Iridia

Ich weiß nicht, ob man den Duft das erste Mal in Paris probieren muss, aber es hilft, ihn zu verstehen.

Für mich ist er wie ein eleganter, kühler, ziemlich arroganter Lover und dazu muss man eine Resonanz haben. Paris hat diese Seite ja auch.

Als K-Pop-Fan würde ich tatsächlich eine gewisse Nähe zum asiatischen Markt sehen, der Duft ist nicht bombastisch, irgendwas zwischen leicht, ungewohnt aber haltbar. Ich würde ihn mit Lee Know von den Stray Kids assoziieren: die kühle Seite von ihm.

Den Weihrauch rieche ich natürlich auch, auch das Frische. Ich würde es allerdings nicht mit Waschmittel assoziieren, sondern einem modernen, weißen Sommeranzug in einer Marmorhalle. Ich finde ihn dabei nicht gefällig, sondern im ersten Eindruck fast ablehnend, aber der Duft gehört zu denen, die mehrere Anläufe brauchen.

Die Haltbarkeit an mir und den Sachen ist großartig und an mir entwickelt er sich mit der Zeit, als würde er sich mit mir intensiv anfreunden. Mir scheint, seine echte Zeit ist der Sommer, am besten knallheiß. Da wird er noch gut erden und erfrischen. Die Flakons liebe ich auch.

Ich hab mich lange schwer getan, weil sich dieser wunderbare Duft so schwer beschreiben lässt.
Er hat eindeutig was von Luxusseife, ist aber auch auf elegante Art feminin, zu jung sollte man für den Duft nicht sein, sonst trägt dich dieser Duft und nicht du ihn. Er ist typisch Widian nicht zu übersehen und sehr lang anhaltend. Früh 3 Sprüher rieche ich die noch in der Nacht.

Ich rieche merkwürdigerweise Gardenie, obwohl gar nicht aufgeführt, vermutlich erinnert mich diese Mischung daran. Ich nehme eigentlich durchgehend die Herznote war, die Basisnote vermischt sich danach auf das Köstlichste, aber die Kopfnote geht völlig an meiner Nase vorbei.

Dabei ist der Duft auch unverwechselbar. Klingt wie tausendmal gerochen, aber der ist wirklich besonders. Ich brauche etwa eine Viertel Stunde, dann ist der Duft reines Wohlbehagen für mich. Eine Mischung aus „nach Hause kommen“ wie auch irritierenderweise für den großen Auftritt, Stichwort Oper.

Dabei sollte man unbedingt testen, ob der einem liegt. Er ist nicht alltäglich, sondern schon besonders. Mir würde allerdings direkt körperlich was fehlen, wenn ich ihn nicht hätte. Für mich ist der eine Bereicherung der Duftgarderobe und ich sehe ihn erstmal klar in der kühlen Jahreszeit.

Es ist merkwürdig mit den Düften von Dries van Noten. Es ist nie Liebe auf den ersten Schnüff, im Gegenteil ist mein erster Gedanke oft klare Anlehnung.

Allerdings - wenn ich den Düften Zeit gebe, wird echte Liebe daraus. Mir ging es erst mit dem Neon Garden genauso, ich wusste lange nicht, ob ich ihn mag oder nicht, aber letztendlich war es mein tatsächlich meistbenutzter Duft dieses Sommers, obwohl ich vorher eher an Imagination oder Afternoon Swimm von Vuitton dachte. Hier mit dem Orange Smoke ging es mir wieder so. Ich hatte eine Abfüllung und war erst ziemlich unterwältigt. Aber je öfter ich den probierte, desto besser fand ich ihn. Meine erste und auch bleibende Assoziation ist diese englische Orangenkonfitüre, die etwas Bitteres hat, mir aber als Duft sehr gut gefällt. Für ein Eaux hält er ziemlich lange, im Flakon sind auch 200ml, während der erste Schwung der neuen Düfte 100ml hat - etwa zum gleichen Preis. Ich bin sehr gespannt, wie der kommt, wenn es kälter wird. Er ist einerseits vertraut, andererseits so minimal verstörend, dass ich den Duft interessant finde. Ich vermute hier das Petitgrain, der ja öfter wie ein kleiner Tritt ins Rückgrat wirkt, vieleicht Opoponax (ich finde Namen mit Popo generell interessant ) weil ich hier nicht weiß, wie das riecht, könnte aber auch dieses Harzige sein. Inzwischen passt der mir eigentlich immer, ich nehme den auch sehr gern einfach zuhause und er hat immer noch einen Hauch Rätselhaftes innerhalb sehr vertrauter und schöner Orange.

Ich war erst traurig, weil ich die Düfte nirgends im Laden um die Ecke testen kann - andererseits würde mir das bei der Marke, was ich bisher so kennengelernt habe, auch nichts nützen. Ich hätte es inmer abgewählt und dabei wäre mir was entgangen. Ich finde diese Düfte sehr avantgardistisch, wer auf vordergründig Schönes und Komplimenthaschendes steht: eindeutig nicht die Zielgruppe. Eher Düfte für Leute, die mit jemandem, von dem man auf der Party nichts erwartet hat, die ganze Nacht quatscht, weil es inspirierend ist.

Nicht zuletzt: den Flakon (gerade in 200ml) finde ich sensationell schön, noch besser als den 100ml-Flakon. Wird vermutlich nicht der letzte sein.

Ich hab den Duft jetzt seit einigen Monaten und trotz sehr viel Duftgarderobe im Sommer greife ich am liebsten zu ihm. Er ist auf den ersten Schnupper zwar sehr schön, wenn auch nicht sehr spektakulär, aber kennt ihr das, wenn ihr irgendein Kleidungsstück blind greift?

Die Lavendelnote ist zart, aber wahrnehmbar und hat nichts von dem Kleiderschrank-Lavendel vergangener Zeit. Das Besondere finde ich, dass er einerseits mustergültig erfrischt, andererseits so angenehm beruhigt, was gerade in den überdrehten Sommerzeiten etwas Bodenkontakt fühlen lässt. Ich liebe solche Düfte und finde sie selten.

Petitgrain ist für meine Nase nicht zu dominant, gibt dem Ganzen aber etwas Rückgrat und Bodenhaftung, Salbei bringt noch eine leichter Kräuternote mit rein, die perfekt harmoniert.

Zum Preis: ich hab 100ml gekauft und bereue schon, nicht die 200ml gekauft zu haben. Immerhin ist der Duft nachfüllbar, muss dafür aber über Nacht bleiben, nur als Info auch wegen der anderen Düfte der neuen Guerlain-Flakons. Mir hat trotz des stolzen Preises selten etwas weniger leid getan, weil ich den wirklich innig liebe.
Dazu sieht der Flakon mit diesem blauen Duft wunderschön aus. Ich hasse Laserschrift, aber den hab ich ohne diese personalisieren lassen und es ist für mich die schönste Flasche im Schrank.

Ich dachte, dass es ein schön abwechselnder Duft wäre, aber er wurde mein Sommerbestseller, noch vor Imagination und Afternoon Swim, die ich auch sehr liebe.

Wir haben uns über einige Zeit gut kennengelernt und sind jetzt allerbeste Freunde.
Ihn werde ich auf jeden Fall in den Sommerurlaub mitnehmen.

Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen Flakon eines Duftes 10 Minuten nach dem ersten Schnuppern bestellt zu haben. Ich dachte nur: wow! Wow!
Ich hab diese Art Duft noch nie gerochen und würde nicht einen einzigen Bestandteil herausriechen können, auch nicht, wenn ich die Pyramide lese. Ich liebe z.B. Yuzu, kann ihn aber nicht erkennen. Magnolie vielleicht, aber das war es dann auch schon.

Ich empfinde ihn als feminin, wie eine leichtes, geniales halblautes Musikstück. Er hält bei mir gut 6 Stunden und ist dann immer noch leicht wahrnehmbar. Der Duft hat eindeutig Klasse, ist etwas, aber nicht zu elegant und verschmilzt einerseits mit der Haut, bleibt aber andererseits auch deutlich präsent.

Schlendern im Künstlerviertel ist schon eine sehr treffende Bezeichnung.