07.02.2015 - 08:03 Uhr
Stefanu155
71 Rezensionen
Stefanu155
3
Alberto, Angel und die Unentschiedenheit
Bislang befinden sich sieben Flakons in meiner Festsammlung, Düfte von unterschiedlichem Niveau, die aber allesamt (nebst vielen Abfüllungen und Proben) immer wieder oder immer noch zum Einsatz kommen. Zwei davon, also ca. 30%, stammen von Alberto Morillas, was ich gerade eben erst festgestellt habe und was ich wohl ohne Parfumo nie erfahren hätte... Es handelt sich um "Romeo Gigli per Uomo" und das "Mugler Cologne".
Dieser Duft hier gelangte über eine Verlosung zu mir (Danke, Showdown, für die schöne Aktion!) und ich bin angehalten, etwas dazu zu sagen.
Er wird den Anteil an Morillas-Düften in meiner Sammlung nicht erhöhen.
Der Deckel geht sehr schwer auf.
Der frisch-saure Auftakt ist wirklich frisch und so lustig, wie ein etwas zu ordentlicher Anzugträger, der sich betont lässig gibt, nur sein kann. Hier denke ich mir: So schlecht ist der gar nicht. Die Apfelnote dominiert gegenüber der Zitrusfrucht, das ist ein recht grüner Apfel...
Von Ferne grüßt auch gleich eine Dufterinnerung an "Borsalino" (Vielleicht sagt das ja hier noch irgendwem was...) Ich kann es nicht überprüfen, aber die Duftpyramide sagt mir, dass das nicht völlig abwegig ist.
Statt jetzt aber den Gegensatz zwischen dem ledrig-holzigen Grund und der Apfelfrische auszuspielen, tritt der Duft die Flucht nach "Süß" an. Diese Süße dräut und droht gleich von Anfang an, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...
Wie langweilig! Zwar habe ich mit süßen Düften ohnehin echte Schwierigkeiten und ich versuche, das nicht überzubewerten, aber das hier ist so eine unoriginelle und gleichzeitig konturlose Süßlichkeit, die einfach verhindert, dass der Duft - egal was für eine - "Richtung" einschlägt. Er bleibt einfach in dieser etwas pomadigen Süße stehen und rührt sich fortan keinen Schritt mehr weiter. Die Duft gewordene Entscheidungsblockade.
Der erste Eindruck ist eigentlich fast schon nostalgisch, Old-School-like, aber anstatt dann eine Gewürzbombe zu zünden oder überhaupt irgendwas zu tun, gibt er sich "modern":
Süß und Kaffee und Zeder und Tonkabohne... Gähn!
Das Ganze wird mit Moschus etwas gleitfähiger gemacht - das soll sauber wirken, kommt aber irgendwie, ich finde das passende Adjektiv nicht, leicht anrüchig oder verlogen daher, aufgesetzt.
Überhaupt nehme ich es der Kreation sehr übel, dass sie erst etwas Schönes anspielt, dann aber alles aufgibt und in dieser überangepassten Süße Halt sucht.
Holz und Leder bleiben im Bereich äußerster Harmlosigkeit. Und ich hätte mir hier ganz klar mehr Zeder gewünscht...
Dieser Duft lässt überhaupt viel wünschen, man wird sozusagen zum Amateur-Parfumeur, weil man immer denkt: "Vielleicht ein bisschen mehr davon oder etwas weniger da, dann könnte das richtig gut werden."
Aber habe ich schon erwähnt, dass diese süße Abflachung schon nach etwa 10 bis 15 Minuten beginnt? Ab dann passiert eigentlich außer einem konstanten Diminuendo nicht mehr viel, bis ganz zum Ende hin, nach ca. vier bis fünf Stunden, die Zeder nochmals auftaucht.
Schade, wir hätten dich schon früher gebraucht.
Lieber Alberto Morillas, ich danke Dir für die vielen schönen Stunden und Erinnerungen mit zwei von deinen Düften, aber wenn du dich erneut ans Werk machst, dann lass Dir sagen: "Trau Dich! Du kannst es, das ist sicher. Wer aber zuvielen Erwartungen gerecht werden will, kann irgendwann keinen Schritt mehr vor den anderen tun."
Und so riecht "Essential for Men".
Dieser Duft hier gelangte über eine Verlosung zu mir (Danke, Showdown, für die schöne Aktion!) und ich bin angehalten, etwas dazu zu sagen.
Er wird den Anteil an Morillas-Düften in meiner Sammlung nicht erhöhen.
Der Deckel geht sehr schwer auf.
Der frisch-saure Auftakt ist wirklich frisch und so lustig, wie ein etwas zu ordentlicher Anzugträger, der sich betont lässig gibt, nur sein kann. Hier denke ich mir: So schlecht ist der gar nicht. Die Apfelnote dominiert gegenüber der Zitrusfrucht, das ist ein recht grüner Apfel...
Von Ferne grüßt auch gleich eine Dufterinnerung an "Borsalino" (Vielleicht sagt das ja hier noch irgendwem was...) Ich kann es nicht überprüfen, aber die Duftpyramide sagt mir, dass das nicht völlig abwegig ist.
Statt jetzt aber den Gegensatz zwischen dem ledrig-holzigen Grund und der Apfelfrische auszuspielen, tritt der Duft die Flucht nach "Süß" an. Diese Süße dräut und droht gleich von Anfang an, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...
Wie langweilig! Zwar habe ich mit süßen Düften ohnehin echte Schwierigkeiten und ich versuche, das nicht überzubewerten, aber das hier ist so eine unoriginelle und gleichzeitig konturlose Süßlichkeit, die einfach verhindert, dass der Duft - egal was für eine - "Richtung" einschlägt. Er bleibt einfach in dieser etwas pomadigen Süße stehen und rührt sich fortan keinen Schritt mehr weiter. Die Duft gewordene Entscheidungsblockade.
Der erste Eindruck ist eigentlich fast schon nostalgisch, Old-School-like, aber anstatt dann eine Gewürzbombe zu zünden oder überhaupt irgendwas zu tun, gibt er sich "modern":
Süß und Kaffee und Zeder und Tonkabohne... Gähn!
Das Ganze wird mit Moschus etwas gleitfähiger gemacht - das soll sauber wirken, kommt aber irgendwie, ich finde das passende Adjektiv nicht, leicht anrüchig oder verlogen daher, aufgesetzt.
Überhaupt nehme ich es der Kreation sehr übel, dass sie erst etwas Schönes anspielt, dann aber alles aufgibt und in dieser überangepassten Süße Halt sucht.
Holz und Leder bleiben im Bereich äußerster Harmlosigkeit. Und ich hätte mir hier ganz klar mehr Zeder gewünscht...
Dieser Duft lässt überhaupt viel wünschen, man wird sozusagen zum Amateur-Parfumeur, weil man immer denkt: "Vielleicht ein bisschen mehr davon oder etwas weniger da, dann könnte das richtig gut werden."
Aber habe ich schon erwähnt, dass diese süße Abflachung schon nach etwa 10 bis 15 Minuten beginnt? Ab dann passiert eigentlich außer einem konstanten Diminuendo nicht mehr viel, bis ganz zum Ende hin, nach ca. vier bis fünf Stunden, die Zeder nochmals auftaucht.
Schade, wir hätten dich schon früher gebraucht.
Lieber Alberto Morillas, ich danke Dir für die vielen schönen Stunden und Erinnerungen mit zwei von deinen Düften, aber wenn du dich erneut ans Werk machst, dann lass Dir sagen: "Trau Dich! Du kannst es, das ist sicher. Wer aber zuvielen Erwartungen gerecht werden will, kann irgendwann keinen Schritt mehr vor den anderen tun."
Und so riecht "Essential for Men".
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