswurz zuerst federführend ist, bis sich die "Rose d'Ornano" in ihrer vollen duftigen Pracht entwickelt. Dominant bleibt sie bis zum Schluss.
Die Basisnote endlich verleiht dieser Duftkomposition eine überaus weibliche Sinnlichkeit/Erotik.
Amber und Moschus zeigen sich nicht zimperlich, die würzige Zeder bleibt auch nicht im Hintergrund.
So entwickelt sich ein ganz spezieller Rosenduft, der jeder Liebhaberin dieser Blütenkönigin Freude machen wird. "Izia" duldet keine anderen Düfte neben sich.
Auch ich habe nun endlich den Weg zu "Izia" gefunden, obwohl meine "große Zeit" mit Rosendüften vorüber ist. Ich liebe Rosen nach wie vor sehr in allen "Reifegraden" und Sorten am Strauch, trage aber selbst nicht mehr allzu häufig Rosendüfte. Wir haben uns - vielleicht auch altersbedingt - auseinandergelebt.
Das ist gut so: das Leben geht weiter und hinter jeder Ecke wartet ein neues Abenteuer - gerade auch in unserer so aufregenden Duftwelt!
Eine Tochter meiner Freundin ist mit einem kreativen Sisley-Mitarbeiter befreundet und so werde ich mit den großartigen Düften (auch wenn sie nicht immer für mich passend sind) versorgt und auch mit dem wunderbaren "Black Rose"-Serum.
Hier ist die "Schwarze Rose", speziell für beanspruchte oder gestresste Haut, ein wahrer Segen und fast ein Wundermittel. Nach kurzer Zeit der Anwendung strahlt das Gesicht wieder Energie und Frische aus.
Das aber nur am Rande.
"Izia" sollte nach einigen Stunden (vielleicht im Laufe eines Abends) erneuert werden; das volle Aroma hält bei mir nicht allzu lange; schwächelt dann ganz leicht, um schließlich nur noch eine Spur des Ursprungsdufts zu hinterlassen.
Der "Izia"-Flacon ist dieser besagten Rosenblüte nachempfunden und schon jetzt ein beliebtes Sammlerobjekt.
Er changiert zwischen Rosa und Gelb, wobei der jeweilige Lichteinfall eine große Rolle spielt.
Nachdem "Izia" und ich uns nun endlich fanden, erlebe ich hier einen wunderschönen Rosenduft, dem all die Liebe und das Herzblut dieser großartigen Frau innewohnt.
Ein Parfum, das eine derartige Persönlichkeit gern und häufig selbst trägt, spricht viel Frauen an.
Denn diese Frau ist nach wie vor ganz "Frau" und kennt dadurch unsere Sehnsüchte.
Wenn es also in nächster Zeit zu einem rosigen Kontakt kommt, könnte es gut "Izia" sein.
Lasst Euch verzaubern, denn Liebes- und Lebensgeschichten trägt dieser tolle Rosenduft auch noch in sich:
das macht ihn für uns Frauen noch etwas wertvoller!
Welch eine Frau, die seit dem Tod ihres Mannes Hubert 2015 dieser Familie vorsteht.
Der korsische Zweig der Familie "versorgte" jahrhundertelang französische Könige und Kaiser mit zahlreichen tapferen Marschällen.
Auch wenn nicht jeder französische Marschall König von Schweden werden konnte, wie damals Jean Baptiste Bernadotte. Als König Karl XIV. von Schweden begründete er mit seiner legendären Gattin Desirée, der Seidenhändlerstochter aus Marseille, geborener Clary, das noch heute so beliebte Königshaus.
Ich liebe Kronprinzessin Viktoria mit ihrer herrlichen Familie.
Aus der Familie d'Ornano wurde zwar niemand König; aber Philippe-Antoine d'Ornano heirate 1816 Maria Walewska. Die schöne Polin hatte bekanntlich Napoleon I. so denn Kopf verdreht, dass sie lange Zeit seine bevorzugte Maitresse war. Und als diese musste sie natürlich versorgt sein.
Diese Ehe, ihre zweite, dauerte nur von 1816-17.
Das waren die Vorfahren von Hubert d'Ornano, der mit seiner polnischen Frau Isabelle Potocka, Tochter des Grafen Joseph Potocki und der Prinzessin Christine Radziwill ("klein - klein" gibt es bei dieser Familie nicht!)
1976 die kleine Kosmetikfirma Sisley kaufte und sie inzwischen zu einem Weltkonzern machte.
"Schönheit, die geteilt werden sollte", so der Titel von Hubert d'Ornanos Buch, liegt dieser Familie im Blut.
Schon 1935 übernimmt sein Vater Guilaume d'Ornano das Erbe des legendären Francois Coty.
Er und drei andere Aktionäre nennen das damals aus dieser Hinterlassenschaft gegründete Unternehmen "Lanscome", nach einem idyllisch gelegenen Landhaus der Familie d'Ornano.
Ein Pariser Apotheker beansprucht jedoch diesen Namen für sich und so wird aus "Lanscome" schließlich "Lancôme".
Weitere Einzelheiten zu diesre großartige Familie und auch anderen interessanten Biographien toller Frauen finden sich in dem schönen Buch "Parfum - Frauen in der Welt der Düfte" von Bettina de Cosnac - auch sie eine Gräfin.
Sie hat sich mit der Geschichte der Frauen als Parfumeurinnen beschäftigt. Zu lange war das eine rein männliche Domäne, die erst langsam von Frauen erobert wird. Dafür aber umso erfolgreicher.
Für jeden Parfum-Interessierten, und wer ist da hier nicht, lohnt es sich, dieses Buch zu lesen und sich vielleicht auch, wie ich, an den vielen schönen Fotos zu erfreuen.
Hätte ich nicht kurz nach dem Eintreffen des schönen Bandes einen ganzen Becher Milchkaffee auch über dieses Buch geschüttert, wäre es noch schöner!
Jetzt ist es ein echtes "Mängelexemplar"!
Aber nun endlich zum Duft - zu "Izia": Izia ist der Kosename von Isabelle d'Ornano.
Der Duft einer Rose hat es ihr besonders angetan: einer Kletterrose, die nur zwei Wochen im Mai blüht. Dabei aber umso schwereres Parfum verbreitet und damit jeden anderen Duft verdrängt.
Diese einmalige Rose brachte sie als Erinnerung an die Rosengärten des einstigen Familienschlosses aus Polen mit.
Der Name dieser Rose ist, trotz intensiver Recherchen bei Rosenzüchtern, nicht bekannt.
So ist der Duft dieser "Rose d'Ornano" für Isabelle die Verkörperung der Rose aus ihrem Lieblingsbuch "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry - siehe dort.
Seit mehr als zwanzig Jahren arbeiteten mit Unterbrechungen immer wieder unterschiedliche "Nasen" an dem Duft "Izia", den diese Rosenessenz trägt.
Die Gräfin trug diesen Duft in den verschiedenen Entwicklungsstadien selbst; kam aber mit ihrem Mann Hubert etwas enttäuscht überein, dass dessen Zeit noch nicht reif war.
Vergessen war er nie; er hatte sich ihr tief in Nase und Herz gegraben.
Aber es wurde 2017 bis "Izia" endlich auf den Markt kam. Lanciert durch ein surrealistisch, gewagtes Plakat, das Isabelles Nichte Sonia als elfenhaftes Mädchen in einem goldenen Mond zeigt: in den Händen natürlich den "Izia"-Flacon: dieser von Isabelle selbst signiert.
Wie bei allen Sisley-Düften brauchte ich auch bei "Izia" einige Zeit, bis wir miteinander warm wurden.
Nur bei "Soir d'Orient" gelang es mir sofort, über eine gewisse "Bissigkeit" im Entrée hinwegzukommen.
Auch "Izia" besitzt diese für mich, bis sich das Strahlen der Aldehyde, verstärkt durch aromatischen rosa Pfeffer und eine schöne Dosis Bergamotte (deren Farbe sich meinem Geruchssinn nicht enthüllt) sehr lebendig entwickelt.
Vielleicht spielt auch die zurzeit herrschende Sommerhitze eine Rolle, dass sich dieser Duft endlich einmal richtig bei mir entwickeln kann und nicht irgendwo unterwegs "stehenbleibt".
Ein wunderbarer Blumengarten eröffnet sich mir anschließend, wobei Angelika/Engelswurz zuerst federführend ist, bis sich die "Rose d'Ornano" in ihrer vollen duftigen Pracht entwickelt. Dominant bleibt sie bis zum Schluss.
Die Basisnote endlich verleiht dieser Duftkomposition eine überaus weibliche Sinnlichkeit/Erotik.
Amber und Moschus zeigen sich nicht zimperlich, die würzige Zeder bleibt auch nicht im Hintergrund.
So entwickelt sich ein ganz spezieller Rosenduft, der jeder Liebhaberin dieser Blütenkönigin Freude machen wird. "Izia" duldet keine anderen Düfte neben sich.
Auch ich habe nun endlich den Weg zu "Izia" gefunden, obwohl meine "große Zeit" mit Rosendüften vorüber ist. Ich liebe Rosen nach wie vor sehr in allen "Reifegraden" und Sorten am Strauch, trage aber selbst nicht mehr allzu häufig Rosendüfte. Wir haben uns - vielleicht auch altersbedingt - auseinandergelebt.
Das ist gut so: das Leben geht weiter und hinter jeder Ecke wartet ein neues Abenteuer - gerade auch in unserer so aufregenden Duftwelt!
Eine Tochter meiner Freundin ist mit einem kreativen Sisley-Mitarbeiter befreundet und so werde ich mit den großartigen Düften (auch wenn sie nicht immer für mich passend sind) versorgt und auch mit dem wunderbaren "Black Rose"-Serum.
Hier ist die "Schwarze Rose", speziell für beanspruchte oder gestresste Haut, ein wahrer Segen und fast ein Wundermittel. Nach kurzer Zeit der Anwendung strahlt das Gesicht wieder Energie und Frische aus.
Das aber nur am Rande.
"Izia" sollte nach einigen Stunden (vielleicht im Laufe eines Abends) erneuert werden; das volle Aroma hält bei mir nicht allzu lange; schwächelt dann ganz leicht, um schließlich nur noch eine Spur des Ursprungsdufts zu hinterlassen.
Der "Izia"-Flacon ist dieser besagten Rosenblüte nachempfunden und schon jetzt ein beliebtes Sammlerobjekt.
Er changiert zwischen Rosa und Gelb, wobei der jeweilige Lichteinfall eine große Rolle spielt.
Nachdem "Izia" und ich uns nun endlich fanden, erlebe ich hier einen wunderschönen Rosenduft, dem all die Liebe und das Herzblut dieser großartigen Frau innewohnt.
Ein Parfum, das eine derartige Persönlichkeit gern und häufig selbst trägt, spricht viel Frauen an.
Denn diese Frau ist nach wie vor ganz "Frau" und kennt dadurch unsere Sehnsüchte.
Wenn es also in nächster Zeit zu einem rosigen Kontakt kommt, könnte es gut "Izia" sein.
Lasst Euch verzaubern, denn Liebes- und Lebensgeschichten trägt dieser tolle Rosenduft auch noch in sich:
das macht ihn für uns Frauen noch etwas wertvoller!
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