ChrisPF

Ambrée und Poudrée, Narcisos Zwillingsschwestern. Erstere mag Vanille und süßeres, letztere ist Rose und blumigem mehr zugeneigt.

Chanels Versuch, Égoïste für den US-Markt attraktiv zu machen. Alles gedimmt, Zitrus- und Ambra-Aquatik voll rein. Trotzdem nicht verkehrt.

Eiskaltes, satt grün reflektierendes Wasser in einem Bruchwald. Oder doch Meerwasser? Zwischen frisch und düster, unheimlich schön.

Entgegen meiner Befürchtungen kein übles Synthoud. Eher eine süßwürzige Zimt-Guajak Mischung mit etwas Rosenwasser. Exotischer Lebkuchen.

Für Rosenfans fast alles dabei: Rose erst quietschig-fruchtig, dann trockener, zuletzt lieblich. Nach einigen Stunden bleibt weißer Moschus.

Wunderbar changierend: Hellste Zitrone, verbenagrün, zu dunklen Chyprenoten, moosig, subtil ledrig, ohne sich dabei jemals zu verlieren.

Wer frischwürzigen 90er Herrendüften mit Tonka-Vanille-Basis zugeneigt ist, kommt hier auf seine Kosten. Ein Potpourri aus Althergebrachtem.

Nach dem Unwetter, die Wolken verzogen, haucht dir der Wald im Sonnenlicht seinen dampfigen Atem lebendiger, fruchtbarer Erde ins Gesicht.

Für mich nicht zu bewerten. Kann man sich zum Spaß mal erlauben, wenn man zu viel Geld hat und mit dem kratzigen Synthetikgefühl leben kann.

Schöner, fließender Verlauf von Zitronensaft über grüne Noten zu einer warm süßlichen Basis mit tonkaähnlichem Coumarin. Gut, aber...*