Hagazussa

Als ich den Duft namens"Mint" vorletzten Sommer bei D. entdeckte, war ich gleich gespannt, was das denn sein könnte!
Minzfarben verpackt und Minze als Namensgeber, das müsste doch etwas für mich sein, die ich alles Minzige liebe und meinen Freunden beim Hugo-Trinken die Minze aus dem Glas klaue und aufesse.

Der erste Eindruck (für ca 5 Sekunden nach dem Aufsprühen): was ist denn das? Das riecht ja irgendwie nach Einreibe und Arzt.
Will ich nicht, kauf ich nicht, doof! Und: wo ist die Minze????
Nach ca 6 Sekunden (oder 10), roch ich dann aber eine sehr schöne Entwicklung, es wurde frisch, sommerlich und vor allem für mein Empfinden sehr Melone und auch ein Hauch Gurke (frische, nicht Spreewalder im Glas natürlich).
Als ich den Laden D dann verließ, hatte ich mir ein kleines Päckchen mit Mint Minis - Duftspray, Lotion und Duschgel -gekauft.
Und seitdem immer wieder Produkte der Linie.
Ist für mich ein wunderschöner Sommerduft, insbesondere die Lotion bereitet Freude, da sie meiner Meinung nach den doch recht leichten und auch flüchtigen Duft noch am besten hält.
Das EdT ist eher ein Bodyspa, kein "Parfum" im üblichen Sinne, da extrem kurzlebig.
Alles in allem sehr gelungener und erfrischender Sommerduft.
Damit kann man sich nach der Dusche wunderbar einnebeln und sich an einem heißen Simmertag frisch wie Minzeis fühlen.
Indes: nach Minze riecht der Duft für mich kein bisschen.

Seit etlichen Jahren ist Eau Vitaminee für mich das Must have zur Frühjahrs-Sommerzeit.
Für mich transportieren Düfte Gefühle, Stimmungen (wie wohl für die meisten Menschen) und Atmospähre.
Kann schonmal sein, dass ich im Sommer Samsara benutze oder im Winter Pleasures, also Düfte, die ich Jahreszeiten zuordne und trotzdem antizyklisch verwende, wenn mir danach ist.
Niemals aber Biotherms Eau Vitaminee.
Das ist mein Sommerduft.
Und zwar ausschließlich die Bodylotion.
Und diese ausschließlich nur zuhause bei meinen Eltern.
Das ist mein Alte Heimat Geruch, den verbinde ich mit allem, was dort schön ist und vertraut.
Mit der wunderschönen Kleinstadt meiner Kindheit und Jugend.
Diese Stadt, in der man auch mittendrin noch manchmal den Duft der Wälder erahnen kann, die den Ort umgeben.
Und ich komme abends aus der Dusche und überschütte mich quasi mit der Lotion.
Und rieche nach Heimat.
Tut manchmal schon ein bisschen weh, da ich weiß, dass ich das irgendwann nicht mehr haben werde.
Wenn Mama und Papa nicht mehr da sein werden. Und ich nicht mehr zurückkehre.
Ich hoffe, dass dies noch in ferner Zukunft liegt.

Mit den Bulgari Düften konnte ich bisher nicht ganz so viel anfangen, ganz anders als beispielsweise Hermes: da könnte ich mir wohl blind alles kaufen, stimmt immer!
Hatte mal einen Bulgari Duft, der sehr rosig war, benutzte ihn zur Hälfte und warf ihn weg.
Eine Dame bei Douglas erzählte mir eines Tages, alle Bulgari Düfte seien nur kurzlebig und würden schnell wieder vom Markt genommen.
Von daher fand alles von Bulgari ohne mich statt.
Bis vor Kurzem.
Meine Freundin erzählte mir von dem indischen Granat.
Dass der Duft voller Überraschung sei, sich wandele, man ihne zuerst vielleicht gar nicht so möge, um ihm dann zu verfallen.
Sie brachte mir einen Rest in einem Pröbchen.
Ich fand ihn zuerst merkwürdig, dann seifig. Dann zitronig.
Indien rieche ich bis jetzt nicht; zumindest nichts wie beim indischen Monsun von Hermes.
Aber so etwas Umwerfendes, Überraschendes, wirklich Neues habe ich in den letzten Jahren selten erlebt.
Ein großartiger Duft, facettenreich, edel, völlig un-blumig, süchtig-machend!
Und der Flakon ist zudem wunderschön. Orange-bernsteinfarbig, das Foto gibt ihn nicht richtig wiieder, sieht in Natura viel dezenter aus!
Ach, so ein toller Duft!
Ich hoffe, dass er nicht so schnell vom Markt verschwindet wie viele andere Düfte.
Derzeit mein absoluter Favorit.
Ausprobieren, unbedingt!!!
Eine Bereicherung, ich kenne nichts, was diesem Duft ähnelt.

Ja, es riecht kein Stück blumig, es riecht auch vielleicht merkwürdig.
Und vielleicht auch nach Omma.
Aber: es hat Stil, es entwickelt sich, es ist einfach ein Klassiker.
Im Winter mag ich es sehr.
Ich fühle mich damit irgendwie erwachsen und " Dame".
Wenn ich Kostüm und Goldschmuck trage, dann passt es!

Vorab: Loulou fand ich vom ersten Riecher schon zu süßlich, nicht mein Ding.
Für mich so ein typisches Mädels-Parfum, zu feminin, zu heftig auch.
So wollte ich nie riechen.
Etwas arrogant, trug ich in den 80s Paloma Picasso oder herbe Männerdüfte, denn ich fand mich taff und cool und eben nicht " Loulou".
Im Bekanntenkreis gab es damals die typischen Loulou Mädels.
Denen fühlte ich mich häuserhoch überlegen.
Ich, die Studentin, die Loulous waren die Büromädels mit Realschulabschluss.
Die, die niedlich aussahen und meist still und den Freund bewundernd daneben saßen, während ich mit den Jungs diskutierte und das große Wort führte.
Btw: ich sah auch niedlich aus.
Ende vom Lied: ein Loulou Mädel spannte mir meinen Freund aus.
Ich war perplex, warum diese Person?
Natürlich hat das letztlich rein gar nichts mit der Verwendung von Loulou zu tun.
Aber für mich wird Loulou niemals positiv besetzt sein.
Natürlich wollte ich nie ein Loulou Mädel sein - ein Loulou Mädel meiner Definition natürlich, es wird 100000 Loulous geben, die dem nich entsprechen! - aber inzwischen sehe und rieche ich altersmilde und abgeklärt Loulou mal ganz gern. Ist eine Reminizens an die 80 er und transportiert eine inzwischen nette Erinnerung an eine tolle Zeit.