Laminatrix

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6 - 10 von 72
Laminatrix vor 7 Monaten 19 10
Tschuldigung, sind das Sie?
Ich war heute im Douglas und wollte nur "Luna Rossa Black | Prada" testen und wieder gehen. Doch da das der beliebteste Duft ist, den Teenies gerne klauen, ging ich leer aus. Die Douglette meinte aber, ich soll mal andere testen. Dann gab sie mir dieses Schätzchen.

Ich wurde zunächst angedieselt und eine nette ältere Dame fragte, was das sei. Sie war etwas erstaunt, dass das ein Männerduft ist. Im Prinzip fand sie es spannend, dass ich der Meinung bin, dass Düfte per se nur aus Marketinggründen geschlechterspezifisch vermarktet werden. Als ich kurz Brot holen war, fragte mich eine andere Frau, was das sei.

Zunächst finde ich ihn mega unisex. Das Opening aus Bergamotte und Jasmin ist noch so mittel, allerdings startet im Drydown eine wunderschöne Mischung aus Benzoe, Weihrauch und Vanille. Er könnte aus der Priveelinie von Guerlain sein, ist er doch der leichtere, tageslichtkonformere Spiriteuse Double Vanille. Er hat eine tolle Cremigkeit, die nicht nervt.

Und nun das Urteil des Kerls: Es gab weder einen Lebensmittelvergleich, noch ein verzogenes Gesicht. Sein "ist net schlecht", sagt mir aber, dass ich den Duft gut hüten muss, sonst wandert er womöglich in seine Sammlung.

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Laminatrix vor 11 Monaten 5 4
Weißer Patchouli im schwarzen Schwarm
Dienstag Abend um die 25° und ich stehe mit einem Haufen Menschen, schwarz gekleidet in einer historischen Sportstätte. Um mich noch härtere Fans dieser Band und der Synthiesound in der Luft. Ich trage Patchouli Blanc und dann singt er: Dave Gahans öliger Bariton und ich mittendrin in der frenetischen Masse.
Bei dieser Hitze war mir nach Sauberduft und dann war da aber in mir noch dieser kleine Goth, den ich so selten rauslassen. Gut getarnt in der Sauberhülle schleicht sich auch hier der Patchouli an. Startet er aldehydisch-sauber mit einem netten Pfeffer-Twist, weicht ihn die Rose im Herzen auf. Kaschmir und Moschus bieten die leichte Basis. Der Patchouli macht das alles tiefer und eben bürotauglich düster. Es ist nicht dieser in Eleganz glasierte Patchouli von Chanel, sondern ein etwas erdig-balsamischerer. Dabei ist er aber leichter, sodass er sommertauglicher ist.

Das Konzi war vorbei, ich musste vorher aufgrund einer Cola-Dusche mein Shirt wechseln, deswegen kann ich nur bedingt etwas zur texitilen Haltbarkeit sagen. Auf der Haut hielt er sich in der Hitze gute vier Stunden, was bei mir heißt, dass er unter normalen Temperaturen einen Arbeitstag hält.

Den Bürotest habe ich noch nicht gewagt, ich habe ihn jetzt aber im Urlaub dabei und werde ihn ausgiebig im Atlantikklima testen. Beseelt vom besten Urlaubsauftakt aller Zeiten.
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Laminatrix vor 11 Monaten 9 5
Tschäsmin heisst Jasmin und will Friseur
Jasmin, 15 findet Schule doof und Max super. Da sie schöne Nägel hat, will sie Frisörin werden. Ihre Freundin Mareike findet, Tschäsmin passt besser - oder Tschäs. Tschäss hat die Mittlere Reife gerade so gepackt, arbeitet mittlerweile auch bei Netto und ist 32. Und so roch ihr Sommer Mitte der 00er Jahre.

Für mich riecht dieser Duft nach 2005-07. Irgendwas Zitrisches , irgendwas anderes und asslig klebriger Jasmin.

Ich assoziiere diese Düfte sehr mit dem Gang in der Schule unter meinem, wo die Berufsschulklasses saßen. Er riecht klebrig, aufdringlich und nervt sogar als Kloduft. Der ist fast Endgegner, aber so ein Halblebiger.
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Laminatrix vor 1 Jahr 8 3
Grüne Vanille - oder der Hotellobbygeruch
Letztes Jahr waren der Kerl und ich gemeinsam auf den Kanaren. In der Lobby unseres Hotels roch es unglaublich gut nach einem spanischen Putzmittel. Einige Tage später trug ich zum Abendessen diesen Duft und Kerl stellte fest, dass er dem Lobbygeruch sehr ähnelte. Trotzdem lobte er am Abend mein Parfum.

Vanira Moorea ist dabei kein komplexer Duft. Er vereint Zitrik mit Petrigrain und Vanille - soweit so klar. Trotzdem hat er etwas Besonderes. Der Duft ist durch das Petitgrain grün, hat eine Zitrik und hält trotzdem lang. Er ist süß, aber nicht extrem aufdringlich, hat diese Reiniger-Vibes, aber die eines teuren, sehr feinen Reinigers.

Für mich ist es mein Sommerduft, der mir auch im Winter meine Kanarenvibes gibt, der tragbar ist, ohne in den Untiefen von belanglosen Acquaten und Zitrusdüfen zu versinken. Er hat die nötige Wärme und Weichheit, die ich sehr mag.

Nachdem ich mich dann durch mein Probenpaket von Berdoues geschnüffelt hatte, fiel er mir sehr positiv auf. Es lohnt sich definitiv, ein Näschen zu nehmen und ihn sich näher anzusehen. Nicht nur der wirklich schöne Flacon, sondern auch das Preis Leistungs Verhältnis haben mich vom Duft überzeugt.
Er ist nicht ganz so populär wie der Assam, aber nicht weniger schön.
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Laminatrix vor 1 Jahr 3 4
Von der Blindprobe zur großen Liebe
Begonnen hatte alles mit einem Video von Eau d'Ani, in dem sie einen anderen Duft und eine Parfumerie sehr lobte. Ich stöberte und fand diesen eher unspektatulär klingenden Duft und bestellte ein Pröbchen - immerhin wollte ich etwas ganz Neues testen. Für 5 Euro macht man ja wenig falsch.

Als er ankam, erfüllte er mein Beuteschema: Weicher, cremiger Moschus mit einer schön pudrigen, leicht buttrigen Iris. Der Auftakt im Kopf ist frisch-spritzig durch Zitrone und rosa Pfeffer und gleitet dann in diesen Moschustraum aus Iris und Moschus um dann holzig abzuschließen.

Sauber, nicht waschmittelartig, warm, weich pudrig. Es ist der Moschus ähnlich dem eines Le Musc et la Peau, es ist eine weiche Iris, die nicht trocken und staubig ist, sondern einhüllend und ausbalanciert mit der holzigen Basis zu einem wunderschönen, eleganten Moschusduft wird.

Ich habe mich sehr verliebt, auch und weil er eben so nischig ist. Ich liebe ihn so sehr, dass er jetzt entgegen aller Sparpläne eingezogen ist, denn er ist das, was ich schon so lange gesucht habe.
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