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vor 2 Jahren - 24.12.2021
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Ambra, Amber und was Bernstein damit tun hat

Was ist im Duft enthalten, wenn die oben genannten Begriffe angegeben werden? Alles das Gleiche? Nein. Ganz und gar nicht.

Ambra war ursprünglich der Begriff für das Verdauungsnebenprodukt des Pottwales, das im Übrigen nicht von Anfang an so entzückend duftet.

Es muss zunächst schon einige Zeit im Meerwasser unter der Sonne verbracht haben. Dann wird es getrocknet, pulverisiert und mit Alkohol vermengt. Dann steht noch eine Reifezeit von mehreren Monaten an, bis es so ist, wie wir es kennen und riechen wollen.

Die Ambra ist schon seit der Antike bekannt, ihr tatsächlicher Ursprung erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Verwendet wurde dieser Stoff zunächst als Heilmittel, dann später als sogenannter Fixateur in Parfums, der das Verdunsten ätherischer Öle verlangsamen sollte. Heute wird auch dieser tierische Stoff zumeist durch synthetisch hergestellte Substanzen ersetzt. Oft wurde hier auch Amber als Synonym verwendet. Dies ist meiner Meinung nach aber nur bedingt als korrekt zu erachten. Für mein Dafürhalten handelt es sich bei der Ambra um eine einzelne Duftnote. Amber ist dagegen ein Duftakkord, der aus verschiedenen Harzen bestehen kann und der Ambra somit lediglich nachempfunden ist. Zudem entstand nach und nach eine eigene Gruppe der „ambrierten Parfums“, die zu den Orientalen zählen. Allerdings beschreibt dies vielmehr den Charakter des Duftes, als bestimmte Inhaltsstoffe. Amber bzw. ambriert ist also eine sehr schwammigen Angabe, da alle Duftnoten enthalten sein können, die der Orient so zu bieten hätte.

Da heute immer wieder Verwirrung wegen der Begriffsähnlichkeit zwischen Ambra und Amber besteht, wird die „echte Ambra“ oft auch als Ambergris (grauer Amber) bezeichnet. Denn dabei handelt es sich zunächst um einen grauen Brocken.

Zuletzt kam mir sogar etwas unter, dass ich bisher noch nirgendwo gehört hatte. Schwarzer Amber. Hierbei handelte es sich um eine Art versteinerte Asche.

Die Sache mit dem Bernstein ist besonders Kurios. Der ist hier quasi nur hineingeraten, da Amber ebenfalls der englische Begriff für Bernstein ist. Tatsächlich wird Bernstein in der Parfümindustrie nicht verwendet, da er nach nichts riecht, es sei denn, man reibt ihn zwischen den Fingern, um sicherzustellen, dass es kein synthetischer Bernstein ist, oder man verbrennt ihn. Aber wer wollte dies dem wundervollen Bernstein antun.

So, ihr Lieben.

Ich hoffe, der Text war erträglich zu lesen.

Für ergänzende oder korrigierende Kommentare bin ich dankbar.

Ich wünsche Euch allen von Herzen eine dufte Weihnacht!

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