Grigaut

Ich liebe diesen Duft, so wie fast alle Herrendüfte von Aramis. Havanna, maskulin vom Auftakt bis zum lange auf sich warten lassenden Ende. Nach Gewürz- und Krautauftakt, über nie zu süße florale Noten, hin zu der von mir geliebten
Holzig-/Ledrigkeit. Meiner Meinung ein auffallender Duft, hervorragend zur edeleren Garderobe, zu edeleren Anlässen.
Zur Jeans und Lederjacke gibt es andere, dazu passendere Düfte.
Gute Sillage und lange Haltbarkeit, wie "Mann" es von klassischen Aramis Düften gewohnt ist. Sehr oft trage ich Havanna nicht, aber wenn ist es immer noch ein aussergewöhnlich gutes Dufterlebnis.
Obwohl schon über 20 Jahre auf dem Markt, mittlerweile preislich ermässigt, in den schlichten Flacons der Aramis Gentleman´s Collection erhältlich. Was mich wundert, der Name Aramis taucht nicht auf dem Flacon auf. Sei´s drum, mir geht es um den idealen, klassischen Inhalt. Bevor dieser vom Markt verschwindet, nehme ich lieber dieses stillose Rundherum von Flacons und Verpackung der Gentleman´s Collection in Kauf.

Eigentlich ist ja schon alles zu dieses genialen Männerduft von Caron geschrieben. Ich hatte ihn damals schon und bin beim stöbern durch "Parfumo" wieder darauf gekommen. Seit kurzer Zeit befindet sich Yatagan nun wieder in meiner kleinen Sammlung. Diesen Duft liebe ich ebenso, wie Aramis 900 oder seinerzeit den Männerduft schlechthin, Marc Cross. Das wird übrigens der nächste, den ich mir zulege.
Yatagan, individuell, extravagant, maskulin und garantiert auffallend. "Mann" trägt den Duft ja für sich und nicht für andere. Ähnlich wie beim o. a. Aramis 900 wird nicht jeder dieses spezielle Yatagan lieben. Ich bevorzuge derartige Düfte in der Freizeit und zu lockeren Parties. Für das Business halte ich persönlich die Sillage für zu stark. Nach meiner Nase dominiert in der Anfangsphase herbes Estragon , geht über in den frischen Nadelwald, um dann in einer angenehmen Leder/Moos/Moschus Kombination zu verharren, die mit recht langer Haltbarkeit. Die angeblich beinhaltete Kokosnote nehme ich gar nicht wahr. Kein anderer der von mir benutzten Düfte hat einen so dermaßen vielfältigen, harmonischen Verlauf.
Wie schon einige Vorkommentatoren anmerkten, dieser Duft entwickelt sich von Träger zu Träger wohl wirklich sehr individuell. Meine Frau hatte gestern, am späten Nachmittag, Yatagan auf ihrem Handgelenk ausprobiert.
Glatt hätte man meinen können, ein sei ein ganz anderer, ebenfalls angenehmer Duft.

...den ich aber bisher nicht vermisst habe.
Weihnachtszeit, was schenken wir dem Papa ? Klar, etwas ledrig-holziges. Der langersehnte, klassische Maserati mit seiner Orgie aus feinstem Leder und Holz im Innenraum, nein weit gefehlt, nix aus bella Italia.
Dafür aber ein ebenso mediteran, elegant daher kommender Parfum Flacon aus Espana. Wow. Um die ganze Story abzukürzen, edeler Flacon, dat war et schon. Leider und da schliesst sich der Kreis zu manchem Auto Exoten, aussen anziehend, ja fast erotisch, innere Werte nicht so toll.
Es ist ein Düftchen, die graue Maus aus der Buchhaltung. Davon gibt es bekanntlich viele und versucht an sie zu denken, man hat gar kein so rechtes Bild vor Augen.
Essential von Angel Schlesser for Men und sicher auch von Women gut tragbar. Mit dem nie zu herb-fruchtigen Auftakt, Im Verlauf, mit seiner sich entwickelnden Holzig-/lederigkeit, nie überbordend unangenehm, die Sillage eher immer dezent zurückhaltend, Meiner bescheidenen Meinung nach der gepflegt/dezente Duft für das Buisiness schlechthin. Die graue Maus, wenn mal richtig aufgebrezelt, hat absolut ihre Werte, kann Charme entwickeln und ist auf einmal doch nicht so ganz uninteressant.
Was soll aber der Header ? Der mir unbekannte Bekannte beschäftigt mich jetzt. Es gibt einen oder mehrere Duftzwillinge, nur komme ich nicht darauf. Aus den Tiefen meiner Erinnerung kommt ein Herrenduft von Laura Biagiotti ins Bewusstsein, aber wie dat mit den grauen Mäusen so ist....;-)

Ja, es ist ein Duftzwilling, zwischendurch, irgendwann. Dat war et dann aber auch. Anfangs kommt eine leichte Assoziation zu Vodka Absolut auf, danach irgendwas zwischen Cuba Gold und Le Male.
Am Ende wird es muffig, mich erinnert es an Grünzeug in einer unbeheizten, feuchten Friedhofskapelle. Für knapp 7€ gibt es eine lange Haltbarkeit und einen relativ netten Flacon in durchaus aufwendig gemachter Verpackung. Mehr kann und darf man für das kleine Geld natürlich nicht erwarten. Mein persönlicher Geheimtipp für irgendein Schrottwichteln in der Weihnachtssaison 2015, mit berechtigtem Potential zum Weihnachtswichtelwanderpokal.
Cuba gold ist die eindeutig bessere Alternative am eigenen Körper.

Mein erster Kommentar zu einem meiner damals ersten "richtigen" Düfte. Mag sein, dass Mann mit fortscheitendem Alter häufiger und lieber auf die gute, alte Zeit zurück schaut. Am letzten Freitag war ich in einer Parfumerie, um einen Geschenkgutschein zu erwerben. Dabei auf dem Grabbeltisch diesen 100 ml PRpH EdT Oldie zum Spottpreis gesehen, ja, der damalige Mädelbetörer schlechthin... erinnert, bezahlt und mitgenommen.
Dann das Nostalgie Erlebnis am Sonntag. So brutal hatte ich den Auftakt dieser Kräuter-/Gewürz-/Moosbombe nun wirklich nicht mehr auf der Festplatte. Eingehüllt in meine Nostalgieduftwolke kamen längst verschüttete Erinnerungen an die End-70er und Früh- 80er Jahre empor an die Oberfläche des Bewusstseins.
Der schon extreme, oppulente Auftakt wurde dann nach und nach ruhiger, hin zu einem ruhigeren, sauberen, angenehmen Seifenduft, der nach 8 Stunden noch gut wahrnehmbar war. Nach meiner Erinnerung scheint hier keine Reformulierung stattgefunden zu haben. Alles so, wie es einmal war. Mir gefällt dieser "Jugendprägende" Duft immer noch recht gut. Erstaunlich, dass meine jüngste Tochter (18) nach dem Duft fragte, da sie ihn als sehr angenehm empfand. Ein markanter, auffallender Duft, der sich heute, wie damals in seiner Komposition unverwechselbar hervorhebt.
Mich persönlich bestätigt dies in meiner Meinung, dass es eben keine alten Düfte gibt, sondern nur gute und schlechte, unabhängig vom Erscheinungsdatum. Dieser hier gehört eindeutig zu den gut gemachten.