Lancaster85

Das fasst in drei Punkten zusammen wie es um diesen Duft steht. Wirklich???

Nein, nicht aus meiner Sicht... Erst einmal kurz zur Marke:

Hier ein schönes Zitat der BondNo9 Homepage: "Von Uptown bis Downtown, von den Avenues bis in die Nebenstraßen: Bond No. 9 ist dort überall zu Hause. Die New Yorker Kreationen der Duftmarke verstehen sich als Hommage an die unzähligen Facetten der amerikanischen Großstadt, der Stadt die niemals schläft und die wohl jeder kennt. Bond No. 9 ist wohl die einzige Marke weltweit, die eine Stadt in so unzähligen Varianten okfaktorisch verewigt."

Im Jahre 2003 wurde der Grundstein zu Bond No. 9 gelegt, als die französische Parfumexpertin und New York-Liebhaberin Laurice Rahmé, sich aufmachte ihre zweite Heimat olfaktorisch zu entdecken. Sie war von der Stadt New York, bzw. von ihren vielen unterschiedlichen Düften so begeistert, dass sie begann dieser Stadt eine eigene Duftkollektion zu widmen. Sie kreierte eine Serie von individuellen Düften, die Träume, Sehnsüchte, Geheimnisse und Energien rund um die Stadt New York versprühen. Szeneviertel, ganze Straßenzüge und Plätze inszeniert sie als außergewöhnlich, olfaktorisch interpretiertes Sightseeing durch Manhattan.

Der Name dieses Duftes „Bond No. 9 Perfume“ steht für die Bond Street No. 9 im Stadtteil NoHo, hier ist das Hauptgeschäft der Marke angesiedelt. Es handelt sich hier also um den Signaturduft der Marke, der in diesem Falle zwar nicht der erste Bond war der auf den Markt kam, aber warum auch nicht mal anders, die Marke ist ja auch anders. Dieser Signaturduft ist mit einer Konzentration von 30 % Duftöl als sehr hoch konzentriertes reines Parfum zu bezeichnen, was sehr besonders ist, aber auch die Wertigkeit der Marke darstellt.

Die Komposition beinhaltet nur vier Ingredienzien aus Ost und West, es ist also ein Duft der Kontraste. Mit 4 Inhaltsstoffen hat dieser Duft die kleinste Ingredienzienanzahl aller Bond No. 9 Düfte. man muss also nicht immer hunderte Duftstoffe mischen um etwas neues zu schaffen, ganz nach dem Prinzip: "weniger ist mehr", sehr mutig...
Die östliche Welt wird durch den teuersten Duftstoff der Welt verkörpert, dem erdig-süßlich riechendem Oud/Adlerholz.. Der perfekte Partner hierzu ist Rose, der Blüte der Blüten, der Königin der Blumen, geschätzt und geluebt im Osten und im Westen. Tonkabohne aus Südamerika verstärkt die Mischung mit seinem warmen Mandel-Karamell Duft, unterdessen der Moschus vom asiatischen Moschushirsch die sinnliche natürliche Note vom Oud unterstreicht.

Aus meiner Sicht riecht der Duft weder nach Motoröl, noch nach angekoltem Holz, noch nach Fruchtgummi...
Aber Duft nimmt eben jeder anders wahr...

Dieser Signaturduft war der erste, den ich von Bond gerochen habe, im KaDeWe in Berlin.
Als ich ihn auf meiner Haut das erste Mal einatmete dachte ich, ich bin im olfaktorischen Himmel. Eine Explosion von Duftmolekülen erklomm meine Nase und meine Sinne. Ich vermutete einen riesen Cocktail von kostbaren Duftstoffen dahinter, bei dieser so komplexen Duftwolke.
Viel später erst, als ich mehr Informationen über den Duft einholte, erfuhr ich von den nur 4 Duftstoffen. Der Wahnsinn, was andere mit 100 Duftstoffen nicht schaffen schafft dieser Duft mit nur 4.
Ja, ich bin im 7. Himmel. Ein Duft, wie er besser für mich nicht gemacht sein könnte.

Auf meiner Haut erlebe ich folgenden Duftverlauf:
Oud und Rose geben einen unglaublich komplexen Auftakt. Das spannende aber ist, das es nicht überladen und schwer wirkt, eher sogar mit einer erfrischenden Note, was teilweise fruchtig wirkt, in die Richtung von warmer Orange.
Bei mir wechseln sich nun Rose, erdig-warmes Oud und frische Akkorde ab. Die Tonkabohne, die bei mir nach zirka 30 Minuten spürbar dazukommt gibt dem ganzen einen dezenten, warmen Unterton, ohne zu überladen.
Nach 3 bis 4 Stunden glühendem Kampf zwischen Ost und West/ Rose und Oud, es gibt keinen Gewinner oder Verlierer, sie sind die perfekte Kombination, kommt der Moschusakkord mit einer kühlenden Wirkung hinzu.
Der Duft hat eine Haltbarkeit von 8-9 Stunden auf meiner Haut.

Dieser Duft ist ein Nischenduft, der anders ist als andere: 4 Ingredienzien, er symbolisiert die Stadt NY und die Make Bond No. 9, 30% Duftölanteil und er polarisiert:-)

Aber genau das macht doch einen Duft aus, der eben kein Massenprodukt sein soll und würde er nicht teuer sein, hätte ihn auch wieder jeder, was ihn langweilig machen würde...

Ich empfehle: selber testen, dann bewerten...

Ich habe gesehen, dass es schon Unmengen an Kommentaren zu Cool Water gibt aber ich muss einfach ein paar Dinge über diesen Duft sagen und ergänzen.
Ohne mich zu rühmen möchte ich sagen, dass ich durch meine persönlichen Gespräche mit dem Ideengeber dieses Duftes Herrn Michael Förster einiges hinzufügen kann über die Geschichte und die Besonderheit dieses Duftes.
Wiesbaden 1987, Michael Förster, (Achtung, er ist kein Parfumeur, er war seiner Zeit der Marketingchef von Lancaster und der Auftraggeber für die Parfümeure wie er sich einen neuen Duft vorstellt) unter anderem Entwickler der Großen Lancasterklassiker Joop Le Bain, Joop Femme, Joop Homme, Nikos Sculpture Homme, usw., hat die Vision einen Duft zu kreieren der anders ist als die typisch holzigen und würzigen Düfte der 70er und 80er. Seine Vision ist etwas vollkommen anderes zu machen. Er wusste, dass ein Duft nur zu einem Klassiker werden kann, wenn man 3 Dinge beachtet: eine neue Art der Werbung, eine völlig neue Duftrichtung gegen den Strom der 80er und eine Überdosis an einem betörenden Duftstoff.

Die Werbung:
Ihr werdet alle das Originalwerbevisuell kennen, der nackte Mann, der im seichten Ozean liegt, kein damals üblicher großer Marken- Schriftzug auf dem Plakat, nur der nackte Mann im Fokus, damals ein Faux pas. Die Werbung sollte also nur durch das erotische Plakat zum Kauf verführen, es sollte um Erotik und das Ozean-frisch Feeling gehen um nichts anderes was ablenkt.

Duftrichtung:
Wie schon gesagt war es total gegen den Strom einen Duft zu kreieren, der vollkommen von der Norm der 80er abweicht. Cool Water ist der erste Duft mit aquatischen Noten, die selbstverständlich synthetisch sind, den Duft des Ozeans kann man nicht einfangen. Es gab vorher schon ein paar Düfte, die ebenfalls in die Richtung gingen, doch haben wir hier den ersten Duft, der komplett vom Ozean inspiriert wurde. Außerdem ist dies der erste frische Duft der Neuzeit der sich durchsetzen konnte.

Überdosis:
Cool Water beinhaltet einen synthetischen Duftstoff, der in einer Überdosis, nämlich 1% des Gesamtduftes ausmacht, Ambroxan!
Ambroxan ist einer der teuersten synthetischen Duftstoffe. Als natürliche Ingredienz ist es vor allem in der Ambra des Pottwales enthalten, jener grauen, wachsartigen Substanz aus dem Verdauungstrakt des Pottwales, jener legendären Kostbarkeit, die einen weiten Weg zurücklegen muss, bis ihr Duft zu dem wird, wofür sie berühmt ist: einer der kostbarsten Duftstoffe für die Parfumherstellung, leicht nussig, warm, betörend sinnlich und unwiderstehlich sexy. Neben den anderen Hauptkomponenten Boronal, Ambrinol und Dihydroionon gamma ist Ambroxan maßgeblich für den einzigartigen aromatischen Duft der Ambra verantwortlich.

Also ist nun klar warum Cool Water so anziehend wirkt und warum er so ein Weltklassiker geworden ist, nach 24 Jahren immernoch weltweit in den Top 10. Es muss sich keiner schämen diesen Duft zu tragen oder zuzugeben, dass man ihn besitzt. Sicher ist er zum Großteil synthetisch aber ohne seine ganz besonderen synthetischen Duftstoffe wie die Interpretation der Ozeanfrische und dem Ambroxan wäre er auch nicht so wie er ist!
Ich sage es hier offen: Ich trage gerne Cool Water und mit Stolz! Und, ist es wirklich schlimm etwas zu tragen was viele haben? Was viele haben muss ja irgend etwas anziehendes an sich haben... Die Komplimente, die ich bis jetzt für ihn bekommen habe, könnte ich hier gar nicht alle aufzählen.

Vera Wang, die US amerikanische Brautmodedesignerin mit chinesischen Wurzeln ist eine der großen in der Welt wenn es um den perfekten Auftritt bei der Hochzeit geht.

Sie ist in New York im Jahre 1949 geboren worden. Sie studierte zuerst Kunstgeschichte und widmete sich dann dem Eiskunstlauf. Ihr Ziel war es in der Olympia Mannschaft aufgenommen zu werden, als sie dös nicht schaffte wechselte sie in die Mode- Branche. Sie arbeitete unter anderem 16 Jahre lang für die US amerikanische Vogue. Dort war sie lange Zeit sogar Chefredakteurin. Später hat sie für Ralph Lauren gearbeitet, 1990 eröffnete sie in New York ihr erstes eigenes Mode Atelier neben Hochzeitskleidern entwarf sie Trikots für Eiskunstlauf.

Als sie bei ihrer eigenen Hochzeitsplanung 1989 kein Hochzeitskleid fand, das ihren Ansprüchen nahe kam hat sie einfach Ihr Hochzeitskleid, wie sie es in ihrem Kopf hatte einer näheren als Auftrag gegeben. Bei ihrer Hochzeit waren ihre Gäste so begeistert von diesem selbst designten Kleid, das alle wissen wollten von wem es ist; Natürlich von Vera Wang selbst. So startet sie ihr Geschäft mit der Hochzeitsmode. Unter anderem machte sie die Hochzeitskleider für JLO, Victoria Beckham, Sharon Stone, Heidi Klum und so weiter... Wer etwas auf sich hält hat ein Hochzeitskleid von Vera Wang.
Heute macht sie nicht nur Hochzeitsmode und Eiskunstlauf Mode, sondern auch Brillen, Abendmode, Accessoires und Düfte. Außerdem kann man sie in den USA als Wedding Planer buchen. Sie plant eine Hochzeit von A bis Z, es gibt alles von Vera Wang von den Einladungskärtchen mit dem Vera Wang Logo bis hin zu VW Besteck und Gläsern.

Vera Wang for Men aus dem Jahre 2004 ist nun ihre erste und bis dato einzige Antwort für den perfekten Bräutigam/ Mann, den sollte es ja im Idealfall auch nur einmal geben:-)

Die Werbung:
Vera Wang for Men and Women treten auf dem Werbeplakat immer gemeinsam als Paar auf, auf einem weißen Hintergrund passend zum Thema Hochzeit.

Der Name:
Der Name sagt ganz klar, dass es ein Duft für Den Mann ist, der so riecht wie sie ihn sich vorstellt als perfekten Bräutigam und Mann.

Die Verpackung:
Weiß mit schwarzen Lettern, die Farbe der Reinheit und der Hochzeit.

Der Flacon:
Die Form spiegelt den perfekten Bräutigam in seinem Anzug wieder an den sich Frau im Brautkleid(Flacon von VW Classic Women) anlehnen kann. Die silberne Kappe sind die breiten Schultern des Mannes und der Deckel aus dunkelem Holz spiegelt nicht nur den männlichen Holzkopf wieder, sondern auch die holzigen Noten des Duftes:-) Die hochwertige Verarbeitung aus schwerem Glas, der Metallschultern und dem schönen Deckel machen den Flacon zu einem Hingucker: maskulin, klassisch, zeitlos.

Der Duft:
Der Auftakt aus Mandarinenblatt und Yuzu lässt mich jedes Mal schon in eine romantische Welt eintauchen. Das Mandarinenblatt kommt maskulin herb mit einem Schuss Frische daher in Kombination mit der Yuzufrucht, (sehr ähnlich einer Mandarine) die etwas süßliches ins Spiel bringt. Ein warm-maskuliner Start...
Im Kopf nehme ich kein Leder war, dafür aber eine würzige Note aus Muskat und Anis. Muskat unterstützt die herbe Note des Mandarinenblattes und ersetzt es nach 20-30 Minuten. Anis gibt feurige, warme Noten hinzu, die peu à peu die Yuzufrucht ablösen. Ein warm-verführerisches Gemisch, das mich teilweise an Hot Water Night von Davidoff erinnert.
Die Kopfnote ist pure Eleganz, hier könnte nicht nur die Braut gerne mal hinschnuppern wollen, Vorsicht!
Die Basis wird ergänzt durch vibrierend-warmes Sandelholz, das sich immer mehr an die Haut schmiegt wie die Umarmung des Bräutigams am Abend. Die Tabaknote kommt bei mir zuletzt und bringt noch einmal herb-süsliche Noten ins Spiel, die die Liebe noch einmal aufflammen lassen...

Alles in allem:
Viel zu edel und elegant für nur einen Tag im Leben:-)
Ein Duft von jung bis alt, wenn Mann einfach das besondere tragen möchte, dabei etwas exklusives aber dennoch bezahlbares mit einem ca. 60% Anteil an natürlichen Duftölen was heutzutage ja eher selten ist.
Ich empfehle ihn zum Ausgehen, Essen, Party, Disco, romantische Abende, wenn Mann auf der Suche ist...

Info:
In Deutschland ist VW nur exklusiv bei Douglas zu bekommen.

Da kannte ich die Düfte der Armani Privé Linie Mille et une Nuits noch nicht.

Die klassischen Armanidüfte, die es überall gibt, sprechen mich einfach nicht an. Schade, dachte ich immer, dann brauche ich wohl keine Düfte von Armani, obwohl mich diese italienische Luxusmodemarke schon immer faszinierte. Italienischer Schick mit kostbaren Stoffen in elegantem Schwarz.

Als ich kürzlich dienstlich in München war ging es natürlich auch in die umliegenden Parfümerien. In der Douglasfiliale Theatinerstraße bin ich hängen geblieben. Dort schlug mein Herz höher, denn hier ist der pure Duftluxus zu Hause: Creed, Etro, Maison de Guerlain, Bond No9, Tom Ford Privé, Acqua di Parma, Marni und natürlich Armani Privé.
Also gab ich Armani seine letzte Chance und testete seine ganz private Linie. An der Mille et une Nuits Linie (1001 Nacht) blieb ich hängen. Sie besteht aus 3 Grunddüften: Oud Royal, Ambre Orient und Rose d' Arabie. Immer schon hatte ich eine Vorliebe für orientalische Düfte, aber hier kam eine Komplexität und Einzigartigkeit zum Vorschein, wie ich sie selten gerochen habe. Nun war mir klar, hier passen Armani und ich doch zusammen.

Mein erster aus der Kollektion sollte nun Oud Royal sein, dieses kostbarste Duftholz der Welt fasziniert mich einfach.

Allein die Verpackung ist schon wunderschön. Der würfelförmige Karton, dunkel gehalten in schwarz und dunkelbraun verrät schon was drin ist, kostbares Holz und Gewürze. Nur hierauf ist vermerkt, dass es sich um ein Eau de Parfum intense handelt.

Der Flacon ist sehr einfach gehalten, schwarz, eckig und kantig, sehr geradlienig. In der Mitte das goldene eingearbeitete Embleme mit der Aufschrift Armani Privé und Oud Royal. Die Geradlienigkeit des Flacons wird von seinem Einzigartigem Deckel durchbrochen. Der goldene Stein verkörpert durch die Farbe die Wertigkeit dieser Orientlinie perfekt.

Nun zum Wichtigsten, dem Duft an sich:
Natürlich testete ich ihn erst auf einem Duftstreifen, da ich ja mehrere Düfte testen wollte um nach und nach meine Favoriten herauszufiltern. Ich war enttäuscht... Oud Royal roch für mich auf dem Papier alles andere als schön! Er roch bitter und scharf. Ich wollte den Tester schon wieder ins Regal stellen und mich weiterhin bestätigt fühlen, dass Armani nicht zu mir passt. Dann übermannte mich aber meine Liebe zu Oud und ich sprühte ihn auf mein Handgelenk.
Meine Entscheidung stellte sich als richtig heraus:-) eine warm-würzige Safrannote ströhmte von meinem Handgelenk in meine Nase. Schnell kam das Oud dazu, kräftig und herb zuerst. Nach circa 20 Minuten kam bei mir die leichte süße der Rose hinzu, die perfekt das kräftige Adlerholz mit der Eleganz der Rose vereint. Nach weiterer Entwicklungszeit wird bei mir das Oud auch immer cremiger. In der Basis kommt bei mir nur das Sandelholz primär hinzu, dass den Duft noch maskuliner werden lässt.

Für mich ist Oud Royal eher in der maskulinen Zone anzusiedeln, obwohl er unisex benannt wird. Er entwickelt sich nämlich zumindest bei mir sehr kräftig holzig-würzig. Das soll aber keinen Oud und Orientalenfan davon abhalten ihn zu testen. Wenn Mann oder Frau also etwas Einzigartiges suchen, nur zu... und testen, aber bitte auf der Haut und gebt ihm etwas Zeit:-)

Diesen exquisiten Duft empfehle ich um kalte Wintertage aufzuwärmen oder für einen bedonderen Abend, egal wann im Jahr, zum Ausgehen. Mit diesem Duft wirkt man auf jeden Fall sehr anziehend und besonders um nicht zu sagen, man sticht aus der Masse heraus.

A propos Zeit: von seiner Haltbarkeit bin ich begeistert, klar reden wir hier fast von einem reinen Parfum, es liegt wie schon beschrieben ein Eau de Parfum Intense vor, also ist dieser Duft sogar etwas höher als ein EdP konzentriert, 15% Duftölanteil und mehr, im unteren Konzentrationsbereich eines reinen Parfums, aber über 12 Stunden Haltbarkeit finde ich trotzdem grandios!!!

Dieser Duft ist wie so einige andere für einen König gemacht worden. Nicht nur für irgend einen, sondern für Napoleon, François Rancé selbst hat seinen Duft im Jahre 1805 Napoleon gewidmet.

"Vainqueur" ist also sein Name, der Sieger.

Seine tiefblaue Verpackung mit dem goldenen Siegel und dem Schriftzug Rancé, samt Gründungsjahr des Dufthauses im Jahre 1795 wirkt sehr königlich und edel. Außerdem steht der Flacon auf einem Sockel, wie es oft bei reinen Parfums der Fall ist. Hier handelt es sich, wie selten bei Herrendüften, um ein Eau de Parfum.

Der Flacon in der Form einer Siegessäule ist ebenfalls passend zum Namen, eine dunkelblaue Kordel, die am Flacon festgemacht ist schmückt ihn ebenfalls.

Zum Duft:
Es ist nicht die Originalrezeptur von 1795, sondern eine an ihn angelehnte moderne Version. Eine Hommage an die großen französischen Düfte seiner Zeit.
Was besonders ist, dass bei Rancé nur natürliche Ingredienzen benutzt werden.

Beim aufsprühen erschlägt förmlich eine Mischung aus bitteren Zitrusnoten. In der Herznote kommen nach circa 10 Minuten Melonennoten hinzu, die etwas das Bittere der Kopfnote abschwächen und auf meiner Haut leicht fruchtig werden. Der herbe Unterton bleibt aber bestehen, leider.
In der Basis entdecke ich nur Iris und Vetiver, die die Melone wieder ins herb-bittere ziehen.

So hätte ich mir den Duft von seinem Namen, der Verpackung und diesem alt-ehrwürdigem Dufthaus eher nicht vorgestellt. Wenn Sieger so riechen, fallen sie nicht gerade besonders oder einmalig auf.

Ich hätte auch Zeder, die das kühl-königliche repräsentiert erwartet und etwas, was in ausgelassene Siegesfeierlaune bringt, wie zum Beispiel Vanille oder Heliotrop, zumindest in der Basisnote.

So richtig Schwung will einfach nicht aufkommen bei diesem Duft, er ist einfach, nicht ganz ausbalanciert und hat aus meiner Sicht sein Ziel verfehlt, schade, dass ich das Original von damals nicht riechen kann...

Seine Haltbarkeit war bei mir für ein Eau de Prfum sehr begrenzt mit ca. 5 Stunden, bin sonst ein guter Duftträger.

Ich kann diesen Duft für Männer empfehlen, die es ganz herbfrisch und komplett zeitlos mögen...