Can777

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11 - 15 von 240
Can777 vor 1 Jahr 61 51
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Duft
When Selkies walk…!
Er lebte auf der kleinsten,schottischen Orkney-Inseln seit seiner Geburt. Und dies schon ein halbes Leben lang. Eine Insel voller Legenden. Er kannte alle Mythen und Sagen. Aber er glaubte nicht daran! Eines Abends verließ er den Pub im Dorf und wollte nur noch nach Hause. Er nahm den kürzesten Weg der durch die Dünen an der felsigen Küste führte. Der Wind peitschte ihm ins Gesicht. Er war so schneidend wie ein zitrischer Cocktail aus Limetten,Yuzu und allen Zitrusfrüchten die er kannte. Er roch die eisige Luft und auch sich selbst. Den Absinth der ihm den Verstand vernebelte und noch um ihn kreiste,wie die besagte grüne Fee. Er kämpfte gegen die eiskalten,ozeanischen Sturmböen an,während er bei wolkigen Mondschein durch die Dünen wankte. Er wollte nur schnell Heim..!

Dann passierte es! Er stolperte über etwas was im Sand der Dünen lag. Erst wusste erst nicht was es war. Aber als er sich wieder erhob und es in seine beiden Hände nahm,erkannte er es sofort. Es war das graue,weich-seidige Fell einer Robbe. Es roch nach Meer. Aber seltsamerweise auch nach zarten Blumen. Er nahm es und legte es sich über die Schulter. Es war zu schön um es liegen zu lassen! Und so ging er weiter. Der eisige Wind beruhigte sich und die Wolken vor dem Vollmond lichteten und öffneten sich. Der Strand leuchtet im silbrig-hellen Licht. Und dann sah er SIE..!

Eine einsame Frau. Sie stand auf einer großen Düne. In ihren Händen hielt sie eine Möwe,die sie zu streicheln schien. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und schaute zum Mond in der Eiseskälte und ihre Silhouette verriet,dass sie nackt war! Sie bemerkte ihn,drehte sich um und ging direkt auf ihn zu. Langsam,fast schleichend und ohne Furcht. Bis sie letzt endlich vor ihm stand. Ihr Haar war nass-tropfend und voller Seemoos und harziger Myrte. Und um ihren Hals wickelte sich der blasige Seetang wie ein ozeanisches Collie. Die kalte und eisige Luft wurde plötzlich etwas wärmer um ihn. Sie duftet wie auch ihre Haut selbst schillerte. Silbrig und blau-violett nach moschussüßen Blauregen und rau-herben Eichenmoos. Sie war berauschend schön. Ihre Augen waren so schwarz-glänzend und Sehnsucht erweckend wie die der Robben oder der dunkelsten See. Sie senkte leicht den Kopf fragend,als sie sanft sein Gesicht berührte,streichelte und dabei wortlos lächelte. Sie nahm ihn sachte das Fell aus den Händen dabei und legte es sich selbst um die blanken Schultern. Er hatte das Gefühl,dass an den Stellen die sie in seinem Gesicht berührte Krusten aus Salzkristallen wuchsen. Er hörte es förmlich knistern und konnte es sogar riechen. Er roch die dunkelst-salzigste See..!

Sie lächelt ihn zärtlich an,so glaubte er. Dann ging sie hinab zum Strand. Wortlos! Er folgte ihr wie in Trance. Er war gefangen emotional wie in einen Fischernetz. Er wollte dass sie blieb. Aber sie ging immer weiter und weiter in die eisigen Fluten,bis sie gänzlich verschwand unter den wogenden Meerschaum der eisigen See. Und so folgte er ihr wie im Rausch. Die Algen und der Seetang umspülten schon seine Hüften. Letztendlich seinen Hals. Er verweilte noch einen Moment. Er roch das salzige Ambra der Wale und meinte sogar sie zu hören. Und er roch auch das zerschelle Holz der Schiffe was um ihn trieb. Das letzte was er noch hörte,war der heulende Gesang der Robben die auf den Klippen zu singen schienen. Oder vielleicht war es auch ein trauriges Klagelied aus brandenden Geigen. Dann ging er unter im eiskalt-tosenden Meer. Einfach so und voller Glück. Und ward nie mehr gesehen..!

Fazit
Zur Erklärung! Selkies sind schottische Fabelwesen. Es sind Robben die des Nachts das eiskalte Meer verlassen. Sie streife sich das Fell ab und wandeln als Menschen umher. Der Anblick von Selkie-Frauen in menschlicher Gestalt ist berauschend und wunderschön! Ich persönlich stehe aquatischen Düften meistens sehr skeptisch gegenüber. Es endet meistens so als würde man sich einen Selkie ins Haus holen. Mit einem Untergang oder Drama. Hier allerdings nicht. Zumindest nicht für mich! Hier ist etwas enthalten was ich bisher nicht in ozeanischen Düften kannte. Nämlich Blauregen. Ich liebe diese schwülstig-blumige Note sehr! Artik Sea beginnt in der Kopfnote mit einer Sturmflut aus allen erdenklichen zitrischen Noten. An vorderster Front Limetten und Yuzu. Er hat was von einem Cocktail oder Magarita mit Salzrand. Leicht unterlegt von süßlich-krautigen und grünen Wermut oder besser gesagt Absinth,der die zitrische Gischt etwas abfedert. In diesen Zustand verweilt der Duft ziemlich lange bis er in die Herznote übergeht. Florale Noten touchieren den Duft aus moschussüßen Blauregen,pudrigen Veilchen und zart-floralen Rosen. Der Duft schwingt ständig zwischen warm und kalt dadurch. Kühl,raues Eichenmoos und harzige Myrte erwecken mit salzigen Noten den Eindruck von Seemoos. Letztendlich klingt der Duft aus in warm-holzigen Tönen aus erdige-warmen Patchouli,Ambrette,Amber,weißen Moschus und salzig-süßen Seetang. Man ist hier nicht am Meer. Man ist hier tief im Meer. Sehr tief! Manchmal lohnt es sich sein Fell abzulegen um andere Terrains kennenzulernen und zu begehen. So wie auch ein Selkie selbst.

Ich persönlich bereue es hier keinesfalls..!

https://www.youtube.com/watch?v=N3ffKf3JEUk&list=RDN3ffKf3JEUk&index=2
51 Antworten
Can777 vor 1 Jahr 39 36
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Duft
Wenn all die Blumen sich schwärzen…!
Zieh die Vorhänge noch ein letztes Mal zu für uns. Aber nur so,dass sie noch das Licht der untergehende Sonne einem Spalt herein lassen. So dass das Licht den Raum teilt in Licht und Schatten. Entzünde um uns die Kerzen bevor das Licht die Dunkelheit verlässt. Lass den blumigen Champaka unser Lied spielen. Von Liebe,von Zärtlichkeit und der Vergänglichkeit. Tanz mit mir…! Von der Helligkeit zur endlosen Dunkelheit. Umarme mich. Halte mich. Führe mich im Tanz. Drehe Dich mit mir, und lass uns in der Bewegung die Magnolien pflücken und ihre Tränen kosten. Sie halten bis ihr Leben uns durch die Finger rinnt,…wie auch das unsere! Tanz mit mir..! Lass uns über den Boden schweben und gleiten wie auf vergänglichen Blütenblättern. Zart betäubt von zitrisch-süßen Frangipani und herb-grünen Orangenblüten. Lass uns den Staub aus weiß-verkohlten Oud-Hölzern atmen. Aufgewirbelt wie ein zarter Schleier der im Raum schwebt. So kühl-filigran und transparent wie ein staubiger Nebel auf unseren Gesichtern. Tanz mit mir…! Über den Boden der Erde. Unter unseren nackten Füßen das Parkett aus Patchouliholz. Immer noch feucht-saftig und voller Leben. Das Leben was uns stetig entweicht. Tropfen für Tropfen. Tanz mit mir und küsse mich! Unsere Lippen die sich berühren. So grau-grün wie mit Flechten überzogen aus rau-herbes Eichenmoos. So kühl und doch so warm. Dem Tode näher als dem Leben! Lass uns im Schwung des Tanzes die Kerzen löschen mit unsern Atem und im Flug den nektarsüßen Duft inhalieren aus floralem,süßem Rauch. Aus Licht,aus Schatten und Vergänglichkeit. Die Seiten des alten Flügels erklingen und spielen unser Lied aus rauchig-grünen Vetiver. Es duftet nach süßen Schmerz. Und dann lass uns nach draußen tanzen. Es regnet bald und im Regen kann niemand unsere Tränen sehen. Und erst dann,wenn alle Blumen sich um uns schwärzen,umarme mich. So wie damals,so wie früher,so wie beim ersten Mal…

Und dann liebe mich noch einmal so,….wie ich es will..!

Fazit
War dies jetzt Poesie? Ja war es,..und es sollte auch so sein!
Es gibt sie immer wieder! Und in unregelmäßigen Dekaden begegnen sie uns. Parfums die uns schwächen und schon fast verletzen. Ungeschützt in unser Herz gehen. Uns unendlich-tief treffen,uns auf eine grausam-schöne Weise verwunden. Parfums die einer tiefen Emotionen gleichkommen,die einen widerfahren ist. Es gibt sie die Parfums die wieder Blumen wachsen lassen auf dem teils toten Acker der Seele. Sie sind zwar erst hell-grell,aber auch sie schwärzen sich. Umranken und umwachsenen einen und passen sich auf wundersame Weise an,wachsen und füllen die Lücken in und auf der ausgetrockneten und karg-vernarbten Seele. Es gibt sie die Parfums die wie ein inniger Tanz sind. Die einen an die Hand nehmen als wäre man blind. Einen führen,geleiten und umarmen. Die mit einen tanzen durch das Licht und die Dunkelheit wie in einen Raum der mit Vorhängen verdunkelt wurde,die noch eine Ahnung Licht durchbricht. Solche Parfums kann man nicht erklären. Wie auch dieses hier! Man kann nichts erklären was man selber nicht fassen kann.

Von daher lassen wir die Schönheit einfach mal in Sprachlosigkeit stehen…!

https://www.youtube.com/watch?v=F8UXVByKrqo
36 Antworten
Can777 vor 1 Jahr 49 54
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Duft
The Silent Thunder…
Halston ist wohl eines der legendärsten,amerikanischen Häuser der 70er und 80er Jahre. In diesen Zeiten wurden von vielen Designern und renommierten Häusern Legenden geboren. Sekündlich,minütlich,..ewiglich! Halston hat so einige davon erschaffen. Das legendäre Z-14,Halston1-12,Halston101 oder dass äußerst elegant,feminin-verruchte Halston für die Damen. Das Label beherrschte das amerikanische Prinzip: Schneller,höher und weiter! Bescheidenheit lag Halston nicht. Eigentlich existierte dieses Wort auch in den damaligen Zeiten nicht. Wer einen Halston trug wurde olfaktorisch und gesellschaftlich meist zum Mittelpunkt jedes Events,jeder Party und Veranstaltung. Die Düfte versprühten die Eleganz der golden 20er und 30er Jahre. 1987 erschuf Halston den Duft Halston Limited in einer Hoch-Phase der olfaktorischen Titanen. Es gab diesen Duft nur eine sehr kurze Ära. Warum auch immer? Vielleicht weil er die Grenzen der olfaktorischen Maßlosigkeit überschritt? Vielleicht weil er die Männerwelt zu sehr einschüchterte? Man weiß es nicht! Ich persönlich denke,dass Halston damit einfach sehr beeindruckend und unumstößlich sich selbst ein Denkmal setzen wollte. Und ja,..es ist beeindruckend,gut und wunderschön gelungen..!

Halston Limited ist wie ein schweres Gewitter. Er beginnt mit einem lauten Donnerschlag und endet im sanften leiser werdenden Grollen. Der erste Sprüher aus den Flakon gleicht einen Donnerschlag oder einer Explosion. Elektrisierende Aldehyde flirren um einen herum gepaart mit allen Noten und Inhaltsstoffen. Man muss schnell sein in den ersten Sekunden,denn nur da zeigen sie sich bruchstückhaft wie in einen Schnelldurchlauf oder Zeitraffer einige,einzelne Duftnoten. Man erriecht Anis oder auch Wehrmut. Man kann tief-schwere und ölige Rosen erkennen,würzig-floralen Akzente aus Gewürznelken und Koriander. Feucht,grün und üppig. Echten und sehr alten Weihrauch seltenster Art. Spuren von Cognac oder schweren Sherry. Alkoholisch und süffig. Alles untermalt von ledrigen Akkorden aus rauchig-torfigen Castoreum und weiche-warmen Wildleder. Rauchig,würziger Amber und Tonka zischen an einen vorüber mit warm-süßer Würze. Ja,man muss schell sein in den wenigen Minuten die einen verbleiben bevor der Duft sich zu einen großen Ganzen manifestiert und untrennbar wird. Erst dann hört der Donner auf und hinterlässt für Stunden ein erotisch,weich-warmes und äußerst maskulines Grollen. Zwar sehr viel leiser,aber nicht minder respektvoll und beeindruckend. Wie ein stiller,schwindender und doch immer noch sanft-bedrohlich-schöner Donner..!

Halston Limited gehört zu den Legenden. Das Haus Halston-New York vertrieb in nur eine kurze Ära. Er war seinerzeit limitiert und wurde in einer Hoch-Phase geboren der exzessiven Parfumkunst. Der Flakon alleine schon ist ein Kunstwerk der Ästhetik. Schweres Glas mit echt versilberten Elementen. Gefüllt mit einer dunkelbraunen Flüssigkeit aus maskuliner,Testosteron geladener Zeitlosigkeit. Die Zeiten mögen sich verändert haben in Parfum,Mode und Geschmack. Aber die unbewusste Wahrnehmung und die Aura wird bleiben bei manchen Parfums…! Und mit diesen Parfum bleibt man unweigerlich und auf eine sehr einzigartig-gekonnte Art und Weise der Mann. Oder man bleibt auch einfach nur unvergesslich,…wie Halston Limited…!

Legenden beruhen auf Wahrheit;Wahrheiten beruhen auf Fakten!
Was soll ich noch sagen…?






54 Antworten
Can777 vor 1 Jahr 57 47
9
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Duft
Wenn Beduinen träumen…!
Die weißen Zelte sind errichtet. Wir sind zumindest kurz am Ziel der Reise die niemals endet. Es ist Nacht in der Wüste Rimal Al Wahiba. Und alle Dünen verneigen sich vor Dir im Mondschein. Aber niemand schläft! Die Beduinen sitzen um das lodernden Feuer und spielen die Trommel und ihre Instrumente. Die Luft scheint zu brennen und der Sand scheint sich zu verflüssigen. Alles ist in rot-goldenes Licht getaucht. Die Frauen des Stammes erheben sich und beginnen zu Rhythmus der Musik zu tanzen. Edel,stolz,erhaben und so stark-geschmeidig in ihren Bewegungen. In ihren schwarzen,ledrig-gleichen Gewändern gleichen sie den Djinns die einst hier herrschten. Der Klag des Goldes ihrer mit Schmuck reich verzierten Arme beim Tanz hallt in Deinen Ohren. Laut,sehnsüchtig,tief-warm und unendlich lockend. Hypnotisch und fesselnd ist ihr Anblick für jedermann. Immer schneller wird der animalische Tackt der Musik und der Tanz. Huldigungen und Danksagungen werden gesungen. Die Ahnen des Sandes umkreisen Dich wie ausgezehrte Sandteufel. Die alte Magie liegt in der Nacht. Im Schein des Feuers werden beim Tanz Gewürze,Harze,Weihrauch und edelste Hölzer verbrannt. Die Luft ist erfüllt von fein-rauchiger Süße. Man dankt dem Sand,man dankt der Wüste. Für Schutz,für Nahrung und dafür dass man auf ihr verweilen darf. Sie nimmt sehr viel. Aber sie gibt auch viel. Die Wüste ist zu Sand gewordene Stille und Unendlichkeit. Nur in der Nacht beginnt sie zu rede,wenn Du Dein Ohr auf den Sand legst. Ihr sanftes Pochen gleich einem tief-warmen Herzschlag und einem zarten Flüstern. Und wenn Du Deine Augen schließ,und denkst es ist vorbei,wird der Sand Dich eventuell umarmen. Unendlich tief und unendlich lang. Wenn die Beduinen träumen,nehme sie Dich mit auf ihren Ritt. Ihre Träume sind aus Sand geboren,sie sind geschwungen wie die Spuren der Sandottern oder auch der verzehrenden Sandstürme. Wenn Du mit den Beduinen träumst,,reitest Du auch mit ihnen durch ihre Träumen. In der Wüste Rimal Al Wahiba werden sie erschaffen. Aus verzehrend-glühender Hitze,Sehnsüchten und tief-animalischen Instinkten. Rimal,…führe mich dorthin,dorthin wo Du mich mit Wärme zudeckst. Aus Sand,aus Träumen und aus unendliche-tiefer Leidenschaft. Rimal,..Du duftest nach Heimat und grenzenloser Weite..!

Fazit
Rimal,…wie er duftet für mich???
Ich rieche den schaumig-ledrigen Schweiß der Pferde nach einem langen Ausritt wenn die Sonne gerade am untergehen ist,den stumpf-bittren Safran in den Speisen der meinen Gaumen kreuzen,die warm-weichen Harze des Sandes. Voller Muskat und Zimt. Glühend und so unendlich tief-geheimnisvoll. Die Süße des Zuckers der im sprudelnden Tee zu karamellisieren scheint. Die Hitze der mit Oud bewachsenen Hölzer. Kostbar und so edel wie Gold das im Feuer schmilzt. Die brennend-rauchige Haut eines Djinns wenn er Dir sanft über die Stirn streicht. Ja,dies ist Rimal für mich. Rimal ist ein Vollblut-Orientale. Für manche mag es nur ein Parfum sein. Zu viele orientalische Kulturen fließen durch meine Adern,dass ich ihn nicht erkennen würde. Für mich ist es vom ersten Augenblick ein Stück Heimat,Kultur und Geschichte. Oder auch ein orientalisch-genetischer Code der zu erwachen scheint. Es gibt Parfums die es schaffen Deine Seele zu rauben während sie durch Deine Träume reiten,….Rimal gehört dazu..!

https://www.youtube.com/watch?v=Y0md-topzpA
47 Antworten
Can777 vor 1 Jahr 56 64
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9.5
Duft
TEARS…!
Man wollte ihn nicht. Seine Mutter wollte ihn nicht. Oder seine Mutter hatte ihn einfach nur verloren. Warum auch immer? Er hätte wahrscheinlich nicht überlebt,hätte ihn nicht ein Mensch gefunden. Er war ein Panda. Und so brachte man ihn in irgendeinen Zoo in China. Man kümmerte sich dort um ihn. Dort wurde er wieder aufgepäppelt. Er wäre fast gestorben. Aber er war stark. Augenscheinlich. Aber er war es nicht wirklich! Er war oft traurig. Aber niemand sah es. Die vielen Menschen die an ihn jeden Tag vorbei gingen lachten über ihn. Sie lachten über seine Fehler die er machte. Weil er hinfiel,weil er stolperte,weil er verunsichert war,…weil er Angst hatte!? Aber auch nicht immer alle. Manche von ihnen nicht. Ihre Gesichter waren ähnlich eines Lachens,aber es war keines. Etwas kam aus ihren Augen. Es sah aus wie Regenwasser. Aber es war keins. Er konnte durch den Zaun riechen,dass es etwas war,was er kannte. Etwas was ihn seit seiner Geburt begleitete. Traurigkeit…!

Wenn der Zoo seine Pforten schloss veränderten sich die Pfleger. Sobald die Menschen da waren waren die Pfleger lieb zu ihn. Waren die Menschen weg, waren die Pfleger anders. Ganz anders! Sie schupsten ihn,schrieen ihn an,traten ihn oder schlugen zu. Solange bis er in den kleinen Raum war mit den winzig-kleinen Fenster. Dort verbrachte er alleine seine Nächte auf einen Bett aus Stroh mit einer Schüssel voll Wasser. Manchmal konnte er die Sterne sehen. Und manchmal auch den Mond der herein schien und der so weiß und schwarz umrandet war wie sein eigenes Fell. Und so schaute er zu dem kleinen Fenster,was so hoch war,dass er dort niemals heraussehen konnte. Dort saß oftmals ein kleiner Schmetterling und schaute auf ihn herab,so als ob er ihn etwas sagen wollte. Und plötzlich passierte etwas,was vorher noch nie passiert war. Er begann zu weinen! Er fürchte sich davon,weil er so etwas noch nie erlebt hatte. Er wischte sich die Augen aus mit einer Pfote und blickte auf die jadegrün-milchige Flüssigkeit auf ihr. Es waren Tränen! Er leckte sie von den Pfoten und plötzlich wurde er müde. Sehr,sehr müde..! Der kleine Panda begann zu träumen. Sein kleiner Leib zuckte. Er atmete schnell und heftig. Seine Nase kräuselte sich und seine Lefzen bekannten zu flattern. Er grummelte und brummte so als würde er im Schlaf reden. Er träumte so tief und fest wie nie zuvor!

Was er träumte??? Ich kann es Euch erzählen..!
Der kleine Panda saß im Traum in seinem Gehege. Nur diesmal war er ganz alleine. Ohne die großen Pandas. Die Menschen lachten ihn wie immer aus. Gemein,gefühllos und unbarmherzig. Aber diesmal konnten sie ihn nicht verletzen. Nein,diesmal nicht! Etwas war bei ihm. Es war ein Duft. Ein wunderschöner Geruch der an seiner seiner Seite war und der ihm sagte zu folgen. Der Duft erinnerte ihn an seine Mutter bevor sie ihn verließ. Er folgte dem Duft im Traum. Er begann zu laufen und zu rennen. Er rannte so schnell,dass er den Zaun der ihn umgab durchbrach. Er rannte durch alle Menschen die ihn auslachten und ließ alles hinter sich bis er tief in der Vegetation des Waldes verschwunden war. Dort war Stille,Frieden und er konnte die Freiheit riechen. Den grün-saftigen Bambus der überall um ihn herum war. Er hörte die Blätter im Wind rascheln. Er roch die milchig-grünen Säfte der Halme. Die butterweichen Blüten der vielen Blumen deren Namen er nicht kannte. Schmetterlinge flogen um ihn herum. Sie waren zart-rosa und sahen aus wie Kirschblüten. So filigran,so fein und zärtlich! Unter seinen Pfoten knackte das Sandelholz. Zweige brachen und gaben ihre cremig-seidigen Lebenssäfte frei. Holzige,grün,cremig-weiche Wärme umgab ihn. Es war der Duft der Verletzlichkeit in cremigsten Grün. Dann teilten sich plötzlich die Blätter des Bambus-Waldes und er hörte seinen Namen den er so lange nicht gehört hatte. Und ein sehr,sehr großer Panda fragte,…Bist Du es Xi'an? Er war zuhause,…er war bei IHR..!

Was aus dem kleinen Panda wurde? Ich weiß es nicht! Aber ich würde meinen er schläft noch immer und träumt. Und dies sollte er noch sehr,sehr lange tun. Lassen wir ihn friedlich träumen solange es nur irgend geht…!

Ende

Ich wünsche Euch das allerbeste für 2023. Und mögen sich all Eure Träume erfüllen..! Und nebenbei,…für den kleinen kleinen Xi'an hatten sie sich erfüllt. Seine Träume…!
Ich hab Euch lieb…!
Can

https://www.youtube.com/watch?v=ydi2o94y0M4

Dankeschön Gandix…!



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