Arrosa

Vorweg: Ich mochte bisher keinen einzigen der Düfte von Narciso Rodriguez. Zu langweilig, zu staubig - schlicht nicht meine DNA.
Selbst der von vielen geliebte und gelobte rogdrigische Moschus konnte daran nichts ändern.

Als mir nun neulich in einer Parfümerie ein Streifen mit der neusten Kreation überreicht wurde hätte ich am liebsten dankend abgelehnt. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen mir ihn selbst aufzusprühen. Um so dankbarer bin ich für den ungewollten Test.

Musk Nude riecht wie sein Flakon es vermuten lässt: ROSA
Blütig, cremig, süß, warm und einfach sehr gepflegt und feminin.
Gefällig und unnischig - das trifft es am besten.

Auch wenn ich schon gelesen habe das einige ihn als Mischung mehrerer Narciso-Düfte empfinden, für mich hat er nicht viel mit den anderen aus der Reihe zu tun. Er ist eine ganz eigene Kreation die ich jedem empfehlen möchte, für den die anderen Düfte bisher nichts waren.

Die Haltbarkeit und die Silage empfinde ich übrigens als extrem gut für einen Designer Duft.

Der Hype:
Der Duft wird aktuell nur im hauseigenen Store vertrieben und ist online nicht erhältlich.
Das sorgt natürlich für Aufsehen und macht neugierig.
Die Erwartungen sind hoch, soll er doch der Nachfolger oder sogar eine verbesserte 2.0 Version des bekannten und beliebten "Orange Flamingo | Marc Gebauer" sein.
All das weckt Begehrlichkeiten und ruft damit alle auf den Plan die ein gutes Geschäft wittern.

Der Preis:
Stellt sich für mich die Frage ob der Duft den stolzen Preis wert ist.
Das muss natürlich jeder für sich selbst beantworten. Für mich ist er es leider nicht aber das gilt auch für seinen Vorgänger.

Der Duft:
Also ja - er riecht gut (für meine Nase). Iris muss man aber mögen.
Der Duft startet für mich mit einer leicht herben Irisnote, die ich als unangenehm und unrund empfinde. Ab da wird der Duft aber allmählich besser. Weicher, runder und sanft-pudriger. Es kommt etwas Wärme hinzu aber der Duft ist und bleibt eher unsüß. Im weiteren Verlauf wird die Iris milder und dezenter. Der Duft wandelt sich immer mehr zum originalen "Orange Flamingo | Marc Gebauer", behält aber im Hintergrund seine Irisartigkeit.

Fazit:
Ein wirklich schöner Duft - zumindest wenn man Iris mag. ABER auf keinen Fall absolut einzigartig oder neuartig. Damit leider für mich auch nicht den Preis und den Hype Wert.

... schön!

Ich bin glücklich und traurig zugleich, denn ich habe mit Oat & Cornflower meine neue große Liebe und meinen Signatur gefunden. Es könnte so schön sein wenn der Duft nicht eine limitierte Edition von 2018 wäre.

Nun aber zum Duft:
Kornblume oder grundsätzlich etwas blütiges ist hier nicht wahrzunehmen. Eher auszumachen ist die Komposition aus Haselnuss und Hafer.
Zwar schwingt in dem Duft durchaus ein leicht grüne Note mit aber im Grunde ist er eher warm, weich, vielleicht sogar einwenig laktonisch und vanillig.

Für mich ein Wohlfühlduft. Einer der mich umarmt. Einer der mich geboren fühlen lässt. Und einer der mich an die Natur und die Schönheit des Lebens erinnert.

Und ja, herruntergebrochen könnte man schon sagen das er auch einwenig an ein Nuss-Porridge denken lässt. Ein Gourmand ist er mit Sicherheit, wenn auch kein klassischer. Man muss also nicht befürchten nach Haferbrei zu riechen :)

Welch ein wunderbarer Duft versteckte sich 24 Tage in meinem Adventskalender von 2023!

Die Duft DNA ist mir nicht gänzlich unbekannt. Das Rad hat man an dieser Stelle nicht neu erfunden aber in Perfektion verarbeitet.

Reptile ist ein butterweicher, holziger Duft mit einer dezenten Würzigkeit. Die weiche Wildledernote rundet den Duft perfekt ab.

Ich mag Leder in Düften eigentlich nicht aber hier ist diese Note so wunderbar verwoben, das selbst diese mir gut gefällt.

Der Duft ist als unisex gelistet. Ich persönlich kann mir vorstellen ihn zu tragen, sehe ihn aber trotzdem nicht unbedingt an einer Frau.

Haltbarkeit und Silage sind aber mal wieder unterirdisch, damit natürlich auch das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wer holzige, weiche Düfte mag, sollte unbedingt mal die Nase daran halten :)

Métallique von Tom Ford lässt mich verstört zurück.

Ein bizarres Gemisch aus eisigen, klaren Aldehyden trifft auf warme, (fast essbare) Vanille. Verfeinert wird das ganze mit einem Hauch schwülstigen Blümchen.

Im Opening ist der Duft stechend-seifig. Im Verlauf setzt sich die Vanille zwar mehr und mehr durch, zurück bleibt aber ein gebäckartiger Geruch der ebenfalls nicht warm wirkt.

Hier sind definitiv Ingredienzien zusammen gekommen, die nicht zusammen gehören. Das führt wohl auch zu den Assoziationen von Metall, Chlor und anderen Reinigungsmitteln.

Immerhin ist Tom Ford somit eine Kreation gelungen die polarisiert, interessant und einzigartig ist.