Marzipan

L'Eau Par Kenzo ist für mich einer der ersten Aquaten, der mich wirklich an Wasser erinnert. Ich stelle mir dabei einen Wasserfall vor oder einen kalten Quellbach, in dem man sein Gesicht, seine Hände kurz erquicken will.

Er startet wie ein unsüsser, in sich sehr spritzigen Cocktail mit ganz viel zitrischer Mandarine, wassernahem Schilf und erfrischender Minze. Dieser Start ist wirklich schon ein Fest für die Sinne, man möchte sich nur noch selbst an dieser eiskalten Quell erfrischen, um diese positive, Helle zu genießen. Grüne Noten kommen auch gut durch, alles unterstützt die Assoziation zu Wasser, spritzig, lebendig, sportlicher Surf Chic. Florale Noten geben dem Duft mehr Körper und Geborgenheit. Im Drydown ist Eau Par Kenzo noch immer Aquatik pur, Basisnoten geben noch den sonnigen Rahmen für den Duft.

Ehrlich gesagt, Eau Par Kenzo Pour Femme ist bislang der einzige aquatische Damenduft, der mich als solchen vollends überzeugt. Aqua Pour Homme und Aqua Marine von Bvlgari schaffen das auch, aber in denen maskulinen Noten finde ich mich, als Frau, einfach nicht wieder.

Dieses spritzige Wasser hier kann Wasser das Wasser reichen. Kenzo kann Aquatik.
Ich fühle mich - wenigstens ein bisschen - wie ein Surfer Girl‍️. :)

Habe ich eine Reformulierung von "PourHomme" erwischt? Mein Femme hält deutlich besser auf der Haut und diese hier ist total verwässert und startet stark alkoholisch, was mein Femme nicht tut. Schade drum, denn L'Eau Par Kenzo Pour Homme scheint eigentlich ein ganz netter Duft zu sein!

Er startet sehr, sehr zitrisch auf meiner Haut und ich denke, ohne an die Duftpyramide zu denken, an Pink Grapefruit - ich tippe auf Yuzu, und eine sehr leckere.

Pour Homme wird im Herzen sinnlicher und süßer, als Pour Femme, was mich ehrlich überrascht hat. Die weibliche Version ist so kühl und spritzig, die Pour Homme Version würziger und weniger spitzig-spritzig. Wenn ich die Version mit der Wellenwoge auf der Verpackung nochmals finden würde - die war auf der weiblichen Version nämlich - werde ich sie mir nochmals kaufen.

Beide haben Unisexcharakter, ich mag sie beide.

Am Morgen, frisch eingecremt mit Sonnenmilch, zieht es uns auf in's Vergnügen und ab in's Meer, bevor's draussen zu heiß wird.. elegant aus den Wellen springen und sich dann im Sand sonnen.. hach.. wir riechen an unserer Haut..

Die Atlaszeder lässt es mit einem Augenzwinkern angehen und führt Anemone, Lotus und die Iriswurzel auch noch am Abend zu diesen festlichen Holzhütten am Strand, mit seinen Beachclub-Vibes.. käme hier Herr Atlaszeder noch etwas angeräuchert daher, dann wäre das Bild des Beachclubs, Strandfeuer inklusive, perfekt inszeniert.

(...Wir sehen in diesem Moment, wie Katy Perry, als Strandnixe verkleidet, elegant vom Stuhl fällt..) aber Ironie lass nach!

Ja, ich denke, dass ich für diesen Duft definitiv etwas zu alt bin;) denn die Urlaublaune ist mir hier doch einen Ticken zu feierlich, zu wenig aquatisch, zu beachy, zu pudrig-farbig-nixig. Bestimmt werden viele von Euch in diesem Duft ihre Lieblingsinsel finden (Katy sicher auch) - doch meine ist es nicht.

Nachtrag:
Mit dem Dry Down von Turquatic werde ich am wärmsten. Die salzige Note ist sehr prominent und wirkt fast schon etwas scharf. Etwas mehr Aquatik würde dem Duft wirklich nicht schaden.

Wie richtig wunderbar der Duft der Eau Fraiche startet. Da er sehr unisex ist, trage ihn selbst gerne, so leicht und grün, fast floral wirkt er. Als wenn Rosenholz und Sternfrucht sanft vom Meer geküsst würden. Er startet grün und frisch, feminin fast.

Er wird mit der Zeit immer maritimer und auch sportlich maskuliner (Herznoten). Ich bin total froh, dass Eau Fraiche nicht so die zitrische Richtung einschlägt, wie schon so viele Vertreter vor ihm.. Er ist jedoch kein reinrassiger Aquat, das Rosenholz, Sternfrucht sowie die würzig herben Noten im Herz, holen ihn schon in sichere Küstennähe ;)

Der weitere Verlauf führt uns noch mehr unter die Baumkronen von jenen Wäldern, als direkt ins Wasser. Weisser Moschus macht Eau Fraiche samtig, nimmt ihm die Frische zum Glück nicht ganz. Von mir aus hätte man hier mit den Basis Noten sparsamer sein können, aber das liegt an meinem persönlichen Geschmack. Ich weiss nicht genau, was es ist, aber im weiteren Verlauf scheint der Duft gerade etwas seifig zu werden;/ sind es womöglich das Holz und Ambra? Hier gefällt mir Eau Fraiche nicht ganz so gut, wie zu Beginn.

Wenn die Duftpyramide sich wieder stabilisiert und Kopfnoten und Herz wieder durchscheinen, bin ich es auch wieder - duftverliebt.:)

Ich könnte diesen Duft nie vergessen.
Als Jugendliche habe ich ihn geschenkt bekommen. Wahrscheinlich ist er genauso romantisch wie ich? Trotz dass er während eines Umzug in ein neues Heim verloren gegangen war, hatte sich sein Duft nachhaltig in meinem Herzen eingeprägt. Mir war es nicht wichtig, dass es ein Guerlain war - der Duft allein Stand für sich und berührte mein Herz vollkommen.

Neulich, Dank eines Testers unter den Duft-Aktionen, habe ich ihn - oder er mich - endlich, wieder gefunden. Schatz aus meiner Jugend, süß-spritziger Herzschmeichler.

Der Auftakt ist dem der EDP-Version sehr ähnlich, das EDT tendiert dann aber definitiv ins Leichtere, Hellere und Spritzigere, während das EDP schwerer, samtiger und orientalischer wird. Beide sind auf ihre Weise wunderschöne Düfte.