Fragrano

Es ist kalt geworden, der Schnee und kalte Winde ziehen durch die Landschaft. Städte werden grau und alles leuchtet, Weihnachtsmärkte erobern Innenstädte deutscher Städte.
Ich war auf der Suche nach einem zusätzlichen Winterduft und betrat die örtliche Parfümerie des Vertrauens.

Die nette Dame führte mich zielstrebig zum Tom Ford Regal und reichte mir den Flakon.
Warme Gewürze, Kakao und Vanille erobern die Nase. Er strahlt satte wärme von der ersten Minute an aus, süß, warm, weihnachtlich, würzig. Wie geschaffen für die kalte Jahreszeit.
Ich nahm ihn sofort mit und bereue diesen Kauf in keinster Weise.

Nach dem auftragen ist mit der Zeit der namensgebenden Tabak präsent und arbeitet in perfektem Einklang mit der Vanille zusammen, was sehr angenehm ist. Erinnert an frisch gebackene Vanillekipferl.

Zusätzlich ist er auch ein wahrer Komplimente Magnet.

Beim tragen entsteht in meinem Kopf direkt die Vorstellung eines selbstbewussten Geschäftsmannes im Trenchcoat und Rollkragen.

Moschus-Fruchtbombe.

Ein Spaziergang bei Ernte, durch eine Streuobstwiese reifer Birnenbäume. Im Verlauf eine immer deutlicher werdende fruchtige Birne und ein leichter Pfirsich. Wird oft verständlicherweise mit Erba Pura verglichen , in meinen Augen jedoch etwas weniger fruchtig und durch die Birne einzigartig. Gegen Ende kommt eine leichte Vanille durch.

Nach einer Weile des tragens wirkt er in meiner Nase jedoch leider wie ein zwar hochwertiges, aber aufdringliches Haarspray

Tom Ford ist ja bekannt für seine experimentellen, dadurch aber auch mehr als einzigartigen Düfte. Dabei ist der Bitter Peach keine Ausnahme, der in eine ähnliche Richtung wie Lost Cherry lenkt, jedoch eher in die Sommerliche Richtung.

Wonach riecht er? Der namensgebenden Pfirsich ist allgegenwärtig, genauso aber auch die angegebene Bitterheit, die sich im ganzen Verlauf immer wieder hervorarbeitet. Es ist weniger der quietschst-klebrig süße Pfirsicheistee von Pfanner, als ein frischer saftiger Weinbergpfirsich der vom Baum gefallen ist. Viele finden ihn synthetisch, ich erkennen in ihm jedoch puren etwas gezuckerten Pfirsichsaft, besonders im Sommer der Wahnsinn.

Durch die extreme süße die die Kreation mit sich bringt ist sie im Sommer zwar gut zu tragen, projizierte aber nach 25-30 Grad sehr und wenn man sich dem bewusst ist kann man ihn auch sehr gut noch bei 35 Grad tragen.

Die ikonische Flasche mit dem eingeprägte BOSS Schriftzug ist mittlerweile ein Klassiker unter den Designern und es gibt wohl kaum jemand der diesen Duft nicht als Parfum des Vaters, Onkels oder Großvaters kennt. Dabei ist anzumerken dass er keines falls nach Opa riecht. Der frische spritzige Apfel ist nach wie vor drin, in eine leichte shisha-Tabak Richtung. Ich persönlich würde ihn heutzutage jedoch nicht tragen da er durch die hohe Popularität immernoch am älteren Herren zu riechen ist und daher sehr eingestaub.

Die DNA ist dennoch Top

Ich streifte durch den örtlichen Douglas und sah ein neues Regal auf dem Groß „Abercrombie & Fitch“ stand, sofort probierte ich einige der Düfte und als letztes auch die Düfte der First Instinct Reihe. Der Together wurde mir dabei als Sommerduft empfohlen und so sprühte ich ihn auf mein Handgelenk, frische, zwar synthetische aber auf jedenfalls wahrnehmbare Grapefruit, die eine Assoziation zu Duschgel oder auch einem Head & Shoulders Shampoo zulässt. Er gefiel mir auf Anhieb also nahm ich ihn mit.

Die Performance ist für den Preis von 20 Euro mehr als nur gut, gute 7-8h nahm ich ihn auf meiner Haut war, die Sillage ist ebenfalls wahrnehmbar aber nicht so stark was aber für diesen Preis vollkommen in Ordnung ist.

Preis Leistungs Technisch gesehen ein Knaller.