ClemensJ

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11 - 15 von 26
ClemensJ vor 6 Jahren 6 1
6
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Genuine Classic Fragrance
Danksagung
Als Teilnehmer des mit 20 Minis bestückten Vintage-Wanderpakets bedanke ich mich ganz herzlich bei Zirkeltanz, der nicht nur mir sondern auch anderen ein Kennen lernen und das Ausprobieren von Kleinoden seiner Vintage-Sammlung ermöglicht.

Vorbemerkung
Getestet wurde die Eau de Cologne-Version. Und weil diese Variante nicht in der DB geführt wird, wird mein Kommentar hier verfasst. Sollte von mir doch die entsprechende Produktseite übersehen worden sein, dann wird der Kommentar schlicht und einfach verschoben.

Duft
Nach dem Auftragen beginnt Aramis zunächst mit zitrisch-seifigen Noten, welchen gleich danach eine bittere hinzugesellt (oder womöglich mehrere bittere). Sobald diese sich verflüchtigen, treten hauptsächlich Leder- und (Sandel)Holzakkorde an deren Stelle, die dann in nur sehr wenige Minuten später sehr weich und geschmeidig rüberzukommen. Würzige Noten begleiten und stützen diesen Eindruck. Der weiche und geschmeidige Eindruck kommt für mich vor allem durch den Moschus und ggf. die Iriswurzel zustande. Die Dosis zueinander ist (sehr) gut gewählt.

Blumige Noten mögen sich bei anderen Kommentatoren entfalten haben, doch bei mir gilt: Meine Geruchsrezeptoren triggern gar nichts. Das geschmeidige Leder steht auch bei der Entfaltung der Basisnoten im Mittelpunkt, wird ein wenig sinnlich durch Zugaben wie Amber.

Die EdC-Version hat für meine Vorliebe eine zu geringe Haltbarkeit. Sillage lässt zudem zu schnell nach. Der Duftpyramide nach ist die EdT-Version ein Leder-Chypre. Bei der EdC-Version empfinde ich das nicht ganz so: Er ist ledrig und dann würzig. Alle anderen dienen nur zur Abrundung.

Fazit
Heutzutage sind so viele Parfümträger auf andere Duftentwicklungen und Präferenzen gepolt, sodass dieser oftmals als Altherren-Duft abgestempelt wird. Doch ihn - einen Gentleman-Oldschooler ohne Powerhouse-Attribute – ficht das alles nicht an. Denn der Zeitgeist ist schlicht ein unsteter Geselle.

Meine persönliche Auffassung ist, nur der Auftakt stammt aus einer anderen und längs vergangener Epoche. Alles was darauf folgt, ist klassisch zeitlos und unaufgeregt souverän. Und kein bisschen altbacken. Wer über solche wenig fundierte Einschätzungen stehen kann, ganz klassisch maskulin riechen und rüberkommen will, ist hiermit auch als 30jähriger ganz gut bedient. Sex-Appeal hat er auch, doch mittlerweile können das einige seiner Nachkommen einen Ticken besser.

Kommentar #5 zum Vintage-Wanderpaket
1 Antwort
ClemensJ vor 6 Jahren 2 1
6
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
The Unknown Gem
Danksagung
Als Teilnehmer des mit 20 Minis bestückten Vintage-Wanderpakets bedanke ich mich ganz herzlich bei Zirkeltanz, der nicht nur mir sondern auch anderen ein Kennen lernen und das Ausprobieren von Kleinoden seiner Vintage-Sammlung ermöglicht.

Vormerkung
Zum Zeitpunkt meines Kommentars waren keine Angaben zum Duft auf dieser Seite vorhanden. Keine Duftpyramide, kein Parfümeur, keine Statements und erst recht keine Kommentare. Also mehr oder weniger frei vom Fleck.

*Duft*
Zitrischer Auftakt mit - ganz sicher - Zitrone, Grapefruit oder Mandarine. Vermutlich ist noch als beliebte und typische Zutat Bergamotte drin. Bergamotte ist kaum bemerkbar, von mir jedenfalls nicht. Neben den Zitrus-Noten kommen noch würzige - vermutlich durch Galbanum/Fenchel - hinzu.

Für mich ist Anis eindeutig mit im Spiel. Nach dem Verschwinden der Zitrus-Noten erinnert der Duft in dieser Phase mit der nun beginnenden Entfaltung mich an Must de Cartier pour Homme (Eau Généreuse), bei dem eben diese Ingredienz gelistet wird.

Im Mittelteil tauchen blumige Noten in kleiner Nebenrolle auf. Schätze mal: Maiglöckchen, (Rosen-)Geranie. Wobei der Duft auch weitere Gewürze beinhaltet. Geradeaus geraten nach verschiedenen Kreuz- und Querchecks wären das meiner Einschätzung nach: Ingwer, Muskat und/oder Salbei. Die blumigen sind nur Randnoten und prägen diesen Duft in keiner Weise.

Bei Basisnoten wurde ich jedenfalls von Moschus, Amber und holzigen Noten ausgehen. Vielleicht noch Vetiver.

Das gewisse Etwas bezieht dieser Duft aus den sich überlagernden Anis-Moschus-Akkorden. Amber unterstützt diese. Doch diese besondere, leicht säuerliche und moschusartige Kombination ist für viele gewöhnungsbedürftig. Solche Akkorde wurden schon seit jeher und werden heutzutage nur von wenigen geschätzt und gesucht. Nebenbei erwähnt ist es kein Wunder, dass dieser und auch Must de Cartier pour Homme (Eau Généreuse) eingestellt wurden.

Nach und nach schwächt sich diese Anis-Moschus-Kombi ab und holzige Noten leiten die finale Drydown-Phase ein. Doch ein abflauender, würziger Anteil bleibt immer präsent. Und wer diesen in der Kategorie Grün einordnet, das passt auch. Für mich gilt: im Ganzen herb-würzig, anfänglich zitrisch und gerade noch holzig. Des Weiteren ist es kein Duft für die kalten Tage.

Für nicht unmöglich halte ich es, dass C pour Homme - weil 4 Jahre vorher erschienen - als Vorlage für Must de Cartier pour Homme diente. MdCpH kommt mit teilweise anderen Duftbausteinen daher, ist beim Verlauf doch recht ähnlich. Zur Klarstellung: Über Dupes und Klone wird hier trotzdem nicht geschrieben, nur aus meiner Sicht vorhandene Gemeinsamkeiten.

Der Duft dieser Miniatur hat ein nur ein kleines bisschen an Intensität verloren, auf Grund seines jüngeren Alters sehe ich die Attribute nur als ein wenig reduziert an. Hier geht meine Test-Empfehlung an Liebhaber klassischer Herrendüfte. Allerdings muss man die erwähnte besondere Anis-Moschus-Kombi abkönnen.

(Kommentar #4 zum Vintage-Wanderpaket)
1 Antwort
ClemensJ vor 6 Jahren 4 1
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Not loud but well-crafted
Danksagung
Als Teilnehmer des mit 20 Minis bestückten Vintage-Wanderpakets bedanke ich mich ganz herzlich bei Zirkeltanz, der nicht nur mir sondern auch anderen ein Kennen lernen und das Ausprobieren von Kleinoden seiner Vintage-Sammlung ermöglicht.

Duftverlauf-Ticker
* Nach dem Auftragen zuerst zitrisch und zudem seifig.
* Seifig-zitrische Akkorde gehen gleich im Anschluss zugunsten der krautig-würzigen zurück.
* Kreuzkümmel dominiert jetzt.
* Doch nur wenige Minuten später ist der würzige Auftritt wieder vorbei. Kreuzkümmel somit in kleiner Nebenrolle.
* Wird nun wesentlich gefälliger durch die blumigen Noten.
* Würde nun auch sagen, dass Amber und vor allem Leder schon jetzt dazu kommen.
* Leder hat nun die tragende Rolle inne. Blumige Noten runden das Ganze gemeinsam als Ensemble moderat ab.
* Blumige Noten sind sehr schwer als Einzelnoten zu unterscheiden.
* Amber hat - im Nachhinein erkennbar - lediglich eine kleine ergänzende Rolle.
* (Eichen-)Moos mischt sich in dezenter Stärke hinzu.
* Andere Noten - wenn überhaupt vorhanden - bleiben im Hintergrund.
* Weihrauch schafft nicht mal einen Cameo-Auftritt.
* Summarum sind alle gelistete Basisnoten zurückhaltend eingebunden.

Durch Verwendung von Riechstoffe in der Machart der 80er Jahre ist dieser als ein solcher identifizierbar. Trotzdem weiterhin ganz passabel. Dem Duftverlauf nach stufe ich diesen als hauptsächlich ledrig und dann gerade noch als würzig ein. Blumig könnte ich beim Einordnen eventuell auch ankreuzen, mache es aber nicht.
Und wenn der Duft als Chypre klassifiziert ist bzw. wird, dann bitte als ledrigen Chypre.

Mir ist das Alter der Miniatur nicht bekannt, doch dieses Einzelstück hat die möglicherweise lange Zeit mit mittlerem Kraftverlust einigermaßen überstanden. Doch durchschnittliche Attribute wie Haltbarkeit und Sillage - siehe oben - erreicht er nicht mehr ganz. Oldschool-Liebhabern empfehle ich diesen, doch man sollte schon zur Vermeidung von Enttäuschung genau auf dessen Alter und sachgerechte Lagerung/Haltung achten. (Andere Miniaturen aus dem Wanderpaket fand ich deutlich schwächer in der Duftentfaltung als diesen.)

(Kommentar #3 zum Vintage-Wanderpaket)
1 Antwort
ClemensJ vor 6 Jahren 3 1
5
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
The Quiet and Elegant One
Danksagung
Als Teilnehmer des mit 20 Minis bestückten Vintage-Wanderpakets bedanke ich mich ganz herzlich bei Zirkeltanz, der nicht nur mir sondern auch anderen ein Kennen lernen und das Ausprobieren von Kleinoden seiner Vintage-Sammlung ermöglicht.

Duft
Nach dem Auftragen setzen sich zitrische Akkorde ein, genannte Kopfnoten sind nicht unbedingt eindeutig auszumachen. Denn die Zitrone hat in der Mandarine einen gleichstarken Gegenspieler. Das kann man von der Bergamotte nicht behaupten. Lavendel mogelt sich dazu.

Der Übergang nach würzig erfolgt zügig nach dem Verflüchtigen der nur kurz vorhandenen Kopfnoten. Alles ohne Powerhouse-Attribute. Gleich im Anschluss geht die Würze wieder und der Duft wird pudrig. Hierbei entfaltet das Parfüm sich recht dezent. Die Akkorde erinnern (sehr) entfernt an Habit Rouge. Bei Habit Rouge sind die pudrigen – und unterstützt durch zitrische - Akkorde wesentlich präsenter als bei Tiffany for Men (EdC).

Doch seine Stärke zieht dieser aus der klassisch eleganten und zurückhaltenden Komposition, wirkt auch noch heute auf eine raffinierte Weise modern. Für meinen Geschmack könnten und sollten die pudrige Akkorde länger anhalten und um ein kleines kräftiger entfalten. Vanille kommt auch in dezenter Stärke hinzu und rundet die dezent pudrige Ausrichtung ab. Amber und Tonkabohne sind für mich unterschwellig vorhanden.
Eichenmoos wurde offenbar sehr zurückhaltend eingesetzt, moosige Noten waren kaum identifizierbar. Weihrauch konnte ich wirklich nicht ausmachen. Holznoten sind gar nicht dabei.

Jetzige mittlere Haltbarkeit von 8,4/10 sowie Sillage von 7,5/10 kann ich so nicht bestätigen und würde beide um mindestens 1,5 niedriger ansetzen. Das kann zu großen Teilen an einer möglichen Reformulierung liegen. Vor allem die hohe Bewertung der Sillage irritiert mich ein wenig, denn die Vorschreiber hatten die dezente Projektion mehrfach betont. Außerdem bezweifle ich, dass ein EdC dieser Machart solche Werte erreicht.

Des Weiteren kann ich keine Aussage darüber machen, ob die Komposition überarbeitet wurde, gehe wegen der abweichenden Werte davon aus. Ob reformuliert oder nicht, Angaben der Duftpyramide und die Kommentare – abgesehen von nicht-existenten blumigen Noten - finde ich recht stimmig.

Hordak hat es zutreffend formuliert: Für Liebhaber klassisch eleganter und dezenter Herrendüfte. Für Männer, die nichts beweisen müssen und keinen großen Auftritt benötigen. Der einen oder anderen Dame würde ich diesen Duft auch ans Herz legen.

(Kommentar #2 zum Vintage-Wanderpaket)
1 Antwort
ClemensJ vor 6 Jahren 6 1
7
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Don't look back into the past
Danksagung
Als Teilnehmer des mit 20 Minis bestückten Vintage-Wanderpakets bedanke ich mich ganz herzlich bei Zirkeltanz, der nicht nur mir sondern auch anderen ein Kennen lernen und das Ausprobieren von Kleinoden seiner Vintage-Sammlung ermöglicht.

Vorbemerkung
Der am Mini-Boden angebrachte Aufkleber des Hersteller zeigt ganz eindeutig Z-14 Eau de Toilette an. Bedauerlicherweise wird diese Version nicht in der DB geführt, sodass mein Kommentar von mir unter Z-14 Cologne verfasst wird. Sollte ich überraschenderweise die EdT-Version übersehen haben, dann wird der Kommentar dorthin verschoben.

Duft
Nach dem Auftragen startet Z-14 zitrisch, der Pyramide nach wären es Bergamotte und Zitrone. Doch diese zitrischen Akkorde legen sich gleich wieder.

Gleich im Anschluss wird dieser in dieser Reihenfolge würzig, grün und vielleicht noch krautig. Verantwortlich für diesen Eindruck halte ich im Wesentlichen Koriander, Patchouli, Vetiver und Zeder. Obwohl nicht aufgelistet, könnte Gewürznelke dabei sein. Amber - obwohl erst in der Basisnote angegeben - taucht nun auf, bleibt noch dezent. Das Gleiche gilt auch für Eichenmoos.

Schon ab der Herzphase, wenn sich die einzelnen Noten sich im Verbund harmonisch entwickeln, wird der Duft nach und nach geschmeidiger. Heutzutage riechen die gleichnamigen Bestandteile wie Amber, Moschus, Tonka und Zeder ein bisschen anders, "moderner" und "runder" als noch in den 80/90er Jahren.

Diese gefälligen Basisnoten nehmen lediglich dem würzigen Eindruck die Spitze und durch die zurückhaltende Verwendung nicht überhand. Grüne Akkorde werden jedoch verdrängt. Holzig empfinde ich diesen nicht, seifig auch nicht, sondern vielmehr moosig. Meines Erachtens sind Leder und Weihrauch gar nicht drin, jedenfalls das, was ich aus heutigen Parfümen kenne und auch nicht als entfernt verwandt. Nach dem gesamten Verlauf stufe ich diesen würzig und noch grün ein. Herb-maskulin bleibt er durchgehend. Das vorherrschende Selbstbild vieler Männer in den 80ern ließ glücklicherweise keine Süße zu.

Die Miniatur schätze ich schon älter ein. Damit meine ich, dass dem Duft im Laufe der Jahre an Kraft verloren ging und daher die Entfaltung nicht mehr den damals üblichen Attributen entspricht. Heute liegt die Haltbarkeit bestenfalls bei 6/10 und Sillage vielleicht gerade noch 5/10. Keine Ahnung, ob der ursprünglich als Powerhouse konzipiert war, beim Erwerb eines älteren Flakons sollte man auf keinen Fall mehr damit rechnen.

Heute mögen viele Parfüm-Konsumenten - auch ich - moderne Varianten der verschiedenen erwähnten Noten. Obwohl diese Komposition an sich stimmig und gut gelungen ist, wirkt dieser somit mehr als nur ein bisschen altbacken. Z-14 bleibt sich treu und erfindet sich im Laufe der Zeit nicht neu. Meine Empfehlung geht an Liebhaber solcher vergangenen Dekaden. Man kriegt ein unverfälschtes Original. Für alle anderen gilt, seine Zeit ist unwiederbringlich vorbei.

(Kommentar #1 zum Vintage-Wanderpaket.)
1 Antwort
11 - 15 von 26