24.12.2014 - 08:30 Uhr

Dobbs
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Dobbs
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30
Ich gestehe,
ich habe mir einen Bond No. 9 gekauft, einen schweineteuren noch dazu. Einen, der hier hier bei Parfumo nur ganz wenig Zustimmung erfährt, so dass ich mir mit dem Lesen überbordend lobhudelnder Bewertungen noch nicht einmal im Nachhinein die unanständig hohe Ausgabe schönreden kann. Auch wenn mein Sparkassen-Sparkasten-Spargeld fast komplett für diesen Duft draufgegangen ist … das ist mir sowas von egal, denn ich habe mich in das Zeug verliebt.
Normalerweise wäre ich beim Besuch diverser Düsseldorfer Parfumerien nie auf den Trichter gekommen, einen Bond No. 9 auch nur zu probieren. Als nichtssagend und bestenfalls ganz nett waren mir viele getestete Düfte der Marke in nur vager Erinnerung geblieben und mit New Haarlem habe ich sogar meinen persönlichen Kaffee-Gau erleben müssen. Allerdings hatte die fachkundige Verkäuferin meiner Lieblingsparfumerie nach der Vorstellung diverser Düfte recht schnell raus, in welche Richtung meine Vorlieben gehen, zückte zielsicher den schweren, kitschig-güldenen Flakon aus dem Regal, gab zwei Sprüher auf mein Handgelenk … tja, und da war die Sache für mich schon gelaufen. Eine kappe Viertelstunde habe ich zwar noch so getan, als müsste ich überlegen, aber dann wechselten ziemlich viele Euros den Besitzer und ich schleppte meine Beute nach draußen, um mich bei Parfumo in meiner Begeisterung bestätigen zu lassen.
Aber was musste ich da lesen? Angekokeltes Holz, lackiertes Sperrholz, Gummibärchen, Motoröl - das hat so rein gar nichts mit dem zu tun, was meine Nase vernimmt. Wurde der Duft reformuliert? Wurde in meinen Flakon ein ganz anderer Duft gefüllt? Wie auch immer - ein betörend süß-fruchtiger Auftakt begrüßt mich, der jedoch direkt mit einer herben, würzig-kräuterartigen, leicht synthetisch anmutenden Note unterlegt ist Hierfür könnte in Ermangelung anderer Verdächtiger das Oud verantwortlich sein, jedoch riecht es nicht ansatzweise so, wie ich es aus diversen anderen Düften kennengelernt habe. In der ersten Viertelstunde erinnert mich der Duft ungemein an meinen in einem gleichgelagerten Anfall von geistiger Umnachtung erworbenen Liebling Erba Pura von Sospiro, was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, dass dieser Bond mich zum Sofortkauf verführt hat. Da ich weiß, dass Erba Pura, wenn er keine spontanen Beifallsbekundungen auslöst, gern mal als desinfektionsmittelartig empfunden wird, erklären sich vielleicht auch die eher negativen Wahrnehmungen meiner Vorkommentatoren.
Eine unterschwellige Ähnlichkeit mit Erba Pura bleibt bestehen, jedoch verliert sich beim Bond die süße Fruchtigkeit ein wenig und nach und nach kommt eine feine blumige Note dazu, die ich jedoch nicht zweifelsfrei als Rose ausmachen kann. Auch die weiteren Duftzutaten Tonka und Moschus kann ich nicht eindeutig identifizieren. Für meine Nase verschmelzen die Duftnoten nach dem herb-fruchtig-süßen Auftakt zu einem ganz wunderbaren, dichten, sinnlich-warmen, verhalten süßen Duft, dem durch das Oud – auch wenn ich es nicht als solches wahrnehme – eine kleine, aber spürbare würzig-balsamische Spitze verliehen wird.
Bond No. 9 Perfume wird auch vom Freundes- und Bekanntenkreis als sehr angenehmer, anheimelnder Duft wahrgenommen, der trotz der nicht gerade zurückhaltenden Sillage nicht aufdringlich rüberkommt und mit einer überdurchschnittlichen Haltbarkeit aufwarten kann. Ist er nun sein Geld wert? Schwer zu sagen. Objektiv betrachtet meine ich, dass kaum ein Duft dieser Preisklasse die Summen rechtfertigt, die dafür über die Ladentheke gehen müssen, vielleicht abgesehen von Düften mit unglaublich raren, sagenhaft teuren natürlichen Ingredienzien. Subjektiv betrachtet ist er die Ausgabe dann wert, wenn man, so wie ich, mit nur leichtem Aufbäumen rationaler Erwägungen die Scheine auf den Tisch des Hauses legt und von keinerlei schlechtem Gewissen geplagt mit leicht irrem, glücklichen Lächeln den Laden verlässt.
Normalerweise wäre ich beim Besuch diverser Düsseldorfer Parfumerien nie auf den Trichter gekommen, einen Bond No. 9 auch nur zu probieren. Als nichtssagend und bestenfalls ganz nett waren mir viele getestete Düfte der Marke in nur vager Erinnerung geblieben und mit New Haarlem habe ich sogar meinen persönlichen Kaffee-Gau erleben müssen. Allerdings hatte die fachkundige Verkäuferin meiner Lieblingsparfumerie nach der Vorstellung diverser Düfte recht schnell raus, in welche Richtung meine Vorlieben gehen, zückte zielsicher den schweren, kitschig-güldenen Flakon aus dem Regal, gab zwei Sprüher auf mein Handgelenk … tja, und da war die Sache für mich schon gelaufen. Eine kappe Viertelstunde habe ich zwar noch so getan, als müsste ich überlegen, aber dann wechselten ziemlich viele Euros den Besitzer und ich schleppte meine Beute nach draußen, um mich bei Parfumo in meiner Begeisterung bestätigen zu lassen.
Aber was musste ich da lesen? Angekokeltes Holz, lackiertes Sperrholz, Gummibärchen, Motoröl - das hat so rein gar nichts mit dem zu tun, was meine Nase vernimmt. Wurde der Duft reformuliert? Wurde in meinen Flakon ein ganz anderer Duft gefüllt? Wie auch immer - ein betörend süß-fruchtiger Auftakt begrüßt mich, der jedoch direkt mit einer herben, würzig-kräuterartigen, leicht synthetisch anmutenden Note unterlegt ist Hierfür könnte in Ermangelung anderer Verdächtiger das Oud verantwortlich sein, jedoch riecht es nicht ansatzweise so, wie ich es aus diversen anderen Düften kennengelernt habe. In der ersten Viertelstunde erinnert mich der Duft ungemein an meinen in einem gleichgelagerten Anfall von geistiger Umnachtung erworbenen Liebling Erba Pura von Sospiro, was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, dass dieser Bond mich zum Sofortkauf verführt hat. Da ich weiß, dass Erba Pura, wenn er keine spontanen Beifallsbekundungen auslöst, gern mal als desinfektionsmittelartig empfunden wird, erklären sich vielleicht auch die eher negativen Wahrnehmungen meiner Vorkommentatoren.
Eine unterschwellige Ähnlichkeit mit Erba Pura bleibt bestehen, jedoch verliert sich beim Bond die süße Fruchtigkeit ein wenig und nach und nach kommt eine feine blumige Note dazu, die ich jedoch nicht zweifelsfrei als Rose ausmachen kann. Auch die weiteren Duftzutaten Tonka und Moschus kann ich nicht eindeutig identifizieren. Für meine Nase verschmelzen die Duftnoten nach dem herb-fruchtig-süßen Auftakt zu einem ganz wunderbaren, dichten, sinnlich-warmen, verhalten süßen Duft, dem durch das Oud – auch wenn ich es nicht als solches wahrnehme – eine kleine, aber spürbare würzig-balsamische Spitze verliehen wird.
Bond No. 9 Perfume wird auch vom Freundes- und Bekanntenkreis als sehr angenehmer, anheimelnder Duft wahrgenommen, der trotz der nicht gerade zurückhaltenden Sillage nicht aufdringlich rüberkommt und mit einer überdurchschnittlichen Haltbarkeit aufwarten kann. Ist er nun sein Geld wert? Schwer zu sagen. Objektiv betrachtet meine ich, dass kaum ein Duft dieser Preisklasse die Summen rechtfertigt, die dafür über die Ladentheke gehen müssen, vielleicht abgesehen von Düften mit unglaublich raren, sagenhaft teuren natürlichen Ingredienzien. Subjektiv betrachtet ist er die Ausgabe dann wert, wenn man, so wie ich, mit nur leichtem Aufbäumen rationaler Erwägungen die Scheine auf den Tisch des Hauses legt und von keinerlei schlechtem Gewissen geplagt mit leicht irrem, glücklichen Lächeln den Laden verlässt.
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