LUI

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16 - 20 von 31
LUI vor 6 Jahren 7 1
7
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Überraschend gut - das bessere Cool Water?
"Veti wow!", "Veti wer?" oder "Veti was?"

Heute Mittag übergab mir der Postbüddel ein Päckchen, mein erster Vetiverduft war gut angekommen, wie ich dazu gekommen bin ist aber eine andere Geschichte. Die Verpackung sah ganz ordentlich aus und der Flakon, gehalten in tiefem blau, was etwas aquatisches versprach, das aber nur zum Anfang.

Im Vorfeld hatte ich die letzten Tage einiges über Vetiver-Düfte gelesen, auch wie der perfekte Vetiverduft eigentlich sein sollte. Für den ersten Test legte ich je einen Spritzer auf die Schläfen und den linken Handrücken zur Kontrolle einen Papierstreifen, weil mir Vetiver-Vergleichsdüfte, einfach noch fehlen.

Wow - das nenn ich mal kühle aquatische Frische pur, eine aromatische spritzige Kopfnote - zitrischer Vielfalt, die etwa eine Stunde anhält - nicht so eine Art Bergamotduft, wie man es von einigen Mainstreamern her kennt, die bereits nach 10 Minuten schon verflogen sind. Meiner erster Gedanke war, dass es sich hier um einen schönen Sommerduft handeln könnte, aber es war wiederum ein Irrtum meinerseits.

Der Übergang zur Herznote ist schleichend, die zitrische Frische flacht langsam, aber deutlich ab und verwandelt sich in eine samtartig, aromatisch, würzige Süße, die ich so nicht erwartet hätte; demnach ist das Thema reiner Sommerduft erst einmal hinfällig. Trotz all diesem, eine gewisse Frische im Hintergrund bleibt konstant, die ich als Melisse wahrnehme, denn frische Melisse kenne ich von Aromaölen her gut. Die Süße dominiert in den nächsten drei Stunden - im Verlauf gesellen sich weitere Duftakzente mit einem würzigen Charakter wie etwa Pfeifentabak, Salbei und Lavendel hinzu.

Nach gut einer Stunde Kopf- und drei Stunden Herznote setzt sich nun die Basisnote mit Vetivers Energie durch. Die vorher dominierende Süsse fällt nun angenehm in den Hintergrund, eine leicht maskulin, würzig, warme Edelholznote, die sich wie eine Umarmung eines Kaschmirschals um meinen Hals anfühlt - sehr angenehm tragbar. Ist das der Vetiver Duft, wovon soviele schwärmen. ein Parfüm das seinen Charakter drei mal in Folge ändert?

Fazit: Tragbar das ganze Jahr hindurch, sport- und bürotauglich, ein Allrounder an kalten wie warmen Tagen, aber nicht empfehlenswert an heißen Tagen, denn dafür gibt es im Herz zuviel Süße. Die Sillage ist am Anfangs sehr stark; im Herz gemäßigt und zum Schluß eher dezent wahrnehmbar. Die Haltbarkeit auf meiner Haut ist langanhaltend gut bis ca. neun Stunden, was kein schlechter Wert ist.

Auf der Haut konnte ich keinen Pfeffer wahrnehmen, denn ich esse gern scharf, also richtig scharf meine ich damit. Auch konnte meine Nase nichts extrem künstliches erfassen, aber auf dem Papierstreifen, zum Anfang, gab es eine leichte synthetische Note.

PS: Das Vetiver Forte ist in Deutschland kaum erhältlich, aber in Italien sehr populär, darum schaut dort mal nach, ein wirklich schöner Duft. Die Süße mit gourmandigen Touch erinnert ein bischen an Le Mâle, die aquatische Frische an ein besseres Coolwater - unbedingt einmal ausprobieren.
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LUI vor 6 Jahren 1 2
6
Flakon
6
Sillage
9
Haltbarkeit
4
Duft
Echt Leder - dunkel und geheimnisvoll
Von einem guten Kollegen bekam ich einen fast vollen Flakon vor etwa 30 Jahren geschenkt, weil er ihn nicht mehr mochte. Ich nahm ihn, denn einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul. Nach mehrfachem ausprobieren, landete der Duft in der äußersten Ecke meines Toilettenschrankes, bis er dann - leicht angestaubt - an einen anderen Kollegen weitergegeben wurde, der solch eine herbe Variante mochte.

Die Kopfnote beginnt mit einer frischen Note aus Zitrus und Lavendel, die aber nur recht kurzlebig ist. Die Sillage ist zum Anfang überdurchschnittlich stark. Ab der Herznote geht es in Richtung animalisch, ledrig mit einem leichten Akzent an Süße von Anis & Honig, der aber nicht in die Tiefe geht. Im weiteren Verlauf setzt sich scharfes Patschuli und Moschus durch. Wirklich schmutzig - für mich damals schon hart an der Grenze und somit nur schwerlich zu ertragen.

Ab der Basisnote wird es dann erträglicher. Eine holzige sanfte Note - durchsetzt wiederum von Patschuli, Moschus plus Sandelholz,  gewinnt die Oberhand. Ab hier wurde das Ganze erst erträglich. Die Haltbarkeit war überdurchschnittlich gut, mit mehr als  neun Stunden.  Trotz allem, wurden wir nie richtige Freunde.

Meiner Meinung nach passt(e) dieser Duft eher zu „reiferen Boys“. ;-)
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LUI vor 6 Jahren 3
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Der dunkle Verführer
Vor einiger Zeit stand ich in der Parfumerie und der Test-Flakon Body Kouros sprach zu mir:"Los, probiere mich mal aus, das wolltest Du doch schon seit langem"! ... und so machte ich die erste Bekanntschaft mit BK. Süss war es, aber in abgeschwächter Form, der Eukalptus schwächt die Süsse angenehm ab und so befasste ich mich mit dem Gedanken, das wir durchaus Freunde werden könnten.

Um nicht als inkonsequent zu gelten, normalerweise bin ich kein Fan von den "süssen", bzw. von "zu süssen" Düften, benutze es aber gern mal sparsam zur Abendabendgarderobe oder als willkommende Abwechslung. Die beiden einzigen Düfte die ich in dieser Kategorie schon jahrelang in meiner bescheidenen Sammlung habe sind, Davidoff Relax und Gaultier Le Mâle, die aber langsam zur Neige gehen, somit musste eine Alternative her. Jetzt kurz vor Weihnachten, wo die Rabatte steigen und die Preise in den Keller fallen, war mein BK im 100ml Flakon für € 29,90 ein echter Schnapper, wozu ich nicht "Nein" sagen konnte.

Am nächsten morgen gleich etwas aufgelegt; sowie auch einen Sprüher auf einen Papierstreifen, zur Kontrolle, anschließend gings in den nächsten Supermarkt, die Sillage war mehr als ganz ordentlich. Die Kopfnote ist geprägt mit einer zitrischen Frische der Bergamotte; der Übergang zur Herznote ist schleichend, ein süßliches würziges Aroma an Muskatnuß. Die Süße wird durch die Frische von Eukalyptus und Minze etc. abgefedert, was ganz angenehm ist. In der Basisnote gehts dann in Richtung holzig, orientalisch mit sanften Tönen an Salbei, Zimt, Zeder und Weihrauch, eigentlich ganz kuschelig.

Fazit: Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich gut, eine gewisse Synthetik kann man nicht absprechen, ist auf der Haut aber nur am Rande bemerkbar, vielleicht ein bischen medizinisch, aber ganz deutlich auf dem Papierstreifen wahrnehmbar, besonders ab dem 2.ten Tag. Wie es an warmen Sommerabenden und Nächten zu tragen ist, kann ich zz. noch nicht sagen, das werde ich dann nachreichen, wenns soweit ist. Den Flakon finde ich übrigens ganz ansprechend und unter den ganzen anderen Mainstramern empfinde ich BB ein bischen erfrischend anders, als eine nicht zu süsse Alternative.
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LUI vor 6 Jahren 11 1
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
orientalische Leidenschaft
Das Arabi Cana der Marke Kolmaz ist der erste echte Blindkauf, den ich aufgrund der guten Parfumo Bewertung gekauft habe. Der Flakon sieht schon mal recht edel aus, ein kleiner Blickfang und tatsächlich ein Geheimtipp Kandidat, das ich damit auch gern weitergeben möchte.

Die Kopfnote eröffnet sich mit einer stillen Explosion an südländischen Früchten, eine Süsse von Datteln und orientalischen Gewürzen, der gut 1/2 Std. anhält. Dann folgt die Herznote, die sich schleichend und faßt unbemerkt einstellt und sich mit der Zeit verstärkt, leicht animalisch, maskulin, wie der Schweiß eines Araberhengstes mit durchgeschwitzen Ledersattel, aber nicht penetrant, Rauch gemischt mit Rose, einem Schweißtropfen Testosteron, harzig mit Zimt und Adlerholz, ein Duft der bis zu 2 1/2 Stunden anhält, um dann samtartig in die Basisnote zu schweben. Die Akzente sind gepudert mit Sandelholz, Pfeifentabak, Moschus, Patchouli und Weihrauch, warm und sexy mit einem Bedürfnis sich anzukuscheln, um im Feuer der Leidenschaften zuverglühen. ;-)

Die Basisnote hält mehr als 8 Stunden, einige Stunden später konnte ich den Duft noch gut wahrnehmen, ein tolles Parfum das seine Freunde finden wird und eher für den Naturburschen und den gestandenen Herrn geeignet ist. Die Sillage ist überdurchschnittlich, akzeptabel und nicht aufdringlich, aber es empfiehlt sich, es nicht zu dick aufzutragen - so riecht der Orient zwischen einem Harem und einer Oase.
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LUI vor 6 Jahren 8 2
7
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
1000 und eine Oud Nacht
2017 Mitte November hatte ich mein erstes Oud-Duft Erlebnis mit Aigner N°1 Oud und war positiv überrascht, etwas süß mit einem angenehmen würzig-orientalischen Touch. Da ich an diesem Tag gleich mehrere Düfte testen durfte und eine ankommende Erkältung in den Knochen verspührte die nicht so richtig ausbrechen wollte und somit nicht objektiv beurteilen konnte, verschob einen weitenen Test zu einem späteren Termin.

Immer nach dem ausschnaubten meiner dichten Nase musste ich erneut inhaltieren und es gefiel mir immer besser. Im Anschluß informierte ich mich ausgiebig hier bei Parfumo und im Web und fand alles was ich zum Thema Oud wissen musste.

Anfang Dezember, ein nasskalten trüber Abend mit Schneematsch & Regen - die Temperatur um die 0°C und das Schietwetter blieb die ganze Nacht bei, bis in die frühen Morgenstunden. Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde Aigner N°1 Oud aufgelegt, je 2 Spritzer rechts/links am Hals und einen auf den linken Handrücken, um den Duft besser zu kontrollieren, dann gings ab in die Einkaufszone und Weihnachtsmarkt, um einige Besorgungen zuerledigen.

Schlechtes Wetter gibt es nicht, aber schlechte Klamotten, deshalb war ich auch entspr. gut eingepackt. Der Oud Duft versetzte mich in eine weihnachtliche Euphorie, besser gesagt 1001 Nacht, ein Duft den meine Nase praktisch die ganze Zeit wahrnehmbar und mich wie eine warme Decke einhüllte. Für einen Oud-Neuling wie mich vielleicht gewöhnungsbedürftig. Ich fühlte mich aber hochwertig beschwingt, edel, etwas vornehm und geschmeidig, die Nase zart umpudert, angenehm und alltagstauglich zu tragen und absolut passend zur Weihnachtszeit.

Nach gut 4 Std. waren meine Besorgungen abgeschlossen und auf dem Rückweg gabs noch einen Teller Erbsensuppe aus der Gulaschkanone von der Bundeswehr, wo ich u.a. ein paar Freunde traf, die sich gleich nach der Begrüßung nach dem Duft erkundigten. "Wow, das riecht ja toll, was ist das"?, "Aigner N°1 Oud"! "Schöner Duft, steht Dir gut!" 2 Std. später trennten sich unsere Wege und ich trat den Rückweg an.

Es waren nun gut 6 Std, vergangen und ich konnte den Duft noch gut riechen, am späten Nachmittag ließ die Intensität langsam nach, kein Wunder, denn es ist ein EdP, man hätte es auch Aigner N°1 Oud-Intense nennen können. Am nächsten morgen presste ich meine Nase neugierig auf meinen Handrücken, und tatsächlich, ich konnte den Duft noch definitiv noch wahrnehmen.

Ein Duft der es mir schwer angetan, gern werde ich weitere Oud-Düfte, auch im Vergleich ausprobieren, der derzeitige Preis schwangt zwischen 33.00 ~ 45.00 Euronen für ein 100ml EdP, was nun wirklich nicht teuer ist. Oud-Gourmets kann man damit vielleicht nicht locken, aber es ist ein guter Oud-Einsteiger; geeigent für Herren ab mittleren Alters, perfekt für die kalte Jahreszeit und auch eine echte Kaufempfehlung.

Der Duftverlauf ist angenehm sinnlich, orientalisch, in der Kopfnote Muskat, Zimt, Koriander; in der Herznote eine Rose umschmeichelt von Jasmin und Veilchen; die Basis eine Mischung aus Safran, Casmeran, Agarholz und auch ein bischen Leder.
2 Antworten
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