Jusch1995

Jusch1995

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11 - 14 von 14
Jusch1995 vor 3 Jahren 6 3
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Aufsprühbarer Sternenhimmel für kuschelige Abende - Ein einzigartiges Duftkonzept für Nase und Auge
Midnight in Paris eröffnet mit einer sanften zitrischen Note, unaufdringlich, aber dennoch leicht wahrnehmbar. Das bekannte Zusammenspiel von Bergamotte und Zitrone funktioniert perfekt und hebt sich von den späteren, reichhaltigeren Noten ab, ohne als Fremdkörper zu wirken.

Die ersten tieferen Ledernoten sind bereits wahrnehmbar, die im Verlauf des Drydowns immer stärker hervortreten und von der Tonkabohne umschmeichelt werden. Die Zitrusnoten rücken im weiteren Verlauf des Duftes immer weiter in den Hintergrund, verschwinden aber nie ganz.
Die Gesamtwirkung ist sehr pudrig und üppig. Er schwebt über den Dingen und begleitet seine/n Träger/in, ohne zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Dementsprechend sind Langlebigkeit und Sillage nur durchschnittlich, was aber aufgrund der Art des Duftes nicht weiter ins Gewicht fällt.
Durch seine unaufdringliche Art ist er perfekt für einen kuscheligen Abend auf der Couch mit dem Liebsten.
Der Duft ist nicht aufdringlich, er wird sicherlich viele Menschen ansprechen, birgt kein großes Risiko für den Träger und genau darin liegt seine Stärke. Alles scheint aus einer Hand zu kommen und ist sehr gut durchdacht.
Was auffällt, ist das wunderbare Design der Flasche, das mit seinem Farbspektrum, seiner Form und der wunderbaren Idee des Himmels eine Klasse für sich ist. Es macht immer wieder Spaß, ihn aus dem Regal zu nehmen, ins Licht zu stellen und die Farben spielen zu lassen.
Leider wird der Duft nicht mehr produziert, was sich auch im Preis widerspiegelt. Die Tatsache, dass der Duft nicht mehr so leicht zu bekommen ist, verstärkt jedoch die mystische Aura, die ihn umgibt.

Zu dem Preis, den er bei seiner Veröffentlichung hatte, war dieser Duft eine uneingeschränkte fast schon lächerlich gute Empfehlung. Auch heute noch ist es ein toller Duft, der aber schnell sehr teuer werden kann. Aber durch den schönen Flakon erhält man nicht nur einen schönen Duft, sondern ein kleines Kunstwerk mit einem tollen Konzept.
3 Antworten
Jusch1995 vor 3 Jahren 10 1
9
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Blutorange küsst Pfeffer und Lavendel - spannend aber stark polarisierend
Kalan eröffnet mit einer sehr präsenten Blutorange, gefolgt von vielen süßen Noten. Der Auftakt des Duftes kann anfangs etwas herb wirken, geht dann aber in ein sanftes, gleichmäßiges Vergnügen über.
Im Abgang verblasst die anfänglich überpräsente Blutorange und macht Platz für Lavendel, der von einer Orangenblüte umschmeichelt wird.

Im weiteren Verlauf des Duftes gesellen sich Hölzer und Moos hinzu. Hier entzündet sich das eigentliche Potenzial des Duftes und seine meiner Meinung nach sehr polarisierende Qualität. Die subtile Blutorange wird durch das Moos stark beeinflusst, ist aber immer noch wahrnehmbar. Ich kenne viele Menschen, die die Moosnote nicht mögen und deshalb den Duft abwerten. Ich persönlich finde, dass gerade dadurch der unverwechselbare Charakter der harmonischen Komposition entsteht.

Der Duft ist viel kritisiert worden, aber langsam bekommt er die Aufmerksamkeit, die er verdient. Meiner Meinung nach ist es eine sehr einzigartige und spannende Komposition, die das Sortiment von Parfums de Marly wunderbar ergänzt. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich gut, der Duft ist auf eine gute Art und Weise allgegenwärtig. Er ist eher für die kältere Jahreszeit und im Casual-Bereich geeignet, kann aber mit etwas Mut auch im Büro getragen werden. Der Flakon ist Marly-typisch sehr edel und mit seiner feurig roten Farbe ein echter Hingucker im Regal.

Ein Duft für alle, die süße Düfte mit einem leicht fruchtigen Einschlag mögen und sich von Holznoten angezogen fühlen. Unbedingt (länger) testen um ihn zu verstehen und eine Chance zu geben. Die Kopfnote kann durchaus abschreckend wirken.
1 Antwort
Jusch1995 vor 3 Jahren 26 2
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Die sanfte Mischung aus Aventus, Hacivat und Ani mit einem Hauch Vanille
Imperium von Electimuss ist sicherlich einer der Unbekannteren wenn es um den "Aventus inspirierten" Duft geht. "Aventus inspiriert" klingt zunächst despektierlich, unoriginell und langweilig, dieser Duft schafft jedoch das was viele der Anderen vor ihm nicht geschafft haben: Er ist eine sinnvolle Weiterentwicklung der Grundformel.

Während Orion, Hacivat, Explorer, Esencia (Alles aus meiner Sicht tolle Düfte) eine neue Komponente in die Kopfnote einfließen lassen und sich damit abheben wollen und Club de Nuit Intense und L'Aventure eher günstige Abbilder sind, geht der Imperium einen neuen Weg. Durch die Herznoten Oud und Vanille mildert er die sonst so scharfe Kopfnote ab und schafft es, gerade im Duftverlauf eine einzigartige Aura zu erzeugen, die ich bisher so noch nicht riechen Durfte.

Der fast süchtigmachende Drydown hebt sich deutlich von dem Bruder mit der rauchigen Ananas ab und ist viel milder, weniger aufdringlich aber nicht weniger anspruchsvoll. Aber genug von Aventus, denn neben der Kopfnote, die viel zitrischer daherkommt (Klar, ist ja auch Bergamotte und Koriander mit drin, geht eher Richtung Hacivat) teilen sich die beiden keinerlei Gemeinsamkeit.

Imperium hat ein tolles Konzept und hat den Ruf eines Doupes definitv nicht verdient. Der Duft ist dermaßen durchdacht und poliert, dass man sofort erkennt, dass ein absoluter Fachmann am Werk war. Dieses Konzept zieht sich ebenfalls in die tolle aufmachen der Verpackung und des Flakons, der gegen jede Erwartung unsagbar schwer und Edel daherkommt. Das Parfum schenkt einem vom Öffnen der Verpackung über das Auftragen bis zur wirklich guten (wenn auch nicht excellenten, aber dass passt dann auch wieder ins Konzept) Haltbarkeit ein unsagbares Gefühl von Luxus und Charme.

Imperium ist für mich ein Hidden Champion für die kälteren Sommertage, den Herbst und die Anlässe an denen man sich abheben möchte. Ich empfehle es diesen Duft unbedingt den ganzen Tag zu testen und nicht nur die Kopfnote zu bewerten, da sich gerade in der 3 Dimensionalen Duftentwicklung der Zauber dieses wundervollen Parfums befindet.

EDIT: Ich weiß nicht ob es nur mir so geht aber im Drydown rieche ich eine gewisse Ähnlichkeit zu Rojas Enigma (einen Duft den ich Vergöttere). Ich nehme an dies kommt durch die Vanille im zusammenspiel mit der Bergamotte. Die Düfte riechen definitv nicht gleich aber teilen Gemeinsamkeiten.

2 Antworten
Jusch1995 vor 4 Jahren 11 5
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Der Bad boy Duft für jene die kein Bad Boy sein wollen
Es ist so eine Sache mit Fahrenheit, sieht man ihn im vollgestellten, gut sortierten Duft Regal stehen, schweift der Blick oftmals über ihn herüber und bleibt an einem modernen, frischen sicheren Duft hängen.
Ab und an wandert er jedoch zu dem wunderschönen, Rot-Orange melierten ikonischen Flakon zurück und es kommt eine Frage auf. Bin ich heute bereit für Fahrenheit?
Zugegeben der Duft ist kein Duft den man als ''everybody's Darling'' bezeichnen kann. Er eckt an, bewusst und bestimmt, fast als ob er den Träger herausfordern möchte, sich mit Selbstvertrauen an den Ledrigen, tiefen Duft heranzuwagen und sich nicht von der Meinung fremder führen zu lassen.

Traut man sich, wird man jedoch belohnt, mit einem so einzigartigen Duft, der für sich allein schon ein Statement ist. Es ist einer dieser Düfte der dafür geschaffen ist, Erinnerungen zu festigen und bei einem zufälligen wahrgenommen Hauch, ein Antlitz vergessener Zeit aufkommt.
Für mich steht der Duft für einen lauen Sommerabend, gerade warm genug, aber nicht zu warm um eine Lederjacke zu tragen, die letzten Sonnenstrahlen des vergangen Tages genießend, leicht alkoholisiert die natürliche Lethargie des Abends zu begrüßen.
Es ist einer dieser Düfte, welche man eigentlich nicht mögen darf, man sich dabei jedoch immer wieder erwischt, eine Briese zu nehmen, weil man einfach nicht davon wegkommt. Vergleichbar mit dem Geruch eines neuen Autos oder eines Lederschuhs bis hin zu einem Filzmalstift.
Der Duft berührt auf einer tiefen Ebene, riecht man ihn bei einer anderen Person ist man sofort gefangen, kurz paralysiert und nostalgisch in Erinnerungen schwelgend.
Ja, Fahrenheit ist kein Duft für den Alltag oder das erste Bewerbungsgespräch und ja der Träger benötigt ein gewisses Selbstvertrauen diesen zu tragen, aber selbst im Jahr 2020 gibt es für mich keinen anderen Duft, der diese einzigartige Kombination befriedigen kann.
Die Stärke und Silage sind ebenfalls überdurschnittlich. Morgens aufgetragen, weht einem auch nach einem langen Tag, bis zum Abend immer wieder eine Welle des süßlich angehauchten Duftes in die Nase ohne dabei jemals zu aufdringlich zu wirken und dass, ohne dabei seine grundsätzliche Essenz zu verändern.
Ich kann jedem nur empfehlen, diesen Duft zum probieren einmal aufzuspüren und etwas wirken zu lassen. Die Kopfnote kann zunächst etwas abschrecken und kommt definitiv nicht gegen die modernen, aufmerksamkeits erhaschenden, auf Gefallen getrimmten Düfte in den Boutiquen an.
Lässt man sich jedoch auf diesen Credibilen, ehrlichen Duft ein, lernt man einen Freund kennen, der immer dann für einen da ist, wenn man ihn gerade braucht. Ein Bad boy Image zum auftragen, für alle die, die eigentlich kein Bad Boy sein wollen.
5 Antworten
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