Marcelc1

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Rezensionen
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1 - 5 von 6
Marcelc1 vor 5 Monaten 10 4
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Rose - Klappe die hundertste und letze.
Die Rose… eine Schönheit, deren Duft wohl zu den am meist genutzten Essenzen in der Parfumwelt gehört.
Es gibt wohl so viele Interpretationen und Kombinationen wie eine Blüte, Blätter trägt. Mit Sicherheit sogar deutlich mehr.

Auf der langen Suche, vielen Proben und mit einem schon fast abfinden meinerseits, mit der Tatsache, dass Rose und ich im Mittelpunkt eines Duftes, wahrscheinlich keine Freunde mehr werden, verließ mich die Hoffnung „den“ Rosenduft für mich zu finden.

Und dann kam Radical Rose. Radikal und unerwartet, in Form einer Probe, eines guten Freundes, welche mittlerweile zum Flakon geworden ist.

Rosendüfte in denen die Rose in den Mittelpunkt gestellt wird, waren mir bisher entweder zu süß, zu altbacken, zu seifig oder erinnerten mich schlichtweg an Reife, Nerzmantel tragende, wohlhabende Damen. Bisher war nix dabei was meiner Meinung nach zu einem Mann in den Dreißigern passt oder meiner Nase gefiel.

Radical rose hat mit all dem aber nix zu tun. Eröffnet wird der Duft von einer dunklen und meiner Meinung nach maskulinen Rose. Begleitet wird der Auftakt von einer leicht süßen Safran Note. Weit entfernt von zuckerwatte und klebrig. Dem Gewürzschrank entfallen, Pfeffer und Labdanum, welche eine weiche Würze beisteuern. Das gewisse etwas gibt mir hier das Patchouli, welches auf mich
dunkel-schokoladig wirkt und die gesamt Komposition perfekt abrundet. Alles ist absolut fein miteinander verwoben und ausbalanciert ohne irgendwelche Störfaktoren.

Der Duft umgibt seinen Träger mit einer tollen, warmen Aura, welche weder zu aggressiv noch zu zurückhaltend ist. Eher selbstbewusst und elegant. So darf Rose gerne für mich sein und bleiben !

4 Antworten
Marcelc1 vor 7 Monaten 6 1
10
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Alex, der elegante.
Die meisten, die sich mit dem Thema Parfum intensiver beschäftigen oder hier auf der Plattform umher treiben, haben den Alexandria II von Xerjoff schon mal unter der Nase gehabt oder zumindest mal von ihm gehört bzw. über ihn gelesen. Ich hatte meine ersten Berührungspunkte mit dem Duft vor einem guten Jahr. Hatte mir nach den ganzen positiven Berichten die ich so las und hörte, dann endlich mal eine Abfüllung bestellt und bin in preisliche €/ml Gefilde vorgestoßen, von denen ich bisher immer deutlich Abstand gehalten habe.

Die Abfüllung kam an, wurde voller Vorfreude abends nach der Arbeit aus dem Briefkasten gefischt und ausgepackt. 2 Sprühstösse wurden auf meinem Handgelenk verteilt. Was soll ich sagen… Im ersten Moment war ich ein wenig ernüchtert. Mich überkam erstmal eine ordentliche Ladung einer medizinischen Oud Note, welche mich an eine alte Zahnarztpraxis erinnerte, in der Schwere, rustikale, hölzerne Aktenschränke stehen. Das soll Alexandria 2 sein ?! Der große über den alle reden ? Na gut, dachte ich. Schauen wir mal was so kommt. Zum lesen schmiss ich mich auf die Couch und nahm nach einer ca. Halben Stunde eine immer wieder in meine Nase steigende Duftwolke wahr, welche nahezu elegant und betörend auf mich wirkte. Führte mein Handgelenk zur Nase und die alte Zahnarztpraxis, wandelte sich in einen Rosengarten, in dem Apfelbäume stehen und es Zimt vom Himmel Rieselt. Vanillestangen tanzen arm in arm mit Amber und Cremiger Moschus spielt unterschwellig die Klänge dazu.

Dr.Oud verschwindet nie ganz, schwacht jedoch ab, schwingt über Stunden mit und rundet das ganze nun perfekt ab.

Da ist er also, der Duft über den so viel geredet wird und nun kann ich die Lobeshymnen lauthals mitsingen ! Ich klebte den restlichen Abend über förmlich mit der Nase an meinem Handgelenk und der Duft entwickelte in mir Assoziationen völliger Eleganz und Erhabenheit. Da ich ein Mensch mit eher leichtem Schlaf bin, wurde ich selbst in der Nacht immer wieder von dem betörenden Duft überrascht.

Für mich ist dieser Duft definitiv nicht Alex der Große sondern Alex der elegante. Die Haltbarkeit ist absolut ausreichend und hält auf meiner Haut 10+ Stunden, auf Kleidung Tage. Die Sillage empfinde ich als stark aber nicht aufdringlich. Eher elegant und sinnlich ohne zu nerven. Qualitativ gibt es hier ebenfalls nix auszusetzen.

Zum Flakon, welcher mittlerweile bei mir eingezogen ist, gibt es nicht allzu viel zu sagen.
Xerjoff typisch und meiner Meinung nach sehr ansehnlich.

Unterm Strich ist der Alexandria 2 ein Duft, welcher für mich Eleganz und Erhabenheit in Verbindung mit Understatement verkörpert, da er trotz seiner Opulenz nie zu aufdringlich oder gar störend wirkt.
1 Antwort
Marcelc1 vor 1 Jahr 9
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Nische im Designersmoking
Angefangen hat für mich die Begeisterung zu Dior Homme mit dem "Dior Homme Intense (2011) | Dior" von dem ich damals 2 Flakons leerte. Diese himmlische Iris gepaart mit Kakao und Vanille war für mich das non plus ultra. Als dann der "Dior Homme Parfum | Dior" 2014 erschien, rannte ich voller Erwartung ins Türkisene D und war nach dem ersten aufsprühen, erstmal enttäuscht. Irgendwie assoziierte ich den Duft damals mit Cola und blieb weiter beim Intense. Einige Jahre nutzte ich selbst diesen nicht mehr da ich einfach von dem Duft gesättigt war.

Vor Silvester dann bei einem Freund gewesen , einige neue und alte Abfüllungen zusammen durch geschnuppert und dann fiel mir eine mit dem "Dior Homme Parfum | Dior" in die Hände. Aufgesprüht , gerochen und bääääm diesmal hat es aber sowas von gefunkt. Direkt Safari geöffnet , die Dior Homepage aufgerufen und glücklicherweise war er vorrätig. Soll ja teils schwierig sein einen zu bekommen… puhhh Glück gehabt.

Einige Tage später kam dann der Flakon und ich hatte Zeit mich dem Duft intensiver zu widmen.

Direkt nach dem aufsprühen vernehme ich eine sehr sanfte Leder Note , nicht intensiv und keineswegs wie bei "Ombré Leather (2018) (Eau de Parfum) | Tom Ford" oder der gleichen. Eher sehr sanft wie bei Velourleder. Kurz darauf kommt eine gewaltige Ladung Iris , dunkle Iris , sehr intensiv und teils mit leichten Lavendel Anklängen und dass obwohl Lavendel ja nicht aufgeführt wird. Denke die starke / dunkle Iris spielt mir da einen Streich. Diese dunkle Iris zieht sich auch über den gesamten Duftverlauf wie ein roter fanden während sich nach einiger Zeit die sanfte Leder Note mit einer grandiosen Vanille Basis abklatscht und ihr nun die zweite Geige neben der Iris überlässt . Was bleibt ist ein traumhafter mix aus dunkler , pudriger Iris , gepaart mit einer warmen , teils dunklen Vanille.
Das aufgeführte Sandelholz nehme ich jedoch nicht bewusst wahr. Für mich hat der Duft definitiv Nischen Charakter. Insbesondere Weil hier aus so wenig Duft Komponenten etwas derart edles gezaubert wurde und ich qualitativ an dem Duft nix auszusetzen habe. Alles riecht hochwertig , edel und absolut perfekt abgestimmt.

Was H/S angeht gibt es nix auszusetzen. Zum Performance test habe ich morgens um 6 Uhr vor der Arbeit zwei Sprüher jeweils links und rechts am Hals aufgetragen und ich nehme den Duft bis 15 Uhr zur Dusche wahr. Die ersten 6 Stunden empfinden ich die Sillage stark , danach lässt es ein wenig nach aber reicht immer noch um wahr genommen zu werden bzw. auch um selber immer wieder eine schöne Duftwolke zu riechen. Wäre die Dusche nicht dazwischen würde er wohl noch einige Stunden länger auf der Haut bzw. In der Luft wahr zu nehmen sein.

Ich persönlich würde den Duft wohl zu jeder Gelegenheit tragen solange es nicht zu warm ist. Sei es beim essen im Restaurant, bei einem Date, in einer schönen Bar oder bei einem gemütlichen Abend mit Freunden.
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Marcelc1 vor 1 Jahr 9 1
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Italian Understatement
Nachdem mir der Duft schon länger aufgefallen war bezüglich seines dunklen Flakons mit der Goldenen Aufschrift hatte ich ihn mir als Abfüllung bestellt. Intention war ebenfalls die Suche nach einem
Weihnatsgeschenk an mich selber.

Abfüllung war angekommen, voller Vorfreude den luftgepolsterten Umschlag geöffnet und den Sprüher ausgepackt.

Erster Sprüher aufs Handgelenk und ich war hin und weg. Im opening nehme ich eine unglaublich leckere Frische Orangen / Bergamotte Note wahr. Erinnert mich leicht an Fanta. Im weiteren Verlauf wird der Duft für mich tief holzig und in dezenten Anklägen Pudrig . Eine minimale Ledernote nehme ich im Drydown wahr. Sehr hochwertig und lecker. Oud nehme ich dezent und eher medizinisch und leicht holzig wahr. Sehr leicht und gut eingebettet in die frischen und pudrigen Noten. Kein Anklang von Kuhstall oder animalischem Oud. Durch die leichte Pudrige Note kommt eine dezente Süße dazu welche aber minimal ist. Empfinde den Duft als Holzig / Pudrig mit minimal ledrigem Abgang .

So muss Robert De Niro in Goodfellas gerochen haben. Selbstbewusst, männlich , edel aber nicht aufdringlich.
Italienisches Mafiosi Understatement !

Für mich ist der Duft ganzjährig tragbar und hat definitiv Signature Duft potential , wobei ich ihn auch in besonderen Momenten sehe. Sei es an einem schönen Sommerabend oder bei einer gehobenen Veranstaltung .

H/S ist durchaus gut .

Unterm Strich hab ich mir den Flakon gekauft.
1 Antwort
Marcelc1 vor 2 Jahren 4 2
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Von Abneigung zu Liebe
Die erste Begegnung hatte ich mit Ombre Nomade als ich bei ca. 25 grad den Innenhof eines Freundes betrat und gegen eine Duftwand lief. Meiner erster Gedanke war … „uhhh hier trägt jemand aber ein übles Parfum“. Empfand es nahezu unangenehm und stinkend. Mein Kumpel kam mir schon Freude strahlend entgegen und fragte mich direkt wie ich seinen neuen Duft finden würde. Ehrlich wie ich bin, kam von mir ein „geht garnicht". Und mein Kumpel war erst mal naja…enttäuscht, da das Teil doch von Louis Vuitton ist und ne Stange Geld gekostet hat. Im laufe der Zeit roch ich den Ombre Nomade natürlich immer öfter, da besagter Freund so gut wie nix anderes mehr trug und ich freundete mich nach und nach mit dem Duft an. Der Ombre Nomade fing allmählich an mir zu gefallen. Also musste eine Abfüllung aus dem Souk her. Abfüllung kam an, wurde auf den Arm aufgesprüht und meine erste Assoziation war „Landluft“. Um es nett auszudrücken. Nach wenigen Minuten kam allerdings diese tolle Himbeer Note gepaart mit Benzoe durch und ich war erstmal erleichtert. Im laufe der Zeit wurde die Abfüllung immer häufiger genutzt und ich fing an mich an die leicht animalische Oud Note zu gewöhnen. Kannte ich halt vorher so nicht. Mittlerweile vernehme ich auch keine „Landluft“ mehr. Empfinde das Oud als sanft und angenehm… eher ledrig – holzig , was durch das Himbeer – Benzoe Gemisch , welches auf mich leicht Likörartig wirkt , wunderbar eingebettet wird. Weihrauch nehme ich so gut wie keinen wahr. Der Ombre Nomade ist mittlerweile definitiv zu einem meiner Lieblings Düfte avanciert und nachdem die Abfüllungen leer waren musste der Flakon her. Die Reaktionen auf den Duft sind durchaus durchwachsen. Entweder du Hasst oder Liebst ihn … was dazwischen gibts eigentlich nicht. Und ja ich liebe ihn !

Obwohl er ein unisex Duft ist sehe ich ihn doch eher an einem Mann. Wobei ich ihn ehrlich gesagt noch nicht an einer Frau gerochen habe. Vielleicht würde das meine Meinung ändern.

Anzusiedeln ist der Duft eher im Herbst oder Winter. Ich trug ihn aber auch schon an einem kühlen Sommerabend. Wohl dosiert ist dass durchaus machbar.

Aktuell 320 € für die 100ml sind natürlich viel Geld. Mir war es das vom Duft her aber wert. H/S sind gut , könnte bei meinem Flakon aber besser sein. Als atomar würde ich die Haltbarkeit nicht bezeichnen. Zumindest bei meinem Flakon.

Für jeden , der orientalische Düfte mag definitiv mal ein Versuch wert.




2 Antworten
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