Galahad

Galahad

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6 - 10 von 16
Galahad vor 5 Jahren 10 7
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Auch MFK ist nicht unfehlbar - Beweisstück B
Bisher war ich ein großer Bewunderer der Düfte aus der Hand des Meisters Kurkdjian. Angefangen von seinem ersten großen Wurf - Le Male - , bis hin zu meinen ersten Versuchen mit seinen unter eigenem Label vermarkteten Düften. Erstmals wirklich negativ überrascht war ich, als es mir vor einem guten Jahr gelang einen fast vollen Flakon "Fleur du Male" (siehe Kommentar) zu ergattern. Diese Rarität musste mich nach vier Wochen wieder verlassen, konnte ich den Duft so überhaupt nicht ertragen.
Nun wollte ich die Palette an MFK-Düften weiter testen, hat mich doch im Frühjahr und Sommer APOM sehr begeistert (siehe Kommentar). Wie Sonnenschein mit Honig zum Aufsprühen. Also legte ich mir die Fragrance-Wardrobe for Him Kollektion zu, die 8 der Düfte aus dem Hause in je 11ml Probeflakons bietet. Zu jedem der Düfte werde ich vermutlich einen Kommentar verfassen. Da ich am meisten auf den Grauen gespannt war, beginne ich mit ihm.
Da ich immer noch auf der Suche nach einem immergehenden Signaturduft bin, stieß ich beim Stöbern auf Masculin Pluriel. Lavendel genieße ich als Zutat in meinen Duschgels und Jellys von L`Occitane und Lush sehr, es wirkt beruhigend und zugleich edel.
In Kurkdjians Umsetzung als Duft kann mich die Essenz der wunderschön blühenden Staudenplflanze nicht begeistern. Statt, wie es die angegebenen Noten, der Flakon und die Farbe des Duftes vermuten lassen, eines edlen Wässerchens schlägt mir ein ziemlich belangloser Duschgelduft in die Nase. Weder komplex, noch besonders männlich, noch auf dem sonstigen Niveau des Parfümeurs. Der Vetiver verleiht dem Duft etwas scharfes, rasierwasserartiges, sodass er für mich schneidend bleibt und auch im späteren Verlauf nicht wirklich rund und stimmig wirkt. Ledernoten machen die Gesamterscheinung dunkler als erwartet, dadurch auch etwas männlicher.
Die Namensgebung erschließt sich dennoch nicht wirklich, denn das Maximum an Männlichkeit wurde hier nicht in einen Flakon gefüllt. Eher eine Mischung aus Duschgel und Rasierwasser. Für mich weder als Alltags- noch Arbeitsduft tragbar. Als Signaturduft zu Mainstream. Frischlinge dieser Art gibt es derzeit ja zu Hauf, daher gibts auch keine Punkte für Innovation. Da würde ich sogar dem Sauvage - den ich mir ebenfalls nicht kaufen würde -den Vorzug geben. Wer etwas Holzig-Frisches sucht, das jederzeit tragbar ist, der greife zu Yves de Sistelles Writer ;-) Für unter 20€ kann dieser Duft mehr Männlichkeit bei gleichzeitigem Wohlfühlfaktor bieten.
Maskulin Pluriel musste schließlich nach zwei Tests das Probenregal wieder verlassen...

Mal sehen, was die übrigen 7 MFKs so "drauf" haben ...
7 Antworten
Galahad vor 5 Jahren 12 3
7
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
5
Duft
Ein Hauch von Belanglosigkeit - Süßholzgeraspel - Da gehen mir doch glatt die Pferde durch ...
Equus pour Homme war für mich ein Blindkauf, sozusagen der Filler, um Versandkosten zu sparen. Wie fast alle Lalique-Düfte ist er online sehr preiswert zu finden, in vielen Parfümerien steht Lalique hingegen gar nicht in den Regalen.
Ich war aufgrund der sehr guten Bewertung von derzeit 8,5 gespannt wie ein Flitzebogen auf den ersten - und das sei vorweggenommen, letzten Test.
Für den anstehenden Herbst suchte ich nach einigen holzig-würzigen Düften, hier sollte Equus doch eigentlich gut ins Schema passen, dachte ich zumindest.
Die Ingredienzien des Duftes sagten mir auf dem Papier sehr zu, was sollte also schon schief gehen bei einem Preis von Mitte 20€. Die in einigen Bewertungen immer wieder gelobte Wachholderbeere findet bei mir sowohl in der Küche wie auch beim Digestif danach des Öfteren ihren Einsatz. Ganz besonders schätze ich die herbe Note der Frucht in destillierter Form als Hauptbotanical im Gin. In Lalique Umsetzung kann ich sie leider nicht einmal erahnen, ihm fehlt meines Erachtens das Herbe der Beere gänzlich. Insgesamt wirkt der Duft sehr süßlich. Eher was für Süßholzraspler :-) Für einen würzigen Holdzuft gehen mir hier die Pferde zu schnell mit einer sehr süßlichen Benzoe-Harznote durch.
Auch ändert der Duft sich im Verlauf des Tragens nur sehr wenig, er bleibt flach, eindimensional und daher etwas enttäuschend, hatte ich mir doch einen differenzierteren Verlauf erhofft. Blumige Noten weiß ich spätestens seit Kenzo "Power" sehr zu schätzen, hier gehen sie unter in einem süßlich-holzigen, stark von Muskat überlagerten Duftgemenge. Muskat, welches ich ebenfalls zum Kochen gerne nutze, gibt diesem Duft etwas Staubiges und Altbackenes, ähnlich wie in Kenzo "Jungle" pour Homme überzieht es die gesamte Duftpyramide. Allerdings sind die sowieso wärmeren und weniger frischen Mitspieler nicht in der Lage das Muskat einzubinden.

Leider bleibt Lalique daher für mich ein uninteressanter Duft, der zudem ziemlich schwach auf der Brust ist. Auf der Haut getragen ist nach 4 Stunden absolute Sendepause gewesen. Innerhalb der ersten Stunde konnte ich den Duft noch wahrnehmen, danach nur noch ganz hautnah.

Von allen bisher getestet Lalique-Düften konnte bisher nur Encre-Noir mit Qualität überzeugen (ja, der polarisiert sicher, könnte ich auch nur selten tragen, aber er ist gut komponiert und hat Power). Bei allen anderen Düften war ich immer etwas ob der guten Bewertung in diesem Forum erstaunt, da sie für mich nicht nachvollziehbar waren. Das soll kein Vorwurf an all die Lalique-Fans da draußen sein, ich lasse mich gerne auch eines Besseren belehren :-) #challengeaccepted

Allein der Flakon kann etwas hermachen, ausgenommen der Plastikdeckel, der so gar nicht zum ästhetischen Pferdekopf-Relief passen will.
Es war ein kurzes Intermezzo zwischen mir und Equus, ich werde den Gaul nicht totreiten, sondern ihn in einen neun Stall überstellen. Für den Schlachter war mir die Mähre dann doch zu schade. Alles was nach unserem einzigen gemeinsamen Ausritt bleibt, ist ein Hauch von Belanglosigkeit ...
3 Antworten
Galahad vor 5 Jahren 3 1
5
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
4
Duft
Blamage à Lalique
Nach einiger Beschäftigung mit Düften trifft man unweigerlich auf die Produktpalette des französischen Luxusartikelherstellers Lalique, spezialisiert auf Schmuck, Glas, allerlei Nippes und auch Parfums. Trotz der Profession für die künstlerische Verarbeitung von Glas hat mich keiner der Lalique Flakons bisher wirklich optisch überzeugt. Equus Homme erschien mir noch am ästhetischsten, doch die Kappe ist leider billigstes Plastik. Auch beim hier beschriebenen Hommage à l'Homme Voyageur wirkt der Flakon von weitem schön anzusehen, doch aus der Nähe dann eher billig verarbeitet. Da können andere Ketten eine schönere Hülle bieten. Dies ist zwar nur eine zweitrangige Kategorie bei der Bewertung von Düften, soll aber meine Wertung für den Flakon veranschaulichen.
Der Duft selbst startet definitiv ungewöhnlich vom ersten Moment an - nie frisch, nie wirklich schmeichelnd. Ganz subjektiv beschrieben wirkt er auf mich modrig-muffig süßlich. Die eigentliche Frische des Bergamotteöls gepaart mit Patchouli und Vetiver sind die primär wahrnehmbaren Noten dieses Duftes und in der hier vorliegenden Konzentration und Verpaarung ergeben sie einen unschönen Mix.
Vanille und Amber sind nur hintergründig zu erahnen, sie ziehen die Herznote in eine dumpfe, undefinierbare Süße. Einzelne Noten gesondert wahrzunehmen fällt mir bei diesem Duft besonders schwer. Papyrusgras, ein ägyptisches Schilfrohr, zugleich Grundlage für den gleichnamigen antiken Papierersatz, kann ich nicht zuordnen. Ich kenne es nur in getrockneter Form - dann, wie Papier auch, nahezu geruchsneutral.
Alles in allem konnte mich bisher kein Laliqueduft wirklich überzeugen, weder der Duft, noch die Performance (hier ausgenommen der Encre Noir). Dieser hier jedoch zusammen mit dem großen Bruder Hommage à l'Homme am wenigsten. Beide so gar nicht gefällig - außergewöhnlich in jedem Fall, aber eben nicht im positiven Sinne. Auch von Außenstehenden hab ich hier tatsächlich Kritik an meinem Duft erfahren, sodass er nach drei Versuchen ihn zu tragen mein Regal wieder verlassen musste.
Daraus ergibt sich eine insgesamt negative Bewertung dieses Duftes, den ich persönlich als tatsächlich unangenehm empfinde. Es sei an der Stelle darauf verwiesen, dass es mein subjektives Empfinden ist und meine Wertung keinen Träger oder Liebhaber dieses Duftes diskreditieren soll. Ich teile lediglich meine Erfahrungen, die ich anhand von drei Tests gesammelt habe.
Den Impuls, den Duft nach einer Stunde wieder abzuduschen hatte ich bisher nur bei den beiden Hommage-Düften von Lalique und einem sehr günstigen Drogerie James Bond Duft.
Einen Blindkauf würde ich nicht empfehlen. Zwar ist die Preispolitik bei Lalique-Düften im Onlinehandel sehr fair, doch wurde ich dafür bei der Qualität stets enttäuscht. Schade eigentlich, hätte ich doch viel lieber eine Hommage statt Blamage à Lalique verfasst.
1 Antwort
Galahad vor 5 Jahren 17 3
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Der Schöne und das Biest - not for everyone
Narcisos "For Him" aus der Musk-Edition war ein Blindbuy für mich, der meine Sammlung um einen Moschusduft erweitern sollte. Jahrelang - und lange vor der Entdeckung von Parfumo - war mein einziger Duft "White Musk" von Body Shop. Die saubere Wohlfühlaura, die der Moschus um seinen Träger webt, hat mich zum treuen Träger dieses einfachen, aber wohl komponierten Duftes werden lassen. Als ich tiefer in die Materie der Düfte einstieg, wanderte "White Musk" ganz nach hinten in mein Duftregal, war er mir doch nun zu flach, zu wenig komplex in seinem Verlauf und am allermeisten störte mich nun die Flüchtigkeit dieses Dufts. Mehr Bodyspray denn Eau de Toilette erschien mir die Haltbarkeit meines einstigen Signaturduftes mittlerweile als lachhaft. Müsste ich "White Musk" personifizieren, wäre er ein weiß gewandeter Schönling, ohne Ecken und Kanten. Eine eher flüchtige Bekanntschaft, für eine längere intensive Bekanntschaft ist er einfach zu wenig bodenständig.
Nachdem die Sammlung weiter wuchs, sich frische, süße, orientalische und würzige Düfte dazugesellten, blieb der lila Flakon in der hintersten Ecke der Vitrine. Lediglich ab und an nach dem Duschen durfte er für die Dauer von 20 Minuten seine Wohlfühlaura entfalten. Eines Abends, als die Duftwolke wieder allzu schnell entschwunden war, machte ich mich auf die Suche nach einem Moschusduft, der eine größere Ausdauer bewies.
Ich landete schnell bei Narciso Rodriguez, dessen unverkennbare Handschrift darin zeigt, dass die Herren und Damenkollektion der Düfte Moschus als Grundsubstanz verwendet. Ich hatte bisher nur die "For Him Bleu Noir" - Edition und einige der Damendüfte probieren können, den "For Him Musk Collection" hatte ich bisher wohl übersehen. Das Forum hier gab nicht noch nicht allzu viele und auch eher gespaltene Meinungen wieder.
Nachdem ich Francis Kurkdjian als den Parfümeur hinter dem Duft entdeckte, war mein Interesse vollends geweckt. Anders als in seinen frühen Kreationen (Le Male) verwendet er in den Düften seiner eigenen Marke häufig nur wenige, dafür aber sehr erlesene Aromen. Getreu dem Motto weniger ist mehr, entstehen auf diese Weise meiner Meinung nach absolute Meisterwerke. Die reduzierte Zahl der Inhaltsstoffe sorgt nicht etwa für wenig komplexe Düfte, sondern für eine besonders harmonische Entwicklung des Duftverlaufes - vom Aufsprühen und dem Erstkontakt mit der Kopfnote über den gesamten Drydown hinweg. Kurkdjian versteht es wie kaum ein anderer die alkoholische Basis, die jedem Parfum zueigen ist, zu verbergen.

Im Fall von "For Him" war der Erstkontakt mit meinem Blindbuy erschreckend. War ich bisher nur eine blitzsaubere, warmsüßliche Moschusnote gewöhnt, konfrontierte mich der neue Flakon mit einem ungestümen, aufwühlenden und anfangs wahrlich irritierenden Dufterlebnis. Mir fehlten die Worte, das eben gerochene überhaupt zu beschreiben. Ich las nochmals die drei Ingredienzien: Moschus, rote Beeren, Iris. Iris hatte ich spätestens mit Dior Homme in sämtlichen Varianten lieben gelernt. Bis heute kann ich in "For Him" die Iris nicht einmal erahnen.
Moschus, ursprünglich ein Sexuallockstoff des Moschustieres, welcher mittlerweile ausschließlich synthetisiert wird, verströmt eine entweder süßliche oder animalische Note. Und genau das ist es, was "For Him" auszeichnet - er macht den Mann gewissermaßen zum Tier. Der Duft startet bereits in der Kopfnote mit einer Duftnuance, die ich so noch nie gerochen hatte und die mich bei den ersten Malen massiv irritiert und auch abgeschreckt hat. Ich wollte den Duft schon im Souk als Fehlkauf einstellen, da erschloss sich mir das Faszinosum dieses Meisterwerks.
"For Him" verleiht seinem Träger eine Duftaura, die ihn zum Biest werden lässt. Er weckt das Tier im Mann - nicht auf obszöne, barbarische oder gar grobschlächtige Art, sondern in einer edel anmutenden Weise. "For Him" riecht wie bei Kurkdjian üblich sehr hochwertig, hat eine vernünftige Haltbarkeit von sechs bis acht Stunden, in den ersten beiden auch mit akzeptabler Sillage.
Der Titel bringt bereits die Warnung zum Ausdruck, die sich aus meinen ersten Eindrücken speist. Ich würde diesen Duft immer mehrmals vorab probieren, denn ich kann mir vorstellen, dass er viele vor den Kopf stößt. Die animalische Note, die sich kaum mit Wohlgerüchen beschreiben lässt und doch so unfassbar anziehend auf mich wirkt, könnte durchaus auch Abstoßung bewirkt. Am ehesten würde ich "For Him" vergleichen mit dem Geruch, wenn man zufrieden und verschwitzt vom Sport kommt, ohne dass die Milchsäurebakterien ihre undankbare Arbeit getan haben. Hinzu kommen überreife rote Waldbeeren, die dem Duft eine dunkle, warme Tiefe verleihen und ihn sinnlich werden lassen. Sie nehmen zudem der Schweiß-Note (nicht negativ gemeint) die Schärfe, runden ihn ab und machen aus dem Träger ein zähmbares Biest.
Würde ich "For Him Musk" personifizieren, so sehe ich einen muskelbepackten, bisonköpfigen Minotaurus vor mir, der sich auf einer Waldlichtung für den Balzauftritt bereit macht. Ein Wesen so verrückt, faszinierend und zugleich mystisch wie Krukdjians Komposition.
Nach wie vor ist dieser Duft ein Faszinosum und Mysterium zugleich für mich. Die Schwierigkeit, den Duftverlauf in Worte fassen zu können, wird durch den langen Prolog erkennbar. Mein abschließendes Fazit lautet: unbedingt testen - heftig erschrecken - verzaubern lassen. Wenn nach zehn Versuchen der Funke nicht übergesprungen ist - Finger weg.
Lass ihn das "Vieh" in dir wecken! Werde zum "Biest"!
3 Antworten
Galahad vor 5 Jahren 5 1
Die Medusa unter den Düften
Versace Eros greift ja sowohl bei der Namensgebung als auch im Markenlogo auf die antike griechische Mythologie zurück.
Der Gott Eros, dessen griechische Worthülse noch immer in der deutschen Sprache sehr präsent ist, steht für Sinnlichkeit, Anziehung und dementsprechend für die Begierde und das Verlangen, welches wir gemeinhin als Begierde und Verlangen empfinden, in der höchsten Form sogar als Liebe wahrnehmen. In Darstellungen trägt Eros, respektive sein römisches Pendant Amor, meist Pfeil und Bogen, mit denen er seine liebestollen Opfer erkürt. In weniger bekannten Darstellungen sind dem Liebesgott eine Peitsche oder ein Netz als Attribute beigegeben, die auf der Jagd nach Liebenden helfen sollen. In jedem Fall erfüllt Eros eine Funktion: Begierde in den Menschen zu wecken, die schlussendlich in einer amourösen Bindung gipfeln soll.
Damit wäre auch die Intention der Namensgebung des gleichnamigen Duftes umschrieben. Wo andere Düfte sich in Geheimnistuerei und Zurückhaltung üben, mit Charme oder Komplexität schüchtern schmeicheln oder nur ganz sanfte Aufmerksamkeit wecken, da umgibt Eros seinen Träger mit einer Aura, die nach Aufmerksamkeit giert. Es ist förmlich unmöglich, den Duft zu ignorieren. Für mich das größte Powerhouse in Puncto Sillage, das ich je getestet habe. Die Minze gepaart mit der Süße von Vanille und Tonka sind meines Erachtens die herausstechenden Duftnoten dieses Parfums, welches stundenlang wie kleine Liebespfeile von der Haut auf die Umwelt einprasselt. Dabei bleibt der Verlauf relativ linear, die bereits zu Beginn nur vordergründige Frische des Duftes wird immer wärmer und noch süßer. Komplexität, natürlich wirkende Duftstoffe und eine alltagstaugliche Duftbegleitung sind hier meiner Meinung nach Fehlanzeige. Tragbar zu Events und sommerlichen Dates im Freien zu einem bewusst gewählten Outfit im Casual-chique (Poloshirt = Minimum)

Ich habe bewusst "Liebespfeile" gewählt, da die Duftnoten bei der Damenwelt tatsächlich als sehr angenehm empfunden werden und dieser Duft seinen Träger definitiv ins Scheinwerferlicht rückt. Unauffällig bleiben ist mit mehr als 2 Sprühstößen Eros kaum mehr möglich. Ich warne eindringlich vor Überdosierung. Auch so kann ich das Parfum nur bei Aktivitäten im Freien bei geringer Dosierung selbst noch ertragen, ansonsten empfinde ich es als zu aufdringlich, zu forsch und für den Träger anstrengend.

Kommen wir zum zweiten mythologischen Testimonial der Marke Versace, dem Medusenkopf, welcher die Marke international repräsentiert. Eros als Duft verkörpert, ebeson wie die modischen Kreationen Donnatella Versaces, die mythologische Bedeutung der Gorgone "Medusa" par excellence. Die ursprüngliche Schönheit der Medusa, welche nach einer unglücklichen Liaison mit dem Gott Poseidon zu einem grauenerregenden Äußeren mutierte, zeigt die janusköpfige Gestalt dieses Duftwässerchens sinnbildlich auf.

Eros als Duft verhält sich demgemäß sehr ähnlich, da er wie die Medusenprägung auf dem Flakon polarisiert zwischen Abstoßung und Anziehung. Je nach Stimmungslage polarisiert er auch bei mir und so öffne ich diese Büchse der Pandora, um beim mythologischen Thema zu bleiben, nur sehr sehr selten. Denn wie bei Pandoras Schatulle wird der Träger die Geister dieses Duftes so schnell nicht wieder los ...
1 Antwort
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