DuftFlasher

DuftFlasher

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DuftFlasher vor 10 Monaten 6 2
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Sillage
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Duft
Minimalistisches Sandelholz mit einem Schuss Mandelmilch
Vorgeschichte:

Der Duft begegnete mir erstmals als ich mir die Scented Blotters (eingesprühte und versiegelte Teststreifen) der Kollektion für schlappe 5 EUR nach Hause schicken lies. Ich kann gar nicht oft genug erwähnen, das dies die wohl günstigste Möglichkeit ist einen ersten Eindruck - zumindest vom Drydown - aller Düfte des Hauses zu bekommen: https://matiere-premiere.com/en/produit/scented-blotters/

Nachdem ich einen ersten Eindruck aller Düften erhaschen konnte, bestellte ich mir meinen Favoriten "Falcon Leather (Eau de Parfum) | Matière Première" direkt als großen Flakon und dazu suchte ich mir 3 kostenlose Samples von den Düften aus, die mir auf den Scented Blotters am besten gefallen haben:

"Encens Suave | Matière Première"
"Bois d'Ébène | Matière Première"

und eben den hier rezensierten "Santal Austral | Matière Première"

Damals war der "Crystal Saffron (Eau de Parfum) | Matière Première" noch nicht released, sonst hätte ich diesen auch direkt noch als Sample bestellt. Die 5 EUR für die Scented Blotters wurden mit dieser Bestellung übrigens wieder gutgeschrieben und verrechnet, was die eh schon tolle Sache mit den Scented Blotters noch attraktiver machte.

Der Duft:

Nun hatte ich den Duft ja endlich auch als Sample vorliegen und konnte damit beginnen dieses ausführlich auf meiner Haut zu testen:

Santal Austral konzentriert sich auf hochwertiges Sandelholzöl aus Australien, das nach ökologischen Standards produziert wird. Der Gründer und Parfümeur, Aurélien Guichard, betont die angenehm samtige Seite dieses Duftes durch die Ergänzung eines Hauchs von Mandelmilch und Iris-Absolue. Durch die Verwendung von laotischem Benzoeharz und Tonkabohne wird eine lang anhaltende Geborgenheit vermittelt.

Für mich hat der Duft etwas sehr sanftes, stellenweise fast schon was transparentes und das ganze mit einem Gefühl von Geborgenheit. Sobald ich diesen Duft irgendwo erblicke, von ihm lese oder an ihn erinnert werden, habe ich folgendes Bild im Kopf:

"Ein Stück Sandelholz das in Mandelmilch schwimmt"

Natürlich ist noch ein bisschen mehr los, aber diese Assoziation ist die Stärkste die dieser Duft in mir auslöst. Santal Austral ist sehr warm und rund, stimmig und lecker. Leicht pudrig. Eben ein minimalistischer Sandelholzduft der nicht zu verspielt ist, sondern sich sehr auf dieses zentrale Element konzentriert und sich im Verlauf auch nicht stark verändert, sondern seiner Linie treu bleibt ohne langweilig zu sein. Alle anderen Noten runden den positiven Gesamteindruck gekonnt ab, ohne das zentrale Element - das Sandelholz - zu verwässern.

Ein Duft nach dem ich Sehnsucht verspüre und der - zumindest in der kleinen Größe - irgendwann in meine Sammlung einziehen darf und muss!

Performance, Verpackung, Flakon:

Die Haltbarkeit des Duftes ist ausreichend gut, aber nicht über die Maßen stark. Die Sillage des Duftes ist eher zurückhaltend aber trotzdem stets wahrnehmbar, was zu einer sehr sanften Projektion führt die den meisten (Mit-)Menschen sicherlich zusagen dürfte.

Der Flakon und die Verpackung sind schlicht und minimalistisch gehalten, was zum Grundkonzept der Marke hervorragend passt: Ein Rohstoff im Mittelpunkt, keine Ablenkung. Ehrlich und puristisch.

Ich denke das dieser Duft im Herbst am besten funktioniert und am meisten Spaß macht. Santal Austral kann zu ziemlich jeder Tageszeit, Situation und Gelegenheit getragen werden. Also auch im Büro. Vielleicht taugt er sogar als Herbst-Signature für den einen oder anderen.

Ein zeitloser, ehrlicher Duft für Sandelholz-Fans und solche die es werden möchten.

Die Marke:

Ich bin absoluter Fan von Matière Première, vom Konzept der Marke und auch vom Urheber dieser Idee in persona. Deshalb möchte ich noch ein paar wissenswerte Informationen zu dieser Brand wie folgt zusammenfassen:

Bei jedem Duft von Matière Première steht ein zentraler natürlicher Inhaltsstoff im Mittelpunkt, der in hoher Konzentration verwendet wird. Aurélien Guichard, der Gründer und Parfümeur des Unternehmens mit Standorten in Paris und Grasse, enthüllt die einzigartige Textur und die faszinierendsten Facetten jeder Ingredienz in einer zeitgemäßen, direkten und verständlichen Sprache der Düfte.

Exzellenz und Qualität stehen bei Matière Première im Zentrum aller Überlegungen. Es werden die besten natürlichen Zutaten aus der ganzen Welt sorgfältig ausgewählt, wobei ethisch und biologisch erzeugte Produkte bevorzugt werden.

Die Parfums von Matière Première enthalten einen hohen Anteil von 85 % bis 92 % natürlichen Inhaltsstoffen. Sie sind vegan und frei von Phthalaten. Die Farbe der Parfums ergibt sich ausschließlich aus den enthaltenen Inhaltsstoffen und es werden keine künstlichen Farbstoffe verwendet.

Cheers!
2 Antworten
DuftFlasher vor 10 Monaten 6 2
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Mono-Minimalistischer Alleskönner – Aber trotzdem nicht eindimensional
Wer braucht schon Herznoten oder gar eine ganze Duftpyramide? Dieser „Duft“ jedenfalls nicht! Geza Schön hat mit seinen Molekül-Düften – allen voran Molecule 01 & Molecule 02 – synthetische Rohstoffe moderner Parfum-Labore als Mono-Riechstoff in einen Flakon für Laien abgefüllt und überlässt diesen Stoff nun sich selbst und seinen Trägern.

Das ist so ähnlich wie wenn man einem Kind eine Packung Streichhölzer in die Hände gibt: Niemand kann sagen was passiert.

So verhält es sich auch bei Molecule 01 von Escentric Molecules. Je nach Hautchemie des Trägers und Beschaffenheit der Rezeptoren in seiner Nase, bzw. je nach olfaktorischer Auffassungsgabe anderer Nasen um den Träger herum, kann der Duft von jedem Menschen anders wahrgenommen werden oder auch gar nicht. Der einzige gemeinsame Nenner ist die Verortung als grundsätzlich (zeder-, sandel-) holzig anmutende Duftnote.

Ich persönlich nehme den Duft als holzig, clean, ja fast schon steril war. Direkt nach dem aufsprühen bekomme ich ganz kurz mal was unangenehm stechendes mit in den Riechkolben, was ich nicht der Trägerflüssigkeit zuschreiben kann.

Pur trage ich Molecule 01 nur wenn ich nicht weiß was ich tragen soll, bzw. wenn ich einen No-Perfume Duft tragen möchte, also eigentlich gar kein Parfum an diesem Tag tragen möchte. Totaler Schwachsinn eigentlich... Auch zu allen Anlässen wo Parfum nur sehr dezent zu empfehlen ist, fällt die Wahl oft auf Molecule 01.

Das Ding ist in sofern ein Alleskönner, weil er das ganze Jahr über funktioniert. Mal davon abgesehen das fast jedes andere Parfum das eine holzige Basis hat, mit Molecule 01 kompatibel ist und somit auch gelayert werden kann, um z. B. die Performance des „richtigen“ Duftes zu steigern. Deswegen steht dieser Molekül-Duft wie das Maggi auf dem Mittagstisch immer griffbereit im Parfum-Schrank bei mir. Für mich ist Molecule 01 wie das Fondor der modernen Parfümerie, die Sojasauce beim Asiaten oder das AdBlue der Duftindustrie.

Somit erfüllt es bei uns zu Hause im Prinzip die gleichen Aufgaben wie in den Chemielaboren der großen Dufthäuser: Es dient als Fixateur um die Haltbarkeit und Performance der eigentlichen Komposition zu erhöhen. Es verleiht außerdem eine schöne, undefinierbar-holzige Basis und kann je nach Konzentration große Auswirkungen auf die Klang- und Strahlkraft anderer Inhaltsstoffe (rsp. Duftnoten) des Parfums haben.

Echt ein verrücktes Zeug. Bei "Molecule 02 | Escentric Molecules" steht mit 'Ambroxan' ein Stoff zur Verfügung, der unseren Mainstream Designer- (und auch so manchen Nischen-) Parfums einen synthetischen Schuss an Frische und leicht ambra-artige Anklänge mitgibt, oder je nach Wahrnehmung auch eine Art saubere Moschus-Assoziation.

Molecule 01 wird bei mir bleiben wie das Maggi auf dem Esstisch, aber ganz geheuer wird mir dieser Stoff niemals werden. Als Parfum werde ich es wohl nie bezeichnen können, da für mich ein Parfum immer eine Kreation aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher Noten ist, aus denen bestimmte Akkorde entstehen und dem Duft damit eine Seele verliehen wird.

Der olfaktorische Ansatz und das Konzept hinter Escentric Molecules verdient jedoch volle Anerkennung. Wohlwissend das sich Molekül-Düfte immer größerer Beliebtheit erfreuen und irgendwann die verbleibenden Anteile an natürlichen Inhaltsstoffe in Parfums immer stärker verdrängen werden. Der Fortschritt macht auch vor dieser schönen Nebensache leider nicht halt.

Für mich sieht der Weg mittelfristig so aus, dass die jetzt schon oft praktizierte Lösung folgende ist: Synthetische Duftnoten mit natürlichen, klassischen Elementen der Parfümerie zu verbinden und so einen vertretbaren Mittelweg einzugehen, der eine gewisse Produktstabilität und Nachhaltigkeit bei gleichermaßen gestiegener Leistungsanforderung mit sich bringt.

Denn mal ganz ehrlich: So sehr wir alle auf natürliche Rohstoffe stehen die sehr hochwertig und authentisch riechen. Keiner von uns wäre glücklich wenn ein solches Parfum das (fast) nur aus natürlichen Essenzen bestünde, dann nur ein laues Wässerchen wäre (Performance) und das bereits nach unter 1 Jahr ohne künstliche Stabilisatoren zwangsläufig kippen würde. Eine solche Vorstellung ist zwar romantisch und diese Vergänglichkeit hat auch einen gewissen Reiz. Aber praktikabel wäre ein solches Produkt auf dem globalen Markt wohl kaum.

ISO-E-Super® (OTNE), der patentierte Keton-Duftstoff in Molecule 01 von dem ich nun schon die ganze Zeit berichte, hat eine sehr gute Haltbarkeit auf der Haut und hält bei mir gute 8-10 Stunden (bei 8 Sprühstößen) durch. Die Sillage ist gut, niemals störend und die Projektion ist für alle Beteiligten angenehm, weil sehr moderat.

Cheers!
2 Antworten
DuftFlasher vor 10 Monaten 10 2
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Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Tragbarer Konzeptduft der Dich in die Untiefen der Ozeane hinabzieht
Der Tintenfisch aus dem Hause Zoologist bevorzugt das maritime, kalte Salzwasser ohne dabei selbst allzu salzig zu sein, auch wenn die Duftnoten etwas anders vermuten lassen.

Ein Aquate? Ja – Aber m. E. kein typischer Aquate. Ein tragbares Kunstwerk mit einer salzigen Süße und zurückhaltender Animalik die fasziniert aber zu keinem Zeitpunkt überfordert.

Dieser Duft kommt kühl und matt daher. Eine minimal synthetisch wirkende Tinte sticht fein hervor und greift die tintenblaue Farbe des Juice gekonnt auf.

Squid startet mit Salicyl, Weihrauch und rotem Pfeffer, geht dann ziemlich schnell zum Herzen über mit salzigen Noten, Opoponax und Tusche, wo er einige Zeit verweilt, bis dann letztlich die Basis aus Ambra, Benzoe und Moschus das Werk komplettiert.

Squid ist zurückhaltend in der Ausstrahlung aber dennoch stets und lange präsent, was sicherlich auch der Extrait de Parfum Konzentration ganz bewusst geschuldet ist.

Kein Duft für jedermann und schon gar nicht für jeden Tag. Auf Squid muss ich richtig Lust haben. Wenn ich ihn dann trage, bin ich jedes mal wieder fasziniert davon.

Squid-Tage sind für mich Tage zwischen nicht richtig warm aber auch nicht eiskalt: Herbst und kühle Frühlingstage, leicht bewölkt zwischen 10 und 15 Grad – Das sind Tage an denen ich Squid gerne trage, auch wenn ich eigentlich kein Fan von typisch aquatischen Düften oder allzu salzigen Düften bin. Da Squid weder das eine noch das andere ist, sind wir Freunde geworden.

Vielmehr bekomme ich bei Squid etwas von allem: oxidiertes Metall, genauso wie feine Schlingpflanzen und Algen, aber auch meeriges Getier auf eine angenehme Weise. Das alles jedoch sehr still im Hintergrund und niemals aufdringlich bis kaum wahrnehmbar.

Das kanadische Dufthaus Zoologist unter der visionären Leitung von Victor Wong hat sich darauf spezialisiert die natürliche Umgebung von Tieren olfaktorisch einzufangen und diesen Eindruck in einem Parfum abzubilden.

Ein sensationelles Duft-Konzept auf geniale Art umgesetzt!

Entwickelt wurde Squid 2019 von Céline Barel & IFF. Céline Barel kreierte auch die 2021er Version von "Dragonfly (2021) | Zoologist" für Zoologist.

Der Duft ist ein gekonnter Spagat zwischen dem heftigen salzig-rostig-algigen "Megamare | Orto Parisi" und dem viel sanfteren und nicht so dreckigen "Armani Privé - Bleu Turquoise | Giorgio Armani".

Das Sprühwerk von Squid arbeitet bei mir einwandfrei und transportiert den Inhalt des Flakons in einem sehr feinen Sprühnebel nach draußen. Auch wenn andere berichten das die Sprüher nicht sehr gut seien, kann ich dies bei meinem Squid nicht bestätigen. Druckpunkt und Sprühwinkel gefallen mir gut. Vielleicht wurden diese aber auch mittlerweile überarbeitet bzw. verbessert. Ich habe den ersten Squid-Batch der mit dem Facelift nach 2020 erschienen ist und da ist alles paletti.

Ein genialer Ausnahmeduft dessen Konzeption eine außergewöhnliche Geschichte erzählt und der mit einem sehr kreativen Packaging daherkommt. Das Art-Work auf Verpackung und Flakon ist genial, wie alle Art-Works von Zoologist. Die Box nach dem Facelift gefällt mir persönlich sogar noch besser. Diese wirkt nochmals edler und cleaner als die alte (auch schon geniale) OVP.

Angesichts des Anschaffungspreises und der für mich etwas eingeschränkten Tragbarkeit empfehle ich folgendes: Testet diesen Duft unbedingt vorher. Und testet ihn vor allem bitte unbedingt auf der Haut und nicht nur auf dem Blotter.

175 EUR für 60 ml müsst ihr zum Zeitpunkt dieser Rezension bei autorisierten Händlern der Marke für diesen Tiefseebewohner auf den Tisch legen. Dafür bekommt ihr aber auch einen außergewöhnlichen Konzeptduft mit einem geilen, schweren Flakon und tollem Art-Work auf der Plakette des Flakons, sowie auf der hochwertig gestalteten Box. Die geprägte Metallkappe besticht zudem durch ein schönes, weiches Lederbündchen.

Cheers!
2 Antworten
DuftFlasher vor 10 Monaten 4
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Faszinierende Gegensätze mit Dreck am Schwert
Da kommt ein richtig hartes Brett daher. Ein Brett aus dem das Holzschwert eines römischen Gladiatoren gefertigt wurde.

Der Rudis Profumo von Nobile 1942 ist kompromisslos, mit Ecken und Kanten. Gleichzeitig aber auch einer der fruchtigsten Lederdüfte den ich kenne.

Rauch und Holz gesellen sich dazu, wenn der Gladiator sein langes, hartes Schwert am Vorabend der Schlacht vorbereitet. Er ist erfahren, muss nicht mehr üben und kennt sein Ziel: Den Endgegner – ebenso ein Brecher vor dem Herrn.

Martialisch im Auftakt, aber kein wildes Beast. Ein dreckiges Spektakel mit fruchtigen Noten, getrockneten Früchten / Fruchttrester und einer Wein-Note im Auftakt, gefolgt von Gewürznelke, Rosengeranie, floralen Noten (Rose), etwas Safran und Zedernholz im Herzen, die in einer Basis mit Leder, Moschus, Patchouli, Strohblume, Weihrauch und Vetiver mündet.

Dieses 2014 geborene und unkonventionelle Meisterwerk von Antonio Alessandria aus der Fragranze Premium Kollektion vereint vermeintliche Gegensätze zu einem völlig neuen Dufterlebnis.

Auch die anderen Werke von Antonio Alessandria lassen keinen Zweifel an seiner Passion beim komponieren seiner Duftkreationen aufkommen.

Die italienische Parfum-Manufaktur Nobile 1942 hat sich der Tradition folgend auf handwerkliche und hochwertige Nischendüfte der besonderen Art spezialisiert.

Auch das Packaging macht unmissverständlich klar was die Stunde geschlagen hat: Eine Box aus vollem, intensiv duftendem und feuerrotem Lackleder dient als Umverpackung und gleichzeitig als hochwertiges Travel-Case. Der blutrote schwere Flakon wird speziell für Nobile 1942 von einer alt eingesessenen Glasmanufaktur in Italien in einer Kleinauflage hergestellt. Diesen ziert eine Wachsartige antik-gold schimmernde Plakette mit erhabenen Lettern. Ein hochwertiger Sprühkopf und eine handgeschnitzte Echtholzkappe runden das Gesamterlebnis ab. Für mich persönlich eine Superlativ-Brand innen wie außen. Authentisch und wertig.

Das Gladiatorenschwert Rudis könnt ihr für 195 Euro selbst schwingen. Testet es aber unbedingt vorher, da dieser Duft sicherlich nicht jedem gefallen wird. Gib diesem Duft Zeit, denn er kann anfänglich schon mal überfordern oder sogar erschrecken. Er war nicht unbedingt liebe auf den ersten Sniff, aber beeindruckend ab dem ersten Riecher. Ich konnte mich nicht mehr losreißen und der Duft kam immer wieder in meine Gedanken zurück. Dann hab ich vor ein paar Jahren zugeschlagen und mir das Teil geholt.

Für mich perfekt im Herbst und an milden Winternachmittagen.

Es gibt noch so vieles zu entdecken bei dieser Marke. Besonders in der "Exceptional Edition Kollektion" warten noch so viele tolle Düfte darauf getestet zu werden. Ich hatte auch schon direkten Kontakt mit dem Haus. Alle samt super nett, hilfsbereit und sympathisch. Während ich bei anderen (größeren) Marken aus Italien und England entweder gar keine Antwort auf Anfragen erhalte oder nur nichtssagende Standard-Antworten eines unpersönlichen und themenfremden Customer-Care-Centers. Insofern ist mir Nobile 1942 sehr ans Herz gewachsen, weil hier direkt und persönlich, meist innerhalb eines Tages geantwortet wird und ich eine qualifiziert Antwort direkt aus der Mitte des Unternehmens erhalte.

Cheers!
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DuftFlasher vor 10 Monaten 2 2
9
Flakon
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Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Dieser Papyrus Nobile 1942 fliegt leider unter dem Radar — Sehr ehrliche italienische Nischenmarke
Der Duft hat viele Schreibweisen. Über den 1..1 bzw. "1001" bzw. "mille e uno" bzw. ١٠٠١ (arabisch) wird nicht sehr viel gesprochen, was ich überhaupt nicht verstehen kann und auch etwas schade finde.

Jedenfalls ist dieses Werk Scheherazades Weisheit aus dem persischen Märchen 1001 Nacht gewidmet. Und genau diese Bilder und Inspiration bringt dieses Parfum tatsächlich sehr gut rüber. Zumindest für mich.


Der Duft:

Ihr bekommt hier einen sehr sanften, würzig-holzigen Unisex-Duft mit leicht maskuliner Tendenz, der frisch startet. Ich bekomme vor allem die Bergamotte, den roten Tee und Ingwer am Anfang zu riechen.

Nachdem der Duft eröffnet hat kommt für mich das wirklich herausragendste Merkmal dieses Duftes und das ist diese Rose-Papyrus-Kombination zusammen mit Gewürzen im Herzen. Und bitte jetzt keine Angst vor der Rose, ich bin selber absolut kein Rosen-Fetischist, die schwingt echt nur ganz leicht mit.

Vor allem diese toll gemachte Papyrus Note macht den Duft für mich so besonders. Nicht zu verwechseln mit heutigem Papier oder gar tierischem Pergament, sondern wirklich alter, blättriger, trockener, pflanzlicher Papyrus. Kein frisch hergestellter Papyrus, sondern schon etwas angestaubt und ausgeblichen. Wirklich, wirklich toll.

Iris haben wir auch mit dabei was den Duft auch etwas pudrig macht und in der Basis gibt es dann noch schöne erdig-orientalisch, leicht ambrierte Noten zusammen mit Holz, Moschus und Vanille.

Es ist selten das mir bei einem Duft alle Facetten so gut gefallen wie bei diesem hier. Ein bisschen Rauchigkeit gesellt sich übrigens auch immer wieder Mal im Verlauf mit dazu, was mir sehr gut gefällt.

Der Duft bleibt auf jeden Fall im Kopf und hat für mich Signature Potential, weil der Duft eigentlich das ganze Jahr über tragbar ist und dank seiner sanften Aura zu vielen Gelegenheiten getragen werden kann.

Ich persönlich würde den jetzt nicht im kältesten Winter tragen, dafür ist er einfach zu schwach, weil – und das muss euch klar sein: Der 1001 ist definitiv keine Beast! Aber in keinster Weise. Das soll und will er aber auch nicht sein. Haltbarkeit, Sillage und Projektion sind sehr moderat, die Duft-DNA ist wunderschön!

Deshalb sehe ich den Duft vor allem im Frühling und Herbst. Ihr könnt den Duft wegen der holzigen Basis übrigens gut mit dem Molecule 01 layern und so nochmal etwas Performance rauskitzeln.


Das (neue) Packaging:

Der handbemalte Flakon mit der handgeschnitzten Echtholzkappe gefällt sehr gut! Die schöne Plakette auf der Flasche ist wachsartig, ähnlich wie eine Siegelplakette. Es ist ein zufriedenstellendes Sprühwerk verbaut. Ein wunderschönes Box-Art-Design rundet den positiven Gesamteindruck ab.


Dieser Duft wurde mittlerweile in die Exceptional Edition Collection von Nobile 1942 überführt. Im Zuge der o. g. Änderung wurde auch das Design der Flasche und der Verpackung geändert. Der Duft selbst (Duftpyramide) als auch die Konzentration ist unverändert.

Cheers!
2 Antworten
11 - 15 von 30