MakeHistory

Ja ich liebe sie die jardins a la Hermès. Den neuen musste ich also auch lieben. Lange Rede kurzer Sinn. Eine gute Freundin bezeichnete ihn als Wellness/Saunaaufguss und ich stimme ihr zu. Am Anfang bekommen wir einen herrlich spritzig, zitrischen Auftakt ummantelt von einer ganz feinen Holzigkeit. Ich würde es gar als warmes Holz bezeichnen. Die Spritzigkeit zieht sich schnell zurück und wir bekommen einen trockenen, leicht ölig wirkenden Charakter. Vielleicht, weil ich leichte Anklänge an ein gutes Olivenöl bekomme. Unsüß nimmt man dann die kleine, feine Duftwolke ,durchaus überraschend lang, für einen Jardin war. Die olivigen, holzigen Akkorde bleiben dann bis zum Schluss. Hier aber bitte nicht an die Olive zum Essen denken, sondern beim Öl bleiben. Ja Hermès hole uns bitte weiter in solche fantastischen Urlaubsgärten.

Angel Schlesser, eine Marke die parfumtechmisch irgendwie keinen Wiederhall findet, dabei haben die echt viele Fruchtgranaten zu bieten. Zu diesen tollen Düften zählt auch der Tempting Bergamot. Wir haben hier eine unsynthetische, von feinstem Moschus umschlossene Zitrik. Saubere Vibes bringt der Hedion mit. Die Sillage ist nicht besonders stark, aber dafür umso feiner. Obstbäume in Südtirol, daneben hängt die weiße Bettwäsche und ein laues 25 Grad Lüftchen weht uns die Mischung zu. Preis-Leistung ist hier v

Was interessiert mich das "for her" auf dem Flakon. Ich liebe Pflaumendüfte, also musste der her. Eine so schön verarbeitete Pflaumennote habe ich nie gerochen, cremig, leicht milchig, mit einer feinen Würze. Verführt entschwinde ich mit diesem Duft aus dem Marketing-Blabla über Damen- und Herrenparfums. Völlig unsynthetisch verzaubert er mich und meine Umwelt, Gott sei dank kriege ich von der Rose fast gar nichts. Aber hier hat Narciso wieder bewiesen, wie gut sie den For Her noch besser machen können.

Als meine Parfumreise anfing, startete ich, wie wahrscheinlich jeder, mit Designern. Irgendwie stieß ich auf Nische und kam natürlich um Xerjoff nicht rum. Yuniqu, jetzt Pafory half mir dabei, einen Duft auszusuchen, der mir gefallen würde. So fiel die Wahl auf Mefisto. Als ich ihn was erste Mal roch, fand ich ihn viel zu pudrig. Aber ich merkte mehr und mehr, dass es das war, was ihn abhebt. Er beginnt mit leicht zitrischem Auftakt, begleitet von einer pudrigen Iris-Rose Kombi. Die macht ihn so unglaublich fein und angenehm. Aber Vorsicht, es soll Menschen geben, die das gerade im Sommer zu anstrengend finden. Der Duft macht kaum Verlauf durch, die Zitrik verzieht sich recht schnell und wird durch die Blüten abgelöst und verliert damit auch an Frische, gewinnt aber an Edle. Im Hochsommer vorsichtig zu dosieren oder ganz wegzulassen. Aber der perfekte Sommerbegleiter für um die 25 Grad.

Diesen Duft individuell zu interpretieren ist das Aufregende an ihm.
Ich stelle mir ein Café in der Provence vor. Ein kleines, romantisches Örtchen, rechts die kleine Stadtkirche mit dem Marktplatz. In der Mitte, der Träger/die Trägerin des Duftes sitzend in einem, von der Sonne geküssten Café und rechts die blühenden Lavendelfelder.
In dieser Vorstellung überdeckt der frisch-grüne, leicht würzig duftende Lavendel den Duft meines Heißgetränks. So könnte man den Duft auch beschreiben. Leicht würzig, cremiger Lavendelduft, mit sehr dezenter Kaffeenote. Sehr hautnah, aber beruhigend. Maison Margiela hat für mich wieder eine authentische Replik kreiert und dafür liebe ich sie. Potenz mit Sandelholzunterlage hätte ihm vielleicht gut getan und zu noch mehr Cremigkeit geführt. Aber insgesamt doch toll, mit Urlaubsvibes.