Leobdn

Rezept: Man nehme einen frischen Sommerduft, hier empfiehlt sich zB. "Light Blue pour Homme Eau Intense | Dolce & Gabbana" und stelle ihn zur Seite. Nun presst man Grapefruits aus und raspelt die Schale in den ausgepressten Saft. Man vermische alle Zutaten und Voila: Ein super frischer Sommerduft, der sich aber von anderen Designern abhebt und einen natürlich-fruchtigen Frischekick verleiht

Ich empfinde ihn als fruchtig-süß aber nicht zuckersüß. Lässt sich erstaunlich gut als Mann tragen ohne dass er weiblich wirkt, auch von Menschen wie mir, die sonst keine süßen Düfte mögen. Riecht, als würde man seine Nase in die Obstbowle tunken. Durch den Moschus und den Amber wird er dann aber statt pappsüß edel und hat fast etwas elegantes

Für mich verkörpert er einen Urlaubstag, an dem man bei 30 Grad im schatten den Tag im lässigen, aufgeknöpften Hemd am Pool verbringt und überlegt, was man bei solch warmen temperaturen am Abend macht. Geruch: Mit offenem Hemd am Pool.

Ich meine Herbert stricker antwortete mal mit diesem Duft auf die Frage, ob es Designerdüfte gibt, die er gut findet. Und das passt für mich, es ist ein Duft, der sich nicht an die Regeln der Designerdüfte hält. Ja er ist frisch, aber er hat Ecken und Kanten und vorallem hat er etwas Eigenständiges. "Heller" Vetiver ist präsent, doch angenehm und alles riecht ausgewogen. Er riecht gleichzeitig sauber, frisch und zitrisch, hat gleichzeitig aber auch herbe, erdig-dreckige Noten und auf jeden Fall einen eigenen Character. Gefällt nicht jedem und selten liebe auf den ersten Sprüher aber wenn man ihm Zeit gibt ein schöner herber Duft, den man aber (durch die mineralische Leichtigkeit) auch im Büro tragen kann - Gefällt bestimmt nicht jedem aber (besonders die sillage) ist auf jeden Fall auch nicht penetrant.

Ich glaube entweder man liebt oder man hasst ihn. Und ich bin überzeugt, je mehr Zeit man ihm gibt, desto wahrscheinlicher ist es, dass man ihn lieben lernt.

Den könnte man mir definitiv als Nischenduft verkaufen. Ich finde der riecht sehr hochwertig und auf jeden Fall nicht wie ein Designer. Definitiv kein Crowd-pleaser und dementsprechend selten gebraucht, wobei er Männern doch eher zu gefallen scheint als Frauen (meine Erfahrung) . Kann ich aber gut verstehen, der ist nicht sexy, wirkt für mich introvertiert, nachdenklich, schon fast traurig. Über den Nischencharacter kann man vielleicht streiten, nicht aber über die Duftrichtung: ERDIG-RAUCHIGE VETIVERBOMBE.

Für mich nur im Herbst tragbar. Der Duft verkörpert für mich einen alleinigen Herbstspaziergang im trüben Licht der immer früher untergehenden Sonne, während man die melancholie des nahenden Winters und der sterbenden Natur irgendwie genießt.

Für mich das, was ich unter Büroduft verstehe. Riecht wie frisch geduscht, fällt nicht negativ auf, vielleicht sogar positiv. Unter Parfum-Enthusiasten gewinnt man damit keine Punkte, dafür ist er zu langweilig, aber die gibt es da draußen ja eh nicht so oft, wie man es vielleicht denkt, wenn man selbst sich regelmäßig in Parfum-Foren rumtreibt. Aber auch die Parfumos mit den exotischsten Parfumsammlunen werden nichts gegen diesen Duft sagen. Im worst-case findet man ihn langweilig. Die meisten Mitmenschen werden ihn aber mögen.
Duftrichtung: Frisch mit etwas ... äh mit ... ja ähm eigentlich nur frisch, vielleicht noch eine leichte Cremigkeit, eine Prise Holzigkeit oder Pfeffrigkeit für einen frischen Duft.

Wie unterscheidet er sich von anderen frischen Düften?
1) Keine reine Zitrusnoten, die als solche in die Nase stechen (Bergamotte für die Frische schon aber für mich kommt hier einfach eine Frische durch) und somit keine Gefahr von Klostein-Assoziationen.
2) Die Haltbarkeit ist (bei mir zumindest) für ein frisches Designer-EDT überdurchschnittlich. Bei weitem kein Beastmode aber einfach besser als das, was ich sonst so kenne. Sillage, gerade am Anfang, außerordentlich gut.
3) Preis ist auch gut, kann man einfach mal mitnehmen, vorallem, wenn man irgendwo einen ermäßigten Flakon kriegt