Intenso

Intenso

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16 - 20 von 74
Intenso vor 9 Monaten 1 1
5
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
Der Weihrauch macht auf Blau
Zunächst besten Dank an Polita für die Möglichkeit des Test.
Hier habe ich für mich was sehr Schönes entdecken können.

Ich bin nicht der größte Weihrauch-Fan, dafür mag ich nahezu jeglichen Duft, der ins Blaue abrutscht. In diesem Bereich gibt es auch durchaus spannende Konstellationen, was dieser Comme de Garcons einmal mehr unter Beweis stellt.

Der Duft startet extrem scharf. Die ersten 30-60 Sekunden habe ich den Duft einer frisch aufgeschnittenen, saftigen Ingwerwurzel vor der Nase. Ingwer ist hier nicht enthalten, deshalb vermute ich ganz stark, dass der Pfeffer hierfür verantwortlich ist. Was sonst...

Diese Explosion an Schärfe legt sich nach Kurzem und der Weihrauch arbeitet sich sehr sanft hervor.

Nur ein paar Sequenzen später findet auch die blaue Farbe des Flakons innerhalb der Duft-DNA ihre Berechtigung. Eine feine, blau-mineralische, frische Note gesellt sich zu Pfeffer und Weihrauch. Ein äußerst netter Einklang, welcher sehr passend auf mich wirkt.
Vielleicht würde ich mir wünschen, dass die Schärfe noch etwas weniger präsent ist, dennoch bleibe ich dabei und behaupte, dass dieser Duft in sich eine sehr harmonische Ausstrahlung mit sich bringt.
Dafür sorgen sicherlich auch Kardamom und Zimt, welche ich nicht explizit herausriechen kann, aber gewiss für das Gesamtkonzept eine Bedeutung haben werden.

Eine großartige Entwicklung nimmt der Duft innerhalb der nächsten Stunden nicht mehr, das ist aber auch völlig okay.
Mich konnte der Duft letztendlich überzeugen und mittelfristig wird der Flakon bestimmt auch bei mir einziehen.

Die Silage ist im unteren Mittelfeld anzusehen, die Ausdauer des Blue Encens beträgt bei mir rund 6 Stunden, wobei er nach 4 Stunden doch schon recht hautnah wirkt.
1 Antwort
Intenso vor 9 Monaten 3 8
6
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Die Spielwiese des sanften Weihrauches
Diesem Duft liegen rein sprachlich gesehen eine Vielzahl von tollen Statements zugrunde.
Es wird viel über Ruhe, Entspannung und meditative Einflüsse gesprochen, entsprechend wollte ich diesen Duft auch testen.

Die Duftbestandteile klangen ebenso spannend und insbesondere der Kaffee in Kombination mit dem Restlichen fand ich reizvoll.

Ich nehme es direkt vorweg, diese teils "magische Aura" um diesen Duft herum konnte ich nicht feststellen. Ganz im Gegenteil, ich beurteile den Duft eher mit den Worten langweilig, profan und unaufgeregt.

Bevor die Liebhaber*innen des Kyoto nun Schnappatmung bekommen sage ich ausdrücklich auch, dass keines meiner genannten Worte darauf hinweisen soll, dass es sich hierbei um einen per se schlechten Duft handelt. Man sollte das sprachlich schon voneinander abgrenzen, was heute nicht immer der Fall scheint.

Der Duft startet sehr weihrauchlastig, er verläuft sehr weihrauchlastig und er endet sehr weihrauchlastig. Hierbei handelt es sich zwar um kein aggressiven Weihrauchton, viel eher um einen weichen und durchaus gefälligen Ausdruck, dennoch empfinde ich das als äußerst langweilig. Der Duftverlauf ist weitestgehend von einer linearen Struktur geprägt.
Erst gegen Ende bricht die Struktur des Weihrauchs ein wenig auf und der Duft zeigt sich noch etwas weicher. Leicht süßliche Bestandteile sind dann besser wahrnehmbar.

Die Zeder schafft es immer wieder, ihre olfaktorische Komponente durchzusetzen, man kann sie in Teilen recht gut wahrnehmen. Ein etwas holziger Unterton ist zudem angerissen.
Eine Kaffee-Note kann ich überhaupt nicht herausriechen, vielleicht auch deshalb, weil mich der Weihrauch in der Nase zu sehr ablenkt.

Silage und Ausdauer sind nicht allzu ausgeprägt.

In Summe sicher ein netter Duft für Liebhaber*innen von eher weicheren Weihrauchnoten.
Aus meiner Sicht nichts Schlechtes, aber auch nichts, was besonders lobenswert oder gar spannend bezeichnet werden könnte.
8 Antworten
Intenso vor 10 Monaten 1 2
7
Sillage
8
Haltbarkeit
5.5
Duft
Süßer und opulenter Bernstein
Die Marke und der Duft waren mir bisher nicht bekannt, jedoch hatte ich eine Probe dieses Duftes erhalten und mich zu einer ausgiebigen Testung entschieden, da hier bisweilen keinerlei Statements oder Meinungen zu finden sind.

Es handelt sich hier um einen Nischenduft der durchaus hochpreisig ist.
Angebote, welche ich gefunden habe, lagen alle bei gut 250,- Euro für 100 ml.

Ich kann den Duft nur angesichts meiner persönlichen Empfindung bewerten und muss gleich zu Beginn erwähnen, dass ich genau diese Art von Amber nicht gut leiden kann.
Es ist dieser süße, opulente, warmherzige Amber, ähnlich wie ich ihn bei "Ambre Nuit | Dior" auch wahrnehme.
Ausdrücklich weise ich darauf hin, dass ich den Duft in seiner DNA nicht mit dem Dior gleichsetze. Ich behaupte lediglich, dass der Amber in einer ähnlichen Art und Weise wirkt. Die Düfte sind dennoch verschieden, wenngleich ich beide nicht mag!
Es ist nicht einmal so, dass ich das als schrecklich unangenehm empfinde, aber ich assoziiere mit dieser Art von Bernstein stets eine alte, gepflegte Dame. Ein Duft, der aus der Zeit gefallen ist und ein Duft, wonach ich nicht riechen möchte.

In der Kopfnote ist noch kein Amber angegeben, dennoch dominiert dieser von Beginn an äußerst klar und deutlich.
Eine ordentliche Ladung Weihrauch nehme ich auch wahr, welcher sich mit würziger und vor allem balsamischer Note präsentiert.

Im Verlauf zeigen sich auch Nuancen von Tabak und der angegebene Rauch lässt sich schon wahrnehmen, jedoch eher zurückhaltend und von Bernstein an der Leine kontrolliert.

In der Basis schimmern holzige Noten sowie eine sanfte Vanillenote.
Auch hier dominiert der Bernstein jedoch gnadenlos.

Ich kann mich mit dieser Art Duft nicht anfreunden und entsprechend schlecht fällt auch meine Bewertung aus. Zeitgleich glaube ich aber auch, dass der Duft an und für sich nicht schlecht gemacht ist, sofern man Liebhaberin oder Liebhaber von Amber ist.
Insofern ist es sicher spannend, auch die Meinungen dieser Parfumos in Erfahrung zu bringen.

Der Duft hat durchaus Ausdauer und hinterlässt auf der Haut einen ölig schimmernden Film, also Vorsicht beim Aufsprühen auf Kleidung.
Silage ist meiner Auffasung nach moderat und nicht übertrieben.
2 Antworten
Intenso vor 10 Monaten 8 2
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Chemiebaukasten oder Nasenschmeichler? Beides!
Die Meinungen sind teilweise sehr unterschiedlich, was den Bois Imperial betrifft.
Ganz oft lese ich das Wort Synthetik im Zusammenhang mit diesem Duft.

Vorweg möchte ich meine persönliche Meinung hierzu gerne teilen.
Es ist mir völlig egal, ob ich nun natürliche Inhaltsstoffe in meinem Flakon habe oder ob ich Inhaltsstoffe aus dem Chemiebaukasten innehabe. Es ist mir egal, ob der Duft teuer ist oder preiswert und wiederholt sage ich auch, es ist mir egal, ob es ein Designer ist oder ein Nischenduft.

Was mir nicht egal ist und worauf ich an vielen Tagen Wert lege ist die Ausdauer eines Duftes sowie meine persönliche Empfindung, ob mir der Duft nun zusagt oder nicht, völlig losgelöst von den oben beschriebenen Faktoren.

Und ja, ganz gewiss wurde sich hier in Sachen "Chemie" ordentlich bedient, das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen, denn Quentin Bisch kreierte hier einen äußerst potenten und zeitgleich angenehmen Nasenschmeichler.

Sicherlich ist eine gewisse Synthetik unverkennbar, aber für mich spielt diese nicht die Hauptrolle oder anders gesagt, sie ist in keinster Weise störend.

Auch wenn es bereits viele Meinungen zu diesem Duft gibt, all zu einfach ist er aus meiner Sicht nicht zu beschreiben.
In Summe würde ich sagen, man erhält mit Bois Imperial einen allen voran frischen Duft, der mit holzigen und pfefferlastigen Komponenten daherkommt.

Große Sorge hatte ich in aller erste Linie vor dem Akigalawood.
Für mich bringt diese Duftnote stets einen unangenehm "sauren" Unterton mit und so hat diese mir bereits einige Düfte in der Vergangenheit verdorben. Auch hier rieche ich genau das wieder raus, jedoch nur in Nuancen und scheinbar sehr gut umhüllt und verpackt in einer an sich sehr stimmigen DNA. Das Ganze losgelöst von den ersten ein bis zwei Minuten, wo sich der Duft mit meiner Haut noch in der Findungsphase sieht. Wenn die feinen Moleküle aber dann die harmonische Verbindung eingegangen sind, zeigt sich ein für mich großartiger Duft, welcher meiner grundsätzlichen Vorliebe für Frischlinge komplett entspricht.
Der Pfeffer kommt mal deutlicher, mal weniger deutlich zum Vorschein, Vetiver schwebt allgemein und recht ruhig aber dennoch spürbar in der Duftkreation.
In keinem Fall würde ich hier aber von einem "grünen Duft" sprechen wollen. Davon ist Bois Imperial aus meiner Sicht meilenweit entfernt!

Der warme Einfluss der Amber-Duftnote, hier durch Ambrofix herbeigeführt, rundet die Frische herrlich ab. Erdige Komponenten sind nicht vorhanden, holzige hingegen deutlich wahrnehmbar.

Der Duft hat eine enorme Ausdauer und hält bei mir rund 10 Stunden, wobei ich die Silage als nicht zu extrem wahrnehme. Das könnte sich jedoch ändern, wenn man zu viel dosiert.
Auch glaube ich, dass sich der Duft je nach Hauttyp deutlich different entwickeln kann, insofern sollte man ihn vorab einmal testen. Das wäre zumindest meine Empfehlung.
2 Antworten
Intenso vor 10 Monaten 1 1
3
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
3
Duft
What the hell!?
Da ich ein schrecklich neugieriger Mensch bin und unheimlich gerne entdecke, habe ich mir diesen Duft einmal nach Hause bestellt.
Die Pyramide las sich recht interessant und der Preis für 100 ml war zunächst auch sehr moderat.
Ich habe um die 30 Euro dafür bezahlt, OVP liegt aber um die 40 Euro.

Was soll ich sagen...
Es handelt sich hierbei um einen Totalausfall!

Die Misere begann schon beim Öffnen des Flakons.
Der Deckel ist billigste Qualität, sodass die verklebte Innenkappe auf dem Sprühkopf hingen blieb, die äußere Deckelhülle sich aber in meiner Hand befand.
Auch der Sprühkopf selber ist von ganz minderwertiger Qualität!

Weiter ging das Drama beim Aufsprühen.
Folgende Assoziationen hatte ich sofort im Kopf:

- Billigste Drogeriefrische
- 0-8-15 in a Bottle
- Synthetischer Kopfschmerzverursacher
- Chemieunfall

...ich belasse es dabei.


Ich sagte initial, dass 30-40 Euro für 100 ml einen moderaten Preis darstellen.
Nach dem Test muss man von dieser Aussage jedoch klar abweichen und zum Ausdruck bringen, dass selbst dieser Betrag für dieses Duftwasser deutlich zu hochgegriffen ist.
Und ich bin weder ein konsequenter Nischen-Fetischist noch habe ich Probleme mit frischen oder günstigen Düften, ganz im Gegenteil.

Hier erhält man aber lediglich eine hochgradig synthetische Mandarine mit etwas Koriander und scheußlichem Lavendel! Später ein wenig Moos und Zeder, also grüne Einflüsse, welche die Mixtur nur um Nuancen besser werden lassen. Von "sehr schlecht" auf "schlecht" wäre noch positiv ausgedrückt.

Gin? Tabak? Wodka? Vanille?
Ich weiß nicht, ob man beim Erstellen der Pyramide geträumt hat, aber das alles lässt sich nicht einmal im Ansatz erahnen.

Dieser Duft gehört zu den Schlechtesten, die ich bisher getestet habe.
"Uniform - Build Yourself | Armand Basi" war ebenfalls im Paket.
Auch diesen werde ich noch testen...

Falls ihn jemand trägt und mag, möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich einzig und alleine um meine persönliche Meinung handelt.
Und sollte ihn wirklich jemand gerne haben, würde ich mich freuen, die Beweggründe und Ansichten zu erfahren.
1 Antwort
16 - 20 von 74