28.01.2024 - 15:20 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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24
Und wir haben gedacht, das sei für immer...
Der hier war einer meiner ersten. Den ich geprüft, gekauft und einen wunderbaren Sommer lange beseelt getragen habe. Und ich weiß noch, wie ich gedacht habe: der hier, den werde ich wohl immer haben, ganz bestimmt! Der Sommer ging, und obwohl noch nicht einmal halbleer - wenn überhaupt - wanderte der an einen halbgeschmolzenen Eiswürfel erinnernde Flakon - 'Wie cool ist das denn?' fand ich damals - zusehends nach hinten im Regal. Andere kamen, andere gingen. An manchen habe ich gehangen, andere waren nur ein Fling, und manche - keiner aus diesen dufthistorisch frühen Jahren - sind auch geblieben. Bis heute, und das finde ich schön.
Im Kindergarten- oder im Grundschulalter schließen wir die ersten Freundschaften, vielleicht nur, weil wir in derselben Straße wohnen oder beide Lego mögen, doch diesen ersten Freunden ist nur selten Ausdauer beschieden, auch wenn wir denken mögen: BFF! Später kommen erste tiefe Freundschaften hinzu und irgendwann Beziehungen - und über kurz oder lang auch bittere Enttäuschung und Verrat. Und doch denken wir immer wieder: das hier ist für immer! Und dann weinen wir uns doch wieder in den Schlaf oder haben - beabsichtigt oder fahrlässig - jemand anderen zum Weinen gebracht. Und glauben doch wieder: Jetzt aber! Für immer!
Nun ist Verlust bei einem Parfum natürlich weit weniger betrüblich als bei einem Menschen, aber um einen Duft so sehr zu mögen, dass ich ihn besitzen will, will ich im Moment seiner Anschaffung schon glauben: wenn nicht für immer, dann doch für ziemlich lange! Das ist ziemlich dämlich, denn ich habe schon viele Male erlebt, dass das nicht klappt. Aber wie es - und das ist nichts zum so richtig drauf stolz sein - durchaus auch schon Menschen gab, bei denen 'bis morgen früh' mal ausgereicht hat, um sie einfach nach Hause mitzunehmen, gibt es das natürlich auch bei Parfums. Haben wir alle, ist nicht schlimm. Aber die, an die man glaubt, machen mehr Spaß.
L'Eau par Kenzo pour Homme ist als Duft gar nichts Besonderes. Aber er war es einen Sommer lang. Für mich. Jenseits seiner fruchtigsüßlichen Belanglosigkeit hat er etwas Verletzliches, dass ich noch heute in ihm finde. Das rieche ich, das riechen andere vielleicht nicht. Für viele ist er vermutlich einer von vielen Sommerfrischlingen - aquatisch, ein bisschen Duschgel, etwas Disco - das waren die 90er! Er hat im Grunde nichts, was man nicht mögen kann, und solche sind - das weiß ich heute - ja selten gut 'für immer'. Und doch war es ein schöner, gesegneter und langer Sommer mit Yuzu, Minze und den anderen. Und das ist ja auch nicht nichts.
Fazit: im Grunde ein schrecklich vergessenswerter und irrelevanter Duft. Und doch auch wieder nicht.
Im Kindergarten- oder im Grundschulalter schließen wir die ersten Freundschaften, vielleicht nur, weil wir in derselben Straße wohnen oder beide Lego mögen, doch diesen ersten Freunden ist nur selten Ausdauer beschieden, auch wenn wir denken mögen: BFF! Später kommen erste tiefe Freundschaften hinzu und irgendwann Beziehungen - und über kurz oder lang auch bittere Enttäuschung und Verrat. Und doch denken wir immer wieder: das hier ist für immer! Und dann weinen wir uns doch wieder in den Schlaf oder haben - beabsichtigt oder fahrlässig - jemand anderen zum Weinen gebracht. Und glauben doch wieder: Jetzt aber! Für immer!
Nun ist Verlust bei einem Parfum natürlich weit weniger betrüblich als bei einem Menschen, aber um einen Duft so sehr zu mögen, dass ich ihn besitzen will, will ich im Moment seiner Anschaffung schon glauben: wenn nicht für immer, dann doch für ziemlich lange! Das ist ziemlich dämlich, denn ich habe schon viele Male erlebt, dass das nicht klappt. Aber wie es - und das ist nichts zum so richtig drauf stolz sein - durchaus auch schon Menschen gab, bei denen 'bis morgen früh' mal ausgereicht hat, um sie einfach nach Hause mitzunehmen, gibt es das natürlich auch bei Parfums. Haben wir alle, ist nicht schlimm. Aber die, an die man glaubt, machen mehr Spaß.
L'Eau par Kenzo pour Homme ist als Duft gar nichts Besonderes. Aber er war es einen Sommer lang. Für mich. Jenseits seiner fruchtigsüßlichen Belanglosigkeit hat er etwas Verletzliches, dass ich noch heute in ihm finde. Das rieche ich, das riechen andere vielleicht nicht. Für viele ist er vermutlich einer von vielen Sommerfrischlingen - aquatisch, ein bisschen Duschgel, etwas Disco - das waren die 90er! Er hat im Grunde nichts, was man nicht mögen kann, und solche sind - das weiß ich heute - ja selten gut 'für immer'. Und doch war es ein schöner, gesegneter und langer Sommer mit Yuzu, Minze und den anderen. Und das ist ja auch nicht nichts.
Fazit: im Grunde ein schrecklich vergessenswerter und irrelevanter Duft. Und doch auch wieder nicht.
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