Benedikt2019

Benedikt2019

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11 - 15 von 94
Benedikt2019 vor 4 Jahren 16 2
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Eleganter Duschgelsommerduft mit eigenem Charakter
Wer hätte es gedacht, dass sich bei mir mal ein Boss-Duft einquartiert? Ich wohl am wenigsten, konnten mich die meisten der Maßanzugsdüfte nicht so recht überzeugen, da sie oftmals zu glattpoliert waren. Jener Boss-Duft hier konnte mich jedoch fast restlos überzeugen, da er aus dem "bottled" wirklich alles rausholt, was man nur rausholen kann.

Der Duft:
Beim ersten Sprühen fühlt man sich noch sehr an den "bottled" erinnert mit seiner würzig-frischen schönen Apfel-Zimt-Note. Diese verfliegt aber zum Glück recht schnell und der Duft wird deutlich sommerlicher. Zunächst legt sich die Würze etwas und er wird deutlich seifiger und leicht aquatisch. Es erinnert etwas an ein Duschgel der gehobenen Extraklasse und man kann sich ihm immer schwerer entziehen. Auch hat er eine extrem schöne, herbe Grundierung, die ein sehr gepflegtes, maskulines Gefühl etabliert. Hier leisten Lavendel, Salbei und Patchouli ein grandioses Zusammenspiel. Im weiteren Verlauf behält er zum Glück den herben Duschgelgeruch, der jedoch noch etwas bitter-säuerlicher wird und fast ins Aquatische geht. Die Würze ist nun gänzlich verschwunden und auch die Verbindungen zum "bottled" können nicht mehr errochen werden. Folglich haben wir nach circa 30 Minuten einen gänzlich eigenständigen Duft! Klasse!

Duftzwilling:
Für mich ähnelt er zu Beginn - wie schon erwähnt - dem "bottled", später dann dem "SUN" und gegen Ende hin kann man ihn mit dem "Sedley" von de Marley vergleichen. Folglich alles Düfte, die Spaß machen und mit denen man nichts verkehrt macht im Sommer!

Die Haltbarkeit:
Die ist bei mir besser als beim "bottled", denn er schafft locker 7-8 Stunden und ist fast bis zum Ende hin auf eine Armlänge riechbar. Heute habe ich ihn - bei 35 Grad! - um 10h aufgetragen und rieche ihn noch immer. Vor circa einer Stunde habe ich mit meiner Mutter Kaffee getrunken und sie meinte, man würde ihn gut wahrnehmen können. Demnach ist Boss ein edler Sommerduft gelungen, der zudem über eine massive H und S verfügt, was will man mehr?

Fazit:
Für 39,90 Euro pro 100ml kann man nicht mehr erwarten, was an den folgenden Vorzügen ersichtlich wird:

- Schöner, edler Duschgelherrenduft mit "bottled" Start
- In allen Jahreszeiten gut tragbar, jedoch vor allem im Sommer klasse
- Hebt sich vom "bottled" weit genug ab und macht ihn - wie ich finde - besser
- Ist eher würzig-aquatisch-frisch als fruchtig
- Vefügt über eine super Performance
- Preis-Leistung = Klasse!

Wer also einen schönen Duft für den Sommer sucht, der die Hitze aushält und das Umfeld nicht zu sehr ärgert, wird hier sicherlich zufrieden sein.
2 Antworten
Benedikt2019 vor 4 Jahren 15 6
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Winter-Freshy!
Ja, ich mag frische Düfte oder solche, die eine gewissen Frische besitzen. Dabei kommt man zumindest in der kalten Jahreszeit an eine gewisse Grenze, die unüberwindbar scheint. Im Herst sowie im Winter mag man es meistens etwas schwerer und ausladender. Da darf gerne mal ein fetter Oud-Duft her, der die Umgebung einnebelt. Für jene, die das zu erdrückend finden, stellt sich nun die Frage: "Was trage ich in der kalten Jahreszeit?" Ich habe lange gesucht und meine Winter-Freshy's sind rar gesät, jedoch habe ich nun meine Nr. 1 gefunden, die ich selbst im Sommer noch trage. Gemeint ist "L'Instant de Guerlain pour Homme" aus dem Hause Guerlain.

Warum ist der auch ein Freshy?

Natürlich ist der kein klassicher Freshy, wie man ihn im Hochsommer trägt, er besitzt eher eine ganz eigene, leicht säuerliche Frische. Wir können erstmal festhalten, dass Kakao das Hauptthema des Duftes ist. Hier sind die ersten Assoziationen meist, dass er sicherlich recht süß ist, was gleich verneint werden kann. Der Kakao ist nämlich wie frisch zubereitet und dabei ungesüßt und recht trocken. Zu Beginn ist der Guerlain sogar recht zitrisch-spritzig, was an Grapefruit und Zitrone liegt. Sie sorgen dafür, dass die schweren Duftstoffe eine gewisse Leichtigkeit erhalten und der Kakao eine säuerliche Frische erhält. Die Zeder in der Herznote hingegen schafft es, dass der Kakao-Duft nicht nur frisch, sondern zugleich herb und maskulin wirkt. Hier können von der Außenwirkung Vergleiche zu Kilians "Intoxicated" gezogen werden, der den selben Effekt hervorruft nur mit Kaffee als Hauptakteur. Es ist zusammenfassend das Zusammenspiel aus Zitrik, Kakao und der herben Zeder, die einen recht frisch wirkenden Duft für die kalte Jahreszeit kreieren.

Wie geil ist bitte der Drydown???
Ja, was soll man da noch schreiben, der Drydown ist zum niederknien. Was nach ein paar Stunden bleibt, ist ein sanfter, herb-frischer und dabei undefinierbarer Schleier, der so sinnlich wirkt, dass man am liebsten reinbeißen würde. Verführerisch hoch10 sage ich dazu nur, ich habe keinen Duft, der im Drydown an den hier herankommt, da zählt man die Stunden, bis es endlich zum Ausklingen des Duftes kommt. Hier ist keine Duftkomponente mehr zu dominant, alles scheint perfekt ineinander zu fließen, herrlich!

Haltbar?
Die Frage ist ja immer, ob man zum EdT oder EdP greifen soll, gerade in Punkto Haltbarkeit. Hier kann ich ganz klar sagen, die ist bei beiden Düften gleich, aber das EdP ist etwas schwerer und besitzt für mich nicht mehr den oben beschriebenen Frische-Kick, weswegen ich immer zum EdT greifen werde. Dieses hält bei mir gute 8 Stunden und strahlt in den ersten zwei Stunden ordentlich aus. Das reicht mir vollkommen :)

Fazit!
Wer also auch in den kälteren Tagen auf Frische nicht verzichten kann, könnte hier auf seine Kosten kommen. Gueralain ist ein Duft gelungen, der Kakao im Zentrum hat und dabei nicht ins unermesslich Süße abdriftet. Dagegen sorgen Zitrik und die herbe "Trockenheit" der Zeder dafür, dass insg. ein frischer Touch anhaftet und verbreitet wird. Für mich mein Winter-Freshy Nr. 1, den ich auch heute - also im Sommer - tragen kann!
6 Antworten
Benedikt2019 vor 4 Jahren 12 2
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Minimalismus
Zunächst sei erwähnt, wie sehr ich auf Moleküldüfte stehe und solltet ihr diese Leidenschaft nicht teilen, wird dieser Duft nichts für Euch sein. Hier vereint sich nämlich alles, was ich an dieser Art, Düfte zu kreieren mag. Folglich ist das, was man hier riecht, eigentlich gar kein Parfum, sondern irgendwas anderes. Aber dabei ist es von unendlicher Schönheit...Kling komisch? Ist es auch!

Wenn ich sprühe:
Riecht es frisch, das kann festgehalten werden, wenngleich es eine sehr sterile Frische ist, die nicht natürlich wirkt. Es wirkt leicht metallisch, leicht schwitzig und erhitzt. Das Ambroxan und die Ambrettesamen kann man dabei sehr gut herausriechen und man muss sich damit abfinden, dass wir es hier mit gehobener Synthetik zu tun haben. Wer meint, dass die Synthetik auf einen Mangel an qualitativ hochwertigen Zutaten zurückgeht, dem sei entgegnet, dass dieser "Effekt" gewollt ist. Die Synthetik - und das spricht für sie - ist aber nicht stechend, beißend oder Kopfschmerzen erzeugend, sondern einfach futuristisch. Zudem wirkt "Another 13" durch seine klirrende Frische abweisend und über den Träger erhaben. Er führt also ein kleines Eigenleben auf der Haut des Tragenden. Dies ist aber wenig verwunderlich angesichts des Chemiecocktails, aus dem er gemixt wurde. Birne und Jasmin sind nur ganz leicht im Hintergrund zu riechen und machen den Duft etwas weicher.

Das Fazit nach dem Riechen ist, dass wir es mit einem trockenen, abweisenden, metallischen, leicht schwitzigen und insgesamt frisch-synthehtischen Duft zu tun haben. Ein wahres Molekül eben, das dem Molecule 01 in nichts nachsteht.

H/S:
Ebenfalls typisch für die Molekülküche ist die herausragende Performance. Bei mir kann der locker 10 Stunden+ durchhalten und ist deutlich in meinem Umfeld wahrnehmbar. Gestern trug ich ihn im Fitnessstudio, was deutlich over the top war - die armen Sportler um mich herum. Zudem lädt A13 sich immer wieder selbst auf. Mal scheint er verschwunden, dann kommt wieder ne schöne Welle unter die Nase: herrlich!

Flakon:
Minimalismus pur...

Preis:
Maximalismus pur...

Kaufen?
Wer einen schönen, frischen und ausgefallenen Duft sucht, der nicht alltäglich ist, könnte hier fündig werden. Jedoch sollte man sich bereits mit anderen Moleküldüften befasst haben, da dieser deutlich kantiger ist als viele der anderen "Chemiebomben". Darüber hinaus würde ich dringend empfehlen, "Another 13" nicht nur einmal schnell zu testen, der Duft braucht Zeit, um zu wirken und - trotz seiner Gradlinigkeit - all seine Facetten zu offenbaren. Mich konnte er nach dem ersten Test auch noch nicht überzeugen, heute aber liebe ich ihn sehr. Er hat das, was nicht jeder Duft kann, nach wenig riechen und damit so viel ausdrücken. Hier gibt es Minimalismus pur in der besten Art und Weise.
2 Antworten
Benedikt2019 vor 4 Jahren 13 5
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Ein Cologne?
Ein Cologne ist qua Definition ein "leichter Duft", der einen lediglich ein paar Stunden verwöhnt und dann wieder weg ist. Ich fand es zu Beginn des Releases vom Aventus Cologne immer lustig, dass es ein "Cologne" ist, das gleichzeitig ein Eau de Parfum ist. Aber das gibt es ja auch bei anderen Marken und Düften. Folglich waren meine Erwartungen nicht sonderlich hoch, was "Aventus Cologne" betrifft. Innerlich stimmte ich meinen Vorerdnern zu, dass es sich hier sicherlich nur um einen unnötigen Aventus-Verschnitt handeln wird, der lediglich dazu da ist, um Geld zu generieren. Tatsächlich bin ich noch hin und her gerissen, ob ich da zustimmen soll, da das Cologne für mich doch recht eigenständig und unabhängig um großen Bruder zu sehen ist.

Wir haben hier deutlich mehr Würze, was gleich zu Beginn deutlich wird, wenn einem Pfeffer und die Schärfe vom Ingwer um die Nase wehen. Unterstützt wird das ganze durch die Mandarine, welche eher wie eine Zitrone wirkt. Demnach finden wir uns einem zitrisch-würzigen, leicht rauchigen Duftstart unterworfen. Hier sieht man bereits den Unterschied zum Original, wo die geliebte Ananas zu Beginn den Riechenden verwöhnt. Im weiteren Verlauf dümpelt er weiterhin im frisch-würzigen(rauchigen) Gefilden. Dabei empfinde ich ihn nicht als sonderlich "leicht", um einen Rückbezug zur Cologne-Definition herzustellen. Hier könnte man auch kritisch ansetzen und sich fragen, warum hier eine leichtere Version des Originals beworben wird, die es eigentlich nicht ist. Für mich wäre es eher ein Aventus 2.0, ohne damit wertend zu betonen zu wollen, dass dieser hier der Bessere sei. Spannend am Cologne ist die Birke, die man tatsächlich herausriechen kann, zumindest ist eine leicht holzige Grundierung zu erriechen. Dafür muss einschränkend angemerkt werden, dass mir die Zitrik zu früh verschwindet, was ich mir von einem Cologne schon erwartet hätte. Böse Stimmen könnten hier ansetzen und behaupten, das Cologne sei lediglich die Aventus-Basis. Davon müsst ihr euch aber ein eigenes Bild machen ;) Verrückt ist, dass das Cologne nach zirka einer Stunde einen leicht aquatischen Touch auf meiner Haut entwickelt, bei dem ich nicht weiß, wo er her kommt?

Bis jetzt kann ich sagen: Ich mag ihn, wenngleich ich noch unschlüssig bin, ob es ihn gebraucht hätte.

Betrachtet man die Ausdauer vom Cologne, kann erneut die begriffliche Festlegung kritisiert werden, da er bei mir eine ähnliche Haltbarkeit besitzt wie das Original. Er ist am Anfang echt stark und hält locker 6-7 Stunden. Die Projektion ist dabei in den ersten zwei Stunden echt stark und bei großer Hitze muss man aufpassen, dass man ihn nicht überdosiert! Gerade die leicht rauchige Würze kann hier erheblich stören.

Unterm Strich ist Creed hier ein ganz netter Frühlings- Sommerduft gelungen, der durchaus Ähnlichkeiten zum Aventus besitzt, aber auch über eigene Nuancen verfügt. Ob das reicht, um einen Kauf zu rechtfertigen, muss jeder für sich selbst testen. Mir gefällt er und ich werde ihn noch etwas weiter testen. Ich verstehe aber jeden, der sich bei diesem Cologne nach dessen Berechtigung auf dem Parfummarkt fragt.

Final muss festgehalten werden, dass wir es hier nicht mit einem Cologne, sondern mit einem Eau de Parfum zu tun haben. Zudem ist der Duft nicht frisch-fruchtig, sondern definitiv frisch-würzig.
5 Antworten
Benedikt2019 vor 4 Jahren 14 6
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Der Leisetreter
Wow, welch ein Duft durfte mir - dank Noreans - hier unter die Nase treten! Der subtile Name des Parfums "The Tycoon" sorgte bereits vor der ersten Duftverkostung dafür, dass zahlreiche Bilder in meinem Kopf herumschwirrten. Ich musste eingangs direkt an "Wolf of Wallstreet" denken und an CEO's in ihren maßgeschneiderten Anzügen, Sonnenbrille tragend und mit einem dicken Schlitten unter dem Hintern...

...beim Testen konnte sich dieses Bild jedoch nicht bewahrheiten. Wir haben es nicht mit einem protzigen Geldumsichwerfer zu tun, sondern mit Unterstatement pur. Zwar könnte man Assoziationen zu Chefetage ziehen, allerdings hätten wir es mit einem Chef zu tun, der präsent aber unaufdringlich, stark im Auftreten aber nicht protzig, gut gekleidet aber nicht overdressed und gepflegt aber nicht aufgetakelt ist. Ein echter "Leisetreter" eben, der sich bereits genug bewiesen hat und sein Können nicht mehr durch sein Äußeres zur Schau stellen muss. Er mag es minimalistisch und dabei qualitativ hochwertig. Jedes seiner Worte ist bedacht, denn bloße Schwätzerei verabscheut er zutiefst. Folglich unterstreicht sein Duft genau seinen Charakter und es ist wenig überraschend, dass er "the Tycoon" auserkoren hat, ihn dufttechnisch zu komplettieren...

...Ein Duft, der extrem kratig, trocken, leicht würzig und dezent pudrig ist. Dabei strahlt seine Trockenheit eine gewisse Frische aus, die nicht von der Hand zu weisen ist. Durch das Galbanum und Labdanum erhält er zudem einen leicht harzigen Unterton, der mir sehr gut gefällt. Eichenmoss hingegen sorgt dafür den leichten, kratigen Grünstich hervorzurufen. Pfeffer und Ingwer komplettieren "the Tycoon", indem sie ihm eine leicht würzig-scharfe Komponente verleihen. Bei all den Duftbildern könnte man meinen, der Duft könnte überkanditelt sein. Lustigerweise ist das Gegenteil der Fall, da "the Tycoon" recht gradlinig verläuft und die Komponenten perfekt ineinander greifen. Hier ist nichts zu viel, nicht über, nichts düfte weggelassen werden. Er ähnelt in dieser Eigenschaft einem guten Buch, bei dem man das Gefühl hat, hier wurde wirklich kein Wort zu viel geschrieben!...

...Dies gilt auch für die Haltbarkeit und die Sillage: beides im soliden Mittelfeld und passend zum "Leisetreter". In Zahlen bedeutet dies, dass man gute 7-8 Stunden von ihm erfreut wird und das Umfeld bekommt auf nen guten Meter auch alles mit. Ein toller Duft fürs Büro und nicht nur für die Chefetage. Der schreckt niemanden ab und betont die ruhige Souveränität seines Trägers. Diesem würde man jede Aufgabe anvertrauen, strahlt er doch die Gelassenheit eines Mannes aus, den nichts mehr in Wanken zu bringen vermag....

6 Antworten
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