Katniss
Katniss’ Blog
vor 10 Jahren - 18.09.2015
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Düfte und ihre Höhen und Tiefen

ich gehöre auch zu denen, die oftmals übereilt einen Kommentar schreiben...aber mir wurde bewusst wie falsch das eigentlich ist, denn einen Duft zu kommentieren, darf man eigentlich erst dann, wenn man seinen Charakter und seine Launen exakt kennt und man weis, wie genau er tickt und wie er verschiedene Umwelteinflüsse und Situationen im alltäglichen Leben mit seinem Träger zusammen meistert.  Wie verhält er sich zum Beispiel bei Sonne, Wärme und Schwitzen im Sommer, bei Kühle, Nässe und Wind im Herbst, bei Schnee und Eiseskälte im Winter, bei Stress bei der Arbeit, Hektik in der Stadt, Ruhe auf dem Land, auf der Couch und im Bett, guter Laune und depressiven traurigen Stunden. All diese Faktoren stellen einen Duft auf seinen Prüfstand. Er versucht sich den Klimatischen Verhältnissen und der Psyche desTrägers entweder anzupassen, oder er rebelliert dagegen. Ein Duft riecht nicht immer gleich, auch er hat genauso wie ich auch seine Launen, Höhen und Tiefen, die erkannt werden müssen. Erst wenn man sie alle kennt, macht das kommentieren wirklich Sinn. 
11 Antworten
RoninRonin vor 10 Jahren
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Parfumo ist ein wenig wie ein Schießstand - mit Platz sowohl für ambitionierte Sportschützen als auch Schützenvereine. Unabhängig von diesen Kategorien - die einen schießen aus der Hüfte, die anderen zielen lange. Manche treffen besser, wenn sie lange zielen, andere nicht. Und dann gibt es noch die, denen es überhaupt nicht ums Treffen geht, sondern nur wie sie beim Zielen auf andere wirken. Nur letztere finde ich etwas nervig, kann ich aber (dank Abo-Funktion) auch damit leben.
Ich selbst ziele immer sehr lange, weil ich aus der Hüfte geschossen so gar nichts treffen würde. Andere haben da mehr Talent, z.B. auch die schönste Nase von allen (die dann zugebenermaßen auch gerne als solche gekennzeichnete Edits ergänzt).

Was ich damit sagen möchte: ich kann mit Deinen Gedanken, Katniss, viel anfangen. Und mag sie auch allen zum Lesen empfehlen. Nur ist der Zugang zu Parfum unterschiedlich, so dass Kommentare auch sinnstiftend sein können, die spontan geschrieben werden.

Noch kürzer: Yalla hat schon alles gesagt.
MarisMaris vor 10 Jahren
Es gibt kein Übereilt. Wenn man so erfüllt ist von einem Duft, dass man seine Gedanken dazu gerne mitteilen möchte, soll man das tun. Ich mag frische Kommentare, die aus einem direkten Eindruck heraus entstanden sind, gern. Sehr gern sogar. Und ich mag kurze Kommentare. Denn ich lese auch gern verschiedene Sichtweisen und seitenlange literarische Ergüsse oder wissenschaftliche Abhandlungen interessieren mich nicht. Ich mag eure spontanen Eindrücke. Dass sich die mit der Zeit auch ändern können, finde ich völlig normal.
PlutoPluto vor 10 Jahren
Wenn ich einen Duft später ganz anders empfinde, korrigiere ich meine Kommis. Aber welcher Kommi wird einem Duft schon wirklichg gerecht? Letztendlich ist ein Kommi nur eine subjektive Meinung.
ChaiTeeChaiTee vor 10 Jahren
Manches hört sich schon recht spaßbefreit an und mir fehlt irgendwie die Leichtigkeit, die dieses Hobby für mich haben muss.
SeeroseSeerose vor 10 Jahren
Ich will das jetzt nicht übermäßig vertiefen. Einen (nur einen auf einmal) Duft zu testen um ihn zu kommentieren, dafür nehme ich mir mindestens 5 bis 6 Stunden Zeit (außer er ist so schrecklich, dass ich ihn abwaschen muss), auf Haut, die an der Stelle mindestens 2 Tage keinen Duft hatte, mit Seife und Pflegemitteln versorgt, die keinerlei Duftstoffe haben. Und immer zu den gleichen Zeiten. Und ich bin ganz für mich, immer in demselben Raum, schreibe meine Post, lese, surfe. Esse nichts, trinke höchstens Wasser. Damit ich nicht immer nur an dem Duft herumschnüffele und somit leicht duftmüde, bzw. -blind werde. Allerdings, wenn unterirdische Supermarktbilligregaldüfte sind, dann bin ich schnell fertig damit. Und ich mache mir immer Notizen, zu Beginn, zwischendurch. Ich bin immer schneller geworden im erkennen von Duftnoten. Leider werden hier die Pyramiden immer spärlicher und bei manchem Duft, zum dem ich vor 3 Jahren die Pyramide notiert hatte, stelle ich jetzt fest, dass sie hier ganz nett kastriert worden ist.
Dann gehe ich hier in die Seite und gucke: Pyramide, die anderen Kommentare. Ist schon alles gesagt, was ich auch zu sagen hätte, gebe ich nur das Testergebnis ein und schreibe eine Notiz. Das kann ich später bei neuen Kommentaren, erneutem Test abgleichen.
Wenn ich einen Duft sehr mag, spontan oder mit Anlaufphase, dann ist es mir doch egal, was enthalten ist, ob Mainstream oder Nische, zunächst mal. Wenn ich andere per Kommentar daran teilhaben lassen möchte, ergibt es sich von selbst, dass ich ihn auch oft getragen habe. Meine alten Kommentare sind holperig, von Unkenntnis geprägt, mehr emotional. Jedoch das grundsätzliche Urteil ist geblieben. Ich verstehe jetzt allerdings besser, warum das so ist. Und immer wieder komme ich auf die Düfte zurück, die ich von Beginn an mochte. Werte ich sie ab, so haben sich andere als noch schöner für mich erwiesen.
ChaiTeeChaiTee vor 10 Jahren
Und ich bin zwischenzeitlich (wieder) an dem Punkt, dass ich gar nicht mehr jeden Duft analysieren und auseinandernehmen will. Ich hab schöne Düfte und jeder hat seine Zeit; aber irgendwie hab ich keine Lust an dieses Hobby fast wissenschaftlich dranzugehen. Es gibt Düfte, die gefallen mir auf Anhieb und auch der Kommentar schreibt sich fast wie von selbst und es gibt Düfte, mit denen ich erst warm werden musste und es mir immer noch schwer fällt, einen Kommentar zu schreiben - z.B. "Vaniglia" von L'Erbolario. Und dann gibt's noch die Düfte, die sind einfach herrlich, aber mir fehlen die Worte für den Kommentar - dann gibt's halt auch keinen. Dazu gehören z.B. meine beiden Ableger von "Bottega Veneta". Vielleicht reicht's ja mal für ein Statement.
MrWhiteMrWhite vor 10 Jahren
Oftmals wird auch nur anhand eines Tropfens getestet und dann monatelang über Kilian, Creed, Tom Ford etc. abgelästert :-))
Das wichtigste ist aber sowieso, einen Duft für sich selbst in allen Facetten kennenzulernen, dann kann man über derartige Aussagen von "Profis" nur schmunzeln und seinen Traumduft genießen :-)
YallaYalla vor 10 Jahren
Lösung: den Kommentar ergänzen und/oder umschreiben und als Edit kennzeichnen. Das spricht m.E. für die Autoren.
RiechegutRiechegut vor 10 Jahren
ich finde es oft eigenartig... man muss einem Duft Zeit geben und sich selber. Nicht alles ist zu jeder Zeit gleich. Manche Düfte passen nur zu einer bestimmten Zeit,, manche passen später und manche passen niemals. Das ist so meine Erfahrung.
BlumenblutBlumenblut vor 10 Jahren
Ja, nur werden einem auch dann noch Facetten auffallen, die man vorher nicht bemerkt hat, weil man in der Zwischenzeit z.B. gelernt hat, bestimmte Noten besser rauszuriechen etc.
SeeroseSeerose vor 10 Jahren
Einerseits hast Du recht, wenn es darum geht, einen Duft für sich erwerben zu wollen und einen Kommentar zu schreiben. Aber wenn jeder Verkoster von Spirituosen, vor allem Wein, Käse, Lebensmitteln so testen würde, das ginge überhaupt nicht. Es wäre unbezahlbar. Es testen hingegen viele Leute verschiedenen Produkte in kurzer Zeit. Da muss man sich eben trainieren und gute Geruchsrezeptoren, Geruchsnerven und ein sehr gutes Gedächtnis haben, aber auch die Haptik auf der Zunge um das alles gut und schnell beurteilen zu können. Ich teste meist ausschließlich ohne die Absicht, einen Duft überhaupt zu erwerben. Für diese Tests habe ich ein Schema, das immer gleich ist. Aber ich kommentiere selbstverständlich nicht jeden Duft, den ich teste. Obendrein kann es genauso gut und richtig sein, etwas spontan zu machen. Mir macht das Testen einfach Vergnügen, das gleichzeitige Trainieren des Geruchssinns und des Gedächtnisses und das Lernen von den vielen Parfüms, über Parfüms, Duftstoffe, Herstellungsmethoden, Parfümeure etc. Aber auch das Schreiben der Kommentare an sich macht mir Spaß, auch und gerade von "Pflichtkommentaren" Erstkommentaren. Keineswegs will ich alle Düfte von mir mit 80-100% bewertet jemals besitzen.

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