Floramalia

Floramalia

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11 - 15 von 21
Floramalia vor 6 Jahren 21 6
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
Schön, wuchtig, ernst
Ich habe mich sehr gefreut, dass ich die Gelegenheit bekommen habe, diese Duft zu testen, denn durch die vorangegangenen Beschreibungen war ich sehr neugierig darauf. Eigentlich wollte ich nur ein Statement verfassen, es ist mir aber nicht gelungen, meinen Eindruck in so wenige Worte zu fassen. Ich bitte daher um Nachsicht für die Stichpunktartigkeit meiner Beschreibung.
Suki hat absolut was, ist mir aber zu Beginn zu wuchtig-süß. Kandierte Früchte, aber mit ungewöhnlichem Touch, nicht die übliche Fruchtsüße und mit etwas herber Bergamotte abgemildert. Nach etwa einer Stunde dann reiner, klarer Weihrauch, sehr schön und sehr ernst. Am Ende rieche ich nur die Vanille, die ist edel, aber die anderen Noten halten sich leider im Verborgenen. Nach meinem Eindruck ist Suki klar dreigeteilt. Die drei Phasen kommen nacheinander zum Vorschein und gehen nicht ineinander über, sondern lösen sich ab. Ich erkenne einen sehr eigenständigen Duft, der alle Bewunderung verdient, der mir persönlich aber einfach zu wuchtig ist. Damit meine ich nicht die Sillage (die gut, aber nicht zu raumfüllend ist) sondern den Gesamteindruck des Dufts. Vielen Dank an die nette Parfuma, die mir ermöglicht hat, diesen besonderen Duft kennenzulernen!
6 Antworten
Floramalia vor 6 Jahren 9 3
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Aufg'sprüht is' - mein Wiesnduft 2018
Minigolf möge mir verzeihen, dass ich nun auf ihren Oktoberfestvergleich Bezug nehme. Aber ab heute ist wieder Schluß mit lustig in der Stadt und was Geschmack angeht, hilft die nächsten zwei Wochen nur noch "Augen zu und durch".

Nichts gegen das Oktoberfest, aber wir gehören halt zu den Münchnern, die gar nicht böse sind, wenn der ganze Spektakel wieder vorbei ist und ein freier Platz in der U-Bahn nicht mehr Anlass zu Misstrauen (hat da wer higspiebn?) gibt. Unterhaltsam ist es trotzdem, wann sonst gibt es so viel an Geschmacklosigkeiten zu bestaunen, wie in der "fünften Jahreszeit" und da wir hier ja keinen Karneval haben, bestaunen wir geduldig die Decolletés mit abgelaufenem Verfallsfatum, Carmen-Dirndl mit Piroschka-Haarschmuck und Lackstiefeln, Holländer mit chinesischen 100 Euro Lederhosen und Karohemden und Italiener mit meterhohen Maßkrugfilzhüten.
Bei mir löst der Anblick karnevalesken Gebahrens mitunter eine Gegenbewegung aus: rein in den Trenchcoat, die Ballerinas, schlichte Jeans, schlichte Bluse und gut ist's. Bloß keine Strickjacke, die sich trachtig anbiedert. Und welchen Duft?

Eau Sensuelle liebe ich sehr. Minigolfs Assoziationen habe ich sehr gerne gelesen. Und ja, die Lederhosn Assoziation liegt nahe. Ich finde trotzdem nicht, dass sie dem Duft gerecht wird.
Nach dem Aufsprühen ein heller, femininer und ganz leicht süßer (rosa) Pfirsich, reif und saftig. Bergamotte rieche ich da keine. Sanftes Leder gesellt sich schnell dazu, getragen von einer leicht rosigen blumigen Süße, ich kann hier aber kaum einzelne Blumen herausriechen und schon gar keinen Wettstreit bemerken. Vielleicht erahne ich einen Hauch von Gardenie, die den Duft elegant untermalt. Das Leder ist mit Sicherheit nicht krachledern. Auch nicht von der Abgehobenheit eines weißen Wildlederhandschuhs oder ähnlicher Fetischträume. Nein, es ist eine weiche, Vintagelederjacke, die geschmackvoll, aber lässig durch warme, sonnige Herbsttage begleitet und ist daher der ideale Duft für diese Jahreszeit. Die eigentliche "Schau" an diesem Duft ist aber die (schon früh hervortretende und langanhaltende) Basis, die sehr, sehr deutlich an "Moonlight Patchouli" erinnert. Etwas fröhlicher vielleicht durch die Pfirsichnoten, nicht ganz so tief und dunkel, aber wunderschön, würzig, erdig, herbstlich.
Ich hatte vor einigen Wochen eine Statement zum Eau Sensuelle verfasst, in dem ich das Leder nicht so gut eingebunden fand. Dies sei hiermit revidiert. Mein Wiesnduft 2018!
3 Antworten
Floramalia vor 6 Jahren 2 1
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Alles auf einmal
Areia Salgada klang einfach schon so wunderbar, der Name, die angegeben Duftnoten, die vielen positiven Kommentare.

Mein Eindruck ist, hier will ein Duft alles auf einmal. Mir war das einfach zu viel. Gestern habe ich den Areia Salgada gestestet, nicht nur auf einem Arm, nein, ich habe mich morgens frohgemut eingenebelt und den Duft den ganzen Tag getragen, bei der Arbeit, beim Sport. Das war kein Problem, ich habe mich nicht schlecht damit gefühlt, es war kein Abduschbefürfnis da. Es ist ein interessanter Duft, der niemanden stören wird.

Aber hier ist so vieles zugleich im Duft. Würzigkeit (die mochte ich sehr), Fruchtigkeit (grüner Apfel Shampoo, hat nicht gestört), maritimen und aquatische Noten (recht synthetisch) und auch etwas Holz, Leder und Amber.

Ehrlich gesagt war mir das alles zu viel in einem Duft. Habe das als olfaktorischen Overkill empfunden, zumal kein Duftverlauf erkennbar war. Auch fand ich Areia Salgada eher maskulin. Im Dry-Down kam eine schöne Ambernote, die mir gut gefallen hat. Die Sillage war angenehm, an mir selbst habe ich den Duft gut wahrgenommen, angesprochenen hat mich auf den Duft niemand. Die Haltbarkeit fand ich überdurchschnittlich (ganztägig). Herzlichen Dank an die liebe Strangelove für die Testmöglichkeit.


1 Antwort
Floramalia vor 6 Jahren 16 8
4
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
8.5
Duft
Spätsommererinnerungen
Ich sprühe Ambre Gris an einem Samstagmorgen auf, bevor ich zum Bäcker radle. Es ist einer dieser ersten Morgen, an denen melancholische Gemüter einen ersten Hauch von Herbst in der Luft zu erspüren vermeinen.

Die Erinnerung, die Ambre Gris in diesem Moment ganz unvermittelt evoziert, beamt mich nach Frankreich. Eine ländliche Gegend, nicht direkt am Meer, sondern im Hinterland, aber nah genug an der Atlantikküste, um die feuchte Meerluft deutlich zu spüren. Der Himmel ist mit diesen hellgrauen Wolken bedeckt, locker genug, um zu wissen, es kann ein schöner Tag werden. Ich stelle mein Rad vor der Boulangerie ab, jemand hat sich in der Nähe frisch eine Gauloise angezündet und der leichte Duftschleier der frisch entzündeten Zigarette erreicht mich.

Ich habe den Duft an einem etwas kühleren Spätsommermorgen getestet und er hat dort ungemein gut hingepasst.

Die Frische von Bergamotte und einigen Blumen kann ich in der Kopfnote nur kurz erahnen. Tatsächlich ist der Duft zu Beginn sehr schwer zu fassen, ich meine, in Komponenten zu zerlegen und zu analysieren. Er sollte auch wirklich sparsam dosiert werden. Ich kam mir beim Vorstadtbäcker tatsächlich etwas overdressed vor, morgens um acht mit meinem Ambre Gris.

Wenn die Herznote hervortritt, kann ich kurz den Eindruck der Süße nachvollziehen. Zum Glück verfliegt diese schnell und nachdem der Duft eine kurze rauchig wirkende Phase durchmacht, beruhigt sich das Gefüge und die trockene Wärme und spezielle Würzigkeit, die ich sehr schätze, kommt durch und hält dann sehr, sehr lange an. Durch die schöne Ambernote hat der Duft für mich tatsächlich eine Meerluft-Aura und die Atlantikassoziation bleibt und sorgt eine schöne Sommerferienerinnerung.

Sehr schön nehme ich die Duftreste am nächsten Morgen an der Bluse wahr.

Ich freue mich schon darauf, den Duft im Herbst und im Winter zu tragen und bin gespannt wie er dann wirken wird!
8 Antworten
Floramalia vor 6 Jahren 12 9
7
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Oh, Entschuldigung, da habe ich mich wohl vertestet
Bestimmt kann der Duft nichts dafür. Nach all der leichten Zitrusfrische in der Sommerhitze war mir an diesem langersehnten etwas kühleren Tag einmal nach einem Duft mit Substanz. Offenbar in ich hier auf einen Duft gestoßen, der überhaupt nicht zu mir passt.

Wie konnte das kommen? Die "Zutatenliste" Klang einfach zu verlockend und auch, als könnte sie meinen Geschmack treffen. Heu, Muskatellersalbei, Wachholder - das weckte bei mir Assoziationen zu kantig- grünen Goutal Düften, die ich so schätze und lockte mich offenbar auf eine falsche Fährte. Auch holzige und würzige Noten mag ich in trockenen Düften sehr und Leder finde ich ebenfalls spannend.

Was stört mich also so sehr an Chergui? Dieser Wüstenwind ist so schwer und stickig, das er für mich einen enormen Nervfaktor entwickelt. Ganz zu Beginn ein schöner Honigduft, den eine interessante Bitternis spannend zu machen scheint. Dieser Moment ist aber eine Sackgasse, es kommt leider keine Entwicklung in diese Richtung nach und dem Duft fehlen für meine Begriffe jede Würze, Holzigkeit, Ledrigkeit, auf die ich gehofft hatte und neugierig war. Was bleibt, ist eine schwere und pappige Süße, die mich enttäuscht. Recht haltbar offenbar zudem.

Nachtrag:
tatsächlich mag ich Chergui an meinem Mann (Auch bei der noch immer anhaltenden Hitze) viel lieber. Der Duft wirkt an ihm nicht eindimensional und süß, sondern wohlig warm. Er ist zwar selber nur mittelbegeistert, hat das Pröbchen aber bereitwillig aufgebraucht. Meine Bewertung setze ich gerne von 5 auf 7 rauf. Vielen lieben Dank noch an Lenni für den Duft!
9 Antworten
11 - 15 von 21