Lilitu

Lilitu

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11 - 15 von 26
Lilitu vor 2 Jahren 10 5
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Wenn da der dreckig-erdige Patchouli nicht wäre ....
Warum nur wollte ich ausgerechnet dieses Parfum unbedingt kaufen? Puh. Hätte nicht erst einmal eine Abfüllung gereicht?

Angefixt wurde ich durch eine Youtuberin, die allerdings die alte noch nicht reformulierte Fassung in den höchsten Tönen lobte. Wie so oft probierte ich zuerst einen Duftzwilling aus, um herauszufinden, ob mir die Duftrichtung überhaupt gefällt. Und sie gefiel mir gut - richtig gut.

Somit könnt Ihr sicherlich gut nachvollziehen, wie aufgeregt ich war, als ich mein Päckchen vom Postboten erhielt. Wie sehr ich mich freute, den Duft auszupacken und die Flasche mit dem Saft in meinen Händen zu halten. Wow. Diese Flasche ist echt schön.
Hätte ich nicht gedacht, denn auf Fotos wirkte es meist nicht so hochwertig. Kitschig ist das falsche Wort, aber irgendwie merkwürdig.
Doch als ich die schwere Glasflasche mit den silber-schimmernden dekorativen Deckel live sehen konnte, war ich hin und weg. Das Frauengesicht ist echt cool. Sieht aus, wie aus einem Alien-Film entsprungen. Die silberne Kette stört mich hier auch nicht. Passt irgendwie alles gut zusammen.

Jetzt wird es ernst. Wir kommen zum Duft. Darf man Duft statt Parfum überhaupt sagen? Egal.

Der Start ist bei mir auf dem Handgelenk frisch und holzig - vermutlich das Feigenholz. Diese Holznote ist in eine salzige Kruste eingeschlossen.

Mögt Ihr Fisch? Da gibt es doch tolle Rezepte, in denen der Fisch in einer Meersalzkruste in Alufolie eingewickelt im Ofen geschmort wird. So riecht der Start von "Womanity" bei mir.

Ziemlich schnell schleicht sich eine erdige Note rein. Sie kommt immer mehr durch. Sie wirkt auf mich dreckig, wie dreckiges, erdiges "Patchouli". Doch "Patchouli" ist nirgendwo gelistet. Eigentlich liebe ich Patchouli. Es darf nur nicht zu viel davon sein. Ruhig umwoben von abmildernden Düften, finde ich Patchouli echt toll. Aber hier? Puh. Ein mysteriöser "Patchouli"-Geruch, der gar nicht da sein dürfte. Verdammt, welche Duftnotenmischung erzeugt diesen dreckigen, erdigen Charakter?

Ab hier wird es ziemlich penetrant und unangenehm. Zwar kann ich das salzige immer noch riechen - was vermutlich von der Kaviarnote kommt, aber diese wird von dem extrem erdig-dreckigen Geruch in den Hintergrund gedrängt. Ich frage mich, ob ich wohl eine gekippte Variante gekauft habe oder noch schlimmer ein Fake-Parfum.

Da gesellt sich auf einmal eine grüne Note dazu. Kann dies das Feigenblatt sein? Auch eine aquatische Note nehme ich wahr. Der Überbleibsel vom Kaviar? Wenigstens ebbt diese stechende "Patchouli"-Note ab.

Also, wenn da nicht diese grüne Note wäre, hätte ich mir das Parfum schon längst vom Handgelenk geschrubbt. Aber dieser grüne Duft. Er entfaltet sich immer mehr. Die ganze Komposition wird weicher, dezenter und wohlriechender. Es schimmert ein leicht süßlicher und aromatischer Geruch durch. Mildert die Feigennote diese Duftorgie ab? Interessant.

Fazit:

Muss man bei diesem Duft erst durch einen Wust von Schlamm waten, der scheußlich nach erdigen, dreckigen Patchouli riecht, um auf eine durch milden Sommerregen durchnässte grüne Wiese zu kommen?

Am Ende wird die salzige, aquatische Kaviarnote mit einer feinen süßen, aromatischen Feige verwoben. Diese dezente Melange kuschelt sich auf einer feuchten grünen Wiesen. Irgendwie schwer beschreibbar. Da alles nicht zueinander passen zu scheint. Diese grüne Note am Ende lässt mich einfach nicht los. Jetzt schnuppere ich sogar gerne am Handgelenk.

Ich kann verstehen, dass dieses Eau de Parfum polarisiert. Allerdings was dies mit "Womanity" zu tun haben soll, erschließt sich mir nach dem ersten Testversuch nicht. Ich werde also weiter testen, um das Geheimnis von "Womanity" zu lüften.

Vielleicht - ja vielleicht - darf dieser Duft dann auch bei mir bleiben.
5 Antworten
Lilitu vor 2 Jahren 9 3
9
Sillage
9
Haltbarkeit
5
Duft
Volle Breitseite...
Endlich, meine Abfüllung zum Testen ist da. Ich war schon so gespannt auf diesen Duft.

Wie so oft bei mir, habe ich mich über ein Duftzwilling an das Original herangetastet. Der Duftzwilling hat mir so gut gefallen, dass ich meinen Ehemann genötigt habe, ihn auch zu testen. Ist ja schließlich unisex - ein Duft den wir beide tragen können. Das war mein Hintergedanke. Somit konnte er sich, als die Abfüllung des Originals per Post ankam, nicht drücken, sondern musste ihn ebenfalls probieren.

Nicht, dass ihr glaubt, ich hätte hier irgendwelchen Druck ausgeübt. Ihr müsst wissen, dass mein Mann vor Corona eine größere Duftsammlung hatte als ich. Doch aufgrund des Lockdowns habe ich ihn mit wehenden Fahnen besonders Duftfahnen überholt.

Da wir leider nur in einer kleiner Wohnung leben, teste ich immer im Wohnzimmer meine Parfüms bzw. Abfüllungen. Dann riecht das ganze Zimmer nach allen möglichen wohlriechenden und weniger gut duftenden Essenzen. Was, ich gebe es zu, manchmal ein wenig anstrengend für die Nase sein kann. Nur ein klein wenig anstrengend. Klitzeklein. Sooo klein.

Aber nun zum heiß ersehnten Duft: Tatatataaaaaaaaaaaaaaaaaaa (Trommelwirbel):

Einmal gesprüht und tief durchatmen ....

... sofort erhalte ich die volle Breitseite. Mann oh Mann, ist der heftig. Ganz ehrlich, von der Kopfnote erkenne ich keine der aufgeführten Noten. Auch die Herznote wird bei mir komplett übersprungen. Es geht sofort in die Basisnoten über. Davon kann ich Oud, die Hölzer, Kardamon, Weihrauch und Patchouli identifizieren.

Ich kann die Vergleiche des Duftes auf Parfumo mit dem Geruch in einer Patisserie durchaus verstehen. Es riecht auch auf meiner Haut wie in einer Bäckerei. Doch leider nicht so angenehm nach süßen Kuchen, sondern hier wurde eindeutig ranzige Butter zum Backen verwendet. Was für ein Schock.

Dazu kommt noch, dass der verdammte Bäcker auch noch den Kuchen zu lange im Ofen gebacken hat. Denn beim Rausholen quillt erst einmal ein Schwall verbrannter Rauch mit aus dem heißen Backofen heraus. Puh. Was für eine Enttäuschung.

Ich wechsle zum Handgelenk meines Mannes. Auch hier. Ein Kracher, aber nicht ganz so unangenehm wie auf meiner Haut. Auch hier wird das Oud nur schwer durch die balsamischen Duftnoten im Zaum gehalten. Dazu dieser nach dreckiger Erde riechende Patchouli. Langsam beschleicht mich das Gefühl, dass für mich "Sweetie Aoud" absolut kein Frauenduft ist. Also nichts mit unisex.

Bei meinem Mann riecht er ebenfalls sehr stark und kräftig. Er selbst kann mit diesem Parfüm keine Backstube oder Patisserie assoziieren. Stattdessen riecht es für ihn, nachdem sich das erste Getümmel gelegt hat, nach süß-herben Räucherstäbchen. Ich denke, die balsamischen und würzigen Noten kommen bei ihm besser durch. Der Duft wirkt dadurch ein bisschen weicher. Natürlich helfen dabei auch die süßen Noten, die sich langsam damit verbinden. Aber der Duft wird nicht weich, nur ein kleines bisschen weicher.

Wenigsten tritt der ranzige Butter-Geruch auf meinem Handgelenk in den Hintergrund. Übrig bleibt eine süß-rauchige Note mit Betonung auf rauchig. Ganz und gar nicht meins. Ich kann einfach nichts mit Oud anfangen. Wenigstens wird mir diesmal der fäkale Geruch von Oud erspart, den ich schon bei anderen Düften gerochen habe. Ein kleiner Fortschritt.

Trotzdem, es tut mir leid. Auch wenn ich mich hier als Banause oute, der die hohe Kunst der Parfümerie mit Füssen tritt, mir gefällt der Duftzwilling besser. Wahrscheinlich weil er süßer und gefälliger ausfällt als das Original und somit vielleicht nicht so kunstvoll gewebt wurde. Dafür kann er auch wirklich unisex getragen werden.

Das ist natürlich nur meine ganz persönliche Meinung. Jeder sieht dies anders, aufgrund der unterschiedlichen Duftvorlieben und der individuellen Hautchemie, die Parfüms auf jeder Haut anders duften lässt. Und das ist auch gut so. Wäre ja sonst langweilig, wenn jeder die selben Parfüms liebt oder ablehnt. Die Sillage und Haltbarkeit sind leider sehr gut.

Mein Mann kann sich auch nicht für das Original begeistern. Aber ich denke, dass dieser Duft genug Fans begeistern kann. Wir gehören einfach nicht dazu.
3 Antworten
Lilitu vor 3 Jahren 14 7
4
Sillage
4
Haltbarkeit
9
Duft
Poesie zum Jahresende oder Papillon
Poesie zum Jahresende oder Papillon

Auf meine Hand setzt sich ein Schmetterling.
Ich will ihn haschen,
doch er fliegt davon!

Ja, der Herbst schreitet voran und bald wird wieder der Winter Einzug halten. Noch summt es vereinzelt im Garten und ab und an sehe ich sogar noch einen Schmetterling vorbeiziehen.

Eine dezent herbe Kamille startet sofort, wird dann umhüllt von zarten grünen Hölzern. Wie riecht ein Trauerbaum? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich sehr unauffällig. Aber er verbindet sich wunderschön mit der Kamille. Dann kommt ein Hauch Moschus hinzu, der die Kamille weicher werden lässt - fast cremig.

Auf den Dry-Down warte ich noch. Es wird langsam zarter und zarter. Nur noch ein leichter Luftzug von transparenten Flügelchen. Das Holz nur noch zu erahnen und auch die Vanille sehr versteckt. Ich schnuppere weiter an der Hand und erhasche ein Überbleibsel des Sandelholz-Vanille Abgangs.

Und schnell ist er nur noch eine schöne Erinnerung.

Ich finde es schwierig, schöne grüne Düfte zu finden. Doch dieser gefällt mir sehr, obwohl er so zart und filigran erscheint. Deswegen am besten für zu Hause zum Kuscheln einsprühen und mit einem Tässchen Tee in der Hand, schönen Erinnerungen an den Frühling und Sommer nachhängen.

Die schlechte Bewertung verstehe ich nicht. Die Sillage und die Haltbarkeit sind sehr gering aber der Duft ist wunderschön.
7 Antworten
Lilitu vor 3 Jahren 21 6
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Warum nur habe ich so lange gewartet ???
Ja, warum nur habe ich so lange gewartet? Genau diese Frage stellt sich mir im Zusammenhang mit meiner neuesten Errungenschaft "Ange ou Démon" von Givenchy.

Am liebsten habe ich vor Corona meine Parfums im Duty-Free-Shop in den Flughäfen erworben. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich schon um "Ange ou Démon" herumgeschlichen bin. Denn natürlich hat mich der Name gereizt.

Gerne erinnere ich mich, an eine ehemalige Arbeitskollegin. Sie hielt immer laut Zwiesprache mit Ihren "Engelchen und Teufelchen". Sehr witzig - wie ein Schauspiel der Commedia dell'Arte.
Sie brachte mich dazu, mir das immer sehr bildhaft vorzustellen - auch bei mir selbst. Ich fühlte geradezu wie auch bei mir ein Engelchen und ein Teufelchen auf meinen Schultern saßen und mir Ihre Ratschläge einflüsterten. Und es ist immer noch so. Auf wen höre ich denn heute? Gewinnt der Engel oder der Dämon in mir oder sollte ich besser sagen auf mir?

Als ich dieses Parfum zum ersten Mal sah, musste ich diesen Duft unbedingt ausprobieren. Ich schnupperte voller Erwartung an dem Teststreifen und .... meine erste Reaktion ... soll ich es verraten? ... IGITT - die reine Abwehr! Das konnte doch gar nicht sein.

Givenchy hat tolle Düfte: "Ysatis", "Very Irresistible", "Amarige" und so weiter. Was gefiel mir an dem Parfum mit dem interessanten Namen nicht? Eine stechende unangenehme Note, die ich damals noch nicht näher definieren konnte, irritierte mich. Ab in den Papierkorb mit dem Teststreifen. Und was war? Ich habe stattdessen, ein anderes Parfum erworben. Ratet mal, was ich mir gekauft habe! Na, wer weiß es? Irgendwelche Ideen? Es war "Alien" - der ultimative Kracher. Aber dies ist eine andere Geschichte.

Ich gab nicht auf. Jahre später gab es "Ange ou Démon" im Sonderangebot im Duty-Free-Shop. Also wieder probiert. Diesmal war die stechende Note nicht mehr so präsent. Doch obwohl ich immer wieder am Teststreifen schnupperte, sie blieb doch präsent und störte mich einfach. Wie auch immer, sie machte für mich den Gesamteindruck kaputt. Denn die warme-kuschlige Note im Hintergrund gefiel mir schon irgendwie. Diesmal kaufte ich ein Eau de Parfum von Yves Saint Laurent. Nein, ich höre schon Eure Vermutungen. Es war nicht "Black Opium", sondern "Parisienne". Wurde also wieder nichts mit uns beiden.

Erst letztes Jahr rückte dieser doch sehr hartnäckige Duft wieder in meinen Fokus. Im Zuge meiner Recherchen zu "Opera" von Xerjoff kam ich auf Umwegen wieder zurück zu "Ange ou Démon". Hier bei Parfumo oder war es Fragrantica (?) wurde als Vergleichsparfum zu "Opera" doch tatsächlich "Ange ou Démon" angegeben. Mittlerweile war ich auch schon in Richtung Parfumzwillinge unterwegs, und bestellte mir doch tatsächlich ein Dupe von "Ange ou Démon", den ich sogar ganz annehmbar fand, doch mit einer unterirdischen Haltbarkeit. Doch es sollte noch fast ein Jahr dauern, bis ich es endlich wagte, das Original zu kaufen und das ganze sogar noch online - ohne nochmaligen Test zuvor. Also fast ein Blindbuy. Irgendwie.

Dementsprechend aufgeregt war ich beim Testen zu Hause. Nun endlich zum Duft-Test - ein paar Prisen auf ein neutrales Kosmetiktuch und auf mein Handgelenk gespritzt und los geht es:

Ein dezent frischer und zitrischer Start, der in eine süßliche warme Mandarine übergeht, überrascht mich. Ehrlich gesagt rieche ich nicht explizit Mandarine heraus, sondern etwas Fruchtig-Orangemäßiges. Sofort kommt der Thymian dazu - aber mild - nicht aufdringlich. Der Thymian ist gut zu erkennen. Der Safran wiederum ist kaum zu erahnen, bestenfalls verwoben mit dem Thymianduft. Diese würzige Mischung wird stärker - zumindest auf meinem Handgelenk.

Auf dem Kosmetiktuch bleibt die frische Note vom Start länger präsent.

Die Duftentwicklung auf meinem Handgelenk schreitet schon weiter voran. Verführerisch drängen sich die blumigen cremigen Noten der Orchidee und des YlangYlang in den Vordergrund. Im Hintergrund rieche ich noch etwas leicht Pudriges - vermutlich die Lilie. Ich liebe pudrige Duftelemente. Sie geben Parfums einen kuschligen Touch und manchmal auch eine elegante Richtung. Was für eine wunderschöne verwobene Komposition - verführerisch und kuschlig zugleich mit einen eleganten Schlenker. Ich stelle fest, meine Hautchemie passt perfekt zu diesem Duft. Nichts ist zu viel oder aufdringlich.

Ganz im Gegenteil steht dazu die Duftentwicklung auf dem Kosmetiktuch. Hier spielen das Pudrige und der würzig kühle Thymian nun die Hauptrolle. Die Betonung liegt aber auf kühl und zuerst noch mit der langanhaltenden zitrischen Frische vermischt. Nein, das ist falsch ausgedrückt. Die Thymian-Safran-Note geht hier in Richtung scharfes Kraut und sticht doch eher aus der kühlen Kombination heraus. Später verschwindet die Frische allmählich. Das krautartige Element bleibt bestehen. Insgesamt wirkt es auf mich eher wie ein medizinischer Geruch. Könnte vielleicht der Safran sein. Ich erinnere mich, dass einige Personen beschreiben, dass für sie "Baccarat Rouge 540" nach Zahnarzt riecht. Peu à peu wird es holziger und wärmer. Doch das Vanille-Tonka-Gemisch bleibt auf dem Kosmetiktüchlein leider nur im Hintergrund. Die scharfe stechende Note überragt doch alle anderen Duftbestandteile.

Zurück zu meinem Handgelenk: Hier kommt das Rosenholz langsam zu der harmonischen Komposition hinzu. Für mich bleibt das Eichenmoos eher dezent. Kaum wahrnehmbar. Beide Bestandteile vereinen sich in einem weichen kuschligen Vanille-Tonkabohnen-Bett. Verführerisch eben. Seufz. Duftet das schön. Schnupper, schnupper.

Sogar meinem Ehemann gefällt es diesmal. Da habe ich aber Glück gehabt. Oder er? Wer weiß?

Ich finde es sehr interessant, dass sich hier der Duft auf meiner Haut viel schöner entwickelt als auf dem Kosmetiktüchlein. Obwohl, jetzt wo ich noch einmal daran schnuppere - langsam wird es auch hier wärmer, weicher und angenehmer - immer weniger stechend.

Mittlerweile weiß ich natürlich, mit welcher Duftnote bzw. Duftnoten ich nicht zurecht gekommen bin. Ich habe die Schuldigen ausgemacht. Das Thymian-Safran-Gemisch hat mich abgeschreckt und wenn ich nicht mutig direkt auf meiner Haut getestet hätte - wer weiß, vielleicht würde ich den "Ange ou Démon"-Flakon ungenutzt in meinem Schrank vergammeln lassen. Was für eine Schande wäre das - so einen schönen Duft zu ignorieren. Ja, ich liebe diesen Duft. Lang hat es gedauert.

Diesen Freitag bin ich ausgegangen - habe mich mit ehemaligen Arbeitskollegen getroffen - endlich wieder nach langer Zeit. Auch die oben genannte Ex-Kollegin, die mit den Engelchen/Teufelchen- Zwiegesprächen, war dabei und alles war wie früher. Entspannt und lustig. Natürlich hatte ich mich in eine herrlich duftende Wolke von "Ange ou Démon" gehüllt. Was sonst auch, hätte gepasst.

Fazit: Dieser Duft ist geeignet zum Auszugehen - weniger für das Büro. Meiner Meinung nach ist er für alle Frauen geeignet - egal welchen Alters. Die Sillage und die Haltbarkeit sind bei mir eher mittelmäßig bis gut. Mit Tendenz zu gut.

Also, wartet nicht so lange mit dem Duftkauf, wie ich. Und wichtig testet ihn unbedingt auf Eurer Haut! Es lohnt sich.
6 Antworten
Lilitu vor 3 Jahren 29 4
9
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Da muss er einfach durch - mein Mann...
Lange habe ich überlegt, welche Variante ich von L'Interdit kaufen möchte. Die Geschichte des Duftes hat mich gereizt. Ein Parfum extra für die großartige Schauspielerin Audrey Hepburn erschaffen. Natürlich weiß ich, dass der Originalduft nicht mehr allzu viel mit den heutigen Varianten zu tun hat. Aber ich liebe nun mal Orangenblüte. Und da kann ich einfach nicht widerstehen.

Üblicherweise kaufte ich vor Corona am liebsten meine Düfte am Flughafen im Duty-Free-Shop. Als kleinen duftenden Start in den Urlaub oder manchmal auch als ein schöner Abschluss - eine duftende Erinnerung. Die Auswahl in den Duty-Free-Shops fand ich gut und meist hatte ich genug Zeit, die Düfte vorab zu testen.

Damit war es dann vorbei. Letztes Jahr während des Lockdowns verschlimmerte sich meine Parfum-Obsession und ich war auf der Suche nach neuen Inspirationen. Zeit genug hatte ich ja, dank Kurzarbeit. Also was tun? Erst einmal ausgiebig im Internet recherchieren. Also los.

Vorher hatte ich mich nie mit Duftpyramiden, einzelnen Duftnoten oder so etwas auseinander gesetzt. Wozu auch - entweder hat mir der erschnupperte Duft gefallen oder nicht. Ich hatte ein paar Marken, die mir besonders gefielen. Bei den Teuren blieb es meist beim Schnuppertest. Bei den anderen kaufte ich auch mal verschiedene Parfums. Während des Lockdowns entfiel die Möglichkeit zu testen.

Erst durch Parfumo erkannte ich, dass ich besonders Parfums mit Orangenblüte schätze. Bei meinen Recherchen stieß ich auf L'Interdit. Die Duftpyramide der neuen Varianten des klassischen Duftes klangen verführerisch für mich. Ich schaute mir die Duftnoten vom EdT, EdP und der Intense-Variante an und die YouTube-Vergleiche. Irgendwann musste ich mich dann entscheiden. Meine Wahl viel auf L'Interdit EdP Intense. Die Variante erschien mir mysteriöser. Obwohl mir der schwarze Pfeffer erst einmal etwas Angst machte. Pfeffer im Parfum? So etwas kannte ich bis dato nicht bzw. wahr mir dessen nicht wirklich bewusst.

L'Interdit Eau de Parfum Intense startet bei mir erstaunlicherweise frisch. Frische Orangenblüten erstrahlen. Danach umarmt die Tuberose die Orangenblüten. Der Duft wird langsam deutlich süßlicher. Im Hintergrund gesellt sich eine nussige Note dazu. Der Sesam verwebt die Melange zu einer cremigen Paste. Der zuerst strahlend helle Duft erhält eine tiefe geheimnisvolle Wende. Dunkel und schwarz.

Hat dies mit dem schwarzen Pfeffer zu tun? Doch wo ist der schwarze Pfeffer geblieben? Einzeln, kann ich ihn nicht herausriechen. Wie zum Teufel riecht schwarzer Pfeffer in einer Kopfnote?
Im Hintergrund nehme ich jedoch eine Nuance von etwas Würzigem wahr. Verwoben mit der cremigen Paste bleibt diese Note trotzdem weich. Nichts stechendes, so wie ich mir Pfeffer vorstelle. Denn letztendlich, überkommt mich immer eine heftige Niesattacke, wenn ich über ein Gericht Pfeffer streue.

Etwas anderes fällt mir noch auf. Bei Parfumo wird das Parfum als süß-blumig beschrieben. Doch wie schon bei einigen Parfums nehme ich auch in L'Interdit Intense eine pudrige Note wahr, die nicht näher beschrieben wird. Für mich verleiht diese Nuance dem Parfum einen edlen Touch. Ich liebe pudrige Düfte - habe ich dies schon erwähnt? Hm, vielleicht liegt dies einfach daran? Keine Ahnung.

Die Zusammenstellung wird nun ein klein wenig grüner. Der Vetiver lässt grüßen. Ein würziges Element, steigt aus der Tiefe auf. Der Patchouli lauert geheimnisvoll in der Basis. Leder rieche ich leider nicht. Dafür schmeichelt die Vanille meinen Sinnen. Sie fügt sich perfekt in die pastenartige Komposition ein und rundet sie ab. Ein mysteriöser, dunkler doch auch weicher Duft. Sexy. Edel. Lecker.

Während ich das cremig-pastenartige Geheimnisvolle und Pudrige an dem Parfum schätze, nimmt mein Ehemann interessanterweise den Duft einfach nur als zu intensiv wahr. Schade, für ihn kein sexy Duft.

Doch da hat er Pech gehabt, meinen Mann meine ich natürlich, denn ich liebe diesen Duft. Und jetzt gibt es auch endlich Gelegenheiten ihn zu tragen. Da muss er durch - mein Mann.

Fazit:
Ein Duft für selbstbewusste Frauen - ein wunderschöner Ausgehduft. Ich kann ihn nicht an jungen Mädchen sehen, eher an Frauen ab 30 aufwärts.

Irgendwie kann ich mir den Duft auch nicht an Audrey Hepburn vorstellen. Eine Schauspielerin, die für Ihren mädchenhaften Charme berühmt war. Die Attribute geheimnisvoll und mysteriös passen besser zu anderen berühmten Filmdiven des klassischen Hollywoods. Doch sei's drum. Schließlich kenne ich den Originalduft nicht.

Sillage und Haltbarkeit sind sehr gut. Sillage vielleicht ein klein bisschen zu gut, zu mindestens für meinen Ehemann.

Der Flakon ist ganz ansprechend. Das Schwarz unterstreicht seinen geheimnisvollen und edlen Charakter.

Ich muss ihn einfach lieben!
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