Grasse1988

Ein wenig Karton und ein paar kleine Äste für das Glutnest, danach trockenes Holz aus dem Schuppen.
Mit ein paar antrainierten Handbewegungen wird das kleine Türchen des Kamins und das Ventil für den Luftstrom richtig eingestellt und alle paar Minuten nachkontrolliert und gegebenenfalls nachjustiert.
Das Holz gepaart mit einer Portion Ehrgeiz und den besagten Handgriffen entfachen ein Feuer in meinem kleinen aber stark wärmespendenden französischen Kamin im abgeschiedenen Häuschen am See.
Der Duft von Rauch liegt in der Luft aber entgegen der Gewohnheit die gartenseitige Schiebetür komplett zu Öffnen damit der Rauch sich verflüchtigt bleibt heute nur ein offener Türspalt zurück.

Während ich mit dem Anfeuern des Kamins beschäftigt bin bereitet meine Frau Tee zu und bringt zusätzlich eine Pfanne mit Maroni und Zucker.
Sie gönnt sich einen Schwarztee mit einer geruchsintensiven Vanillenote und einem kleinen Schuss Milch. Für mich als Früchteteetrinker gibt es heißen Orangentee mit dem abgebrochenem Stiel einer Gewürznelke.
Die Düfte von Orangen und Vanille mischen sich zum Geruch des rauchigen Holzes.
Alle halben Stunden werden zwei Holzscheite nachgelegt und finden ihren Platz nebst bereits verkohltem Gehölz.

Die Besonderheit an diesem kleinen Kamin ist, dass man auf der Oberfläche auch eine Art „Kochplatte“ aus Guseisen vorfindet, welche von der Wärme des unterhalb brennenden Holzes heiß wird.
Unten lodert somit das Feuer und oben knistern die nun karamelisierten Edelkastanien – mhhh!
Eine Decke vor dem Kamin und ein gutes Buch runden die Sache letzten Endes perfekt ab.
Die verschiedenen Duftnoten verschmelzen zu einem unverwechselbaren Gesamtmeisterwerk mit Charakter und versprühen ein Gefühl von Wohlbefinden und „Zuhause angekommen sein“.

Genauso wird das Parfum „By the fireplace“ aus dem Designerhaus Maison Martin Margiela
von mir wahrgenommen!?

Duftrichtungen:
Die Dufttypen reichen von rauchig-holzig, süß (schon fast gourmandig) über sanft winterlich würzig bis harzig. Der Verlauf ändert sich von anfangs trocken-rauchig zu süß-rauchig. Die Vanillenote mit einer Spur Rauchigkeit ist über einen Zeitraum von 5-6 Stunden sehr gut wahrnehmbar ehe sie ins körpernahe abdriftet.

Eigenschaften:
Beschreiben würde ich den Duft mit folgenden Worten:
anheimelnd (fast schon sinnlich), wärmend, bedächtig, seelenruhig, sorgenfrei

H&S:
Die Haltbarkeit und Sillage sind meiner Meinung nach überdurchschnittlich zu bewerten.
Von Zeit zu Zeit weht einem eine rauchig-süße Fahne um die Nase die mich jedes Mal erfreut schmunzeln lässt.

Flakon:
Der Glasflakon passt in seiner Form zum Duft den man erhält, er ist schlicht mit schönem dicken Boden und die weiß umwickelte Schnur unterhalb des Sprühers gibt dem Gesamtbild einen leicht nostalgischen Touch. Das Etikett auf der Vorderseite beinhaltet einen kleinen Überblick (Wonach reiche ich, für wen bin ich geeignet, wo wurde ich hergestellt). Die Farbe der Flüssigkeit ist gut gewählt, hätte jedoch auch gerne in einem dunklen Rotton sein können. Eine Kappe besitzt der Flakon nicht.

Mein Fazit:
Ein einzigartiger Duft welcher für mich definitiv als Herbst-, bzw. Winterparfum einzustufen ist.
Wer auf rauchig-holziges sowie vanilleartige Düfte mit guter Gewürzabstimmung nicht verzichten möchte, sollte diesen Duft unbedingt testen. Die Herrenwelt sollte sich von der besagten Süße dieses Duftes nicht abschrecken lassen, denn die rauchig-holzige Note verleiht dem Duft auch einen Anflug von Maskulinität - somit Unisex :)

Schönen Valentinstag euch allen,
rauchige Grüße René

Anmutig wirbelt ein orientalischer Säbel neben vielen wuchtigen Schwerkampfeisen durch die Luft. Genauso muss einst Antonio Banderas unter seinen barschen Wikingergefährten gerochen haben. Befremdlich dahingegen anziehend, neuartig dabei interessant, wild und dennoch sanft, -
„Tasmeem Men“ - Ein wirklich gelungenes Meisterwerk zum Schnäppchenpreis!

Der Duft besitzt seinen vollkommen eigenen Charakter und bis heute wäre mir auch noch kein Duft unter die Nase gekommen welcher mich annähernd an diese orientalische Mixtur erinnern würde. Die angegebene Duftzwillinge wie „Le Male“, „La nuit de l´homme“, „blue Jeans“ etc. – haben meiner Meinung nach gar nichts mit diesem Duft gemeinsam.

Duftrichtungen:
Die Dufttypen reichen von orientalisch und würzig über süß bis nahezu pudrig. Der Verlauf bleibt von Anfang bis Ende annähernd! gleich. Wird mit dem Ablauf der Zeit lediglich dumpfer, pudriger aber seine DNA behält „Tasmeem Men“ durchgehend.

Eigenschaften:
Beschreiben würde ich den Duft mit folgenden positiven Eigenschaften:
einladend, anschmiegsam, wärmend, beruhigend, besonnen

H&S:
Die Haltbarkeit und Sillage sind meiner Meinung nach überdurchschnittlich anzusiedeln.
Betreffend Haltbarkeit bleibt der Duft bei mir erbarmungslos, er hält und hält und hält. Gut so!

Flakon:
Der Flakon wirkt in seinem Farbzusammenspiel auf mich eher unpassend.
Grün und blau vermitteln eher den Eindruck eines frisch-aquatischen Gebräus.
Ein weicher Rot - & Braunton wäre eventuell die passendere Variante gewesen um den
orientalisch-süßen flüssigen Inhalt widerzuspiegeln. Die Metallkappe ist gut gelungen!

Fazit:
Ein „Must-have“ für Liebhaber von orientalischen Düften und die, die es noch werden wollen.
Auch die „Oud-Ausweichler“, für die Oud gerade dann gut ist wenn es nicht fetzt, dürfen hier gerne
mitziehen denn Oud ist hier (zumindest für mich) nicht wahrnehmbar obwohl irgendetwas in
dem Wässerchen ganz sanft daran erinnert. ?!
Tasmeem Men wirkt (vor allem zu Beginn) auf mich beinahe schon Unisex.
Die ein oder andere Dame würde ihn bestimmt sicher auch gerne an sich erschnuppern. In der dünkleren Jahreszeit ist dieser Duft so gut wie immer tragbar (Sport ausgenommen!)

Einen Test ist er jedenfalls Wert, bei dem Preis kann auch bei einem Blind-Buy nichts schief gehen. :)

Nein, ich oute mich hiermit nicht als Fan einer deutschen Brüder-Band (Pension in der japanischen Hauptstadt). Hier muss einfach noch ein Kommentar zu diesem tollen Duft her.

Zum 3. Mal habe ich „Un Jardin après la Mousson“ nun getestet und abermals ist jede Zelle meines Körpers glücklich. Der Duft erinnert an den brasilianischen Amazonas-Regenwald und den dort aufsteigenden Dunst des zuvor gefallenen Regens der die Vielfalt an verschiedenstem Grüngewächs aufgepeitscht hat.
Als hätte Jean-Claude Ellena dieses Wässerchen von den Blättern der Bäume selbst frisch in einen
Flakon tropfen lassen.

Wie sehr freue ich mich bereits wieder auf den kommenden Sommer sobald die Sonne am Zenit bei 30°C auf mich herabbrennt und ich mit diesem Duft den hektischen Alltagdschungel der Stadt bewältige.
Genervt von den Menschen und der enge der Stadt zieht es einen förmlich zu jedem Fleckchen grün.
Jedoch nicht im Sinne des gestressten Umherwandelns sondern vollkommen entspannt und dank diesem Fröhlichkeitstrunk mit einer großen Portion guter Laune.

Dufttypen:
Das breit gefächerte Duftspektrum reicht von grün-frisch (Gras-Vetiver)
und würzig (Kardamom, Ingwer, Koriander) über leicht zitrisch (Zitrone, Limette)
bis minimal süß-scharf. (Ingwerblüte, Pfeffer) Nicht jede Note ist für mich olfaktorisch
wahrnehmbar die verschiedenen Dufttypen sind jedoch vollkommen nachvollziehbar.

Eigenschaften:
Beschreiben würde ich den Duft mit den folgenden positiven Eigenschaften:
belebend, verspielt, aktivierend, lebensbejahend, reinigend, motivierend, sanft kühlend

H&S:
Die Haltbarkeit und Sillage sind eher mittelprächtig anzusiedeln.
Einerseits schade, weil man mehr von diesem dopaminankurbelnden Dasein erleben will andererseits wirkt es schon beinahe gewollt damit man nicht zu sehr abschweift und gar realitätsfern wird. :)

Flakon:
Der Flakon ist farblich passend zum Inhalt gestaltet über den etwas plumpen Vintage-Verschluss
lässt sich streiten – wichtig ist jedoch der Inhalt und der ist für mich unumstritten furchtbar gut gelungen.

Mein Fazit:
Wer auf der Suche nach einem Sommerduft ist den man nicht an jeder Ecke riecht ist hier bestens aufgehoben.
Macht wirklich Laune! Tragbar ist er sowohl für Herren als auch für Damen.
Klare Kaufempfehlung meinerseits :)

Da Roberto Cavallis "Uomo" für seine simple aber wirklich toll riechende Duftzusammensetzung meiner Meinung nach noch viel zu unbekannt ist, erhält er hier und heute sein 1. Kommentar.

Zu dem Duft bin ich über meine Frau gekommen, welche nach einem Spaziergang durch die Stadt auch einen mit "Uomo" bestäubten Duftstreifen mit nach Hause gebracht hat.
Seit dem ersten Riecher war ich hin und weg und habe dieses Parfum in Gedanken bereits bildlich in meine Sammlung geordnet. Keine Woche später hatte ich ihn bereits auch schon :)

Der Duft verläuft von Anfang bis Ende annähernd gleich ohne großartig auszuschweifen.
Süß-würzige Mischung aus dunklem Bienenhonig mit leicht blumigen Akzenten
(vermutlich das schwarze Veilchen?) begleiten einen die ersten 1-3 Stunden.
Mit der Zeit wird der Duft immer süßer und die blumigen Akzente verflüchtigen sich (leider) wieder.
Die Zedernote in der Basis ist für mein Riechorgan nicht wahrnehmbar- dafür ist das Parfum auch einfach zu süß-würzig. (Verbindungen zu „One Million“ von PR kann ich hier überhaupt nicht ausmachen)

Die Sillage ist schon ganz erstaunlich, immer wieder mal nimmt man diese wohlduftende Symphonie aus Honignoten und süßen Gewürzakkorden wahr. Auch die Haltbarkeit sind nach meinem Empfinden als überdurchschnittlich einzustufen. Habe den Duft heute Früh um 6:30 angelegt (4 Sprüher) und jetzt 18:00 ist er hautnah wahrnehmbar.

Der Flakon in schwarzglas (erinnert mich an Obsidiangestein) mit goldenen Akzenten wirkt optisch wirklich grob-protzig, liegt jedoch angenehm in der Hand. Bei Gegenlicht ist auch der Füllstand problemlos wahrnehmbar.

Aufgrund der durchgehend bleibenden eher erwachseneren Süße mit bin ich der Meinung, dass dieser Duft nicht unbedingt den jüngsten Träger sondern eher den Herren zwischen 25-40 Jahren in der Jahreszeit um den Herbst herum sehr gut steht. Für mein Empfinden könnte der Duft, trotz der eher „männlichen Süße“ auch zu Damen passen! - Meine Meinung - bitte testen!

Für mich wirklich ein Top-Duft mit dieser typischen Cavalli DNA (wie sie auch in Damenparfums zu finden ist) welche ich jedoch leider nicht zu beschreiben vermag.
Ich hoffe, dass ich hiermit den ein oder anderen zu diesem dunklen Honigtopf locken kann beziehungsweise, dass dieses Männerwasser zumindest die Chance bekommt getestet zu werden. ;)

Agrabah, aus der Zeit um 1150

Ein Flug durch die arabische Nacht steht bevor. Mittlerweile benötigt er die zaubernden Hände seines ehemaligen Flaschengeistes nicht mehr. An jenem Abend greift er zu einem anderen besonderen Schatz, welchen Abu nebst der Wunderlampe ebenso aus der Wunderhöhle hat mitgehen lassen. Es handelt sich um ein kleines durchscheinendes Gefäß von unschätzbarem Wert gefüllt mit dunkelrotem flüssigen Inhalt.
Er beträufelt seinen Hals und sein Handgelenk mit dem kostbarem Saft, schüttelt seinen Perser zurecht und begibt sich sogleich auch auf sein liebstes Fortbewegungsmittel. Die Vorfreude auf die Prinzessin bringt in dazu das Lied "A whole new world" anzustimmen während er auf seiner Luftreise die atemberaubend schöne Kulisse Agrabahs bestaunt...

Ein wahrlich verführerisches Parfum aus 1001 Nacht, welches für sein Können trotzdem noch das
Portmonee verschont. Exzellent süß-orientalischer Duft der meiner Meinung nach sowohl zu Aladdin als
auch zu Yasmin passt. Vanillig-zuckrig süß, mit einem rauchigen leicht fruchtigen Touch, nicht zu sehr Oud-lastig wie die meisten Düfte welche Oud beinhalten ein. Ein herrliches Zusammenspiel der Duftnoten mit einer echt tollen Haltbarkeit und einer überdurchschnittlichen Sillage. Für mich hat dieser Duft aufgrund seiner angenehm süß-orientalischen Komposition auch etwas Verzauberndes. Sofern kein fliegender Teppich vorhanden kann der Duft, in der kalten Jahreszeit, auch gerne vor dem Kamin, beim Weihnachtsessen, auf dem Weihnachtsmarkt oder bei sonstigen abendlichen Aktivitäten angelegt werden.

Fazit:
Ein Parfum das sich seine positiven Kommentare sowie ausgezeichnete Bewertung verdient hat.
Für mich eine klare Kaufempfehlung bzw. sollte "Raghba- Lattafa" unbedingt mal getestet werden :)