Hagazussa

Womit kann man ihn vergleichen, was riecht so ähnlich?
Nix!
Auch auf unserer geschätzen Parfumo Site gibt es zu ähnlichen Düften nur einen, der nicht mehr produziert wird.

Beschreiben kann ich EF kaum.
Er ist anders.
Er ist leicht, er hält aber lange an, er ist würzig, aber nicht aufgringlich.
Moschus und Hölzer rieche ich an ihm kaum.
Für mich ein im wahrsten Sinne des Wortes unbeschreiblicher Duft, den ich nie missen möchte, den ich seit etwa 14 Jahren immer vorrätig habe, und bei dem ich auch immer denke, dass ihn ernsthaft kein Mensch so richtig blöd oder aufgringlich finden kann.
Für mich: frisch, sommerlich, anders, toll!
Ausprobieren!

Meine Überschrift fasst meine Gefühle für diesen einzigartigen Duft zusammen...
In den 80er fing ich an, mich für Düfte zu interessieren, und der erste, richtig teure Duft war....Poison.
Auf dem Flughafen Ddorf gekauft, kurz vor dem ersten Flug in den Süden.
Fand ich toll, assoziiere ich immer noch damit, wie es in Spanien nachts duftete, wenn die Blüten ihren Duft freigaben.
Natürlich trug ich Poison auch zurück in der Heimat, mir war aber irgendwie klar, dass das kein echter Duft für mich sein konnte, keiner, den man ernsthaft jeden Tag tragen kann.
Eine gute Freundin entdeckte in dieser Zeit PP.
Ich nahm ihn zur Kenntnis, fand ihn wundrrschön, trug ihn aber nicht.
Eines Tages, so ca 1987 oder 88 war ich "in der Stadt" (komme aus einer eher kleinen Stadt, da nennt man das so, Stadtteile , Kiez gibt es nicht), es war ein warmer Sommertag, und an mir lief eine reife (für mich, sie war wohl 32 oder so) dunkelhaarige, aparte und sehr sehr schicke Frau vorbei. Und sie duftete nach Paloma Picasso.
Ich sehe sie noch vor mir in ihrem schwarzen Kleid, sie trug tolle schwarze Sandalen, und alles an ihr rief: "teuer!".
Paloma Picasso kam mir durch sie wieder auf den Schirm, und ich wünschte es mir zu Weihnachten, bekam es.
Und benutze es dann jahrelang fast ausschließlich.
Kein Duft konnte ihm das Wasser reichen.
Obwohl ich mich selber eigentlich nicht so als Paloma-Typ empfand.
Schließlich hatte ich dann Jahre später eine Kollegin, die PP benutzte.
Ich fand sie zwar ganz nett.
Aber so riechen wie sie?
Komischerweise kam ich nie auf den Gedanken, sie rieche wie ich...
Nein, mit ihr wollte ich keinesfalls den Duft teilen.
Ich stieg glaube ich auf Escape oder All about Eve um (je eine Flasche).
Palomas Duft fiel dann dem Vergessen anheim.
Vor etwa einem Jahr habe ich ihn mir dann einmal wieder aufgesprüht, letztes Jahr zu Weihnachten dann schenken lassen.
Nun benutze ich ihn hin und wieder.
Schön ist er nach wie vor, aber ich empfinde ihn nicht so wie früher.
Das Edle, das Herbe rieche ich nicht mehr.
Vielleicht wurde er verändert. Vielleicht hat sich aber auch mein Geruchssinn geändert.
Komischerweise werde ich regelmäßig auf diesen Duft angesprochen.
Den Duft, den ich sehr selten und auch ein bisschen halbherzig trage.
Scheint doch nicht so schlecht zu sein, was man vor 25 Jahren geliebt hat....

Ich war noch niemals in Indien, keine Ahnung, wie es da tatsächlich riecht.
Und natürlich wird Indien unzählige Düfte und auch unzählige weniger schöne Gerüche bieten.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass es irgendwo in meiner Traum-Vorstellung von Indien so duftet nach dem Monsun, wie es uns das Parfum suggeriert.
Geheimnisvoll, nicht genau einzuordnend, wonach genau.
Aber völlig anders und viel exotischer als die anderen Hermes Jardin Düfte.
Ich kenne keinen Duft, der so ungewöhnlich und "weit weg" ist wie Mousson.
Nicht blumig, nicht schwül, nicht pudrig, nicht zart.
Mousson ist für mich ein Duft "sui generis".
Es gleicht ihm keiner.
Ich habe ihn immer vorrätig und benutze ihn vorwiegend im Sommer, wenn ich Frische, Exotik und kühlende Aromen haben möchte.
Ein ganz außergewöhnliches Dufterlebnis, dabei unaufdringlich und edel.
Im übrigen meines Erachtens der einzige der Uni-Sex Hermes Düfte, der tatsächlich auch als Männer-Duft passt.

... und in den 80er Jahren probierte ich so Einiges aus, denn ich hatte als ganz junges Mädel nie einen richtigen Duft, hab mir mal ab und an ein Pröbchen aufgesprüht oder bewunderte ein etwas älteres Mädel, das in der Tanzschule "Ariane" von Avon (!) trug und ließ mir das dann von Muttern kaufen.
(Btw: Ariane gibt es nicht mehr, würde es gerne mal wieder riechen, ob es mir noch gefiele)
Dann wurde ich ein etwas älteres junges Mädel und legte schon Wert auf Düfte.
Und da verliebte ich mich in Obelisk.
Ich weiß noch, dass mir das auf Wunsch meine Tante schenkte, Weihnachten oder Geburtstag vermutlich.
Das fand ich sowas von Luxus, denn MCM mit seinen Schicki Micki Sachen war quasi ein must have für die Erstsemester-Studentin Jura. Und ich muss zu meiner Ehrenrettung sagen: ich liebte den Duft. Nicht nur wegen Schicki...
Ich trug ihn so etwa einen Flakon lang.
Dann war Flasche leer, ich vergaß Obelisk.

Neulich fand ich ihn auf einer Art Grabbeltisch, 9 EUR oder so.

Und ich habe ihn natürlich gekauft.
Er hat einen Platz in meiner Parfumsammlung, der Flakon ist wirklich nett.
Und ab und an sprühe ich ihn auf.
Ganz für mich allein zu Haus.
Finde ihn schön und erinnere mich an die 80er.
Er ist würzig, schwer und auch ein bisschen aufdringlich, passt zu Jacken mit Schulerpolstern, goldfarbenen Riesenohrringen und auftoupierten langen Haaren, in die man Reifen aus Samt setzt.

Ganz ehrlich: er hat was, ein bisschen wie Obsession, wobei Obsession der Obelisk der 90er in teurer ist.

Aber ernsthaft benutzen würde ich Obelisk jetzt nicht mehr.
Den Flakon halte ich aber in Ehren.

Duft transportiert wie Geräusche und Musik Erinnerungen.
Obelisk für mich gute und glückliche Gedanken an die 80er.

...ein Duft, der die Haut ein bisschen so riechen lässt wie nach einem Sommertag nach Sonnenbaden mit Sonnenschutzcreme in der Kindheit.
Nicht anhaltend, nicht intensiv, nichts, was mich wirklich faszinieren würde, kein Duft , den ich mir selber kaufe.
Meine Mutter liebt ihn.
Ihr schenke ich ihn in allen Variationen: Shampoo, Lotion, EdT.
Und ich klau ihr ihn und sprühe ihn mir auf, wenn ich nach einem Wochenende bei meinen Eltern wieder heimwerts fahre.
Um Mamas Duft mitzunehmen.
Nach ihr zu riechen.
Und auch ein bisschen aus Aberglauben/Ritual:
vor jedem Flug diesel ich mich am Flughafen mit etwas Nettem ein im Travel Value Shop (eine Zeitlang Pure White Linen z. B.).
Und so beim Autofahren mit Mamas Jil Sander.
Bin bisher nie abgestürzt und auch nicht verunfallt...
Ein für mich lieber Duft, Mamas Duft halt!