JuanSB

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1 - 5 von 9
JuanSB vor 2 Jahren 12
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Flakon
8
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8
Haltbarkeit
9
Duft
Knisternde Blitze, süß-schwarzes Gewand
Für diesen Duft ist es etwas schwieriger die richtigen Worte zu finden.

Er hat nur wenig mit den Oud-Ölen des Orients gemeinsam und noch weniger mit einem kommerziellen Spinoff à la TF Oud Wood.
Wäre BR540 ein roter Tee mit viel Kandiszucker, dann wäre OfG ein tiefschwarzer, scharfer Tee allerdings gesüßt mit dem selben Kandis.

Bei diesem Duft prallen zwei übersteuerte Duftwelten aufeinander: Rebellische Dunkelheit und aristokratischer Luxus. Um das ganze mal mit der Musikproduktion zu vergleichen: Es wäre als würden zwei verschiedene Kanäle übereinander liegen und vor lauter Kompression und Lautstärke kaum noch auseinanderzuhalten sein.
Doch wenn man dann einen Schritt vom Lautsprecher (oder ein paar Centimeter vom Duftstreifen) zurück geht ist der Mix plötzlich verdammt gut.

Es ist der Wettstreit von Puccini vs 808-Drumkit, es ist Nina Simone im Kampf gegen die 8-Saiter Gitarren von Meshuggah! Und genau der Höhepunkt dieses Kampfes, der knisternde Blitzeinschlag beider Welten ineinander und auch dessen süß-schwarzer Rauch - das ist Oud for Greatness!

Auf Abstand beobachtet findet dieser Kampf so schnell statt, dass das ganze fast schon singulär und linear wirkt. Man kann also Oben und Unten nur noch schwer unterscheiden und sieht nur noch eine gleichbleibende schwarze Wolke. Bei genauerem hinschauen fällt allerdings auf, dass dies nur aufgrund der außerordentlichen Mischung dieser beiden Welten der Fall ist. Doch genau diese Mischung ist geladen mit einer einzigartigen fordernden, benebelnden Energie.

Was auch immer OfG ist - ich bin davon fasziniert. Auf den ersten Blick scheint eine weitere Oud-Safran Kombi mit Mainstream-Oud nichts besonderes zu sein, aber es sind die Nuancen in der Mischung, die den Duft so sehr mit Kraft und Volumen laden und auf eine sehr hohe Ebene heben. Nicht alle Nasen mögen diesen Duft, allerdings bekomme ich trotzdem auch viele Komplimente damit. Er ist also etwas polarisierend, allerdings macht das den Duft nur noch spannender!
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JuanSB vor 2 Jahren 7 2
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Welcome To The Jungle
Ich habe den Duft in den letzten Monaten in unterschiedlichen Klimazonen getragen und muss sagen, dass ich selten solch eine starke Variation einer Duft-DNA erleben konnte.
Dies ist wahrscheinlich auf die erhöhte Ölkonzentration zurückzuführen, sowie die verwendeten Rohmaterialien (?)
Ursprünglich sagte ich in meinem Statement, dass es sich hierbei um ein Grapefruit-Powerhouse mit Hölzern handelt, und Teile des Drydowns sogar an Office (ihr habt richtig gehört :D) erinnern.
Dies war mein Ersteindruck, nachdem ich den Duft erworben und mehrmals im kalten, deutschen Klima getestet hatte.
Im mediteranen Frühlingsklima gesellen sich zu den schon bekannten Noten deutlich mehr Nuancen hinzu, und der Duft wird noch interessanter und tiefer. Es wird ein floraler Akkord erkennbar und gleichzeitig untermalt die Traubennote die Grapefruit deutlich stärker.

Als ich dann anschließend RP bei 40 Grad/70% Luftfeuchtigkeit in Südostasien auftrug, zeigte der Duft sein volles Gewand. Plötzlich sind fast alle gelisteten Noten erkennbar! Der Duft wird um einiges balsamischer und behält gleichzeitig seinen erfrischenden Charakter. Er ist entspannend und doch gleichzeitig vitalisierend. Er ist romantisch und doch sportlich. Frisch nach der Dusche zwei Spritzer von Rosso Pompei und der Großstadtsmog ist vergessen. Für mich ist Rosso Pompei ganz großes Kino - ein unglaublich einzigartiger Duft! Anders als andere Nischen-Sommerwässerchen projeziert und hält RP mit Ferrari-Performance! Dies kann manchmal sogar etwas nerven, da man meist ohne Dusche den Duft nicht loswird.
Ebenfalls ist der Duft aufgrund seiner modern, romantisch, maskulinen Art ein absoluter Ladykiller.

Für mich hat RP an vielen Stellen Düfte wie Sauvage, o.Ä. ersetzt, da er im gleichen Kontext getragen werden kann, allerdings viel einzigartiger und hochwertiger ist. Ein Top-Release!


2 Antworten
JuanSB vor 2 Jahren 28 3
10
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Prinz Noctis - Final Fantasy XV
Bevor du diese Rezension liest empfehle ich dir auf YouTube nach dem Stück "Somnus - Final Fantasy XV" zu suchen. Als ich den Duft das erste Mal an einem eleganten Abend im Address Hotel in Dubai gerochen habe, kam mir direkt die Melodie dieses Liedes in den Sinn. Die Gefühle dieses Soundtracks untermalen nahezu perfekt das Tragegefühl von Black Gemstone.
Der Duft samt seines tollen Flakons könnte gar aus der melancholischen, prunkvollen Palast des düsteren Schönling & Antiheld Prinz Noctis stammen.

Selten habe ich so einen perfekten Duft gerochen. Nach all den Jahren und getränkten Duftstreifen mit Terenzi, Xerjoff & co. hat es Black Gemstone geschafft mich völlig aus den Socken zu hauen.
Die Zitrone samt Myrrhe fügen sich zusammen zu einem unfassbar romantischen Beerenauftakt der direkt durch die sanften, dennoch präsenten düsteren "Bassfrequenzen" der rauchig, warmen Hölzer getragen wird. Der Duft ist in seinem Kern leicht harzig und durch den Weihrauch auch definitiv orientalisch. Allerdings ist dieses orientalische Element nur Teil des Gesamtkunstwerks "Black Gemstone". Der Duft entwickelt sich gar in eine Aura aus mystischen Hölzern - vielleicht riecht so auch das Haus von Bruce Wayne?
Der Duft ist wie ein zarter Geist, ein Inkubus, eine Traumgestalt. Er ist die Ruhe vor dem Sturm, das Zittern vor dem Schlag. Er ist mächtig, düster, jedoch nie scharf oder fordernd wie "Oud for Greatness". Und ja: der Duft ist ein absoluter Komplimente-Magnet (für alle die auf so etwas Wert legen). Black Gemstone ist mein absoluter Lieblingsduft und ich bin gar besessen von diesem Duft. Er bereichert seit dem Kauf mein Leben wie kein anderer Duft je zuvor.
3 Antworten
JuanSB vor 2 Jahren 5 1
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Das isses!
Es ist 7 uhr morgens.

Nach einer wilden Nacht taumel ich langsam aus einer Wohnung in einem mir unbekannten Viertel in einer neuen Stadt.

Und da schlägt er mir in die Nase, er umhüllt mich und wärmt mich.
Wie kann das nur sein?
Ich hatte ihn doch vor 24 Stunden aufgetragen?
Und vor 7 Stunden Layton aufgetragen?
Doch von Layton ist nichts mehr zu spüren.
Anscheinend hat die ganze Aufregung der Nacht meine Adern zum Kochen gebracht und Naxos beginnt wieder zu brüllen.
Die unglaubliche DNA dieses Duftes, bringt mir fast Freudestränen in die Augen.

Obwohl es draußen kalt ist fühle ich mich warm.
Eine Apfeltorte in einem französischen Palast, leicht beschwipst, hedonistisch und doch so klassisch und kultiviert.

Der Duft verläuft auf meiner Haut recht linear, allerdings wird er mit der Zeit immer schwerer und wärmer. Der Tabak ist so gut mit den Gourmandkomponenten gemischt, dass man einen massiven, allerdings sehr dichten Akkord wahrnimmt.
Einzelne Noten kommen je nach Wetterlage und Hautchemie mehr oder weniger zum Ausdruck.
Man könnte das ganze als "Terassendynamik" beschreiben.
Ich bin begeistert!

Naxos ist eine absolute Granate, jeder liebt ihn... meine Kollegen, mein Rendevouz, selbst mein Vater und dessen Mutter!
Alle können nicht genug davon kriegen.
Maximalismus pur!

Diesen Duft in einem Satz mit Pure Havane zu nennen wäre eine Beleidigung.
Dieses Meisterwerk ist jeden Cent wert, pure Perfektion.
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JuanSB vor 9 Jahren 21 6
9
Duft
Kokain
Es brennt! Ein beißender Schmerz in meiner Nasenschleimhaut. Es brennt wie Feuer, füllt meine Augen mit Tränen. Ich schreie laut und exstatisch auf, schlage besessen mit meinen Fäusten auf den Glastisch, an welchem ich sitze. Der ganze Raum um mich rum bemerkt mich, ist verwirrt, gar angewidert durch meine animalische Präsenz. Ihre verwunderten, fast schon belästigten Blicke stören mich nicht, sie haben einfach noch nie guten Stoff gerochen!
Langsam beruhige ich mich wieder. Nichts kann mich aufhalten, NICHTS!

Mein eben noch zu einer Grimasse verzerrtes Gesicht lockert sich langsam zu einem entspannten Lächeln auf.
Die Spannung im Raum ändert sich: Mein Umfeld, vor ein paar Sekunden noch völlig perplex, ist nun nach und nach gefesselt, betört und betäubt durch meine Ausstrahlung. Frauen, die mich vor ein paar Sekunden noch für einen Gorilla hielten, tuscheln untereinander, empfinden mich als süß-charmanten Mann.
Genauso auch die Männer: Eben nahmen sie mich noch als einen sehr penetranten und größenwahnsinnigen Psychopaten wahr, nun wie einen charmanten, selbstbewussten Mann, der Erfolg, Zielsicherheit und Reichtum ausstrahlt.

Diesen Moment kenne ich nur zu gut seit ich auf dem Stoff bin: Die ersten Minuten von diesem Gemisch hält niemand aus - außer echte Kenner und Süchtige, denn es reißt einem förmlich die Näsenschleimhäute auf. Doch dann wird man nach und nach erträglicher, wenn sich der Stoff mit deinem Körper gebunden hat. Nach einer halben Stunde ist man ein völlig neuer Mensch: Stoisch, zusätzlich noch irgendwie fruchtig süß, aber trotzdem noch sehr maskulin animalisch. Mit dieser überselbstbewussten Präsenz zieht man alle in seinen Bann, hat keine Ängste, keine Zweifel. Wird man gar zum Krieger, zum Übermensch? Man fühlt sich zumindest so.

Morgen früh ist der Zauber vergangen, nur noch ein kleiner Teil des sonst so starken Stoffs wird Teil meines Körpers sein. Doch ich werde ihn suchen, mit zittrigen Händen, ich werde ihn auftragen, ihn leben! Ich bin süchtig, süchtig nach dem besten Stoff, süchtig nach Tom Ford Tuscan Leather!
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